Studie zu Gartenbewohnern
18.600 Igel und 1600 Maulwürfe gezählt

Bereits zum dritten Mal fand die deutschlandweit größte Meldeaktion für Igel und Maulwurf statt. Sie ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung, der NABU-Naturgucker, des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., des NABU Bundesverbands und des LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern).
Mehr als 8200 Menschen übermittelten dieses Mal ihre Igelsichtungen, knapp 800 Teilnehmer meldeten Maulwürfe oder Maulwurfshügel. Ziel der Aktion ist, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren und gezielte Artenschutzmaßnahmen anzustoßen. "Als Grundlage für die Aktion brauchen wir naturnahe Gärten, damit Igel und Maulwurf Nahrungsquellen und Überwinterungsmöglichkeiten haben" erklärt Bettina de la Chevallerie von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V.
Besonders um den Igel machen sich Artenschützer Sorgen: In Deutschland steht das Tier des Jahres 2024 schon länger auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere. Vor Kurzem hat auch die Weltnaturschutzunion IUCN den Braunbrustigel – so der vollständige Name der in Deutschland verbreiteten Art – auf ihrer Roten Liste gefährdeter Arten neu eingestuft: Er gilt jetzt in seinem gesamten Verbreitungsgebiet als "potenziell gefährdet".
Der Lebensraum der Stachelträger wird durch mehr Straßen, unüberwindbare Hindernisse und Versiegelung immer kleiner. In aufgeräumten und intensiv gepflegten Gärten und Parks fehlen ihnen Rückzugsorte und Nahrung. Auch der allgemeine Rückgang der Insekten – der Hauptnahrungsquelle des Igels – macht dem Gartenbewohner zu schaffen. Zudem wird sein Weg durch den urbanen Lebensraum zum Hindernislauf, wenn Zäune bis zum Boden reichen und Mauern keine Lücken zum Durchschlüpfen haben. "Wer dem Igel helfen möchte, kann seinen Garten naturnah gestalten. Viele Sträucher, Totholz, wilde Ecken oder ein offener Kompost locken Insekten und andere kleine Wirbellose an", sagt Lea-Carina Mendel von der Deutschen Wildtier Stiftung. Außerdem wichtig: Auf Pestizide verzichten, Mähroboter nachts nicht fahren lassen und Barrieren wie engmaschige Zäune durch Igeltore passierbar machen, um Gärten miteinander zu verbinden.
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