Brandschutz oder Baumschutz?

Baumschutz
Heiner Baumgarten, ehemals GALK-Präsident und Vorsitzender vom GALK-Arbeitskreis Stadtplanung. Foto: igs hamburg 2013, Andreas Bock

Bäume prägen das Stadtbild, leisten durch ihre Schattenspende einen wesentlichen Beitrag zum Stadtklima, reinigen die Luft und spenden Sauerstoff. Deshalb haben fast alle Bürger eine positive Einstellung zu ihren Stadtbäumen und setzen sich zum Teil vehement für deren Erhaltung sowie für Neupflanzungen ein. Nur manchmal sind Bäume auch lästig - wegen ihres Laubfalls, des Schattenwurfs auf die Wohnzimmerfenster, wegen der allergieauslösenden Pollen, bei der Parkplatzsuche oder beim Abbiegen aus Grundstückszufahrten. Das alles aber steht in keinem Verhältnis zu der Frage, ob und wo Straßenbäume stehen dürfen, um Rettungseinsätze der Feuerwehr nicht zu behindern, wenn es bei der Rettung von Sachwerten und Menschenleben um Sekunden geht.

Die Diskussion um die "Anleiterbarkeit" von Gebäuden insbesondere in den inneren Stadtteilen, wo die Grünflächenämter mit hohem Pflegeaufwand die Bäume erhalten, bekommt in regelmäßigen Abständen neuen Schwung. Von der Forderung einiger Brandschutz- und Feuerwehrvertreter in bestimmten Straßen keine Bäume (nach-) zu pflanzen, bis hin zur Forderung von Baumschützern, die Feuerwehren mögen sich doch mit entsprechender Technik ausstatten, um an Bäumen vorbei ihre Rettungseinsätze zu fahren, gibt es viele Lösungen, die oft keine sind.

Was für eine sachliche Diskussion fehlt, ist eine syste-matische Aufarbeitung der möglichen Lösungen, die den berechtigten und notwendigen Anforderungen nach einer lebenswerten grünen Wohnumgebung sowie einer lebensrettenden sicheren Zugangsmöglichkeit für die Feuerwehr, gerecht wird. Hier besteht erheblicher Forschungsbedarf hinsichtlich städtebaulicher, technischer und organisatorischer Lösungsansätze, wobei zunächst die Erfahrungen der Grünflächenämter und Feuerwehren auszuwerten wären.

Neben einem Ansatz über ein Forschungsprojekt, das gemeinsam von grünen Fachverbänden sowie den Feuerwehrverbänden initiiert werden sollte, wäre die Einrichtung eines Arbeitskreises im Auftrag der Fachkommission Stadtgrün und Friedhof beim Deutschen Städtetag oder die Erarbeitung eines Regelwerkes über die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) sinnvoll. Welcher Weg schließlich gewählt wird, sollte zwischen den Spitzen der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz und der Feuerwehr vereinbart werden. Heiner Baumgarten

SUG-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Gärtnermeister*in bzw. Fachagrarwirt*in / ..., Köln  ansehen
Gärtner*in oder Forstwirt*in mit Spezialaufgaben..., Düsseldorf  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle grüne Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen