Der Durlacher Schlossgarten

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Das umgestaltete Brunnenareal: ein neuer Akzent in der Parkszenerie. Foto: Thomas Henz

Historische Gartenanlagen gehören zu den Kleinodien des Stadtgrüns. Häufig dienen sie zudem als anschauliche Zeugen der Ortsgeschichte. Manche von ihnen entfalten ihre historische Aussagekraft allerdings kaum oder nur noch eingeschränkt. Die Gründe können vielfältiger Natur sein: sei es, dass ihr geschichtlicher Wert nicht angemessen erkannt wird, dass entsprechende Pflegeleitlinien fehlen, dass aktuelle Nutzungsanforderungen tradierte Strukturen überformen oder dass individuelle Ausgestaltungsvorlieben dem Erscheinungsbild eines Parks ein eigenes Gepräge geben. Mitunter verlaufen diese Entwicklungen schleichend und die Veränderungen fallen erst zu einem relativ späten Zeitpunkt auf.

Am Beispiel des nur 3,5 Hektar großen Durlacher Schlossgartens wird im Folgenden berichtet, wie wir zunächst der Historie der Anlage nachgespürt haben. Darauf aufbauend konnten wir dann ein Entwicklungskonzept erarbeiten, das die Leitlinie bildete, den kleinen Park in Schritten behutsam aufzuwerten und zu erneuern. Über einen Zeitraum von acht Jahren haben die den Park betreuenden Gärtner, unterstützt durch die Auszubildenden der GaLaBau-Gruppe des Karlsruher Gartenbauamtes, den überwiegenden Teil der Maßnahmen ausgeführt. Lediglich für den aufwändigen Neubau des Brunnens mussten Fachfirmen eingesetzt werden. Die Bevölkerung hat den Erneuerungsprozess, der weitgehend ohne Nutzungseinschränkungen gestaltet werden konnte, interessiert und wohlwollend begleitet.

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Der sogenannte „Springbrunnen“ um 1910. Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe
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Blick von der Kastanienallee über den angeböschten Brunnen in den dichten Bewuchs des Schlossgartens (um 1985). Foto: Thomas Henz
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Der Ausschnitt aus der Infotafel zeigt die Entwicklungsstufen des Durlacher Schlossgartens auf. Quellen von links nach rechts: Generallandesarchiv Karlsruhe/Stadtarchiv Karlsruhe/Gartenbauamt Karlsruhe

Ein Spaziergang durch seine Geschichte

Durlach gilt als die Mutter von Karlsruhe und so stand dort auch die Wiege der Karlsruher Gartenkultur. Ein kleiner, aber umso geschichtsträchtigerer Garten gehört noch heute zu den "Perlen" der alten Markgrafenstadt, die 1936 nach Karlsruhe zwangseingemeindet wurde. Er liegt etwas abseits von der quirligen Altstadt. Die Menschen schätzen ihn als Schattenspender in den heißen badischen Sommermonaten, sie erfreuen sich an seinen alten Bäumen, an den lauschigen Aufenthaltsorten, aber auch an seinem intensiven Blumenschmuck.

Alles begann als der badische Markgraf Karl II. 1565 seine Residenz von Pforzheim nach Durlach verlegte. Ein bereits bestehendes Lust- und Jagdschloss wurde umgebaut und durch einen Lust- und Botanischen Garten ergänzt. Nach dem 30-jährigen Krieg führte Markgraf Friedrich V. den Schlossgarten in eine Hochphase. Zeitgenössische Schriftsteller lobten die Anlage wegen ihres Reichtums an in- und fremdländischen Pflanzen, aber auch der Figurenschmuck und die Wasserspiele fanden Beachtung.

Am 15. August 1689 brannten französische Truppen im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekrieges die Stadt, das Schloss und den Garten nieder. Schon im gleichen Jahr legte Hofbaumeister Lefèvre eine Wiederaufbauplanung für die Karlsburg vor, die auch ein skizzenhaftes Konzept zur Neuanlage des Schlossgartens mit barockem Grundriss beinhaltete. Der geometrische Plan von A. Fr. Leiblin datiert um 1780 gibt uns einen plastischen Eindruck vom Zustand dieser Anlage in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts: im Norden ein als Parterres angelegter Blumengarten mit einem zentral gelegenen Brunnen; im Süden Bosketts, die als Kabinette, Irrgarten, Heckentheater oder als Weihergarten den Rahmen für einen lustvollen Aufenthalt im Freien und für Gartenfeste boten. Zwischen den beiden Gartenteilen war bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts eine Kastanienallee gepflanzt worden. Sie soll die erste ihrer Art in Süddeutschland gewesen sein. Man kann sich gut vorstellen, welch eindrucksvolle Aussichten sich damals beim Durchschreiten der Allee eröffneten. Bemerkenswert ist das für eine barocke Anlage untypische Nebeneinander zwischen Schloss und Garten. Für eine axiale Ausrichtung fehlten auch aus topografischen Gründen die notwendigen Entwicklungsmöglichkeiten. So hatte man sich wohl auf das bestehende Areal beschränken müssen. Diese räumlichen Einschränkungen sowie Widerstände aus der Durlacher Bevölkerung gegen die ehrgeizigen Pläne einer großzügigen Schlosserweiterung bestärkten Markgraf Karl Wilhelm vermutlich auch in seinem Vorhaben, im Jahre 1715 in Karlsruhe einen Neuanfang zu wagen. Denn im Hardtwald konnte er weitgehend ohne Bindungen eine Planstadt nach barockem Vorbild begründen.

Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts fanden im Durlacher Garten noch zahlreiche gärtnerische Aktivitäten statt, da die Anlagen in Karlsruhe auch aus finanziellen Gründen erst Schritt für Schritt ausgebaut wurden. So soll Karl Wilhelm seine berühmte Tulpenzucht bereits in Durlach begründet haben. Später begann der Garten dann zu verwildern und wuchs zu einem kleinen Wäldchen heran. Ab den 1870er-Jahren ging durch Überbauung der nördliche Teil verloren. Die Kastanienallee steht seitdem in einer weniger vorteilhaften Randlage, flankiert von einer hohen Stützmauer. Heute gewährt dort das auf einer Tafel dargestelltes "Fenster in die Vergangenheit" einen illusionären Blick auf den ehemaligen Blumengarten im Stil eines Gartenparterres.

Die im Sommer 1903 veranstaltete Durlacher Gewerbe- und Industrieausstellung erweckte das Areal wieder aus dem Dornröschenschlaf. Ein neuer Springbrunnen mit Blumenarrangements sorgte für eine erfrischende Atmosphäre inmitten der zahlreichen Zelte und Präsentationen. Dieser bildete zugleich die Initialzündung für eine durchgreifende Erneuerung des verbliebenen Schlossgartens. So nutzte der Universitätsgarteninspektor Massias aus Heidelberg im Auftrag des Durlacher Gemeinderats das Winterhalbjahr 1904/1905, um den überalterten Baumbestand auszulichten, eine zentral gelegene Lichtung zu schlagen und um die noch erkennbare überkommene Erschließung durch damals moderne, schablonenhaft geschwungene Wege zu ersetzen. Später folgten noch Spielplätze, ein öffentlicher Tennisplatz und in den 1930er-Jahren regelmäßig gestaltete Gartenräume im Umfeld des Marstalls und des Schlosses, genannt Karlsburg. So war aus dem ehemals höfischen Garten ein kleiner, aber von der Bevölkerung gerne aufgesuchter Volkspark entstanden.

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Die Ausgangslage 2005: durchsichtig und wenig strukturiert. Foto: Thomas Henz
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2015: Die Buchenhecken und bodendeckende Pflanzungen geben dem Garten eine spannungsvolle Struktur und leiten den Blick der Besucher Foto: Thomas Henz

"Dornröschenschlaf" zur Jahrtausendwende

Das Parkbild spiegelte noch die Grundhaltung aus der Umgestaltungsphase zu Beginn des 20. Jahrhunderts wider. Nahezu unverändert schlängelten sich die brezelförmigen Wege dahin, und mit der Kastanienallee, den Parkmauern und drei rechtwinkelig abgegrenzten Quartieren konnte man noch Strukturen aus der barocken Phase des Gartens erahnen. Allerdings fehlte bereits über Jahrzehnte ein pflegerisches Leitbild. So hatte sich der wenig altersgestufte Baumbestand wieder stark verdichtet und die Raumstruktur verunklart. In der Strauchschicht nachgepflanzte Eiben entwickelten sich zu kräftigen Solitären und verstellten mehr oder weniger die Sicht auf die überkommenen Strukturen, wie etwa den alten Stadtgrabenverlauf mit der begleitenden Parkmauer. Zudem trugen die verbliebenen Sträucher und Bodendecker nicht mehr dazu bei, das räumliche Bild des Gartens zu unterstützen. Als dann noch schwere Stürme Wunden in die Baumsubstanz schlugen, wirkten weite Teile plötzlich sehr durchsichtig und die Anlage insgesamt kleiner und aufgeräumter. Nun war die Zeit reif, die Zielvorstellungen eines bereits in den 1980er-Jahren erarbeiteten Entwicklungs- und Pflegekonzeptes aufzugreifen und in einer aktualisierten Form in die Realität umzusetzen (siehe Literaturhinweis).

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Der wieder freigestellte alte Stadtgrabenverlauf. Foto: Thomas Henz
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Hortensienbänder leiten von der Karlsburg in die alte Kastanienallee des Gartens über. Foto: Thomas Henz
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Durchblick von Rosengarten mit dem Nibelungenbrunnen über die freigestellte Wiese zur Fontaine. Foto: Thomas Henz
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Auf der Parkwiese. Foto: Thomas Henz

Neue Akzente im Spannungsbogen zwischen "Geometrie und Landschaft"

Wir standen vor der Aufgabe, die noch erkennbaren Strukturen eines ehemaligen Barockgärtchens mit denen der Umgestaltung im sogenannten landschaftlichen Stil aus dem Jahre 1904 in ein erlebbares, möglichst spannungsvolles Wechselspiel zu setzen. Vor allem sollten die räumlichen und die gestalterischen Potentiale, die noch immer in der Anlage schlummerten, wieder herausgearbeitet und durch neue Akzente belebt werden. Dabei war klar, dass nicht die Rekonstruktion einer bestimmten historischen Phase des Gartens im Vordergrund stehen konnte. Es ging vielmehr darum, die Schichten aufzudecken und mit den heute gegebenen Nutzungswünschen zu verweben. Zweifellos sollte der Schlossgarten weiterhin eine "landschaftliche" Anlage bleiben, da die Spuren dieser Gestaltungshaltung bis heute eindeutig dominieren. Dies gilt besonders für das sehr verzweigte Wegenetz, das aber geschickt die Gartenräume erschließt und den Eindruck von Größe vermittelt.

Seit 2008 ist der Durlacher Schlossgarten in maßvollen Schritten aufgewertet worden. Als ein neues Element haben wir geschnittene Buchenhecken eingebracht. Gewissermaßen als durchlaufende Linien zeichnen diese in der Nutzerebene Teile der früheren barocken Strukturen nach und verschränken sich mit den landschaftlich gestalteten Teilen des Schlossgartens. Im Winter treten die rostbraunen Laubbänder besonders hervor und im Frühjahr werden sie durch weiße Streifen aus Narzissen, die wie helle Lichtstrahlen durch den Park scheinen, betont. An einer Stelle zeichnen sich nun wieder die Umrisse eines dort früher gelegenen Bosketts ab. Dieser Gartenraum steht, gewissermaßen anknüpfend an barocke Traditionen, für Gartenveranstaltungen oder Ausstellungen bereit. Die Perspektiven und Parkräume sind wieder klar herausgearbeitet, wohl konsequenter als dies in der Vergangenheit je der Fall war. Sie vermitteln in dem flächenmäßig kleinen Areal eine erstaunliche Weite und Großzügigkeit. Auch vom frei gestellten kleinen Hügel aus kann der Blick in die Tiefe schweifen. Historische Elemente, wie die vom Eibenwuchs befreite Mauer mit den Resten des alten Stadtgrabens, können wieder erlebt werden. Weite Teile der flächendeckenden Pflanzungen und Staudenflächen sind als fließend schwingende Teppiche neu ausgeformt. Sie werden durch Samthortensien unterstützt, die sich im Sommer als blau blühendes Band durch den nördlichen Teil des Gartens ziehen. Diese kleinteiliger strukturierten Bereiche lagern sich um die zentrale Parkwiese und lassen diese im Kontrast großzügiger erscheinen.

