Wild-Apfel

Nur noch rund 5600 Bäume

Artenschutz Baumpflege
Die meisten der 5600 Wild-Äpfel wachsen in Sachsen-Anhalt (Mittlere Elbe) und Baden-Württemberg (Südlicher Schwarzwald). Foto: Hans Hillewaert/CC-BY-SA-3.0

Die einzige in Mitteleuropa heimische Apfel-Art ist in vielen Teilen Deutschlands gefährdet. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, BLE, hat die Erhebung der Wild-Apfelbestände in Deutschland betreut und unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium bei weiteren Aktivitäten zur Erhaltung des "Baum des Jahres 2013".

In Deutschland existieren noch 5641 Wild-Apfel-Individuen in 244 Wild-Vorkommen. Dies ist das Ergebnis einer Bestandserhebung, welche die BLE im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat durchführen lassen. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Populationsgröße damit nur 23 Individuen. Der lichtbedürftige Wild-Apfel kämpft mit dem Rückgang der Hartholzauenwälder sowie der Aufgabe der Nieder- und Mittelwaldwirtschaft. Seine Bestände reduzieren sich damit durch "Ausdunkeln". Die meisten Wild-Äpfel gibt es noch in Sachsen-Anhalt (Mittlere Elbe) und Baden-Württemberg (Südlicher Schwarzwald). Die Altersstruktur der Bäume ist kritisch - vielen Populationen fehlt es an Verjüngung.

Daher braucht der Wild-Apfel geeignete Erhaltungsmaßnahmen, die seinen Fortbestand in Deutschland sichern. Im Osterzgebirge haben Wissenschaftler bereits 625 Wild-Äpfel erfasst und sowohl morphologisch als auch genetisch charakterisiert. Zudem wurden an 150 Standorten Pflegearbeiten wie Freischneiden durchgeführt, Sämlinge gepflanzt und Erhaltungsplantagen angelegt. Weitere Bestandsstützungsmaßnahmen sind erforderlich. Die Kriterien für ein "Wann und wie" werden derzeit in einem Projekt zur "Erhaltung der innerartlichen Vielfalt gebietsheimischer Wildobstarten in Sachsen" erarbeitet.

Neben dem Wild-Apfel gibt es noch eine Reihe weiterer Baumarten wie den Speierling oder die Elsbeere, deren Bestände erfasst und für die Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der forstgenetischen Vielfalt in Deutschland wurde von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht" (BLAG-FGR) ein bundesweites Konzept erarbeitet. Es beschreibt die notwendigen Aktivitäten zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Wälder. Die Umsetzung ist Aufgabe der Bundesländer. Das Informations- und Koordinationszentrum für biologische Vielfalt der BLE unterstützt als Geschäftsstelle die Arbeit der BLAG-FGR.

Tassilo Frhr. v. Leoprechting

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