Metropole Ruhr

Emscher Landschaftspark gewinnt Europäischen Gartenpreis 2016

Landschaftsarchitektur
Stadtteilpark Mont-Cenis, Herne. Foto: RVR/Henning Maier-Jantzen

Das Europäische Gartennetzwerk EGHN und die Stiftung Schloss Dyck haben den Emscher Landschaftspark mit dem Europäischen Gartenpreis 2016 in der Kategorie "Großräumige grüne Entwicklungskonzepte" ausgezeichnet.

Die Jury des Europäischen Gartenpreises war davon überzeugt, dass der Emscher Landschaftspark, mit dem "Vorgänger" IBA Emscher-Park, Landschaftsarchitektur und Städtebau herausragender Qualität möglich gemacht hat und weiterhin fördert sowie für den erfolgreichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Strukturwandel der Region von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Es ist insbesondere die Mischung verschiedenster Maßnahmen, die von spektakulären Projekten wie dem Landschaftspark Duisburg Nord, über die Erhaltung und Erschließung von Ruderalflächen der Industrienatur bis hin zu den vielen Projekten im Arbeits- und Wohnumfeld reicht, die den Emscher Landschaftspark zum Preisträger gemacht haben. Dies umso mehr, als sie sich zu einem überzeugenden und höchst attraktiven und wirkungsvollen Gesamtkonzept zusammenfügen. Mit den Veränderungen in seiner größten Problemzone hat das gesamte Ruhrgebiet an ökologischer Qualität gewonnen, neue Wohn- und Freizeitqualität geschaffen und nach und nach auch die wirtschaftlichen Erfolge erzielt, die die IBA 1989 mit dem Konzept "Arbeiten im Park" angestoßen hatte.

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TheaterPicknick Emscher Landschaftspark 2015, Westpark Bochum. Foto: RVR/Stefan Schejok

Anders als an vielen Orten in Europa ging es beim Emscher Landschaftspark nie um die Beseitigung aller Spuren der industriellen Geschichte, sondern um die gezielte Inwertsetzung ihrer Leistungen und den Erhalt ausgewählter baulicher Strukturen. An vielen Standorten sind so Parkanlagen entstanden, die in dieser Form einzigartig sind und bleiben werden. Der Landschaftsarchitektur, Stadt- und Regionalplanung ist es gelungen, Halden zu erschließen und mit Haldenkunst zu adeln, grüne Wegeverbindungen mit oft extravaganten Brückenbauwerken zu entwickeln und rund um Relikte der Industriekultur - quasi als neuzeitliche Follies - neue Parkanlagen zu schaffen. Besonders hervorgehoben wurde von der Jury auch die beispielhafte Zusammenarbeit der zahlreichen beteiligten Kommunen, Kreise und Verbände, die Fortschreibung und Nachhaltigkeit des Emscher Landschaftsparks und die Federführung des Regionalverbands Ruhr dabei.

Dem Emscher Landschaftspark und den von ihm ausgelösten Veränderungen im Bewusstsein der regionalen Bevölkerung für die Werte und Vielfalt ihrer Region und seinem positiven Einfluss auf das Image und die externe Wahrnehmung der Region, verdanken auch viele "Folgeprojekte" ihre Existenz beziehungsweise ihre Erfolge.

Regionale Großereignisse haben im Emscher Landschaftspark Meilensteine gesetzt auf dem Weg zur Metropolregion der Zukunft: die Internationale Bauausstellung Emscher Park 1989-1999, die Europäische Kulturhauptstadt Ruhr.2010, aktuell die Klimametropole Ruhr 2022 und in Teilräumen Innovation City mit der Modellstadt Bottrop, Grüne Hauptstadt Europas Essen 2017, um nur einige zu nennen.

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Nordsternpark Gelsenkirchen, Bandbrücken und Wegeachsen. Foto: RVR/Henning Maier-Jantzen

Als eines von vielen Schlüsselprojekten ist hier auch die Entwicklung des Neuen Emschertales, das heißt, der Umbau des Emschersystems mit der einhergehenden landschaftlichen Entwicklung im Emscher Landschaftspark zu nennen. Es umfasst die Vision von einer blauen Emscher in einem grünen Emschertal als eine von vielen Voraussetzungen, die dieser am dichtesten besiedelte Wirtschaftsraum Europas für eine zukunftsfähige Entwicklung benötigt.

Emscher-Umbau und Emscher Landschaftspark sind dabei wie die zwei Seiten einer Medaille: Der Emscher Landschaftspark braucht die Neue Emscher und das Neue Emschertal, um die Konzeption der regionalen Grünzüge zu vollenden. Umgekehrt ist aber auch der Emscher Landschaftspark die ideale Ergänzung und der passende räumliche Rahmen für das Generationenprojekt Emscher-Umbau.

Die Zukunft für den Emscher Landschaftspark erfordert somit Planung und Entwicklung zusammen mit den Menschen und mit den Unternehmen der Region - in einem Netzwerk vieler Partner. Dieses Netzwerk steht für das Gelingen dieser gemeinsamen Anstrengung, und die Menschen der Metropole Ruhr sind stolz darauf - quer durch alle Milieus, Prägungen, Sprachen, Heimatländer - und davon gibt es viele in der Metropole Ruhr.

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Halde Beckstraße mit Tetraeder, Bottrop. Tetraeder_RVR_Maier-Jantzen_ D03_01b_g_CMYK RVR/Henning Maier-Jantzen

Ein weiterer Meilenstein reiht sich in den Kanon der Großereignisse ein. Die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 (IGA Metropole Ruhr 2027) hat als regionales Großereignis die visionäre Kraft, die 53 Kommunen, die vier Kreise, die regionale Wirtschaft und Verbände ebenso wie bürgerschaftliches Engagement zusammen mit dem Land NRW und den Regierungsbezirken wieder für einen großen Wurf zu vereinen. Mit ihr wird die Metropole Ruhr erneut zum Forum innovativer Lösungen in der Stadt- und Freiraumplanung. Die Entscheidung über die Durchführung der IGA Metropole Ruhr 2027 erfolgt im Herbst 2016.

Mit der Vergabe des Europäischen Gartenpreises des Europäischen Gartennetzwerks EGHN und der Stiftung Schloss Dyck in der Kategorie "Großräumige grüne Entwicklungskonzepte" an den Emscher Landschaftspark hat die internationale Jury die Vielfalt und Dauerhaftigkeit des Konzeptes und die hohe Qualität jedes einzelnen Teilstücks gewürdigt. Der Preis soll auch darin erinnern, dass die neue Qualität der Emscherregion oder der Metropole Ruhr, die inzwischen oft als "alltäglich" wahrgenommen und wie selbstverständlich genutzt wird, eine lange Geschichte hat, die von Visionen, Engagement und langem Atem vieler Akteure und der Bewohner der Region zeugt.

Wolfgang Gaida, RVR-Grün Oberhausen

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