Bei der alten Kastanienallee mussten wir umdenken. Nach jahrelangen Diskussionen hatte sich die Politik entschieden, die durch starke Fäulnis befallenen und deswegen sehr pflegeintensiven Bäume gegen neue Kastanien auszutauschen. Eine Bestimmung der Käfervorkommen, die plötzlich im Mulm der Faulstellen vermutet wurden, hat ergeben, dass dort mehrere geschützte, sogenannte Urwaldreliktarten anzutreffen sind. Da auf absehbare Zeit die Verkehrssicherheit gewährleistet werden kann, schließen wir nun die Lücken mit jungen Kastanien und integrieren die bestehende Allee neben ihrer gestalterischen und historischen Bedeutung als besonderen Lebensraum in das Parkkonzept.

Der vor gut einhundert Jahren für den Brunnenbau verwendete Stampfbeton hatte seine Festigkeit verloren. Es war erforderlich, die seinerzeit recht derb ausgeformte Anlage von Grund auf zu erneuern. Der Denkmalschutz hat sich dabei etwas schwer getan, aber wir konnten erreichen, dass mit einem Neubau nun eine viel nutzerfreundlichere Lösung die Menschen erfreut. Die Brunnenschale hat eine Sitzkante aus Granit erhalten und man kann direkt an das Wasser herantreten. Größe und Standort sind unverändert, nur das Umfeld ist zeitgemäßer gestaltet. Zwei weit ausgezogene Wegebögen rahmen wie leicht ausgestreckte Arme die Brunnenwiese ein. Die Form, begleitet durch Bänke und zwei farbige Bänder aus Wechselflor, vermittelt zwischen dem formalen und dem landschaftlichen Gartenstil. Die Brunnenschale liegt nicht mehr erhöht, sie fügt sich nun viel selbstverständlicher in den Park ein. Die Bevölkerung schätzt die neuen Angebote um die sprudelnde Gartenfontaine.

Ein gewisses historisches I-Tüpfelchen findet man schließlich beim neuen Lapidarium, das in einem umgebauten Toilettengebäude aus den 1960er-Jahren seine Heimat gefunden hat. Die dort ausgestellten Teile von römischen Viergöttersteinen zierten vor 250 Jahren das Boskett, auf dessen Standort sich heute der Brunnen befindet.

Es ist uns gelungen, den Umgestaltungsprozess weitestgehend bis 2015 abzuschließen, einem Doppeljubiläum: 450 Jahre Residenzverlagerung nach Durlach sowie 300 Jahre Karlsruhe! Als Aufgabe bleibt allerdings noch, den in weiten Teilen ehrwürdigen, aber wenig altersgestuften Baumbestand zukunftsfähig zu strukturieren.

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Das „Fenster in die Vergangenheit“ vermittelt einen „Einblick“ in den verloren gegangenen Blumengarten des 18. Jahrhunderts. Plangrundlage: F. A. Leiblin um 1780, Quelle Generallandesarchiv Karlsruhe
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Die neu gepflanzten Buchenhecken zeichnen sich besonders im Winter als prägnante Struktur ab. Foto: Thomas Henz

