Transformierte Hafenstädte

Alumni-Exkursion Landschaftsarchitektur 2022 nach Bremen und Worpswede

Landschaftsarchitektur
Promenade am Europahafen in der Überseestadt. Abb: Repro Goecke

Die jährliche Alumni-Exkursion ehemaliger Studierender der Landschaftsarchitektur führte im April 2022 unter Leitung der Professoren Architekt Dipl. Ing. Justus Thyroff und Landschaftsarchitekt Dr. Michael Goecke in die Hansestadt Bremen und zum Künstlerdorf Worpswede.

Zur Entwicklung der Überseestadt

Ein Schwerpunkt lag auf der Betrachtung der Transformation von alten Hafenbereichen zur neuen Überseestadt. Nach Aufgabe des Welthafens Bremen (fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, Container statt Stückgutfracht, Werftensterben) sollen diese Bereiche nach einem "Masterplan Überseestadt" zu einem attraktiven neuen und Freizeitmöglichkeiten entwickelt werden. Dabei sollen auch historische Gebäudestrukturen aus industrieller Vergangenheit (Schuppen Eins, Speicher XI) eingebunden werden, so wie dies zum Beispiel bei den Hafenanlagen in London, Amsterdam und Hamburg geschehen ist. Die zukünftige Überseestadt soll ein grünes, nachhaltiges, weitgehend autofreies und kinderfreundliches Stadtviertel werden.

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Landschaftsarchitektur
Heinrich Vogeler, Sommerabend, Ölgemälde 1905. Abb.: Repro Goecke

Der Barkenhoff als Künstlerdomizil

Die Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen, oft als norddeutsches Barbizon bezeichnet, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des 150. Geburtstages des Malers Heinrich Vogeler (1872-1942), der auch in den Bereichen Radierung, Buchillustration, Inneneinrichtung und Architektur tätig war. Er schuf sich um 1900 am Rande des Teufelsmoores am Hang des Weyerberges den Barkenhoff (Birkenhof), ein Gesamtkunstwerk von Haus mit künstlerisch gestalteten Mobiliar und Gartenanlage. Herausragend dabei die von Vogeler immer wieder gemalte Gartentreppe mit geschwungener Terrassenmauer und Bepflanzung, die besonders durch sein Gemälde "Sommerabend" (1905) bekannt geworden ist.

Landschaftsarchitektur
Heinrich Vogeler, Der Barkenhoff, Federzeichnung 1910. Abb.: Repro Goecke

Zur Revitalisierung des Barkenhoffs

Ende der 70er Jahre wurde das Gebäude des Barkenhoffs von der Gemeinde Worpswede vor dem drohenden Abriss gerettet, restauriert und für eine museale Öffnung vorbereitet (heute Vogeler-Museum). Auf der Grundlage der zahlreichen Darstellungen Vogelers wurden um 1990 Teile der axialen Gartenstrukturen der Zeit nach 1900 rekonstruiert. Die Abbildungen zeigen - zwischen Treppe und erhöht liegender Laube mit weißer Bank eingespannt - eine regelmäßig geformte Anlage mit Blumenbeeten, geschnittenen Hecken handelt es sich um eine denkmalwürdige Anlage, an deren Erhaltung aufgrund der geschichtlichen, künstlerischen sowie Ortsbild prägenden Bedeutung ein öffentliches Interesse besteht.

Heinrich Vogelers Einsatz für den Ort Worpswede hat hohe Maßstäbe gesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung des "Weltdorfes" Worpswede nicht von den Verhältnissen des Marktes und dem Massentourismus überschattet wird.

Prof. Dr. Michael Goecke

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