Hamburg

Anlagen für den Vereins- und Freizeitsport modernisiert

Hamburg Nachhaltigkeit und Innovation
Im Rahmen der Active City-Strategie werden in Hamburg neben Neuanlagen bestehende Tennenplätze zu modernen Kunststoffrasenplätzen umgebaut und, wo nötig, die dazugehörigen Sportfunktions- und Vereinsgebäude modernisiert. Foto: Ulrich Hoppe

Sanieren statt Neubauen: In Wilhelmsburg baut die Hansestadt im Rahmen des städtischen Sportstättenkonzepts alte Sportanlagen aus. So erhalten der Vereins-, Breiten- und Freizeitsport der Elbe-Metropole eine moderne Infrastruktur. Die Planung für die Anlage in der Dratelnstraße übernahm das Büro Pätzold + Snowadsky aus Osnabrück, das mit der Hochschule Osnabrück für eine Nachhaltungskeitbetrachtung der Anlage zusammenarbeitete.

Das Fachamt Bezirklicher Sportstättenbau arbeitet als Baudienstleister für alle sieben Hamburger Bezirke. Die Dienstleistungen umfassen insbesondere Bauherrentätigkeiten sowie Planungs- und Ingenieurleistungen für Neubauvorhaben, aber auch Instandsetzungs- und Bauunterhaltungsmaßnahmen im Hochbau sowie Garten- und Landschaftsbau insbesondere auf öffentlichen Sportplätzen. Derzeitiger Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf der Modernisierung der Plätze. Seit 2009 werden zusätzliche Mittel extra für diesen Zweck von der Freien und Hansestadt Hamburg bereitgestellt. Ziel des Masterplans "Active City" ist es, die staatlichen Sportanlagen zu sanieren und leistungsgerecht auszustatten, um Sport und Bewegung in der Stadt zu fördern. Etwa 50 Millionen Euro sollen bis 2024 in 26 Sport-Projekte investiert werden.

Als Etappensieg auf dem Weg zu einer modernen Sportinfrastruktur erfolgte jüngst die Einweihung des 100. Kunststoffrasenplatzes in der Dratelnstraße in Wilhelmsburg. Das Planungsbüro Pätzold + Snowadsky aus Osnabrück zeichnet im Rahmen der Modernisierung der Sportanlage für die Planung verantwortlich. Mit über 60 Jahren Erfahrung in der Planung und Realisierung von Sportstätten gehört Pätzold + Snowadsky zu den großen Planungsbüros im Bereich der Sport-, Spiel- und Freizeitanlagen. Das Team besteht aus versierten Landschaftsarchitekten, Architekten, Ingenieuren und Bauzeichnern. Die Arbeit ist geprägt von einer interdisziplinären Herangehensweise, die Schnittstellenproblematiken vermeidet und eine ganzheitliche Planung gewährleistet.

? Sanieren statt neu bauen

Als wachsende Stadt und vor dem Hintergrund steigender Nutzerzahlen sowie knapper Flächenressourcen steht die Stadt Hamburg vor der Herausforderung, eine zeitgemäße, attraktiv gestaltete und hoch belastbare Sportinfrastruktur bereitzustellen. Im Rahmen der Active City-Strategie wurden und werden neue Sportanlagen errichtet, aber vor allem bestehende Tennenplätze zu modernen Kunststoffrasenplätzen umgebaut und, wo möglich und nötig, auch die dazugehörigen Sportfunktions- und Vereinsgebäude modernisiert oder gar neu errichtet. Im Besonderen dort, wo die Stadt dicht besiedelt und der Platz zur Schaffung neuer Anlagen nicht vorhanden ist, stellt die Sanierung und Modernisierung der bestehenden Anlagen die optimale Alternative dar, um Sport und Bewegung zu fördern.

? Vielseitig Nutzung durch Vereins-, Breiten- und Freizeitsport

Die Sportanlage in der Dratelnstraße in Wilhelmsburg wird als eine Teilmaßnahme innerhalb des städtischen Sportstättenkonzepts Wilhelmsburg seit dem vergangenen Jahr auf Basis der Planung von Pätzold + Snowadsky modernisiert. So erhält nicht nur der Vereinssport, sondern auch der Breiten- und Freizeitsport in Wilhelmsburg eine moderne und hochwertige Infrastruktur. Diese besteht aus einer Rundlaufbahn mit Hochsprunganlage, einer Kugelstoß- und Weitsprunganlage für die Leichtathletik, zwei Kunststoffrasenspielfeldern für Ballsportarten, insbesondere Fußball und einem überdachten Kleinspielfeld (Freilufthalle). Beide Spielfelder sind mit einer modernen LED-Sportstättenbeleuchtung ausgestattet.