Ein fruchtbares Miteinander

Ideen und Aktivitäten, die Karlsruhe entstammen, werden aus den schon erwähnten historischen Erfahrungen heraus in Durlach häufig mit einer anfänglichen Zurückhaltung entgegengenommen. Bei diesem Projekt ist der Funke jedoch gleich übergesprungen. So hat der Durlacher Ortschaftsrat die Entwicklungskonzeption und die sich daraus ergebenden Maßnahmen von Anfang an voll unterstützt und begleitet. Besonders fruchtbar, hat sich die Zusammenarbeit mit den langjährig mit der Parkpflege vertrauten Kolleginnen und Kollegen der Durlacher Gartenbauabteilung sowie mit deren Leitung gestaltet. Hier galt es zunächst, alle Beteiligten mit den Zielen und Perspektiven der Aufwertung vertraut zu machen. Der Planungsansatz, die Dinge in Schritten umzusetzen und dabei auch kritische Rückkoppelungen zuzulassen, beinhaltete zu Beginn auch gewisse Unklarheiten im Detail. Als Planer schätze ich besonders hoch ein, dass sich alle vertrauensvoll auf die gemeinsame Aufgabe eingelassen haben, zumal der Schlossgarten in seiner bisherigen Ausprägung engagiert und mit viel Herzblut gepflegt und unterhalten wurde. Bemerkenswert war dann auch die Äußerung einer Beteiligten, die mir ungefähr in der Halbzeit des Arbeitsprozesses sinngemäß entgegengebracht wurde: "So ganz haben wir zu Beginn noch nicht vorstellen können, wo es hingeht. Aber jetzt zeichnen sich die Strukturen langsam ab und es gefällt uns". Wir haben ein gutes und vertrauensvolles Miteinander gepflegt. Das hat alle motiviert und dem Projekt gut getan. Die Erfahrungen der vor Ort Tätigen bildeten wichtige Entscheidungsgrundlagen und etliche gestalterische Festlegungen haben wir gemeinsam auf der Basis von Entwurfsvarianten diskutiert und ausgelotet. Damit konnten wir eine tragfähige Grundlage für die Zukunft des Parks und dessen Pflege schaffen. Auch die Ausbildungsgruppe unseres Amtes hat engagiert und kooperativ mitgewirkt. Sie übernahmen die baulichen Maßnahmen und die Neupflanzungen, die im Rahmen der Pflege nicht zu leisten waren. Nachdem die Umgestaltung nun ihren Abschluss gefunden hat, steht als Aufgabe noch ein Pflegeplan an. Dieser muss allerdings flexibel genug sein, um auf neue Nutzungsanforderungen, aber auch auf die Erfordernisse des Klimawandels reagieren zu können.

Das Projekt wurde durch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Eine Infotafel mit Visualisierungen stimmte die Bevölkerung auf die Planungsabsichten ein. Im Rahmen von Parkführungen, aber auch in Einzelgesprächen vor Ort konnten wir uns gegenseitig austauschen und wir haben die anstehenden Maßnahmen erläutert und diskutiert. Auch dieses Engagement hat sich gelohnt. Es gab fast nur Zustimmung, obwohl wir etliche zu groß gewordene Koniferen gefällt haben.

Im Rückblick hat es sich bewährt, in Schritten und über mehrere Jahre verteilt zu arbeiten. Für den Planer war es hilfreich, weil die gestalterischen Wirkungen etwa von Auslichtungen und Neupflanzungen mit der nötigen Ruhe ausgelotet und ggf. auch modifiziert werden konnten. Die Gärtnerinnen und Gärtner konnten, unterstützt durch unsere Auszubildenden, die Dinge in "ihrem Revier" selbst in die Hand nehmen. Die Bevölkerung schließlich hat die Veränderungen eher am Rande wahrgenommen und konnte sich weiterhin im Schlossgarten frei bewegen. Und zuletzt war dies eine sehr kostengünstige Vorgehensweise.

450 Jahre Gartentradition in Durlach! Eine Kontinuität, die nicht so häufig anzutreffen ist, und so hat der Durlacher Schlossgarten das Privileg, mit Abstand als die älteste öffentliche Parkanlage in Karlsruhe zu gelten. Mit vereinten Kräften haben wir ihn für die Zukunft gerüstet.

Literatur

Henz, Thomas (1986): Entwicklungs-und Pflegekonzept Schlossgarten Durlach. - In: Das Gartenamt 35, Heft 5, Seiten 300-309.

Autor

Garten- und Landschaftsarchitekt

Stadt Karlsruhe

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