Neukirchen-Vluyn

Seit zehn Jahren führt die "Himmelstreppe" auf die Halde Norddeutschland

Treppen Freizeitanlagen
Hochhinaus auf 102 Meter auf die Berghalde Norddeutschland führt die Himmelstreppe, die vor zehn Jahren angelegt wurde. Foto: Stadt Neukirchen-Vluyn

Die Halde Norddeutschland im niederrheinischen Ort Neukirchen-Vluyn ist eine ehemalige Bergehalde des früheren Bergwerks Niederberg. Mit gut 80 Hektar Grundfläche und einer Höhe von mehr als 102 Metern ist sie die größte Berghalde am Niederrhein. Mehr als 80 Millionen Tonnen Gestein, das beim Bergbau anfiel, wurde jahrzehntelang dort aufgeschüttet.

Das Büro Observatorium aus Rotterdam gewann den internationalen Wettbewerb zur Gestaltung der Plattform auf der Halde. Sie schufen 2007 auch die Himmelstreppe, die die Halde mit 359 Stufen und über 52 Höhenmeter erschließt. Entstanden ist eine leicht aufgeständerte, beleuchtete Stahltreppe, die auf Stützen gelagert ist und langsam in den Berg wächst. Daher schweben die Treppenteile 1 bis 3 zunächst etwa 60 Zentimeter, später ca. 30 Zentimeter über den Boden, der oberste Treppenteil, Teil 4, liegt in Konsequenz erst auf und wächst im oberen Drittel dann in den Boden um ca. 60 Zentimeter ein. Nach dem ersten Treppenteil (vom Haldenfuß aus gesehen) wird der Nutzer über eine Steganlage durch das vorhandene Feuchtbiotop, einen Schilfgürtel, geführt. Ähnlich wie sich das Schilf im Wind wiegt, so soll auch der Benutzer das Gefühl haben, "gewiegt zu werden": Denn der Steg ist so konstruiert, das er bei Benutzung sanft zum Schwingen gebracht wird.

Die Unterteilung der "Himmelstreppe" in vier Treppenabschnitte und einer Steganlage folgert aus den landschaftlichen Gegebenheiten. Unterschiedliche Böschungsneigungen geben unterschiedliche Stufenmaße vor. Die Treppenwangen sowie die Stufen bestehen aus Stahlblech. Die LED-Lichtlinie befindet sich in der ca. 60 Millimeter langen Abkantung, welche gleichzeitig als Geländer ausgebildet ist. Die Unterkonstruktion der Treppenläufe ruht auf zwei parallel verlaufenden Stahlträgern. Rammpfähle, in den Berg versenkt, tragen diese. Das Stahlblech ist feuerverzinkt und hat den Farbanstrich des Hallenhauses - anthrazit (Pigmentfarbe Deutsche Bundesbahn Norm) erhalten. Die Stufen haben ein Eigengefälle und sind teilweise mit Bohrungen zur Entwässerung sowie mit rutschhemmendem Anstrich versehen.

Die Steganlage zwischen den Treppenteilen 1 und 2 (vom Haldenfuß aus gesehen) überspannt in Längsachse der Treppe das Feuchtbiotop. Die Stahlplatten ruhen auf Stahlträgern, die ebenfalls auf Rammpfählen verankert sind. Ihre Laufflächen sind ebenfalls rutschhemmend ausgebildet, die Stahlteile erhalten dieselbe Farbgestaltung wie die Treppenelemente. LED-Leuchtkörper führen, die seitlichen Ränder der Stahlplatte markierend, die LED-Lichtlinie der Treppenabschnitte in der Horizontalen weiter.

Oben angelangt steht als Landmarke das Hallenhaus, ein Kunstwerk, das an die Form des niederrheintypischen Wohnstallhauses aus dem 13. bis 15. Jahrhundert erinnert. Das Kunstwerk verweist damit auf die Vergangenheit der Region als Landwirtschafts- und Industriearchitektur und symbolisiert den Strukturwandel an Rhein und Ruhr. Oben angekommen, erschließt der Niederrhein mit einem Weitblick etwa Richtung Osten bis auf die andere Rheinseite nach Duisburg hin.

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