Energieproduktion und Landschaft

Achthundert Meter neben dem Windrad ist ok

Forschung und Bildung
Die Kosten für die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land sind im Norden niedriger sind als im Süden. Genau umgekehrt verhält es sich mit den Kosten der Stromgewinnung aus Photovoltaikanlagen – sie sind im Süden niedriger als im Norden. Foto: johnnyb, pixelio.de

Das Forschungsprojekt Energy-EFFAIR untersuchte, wo Anlagen zur Gewinnung von Strom aus erneuerbarer Energie gebaut werden sollten, damit die Erzeugung effizient ist und gleichzeitig von der Bevölkerung akzeptiert wird.

Die Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen auf Freiflächen im Süden mit wenig Netzausbau ist wirtschaftlich günstiger als die Stromproduktion aus Windenergieanlagen im Norden mit Netzausbau. Das ist eines der wichtigen Ergebnisse des Projektes "Effiziente und gerechte Allokation der Produktion erneuerbarer Energien auf nationaler Ebene" (EnergyEFFAIR) des TU-Fachgebietes Landschaftsökonomie, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Georg-August-Universität Göttingen.

Ausgangspunkt der Untersuchung war das Spannungsverhältnis zwischen der grundsätzlichen Zustimmung zu erneuerbaren Energien in der deutschen Bevölkerung und dem Protest gegen einen weiteren Ausbau insbesondere von Windkraft- und Photovoltaikanlagen in bestimmten Regionen. Der Konflikt berührt die Frage nach einer gerechten Verteilung (Allokation) dieser Anlagen innerhalb von Deutschland und wird in der Aussage "Wir sind nicht gegen Windkraft. Aber die Uckermark hat ihr Soll erfüllt" offenkundig. "Wir wollten wissen, wo welche Menge an Strom aus welchen erneuerbaren Energien am effizientesten erzeugt werden kann, ohne dass die negativen Auswirkungen der Anlagen für Anwohner im Umfeld unakzeptabel werden", sagt Jürgen Meyerhoff, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Landschaftsökonomie der TU Berlin.

Welches Potenzial gibt es für Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Deutschland?

"Unsere Studie hat gezeigt, dass der gesetzliche Mindestabstand von 800 Metern von Windenergieanlagen zu Siedlungen der volkswirtschaftlich günstigste ist. Würde der Mindestabstand vergrößert, würde dies zwar die Belastung der Bevölkerung reduzieren, aber die Stromkosten würden steigen, da gute Standorte wegfielen", so Martin Drechsler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am UFZ in Leipzig. Die Studie bestätigte, dass die Kosten für die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land im Norden niedriger sind als im Süden. Genau umgekehrt verhält es sich mit den Kosten der Stromgewinnung aus Photovoltaikanlagen - sie sind im Süden niedriger als im Norden. Wie ist die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger gegenüber dem Bau neuer Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanalgen?

Die höchste Akzeptanz erfährt die Stromerzeugung aus Solarenergie. 89 Prozent der knapp 3200 Teilnehmer der deutschlandweiten Online-Umfrage bewerteten sie positiv, gefolgt von der Windenergie (72 Prozent) und Biogas (51 Prozent).

Dementsprechend niedrig beziehungsweise hoch ist auch die Bereitschaft, gegen den weiteren Bau solcher Anlagen zu protestieren: gegen Solaranlagen (8 Prozent), Windräder (17 Prozent), Biogasanlagen (25 Prozent). 89 Prozent der Befragten empfinden es zudem als gerecht, wenn jene Bundesländer mit den betriebswirtschaftlich besten Bedingungen und der größten zur Verfügung stehenden Fläche auch den meisten Strom aus erneuerbaren Energien herstellen.

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