Dünger und Erden

Alles Bio oder was?

Bio-Innovation Substrate
Im Frühjahr geht es mit der Arbeit im Grünen so richtig los. Nachhaltige und ökologische Dünger und Erden spielen bei der Pflege eine große Rolle. Foto: Adobe Photo Stock, Dhoxax/peopleimages.com

Ökologische Aspekte spielen bei der Pflege von Gärten und Grünflächen eine große Rolle. Derzeit entstehen neue Produkte, die das grüne Gärtnern erleichtern und nachhaltiger gestalten. Vom Papiersack für naturfeuchte Erde bis 100 Prozent veganen Bio-Dünger - Hersteller reagieren auf das ökologische Bewusstsein.

Bio-Erde im Plastiksack zu kaufen ist ein zweischneidiges Schwert. Die Erde top, die Verpackung eher weniger. Einfach Papierverpackungen für naturfeuchte Erde zu verwenden, war jedoch lange Zeit kaum möglich. Denn: Auf einem Teelöffel Erde tummeln sich bis zu einer Million Organismen, und Papier zählt wegen seines hohen Polysaccharid-Gehalts zu den bevorzugten Speisen der Lebewesen. Daher war Plastik bislang die erste Wahl.

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Kleeschulte Erden Geschäftsführerin Mariel Kleeschulte (rechts) und Vertriebsleiter Jens Brune (links) freuen sich über die Neuentwicklung Nature Bag. Der Papiersack für naturfeuchte Erde kann über den normalen Papierhausmüll recycelt werden. Foto: Kleeschulte GmbH

Papiersack für naturfeuchte Erde

Mit dem Nature Bag haben die beiden Familienunternehmen Kleeschulte Erden und dy-pack Verpackungen nun eine Lösung für das Problem entwickelt. Kleeschulte Erden ist Spezialist für ökologisch wertvolle Erden und Substrate. dy-pack ist Hersteller von Papiersäcken für anspruchsvolle Anwendungen, unter anderem in Chemie, Bauchemie und bei Nahrungsmitteln.

Der neu entwickelte Nature Bag-Papiersack besteht zu 95 Prozent aus Papier und kann über den normalen Papierhausmüll recycelt werden. Bestätigt und zertifiziert hat dies jüngst das Institut cyclos-HTP, das auf die Klassifizierung und Testierung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen spezialisiert ist.

Bis zu drei Monate kann die naturfeuchte Erde in dem Nature Bag ohne Probleme gelagert werden. "Und wir arbeiten weiter daran, die Lagerfähigkeit zu verlängern", freut sich Mariel Kleeschulte-Vrochte, Geschäftsführerin von Kleeschulte Erden, über die Neuentwicklung.

In der neuen Papierverpackung verfügbar sind von Kleeschulte derzeit bereits die Bio-Blumenerde, die Bio-Tomaten- und Gemüseerde sowie die Bio-Anzucht und -Kräutererde in den diversen Verpackungsgrößen.

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Der Bio-Dünger KleePura besteht zu 100 Prozent aus Bio-Klee und Bio-Luzerne. Er ist als Universaldünger für alle Pflanzen geeignet. Foto: grünerdüngen GmbH

Veganer Dünger aus Klee und Luzerne

Auch beim Bio-Dünger gibt es immer wieder Neuentwicklungen. Bestehen viele Bio-Dünger aus organischen Reststoffen, die auch aus der konventionellen Industrie und Tierhaltung stammen können, so setzt das Startup grünerdüngen aus Dresden mit dem Bio-Dünger KleePura auf 100 Prozent bio-zertifizierten Klee und Luzerne. Gegründet haben das Startup 2017 Simon Scheffler und Torsten Mick. Beide sind ehemalige Mitarbeiter der Professur Ökologischer Landbau an der HTW Dresden. "Mit KleePura stehen wir für durch und durch ökologisches Gärtnern, gesunde Lebensmittel und den Erhalt unserer Umwelt", sagen Scheffler und Mick.

Der Bio-Dünger KleePura ist für alle Pflanzen geeignet und ein sogenannter Universaldünger. Er enthält alle Pflanzennährstoffe, die für das Wachstum wichtig sind: Stickstoff wird rasch freigesetzt und sorgt für eine reichhaltige Ernte, Kalium kräftigt die Pflanzenzellen und fördert Widerstandskraft und Robustheit. Daneben unterstützt Phosphor die Blüten- und Fruchtbildung und die Photosyntheseleistung der Pflanzen wird angekurbelt. Calcium und Magnesium ermöglichen zusätzlich wichtige Stoffwechselprozesse.

Bei der Herstellung werden der Bio-Klee und die Bio-Luzerne zu veganen Düngepellets verarbeitet. Diese entsprechen den EU-Bio-Richtlinien und den strengen Qualitätskriterien des ökologischen Anbauverbands Naturland. Letzterer hat den Bio-Dünger sogar zertifiziert.

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Patzer Erden bietet unter den Marken frux und Natur Erde Substrate und Erden mit frischem Naturton an. Der Naturton sorgt dafür, dass Böden weniger austrocken. Foto: Patzer Erden

Mulchfaser aus Biogasanlage

Mit Bio Faser hat der österreichische Herstellers Sonnenerde eine Mulchfaser auf den Markt gebracht, die ebenfalls hohen biologischen Standards gerecht wird. So werden für die Herstellung Gärreste verwendet, die aus einer Biogasanlage stammen, in der ausschließlich Bio-Rindermist verarbeitet wird. Der Feststoff des Gärrestes wird separiert und anschließend getrocknet. Der Vorteil des Ganzen: Die Mulchfaser besteht im Wesentlichen aus unverarbeiteten Strohresten und ist relativ stabil.

Interessant ist dieses Material aufgrund des hohen N-Gehaltes. Dieser Stickstoff wird wie die anderen enthaltenen Nährstoffe beim Abbau der Faser frei und düngt zugleich die darauf stehende Kultur. Wenn regelmäßig mit der Mulchfaser gemulcht wird, ist laut Hersteller keine zusätzliche Düngung erforderlich. Bio Faser ist für den Biolandbau zugelassen und eignet sich als Mulchmaterial oder als Zuschlagstoff für verschiedene Topferden. Allerdings erfolgt der Vertrieb bislang nur in Österreich und Italien. Bestellbar sind die Produkte in Deutschland über den Webshop von Sonnenerde.

Tonerde gegen Trockenheit

Öffentliche Grünanlagen und Privatgärten haben in den vergangenen Jahren stark unter Hitze und Trockenheit gelitten. Und es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Situation in den nächsten Jahren entspannen wird. Mit Blick auf lang anhaltende Hitze- und Trockenperioden wird es daher wichtiger, die Speicherkapazität von Wasser in den Böden zu erhöhen und so die Pflanzenvielfalt zu erhalten. Patzer Erden bietet unter den Marken frux und Natur Erde Substrate und Erden mit frischem Naturton an. Der Naturton sorgt dafür, dass die Böden weniger austrocken. Nährstoffe bleiben im Boden länger erhalten und die Pflanzen werden zusätzlich mit Spurenelemente versorgt.

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