Ein neues Sport- und Funktionsgebäude rundet die Anlage ab, das vier Umkleiden, Dusch- und WC-Anlagen sowie Lagerräume und nicht zuletzt einen Vereinsraum mit Thekenbereich beherbergen wird. Die Fertigstellung des in Modulbauweise geplanten Gebäudes ist im kommenden Jahr geplant. Die neue Freilufthalle ermöglicht den Sportlerinnen und Sportlern, zukünftig auch bei Regen an der frischen Luft, aber in geschützter Umgebung zu trainieren.

Ballfangzäune schützen die umgebenden Flächen und Straßen vor umherfliegenden Bällen. Zur neuen Sportanlage gehören zudem Wegeflächen und ein Parkplatz sowie Fahrradständer für die Sportler und Besucher. Die Stellplätze sind mit Rasenfugenpflaster hergestellt, sodass die Versiegelung der Flächen gering gehalten wird.

? Besonderheiten beim Bau: weiche Sedimente und Torfschichten

Der Stadtteil Wilhelmsburg ist auf einer Insel in der Elbe entstanden. Der Baugrund im Bereich der Sportanlage besteht entsprechend aus weichen Sedimenten und Torfschichten. Um hier Sicherheit über die Bauausführung der Gründung sowohl der Sportflächen als auch der Beleuchtungsmasten zu erlangen wurde im Vorfeld ein Bodengutachter hinzugezogen. Dies ist unerlässlich, um Schäden durch Setzungen zu vermeiden. In Teilbereichen des Baufeldes wurde eine Setzungsvorwegnahme durch Überlastschüttung erforderlich. So konnten die Sportplatzbauarbeiten erst beginnen, nachdem die Sandaufschüttung nach rund einem halben Jahr wieder abgetragen wurde. Die weichen Bodenschichten machten für die Beleuchtungsmasten ein Tiefengründung mit Rammrohren erforderlich.

Auch die Ableitung des Niederschlagswassers ist aufgrund der Insellage und sehr geringen Höhe über dem Meeresspiegel eine Herausforderung. Zudem ist das Regenwasser, zur Vermeidung einer Überlastung des Siels, gedrosselt einzuleiten. Hier wurden die Rückhaltung und das Dränagesystem der Sportflächen kombiniert.

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? Nachhaltigkeitsbetrachtung in Zusammenarbeit mit Hochschule Osnabrück

Das Thema Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde, nicht nur im Hochbau nehmen ökologische und ökonomische Kriterien eine wichtige Rolle ein, auch in der Freianlagenplanung sowie im Bereich der Sport- und Freizeitanlagengestaltung werden Überlegungen angestellt, wie Projekte nachhaltiger gestaltet werden können. Im Zuge der Modernisierung der Anlage in der Dratelnstraße führten die Planer von Pätzold + Snowadsky in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück eine Nachhaltigkeitsbetrachtung durch, welche das Augenmerk auf ökologische, aber vor allem auf ökonomische Aspekte, wie die Erreichbarkeit und Anbindung der Anlage sowie eine vielseitige Nutzbarkeit legt. Diese Betrachtung beginnt bei der Planung und umfasst auch Bereiche wie den Betrieb und Unterhalt der Anlage.

? Kunststoffrasen ist ganzjährig nutzbar

Bei der Sanierung der vorhandenen Sportplätze und somit auch in der Dratelnstraße setzt die Stadt Hamburg auf Kunststoffrasen. Die Gründe für den Einsatz von Kunststoffrasen sind vielfältig. Die im Vergleich zu einem "echten" Rasen höher ausfallenden Anschaffungskosten werden durch die geringen Pflegekosten und eine höhere Beanspruchungszeit gegenüber einem natürlichen Rasen kompensiert. Überdies ist Kunststoffrasen gegen Witterungseinflüsse weitgehend unempfindlich und kann über das gesamte Jahr hinweg genutzt werden.

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