Kommentar

… und wir brauchen sie doch!

Stadtentwicklung
Blick über die Trave in Lübeck. Foto: Mechthild Klett

"Die Stadt vom Freiraum aus denken und planen!" - das ist die konkrete Vorstellung und Forderung der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) an eine moderne und zukunftsfähige Stadtentwicklung dieses Jahrhunderts. Längst ist erkannt und anerkannt, dass der Wohlfühlfaktor und die Attraktivität einer Stadt ganz wesentlich durch die Größe, Qualität und Lage ihrer Freiflächen bestimmt wird. Viele empirische Erhebungen und Befragungen unterschiedlichster Institute haben das immer wieder belegt (KGST, BAT etc.). Schließlich baut auch die Initiative der Bundesministerien "Grün in der Stadt - Für eine lebenswerte Zukunft" auf diese zentrale Bedeutung insbesondere der grünen Freiräume in einer Stadt.

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Stadtentwicklung
Heiner Baumgarten, ehemals GALK-Präsident und Vorsitzender vom GALK-Arbeitskreis Stadtplanung. Foto: igs hamburg 2013, Andreas Bock

Die konzeptionelle Entwicklung und Gestaltung von Grünflächen und Landschaftsräumen in der Stadt mit ihren Verflechtungen und Beziehungen zur freien Landschaft ist Aufgabe der Landschaftsplanung und Grünordnung. Landschaftsplanung sucht dabei nach dem eigenen Blick auf die Stadtentwicklung nicht als Konkurrent zur Stadtplanung, sondern als Partner auf der Suche nach einer ökologisch wie ökonomisch ausgewogenen Stadtentwicklung. Da Stadtplanung in den letzten Jahren immer mehr unter den Druck von Investoren geraten ist, braucht Stadtplanung einen starken ökologischen Partner, der zugleich aufgrund seiner großen Nähe zu den Bedürfnissen der Stadtbewohner auch die sozialen Belange einbringen kann.

Gerade jetzt, wo in Planung und Politik nicht mehr umstritten ist, dass Städte sich mehr nach innen als nach außen entwickeln müssen, um den Landschaftsverbrauch und die Flächenversiegelung zu stoppen, muss die Landschafts- und Grünordnungsplanung wieder in den Mittelpunkt der Stadtentwicklung rücken und mit entsprechenden Kompetenzen und Ressourcen ausgestattet werden. Besondere Herausforderungen stellen dabei die aktuellen Flächenentwicklungen für die menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen dar. Hier dürfen allerdings die errungenen Fortschritte bei den Standards des energieeffizienten Bauens ebenso wenig unter die Räder kommen wie die Sicherung wertvoller Natur- und Erholungsräume.

Landschaftsplanung und Grünordnung kann gerade in der jetzigen Zeit wertvolle Lösungsansätze für eine Nachhaltige Stadtentwicklung anbieten und muss in ihrer Bedeutung neu definiert und erkannt werden. Die Städte brauchen eine kompetente und mit rechtlich verbindlichen Instrumenten ausgestattete Landschafts- und Grünordnungsplanung, um die "Lebenswerte Stadt" zu planen und zu entwickeln. Heiner Baumgarten

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