Interview mit dem Chefplaner der Landesgartenschau Papenburg 2014, Philip Haggeney

Anspielung an Alte Werft

Landschaftsarchitektur
Philip Haggeney, RMP Landschaftsarchitekten Stephan Lenzen, ist Chefplaner der Landesgartenschau Papenburg 2014. Foto: Imma Schmidt

Philip Haggeney, Jahrgang 1973, ist als Freischaffender Landschaftsarchitekt und Stadtplaner tätig. Er absolvierte das Studium der Landschaftsplanung mit Vertiefungsrichtung Städtebau an der Universität Gesamthochschule Kassel. Studienaufenthalte hatte er in den Niederlanden und Frankreich. Seit 2001 arbeitet er bei RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten. Seit 2007 leitet er die Niederlassung Hamburg. Im vergangenen Jahr erhielt er die Zertifizierung als DGNB Auditor für Neubau Quartiere. Philip Haggeney lebt in Hamburg.

Gartenschauen sind mittlerweile für das Büro RMP Landschaftsarchitekten keine Erstlingswerke mehr - sondern bereits Routine?

Philip Haggeney: Kein Projekt gleicht dem anderen, jedes hat neue gestalterische Themenschwerpunkte. So gibt es keine Routine, eher neue Herausforderungen. Denn natürlich halten die Aufgaben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und besondere Inhalte bereit. Routine stellt sich eher ein - und ist hilfreich - weil ich weiß, was für eine Gartenschau wichtig ist.

Wir mögen es nicht, doch die IGS Hamburg und die Landesgartenschau Papenburg werden von Journalisten immer wieder in einen Vergleich gezogen - lassen sich die Projekte vergleichen?

Philip Haggeney: Nun, vom Umfang und den Planungszeiträumen auf keinen Fall. Die Landesgartenschau Papenburg mussten wir innerhalb von anderthalb Jahren planen und bauen. Bei der igs in Hamburg war es möglich, zu experimentieren, Materialien und Verfahren zu erproben. Unser und mein Ziel ist es, mit jedem Projekt die Gestaltung in der Landschaftsarchitektur voran zu bringen. In Papenburg war es die Herausforderung, einen innovativen Entwurf in eine bestehende Struktur einzufügen, den Park damit zukunftsfähig zu machen und nachhaltig aufzuwerten. Der gestalterische Anspruch wiederum verbindet beide Projekte: Mit jedem wollen wir neue Akzente setzen.

Ist das auch Ihr ganz persönlicher Antrieb?

Philip Haggeney: Ja. Für mich ein Muss!

Was ist das Besondere am Entwurf "MS Blühende Papenburg"?

Philip Haggeney: Wir nehmen die Besucher gern mit auf eine thematische Reise und hier war es die Geschichte des Standortes, die Alte Werft, die Schiffsform des Weges im Stadtpark, das Band mit den Reisepunkten, die Kreuzfahrten und da lag die "MS Blühende Papenburg" einfach auf der Hand! Die Besucher können das alles erleben, auch die Elemente aus den verschiedenen Ländern. Einzigartig ist sicher die Waldreling mit Kommandobrücke, der bespielbare und zu erkletternde Baumerlebnispfad - so noch nie dagewesen. Und auch der Mehrgenerationen-Spielplatz "große Welle" ist als ungewöhnliches Bewegungsangebot für Jung und Alt mehr als ein Kinderspielplatz. Ruhe bringt in diesen Bereich die ruhige, nur wenige Farben nutzende Gestaltung. Leben und Farbe kommen dann durch die Nutzer.

Und Gartenschauen sind ...

Philip Haggeney: ... immer noch ein schöner Motor, um Entwicklungen anzuregen, neue Trends zu setzen! Natürlich besteht das Risiko, dass auch bei einer Gartenschau kein wirklich neuer Raum, keine neue Gestaltung entsteht, sondern man sich auf eine Ansammlung von Themengärten beschränkt, doch das ist nach meiner Auffassung nicht der Anspruch einer Gartenschau. Die sollen der Disziplin möglichst jedes Mal einen neuen Aspekt hinzufügen.

Vielen Dank für das Gespräch!


Das Interview führte Imma Schmidt, Landschaftsarchitektin AK NW, Journalistin und Pressesprecherin der Landesgartenschau Papenburg 2014.

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