Pflasterklinker

Mittler zwischen Umgebung und Architektur

Botanischer Garten Architektur
Die an die Veranstaltungsräume grenzenden Flächen wurden im Ellenbogenverband gepflastert. Durch die erhöhte Verschiebesicherheit hält das Pflaster auch größtem Besucherandrang stand. In das Pflaster integriert sind Strahler zur Beleuchtung des Gebäudes und Halterungen für Sonnenschirme. Foto: Wienerberger, Sven-Erik Tornow

Seit Juni 2014 erstrahlt sie in neuem Glanz: die Flora der Stadt Köln. Nach dreijährigem Umbau ist das historische Gebäude mit dem Botanischen Garten wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die ursprüngliche Flora war ein palastartiger Wintergarten aus Gusseisen und Glas, entworfen von den Kölner Architekten Max Nohl und Joseph Felten. Die Gestaltung mit dem prägenden, gekreuzten Tonnendach lehnte sich an Vorbilder in London und Paris an. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude einschließlich Garten stark zerstört.

Die Generalsanierung der historischen Anlage wurde rechtzeitig zum Doppeljubiläum 150 Jahre Flora und 100 Jahre Botanischer Garten abgeschlossen. Im Zuge der Wiederherstellung im Auftrag der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln wurde auch der Außenbereich neu gestaltet. Drei der vier angrenzenden Gebäudeflächen sowie der Zugang zum neu gestalteten Haupteingang sollten gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes nach historischem Vorbild gepflastert werden. Dies bedeutete, es mussten Pflasterklinker im Farbspektrum orange-gelb-beige verwendet werden. In der Ausschreibung setzte sich Wienerberger mit seinem stranggepressten Klinker Florenz Bunt orangegelb geflammt aus dem Penter-Pflasterklinkerprogramm durch. Wieland Egger, Geschäftsführer des Stuttgarter Architekturbüros K+H Architekten und Generalplaner GmbH: "Die Naturfarbtöne dieses Pflasterklinkers schlagen eine Brücke zu den Farben der umgebenden Natur des botanischen Gartens, sind also Mittler zwischen Umgebung und Architektur."

Der Untergrund der angrenzenden Gebäudeflächen besteht nach der Erweiterung des Sockels aus Beton, einen natürlichen Untergrund für die Versickerung des Regenwassers gibt es somit nicht. Dementsprechend musste der Schichtenaufbau für diese drei zu pflasternden Flächen rings um die Flora angepasst werden. Auf den Beton wurde von der bauausführenden Firma Benning aus Münster zunächst eine Dämmschicht aus Schaumglas aufgebracht und nach oben abgedichtet. Eine Dränmatte führt das Sickerwasser ab, darüber folgt der Standardaufbau mit der Bettung aus einer Splitt Schicht in der Körnung 0/5. Auf Ebene des Pflasters sorgen Drainagerinnen zusätzlich für Entwässerung. Insgesamt beträgt die gepflasterte Fläche - zusammen mit dem tiefer liegenden Eingangsbereich mit versickerungsfähigem Untergrund - knapp 1600 Quadratmeter.

Nach Vorgaben des Planers verlegte das Team von Benning südlich und östlich des Gebäudes im Ellenbogenverband, den Zugang zum Haupteingang sowie die Freifläche des Bistros klassisch in Reihe. Neben dem Standardformat 200 x 100 x 52 Millimeter kamen auf zwei Drittel der Fläche besonders große Pflasterklinker im Format 300 x 150 x 52 Millimeter zum Einsatz. Zusätzlich strukturiert wurden die Pflasterflächen durch Basaltplatten vor dem Haupteingang entlang der Handläufe aus Stahl oder durch in die Fläche integrierte Sonnenschirme und Scheinwerfer.

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