Stararchitektin

Architekturwelt trauert um Zaha Hadid

Architektur
Zaha Hadid Foto: Simone Cecchetti, wikimedia commons, CC BY 2.0

Fließende Formen, geschwungene Kurven und ein Gefühl von Schwerelosigkeit - weltweit haben die kühnen Bauten von Zaha Hadid zahlreiche Bewunderer gefunden. Die Stararchitektin erlag am 31. März einem Herzinfarkt und hinterlässt ein umfangreiches Werk.

Hadid galt als Ausnahmeerscheinung in der Architekturwelt, nicht zuletzt, weil sie 2004 als erste Frau den Pritzker-Preis erhielt, den Nobelpreis für Architektur. Zu den bedeutenden Bauten der 1950 in Bagdad geborenen Architektin gehören der Innovation Tower in Hong Kong, das Guangzhou Opera House in Peking oder das Kunstmuseum MAXXI in Rom, die Hadid auf dem Höhepunkt ihrer Karriere realisierte.

Auf die Verwirklichung ihrer Projekte musste Hadid indes viele Jahre warten. Die Entwürfe, die sie nach ihrem Studienabschluss 1977 an der Architectual Association School in London anfertigte, wurden zwar hoch gelobt, aber erst 1993 gelang der irakisch-britischen Architektin mit dem Feuerwehrhaus für das Vitra-Werk in Weil am Rhein die Realisierung eines ihrer Projekte.

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Mit dem renommierten Pritzker-Preis stieg Hadid in die Architekturelite auf und realisierte weltweit zahlreiche Projekte wie den Innovation Tower in Hongkong (2013). Foto: Sebastian Wallroth, wikimedia commons, CC-BY-3.0

Für Hadids Aufstieg in die Architekturelite spielte Deutschland insgesamt eine wichtige Rolle. In einem Interview 2006 beklagte sie sich einmal, dass in ihrer Wahlheimat England noch kein einziges Bauwerk von ihr stehe. In Deutschland sei man hingegen mutiger gewesen, so Hadid. Zu ihren Werken hierzulande zählen das Wissenschaftsmuseum Phaeno in Wolfsburg und das Zentralgebäude des BMW-Werks in Leipzig, für das sie 2005 mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet wurde. In Großbritannien erhielt Hadid schließlich doch noch die Möglichkeit eine Reihe Aufsehen erregender Bauwerke zu bauen: Das London Aquatics Centre, in dem 2012 die Olympischen Spiele ausgetragen wurden, entstand unter ihrer architektonischen Führung.

Mit ihrem Architekturstil erntete Hadid jedoch nicht nur Zuspruch: Rücksichtslose Exzentrik warf man ihr vor. Und: Ihre Gebäude würden die soziale Umgebung ignorieren und sich jeder Ideologie anpassen können, hieß es von Seiten der Kritik. Dazu passte auch der Umstand, dass Hadid keine Scheu davor hatte, Projekte in autoritären Staaten umzusetzen. Jüngst löste sie zudem einen Skandal mit Äußerungen zu den Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der WM-Stadien in Katar aus, für die sie die Architekten nicht in der Verantwortung sah.

Zaha Hadids Bedeutung für die Architekturgeschichte scheint jedoch von der Kritik unberührt zu bleiben. Die Pritzker-Preisträger hielten bei der diesjährigen Preisverleihung Anfang April in New York zur Ehren der Architektin, die Computer und Kompromisse nach eigenem Bekunden verabscheute, eine Schweigeminute ab.

Gloria Ballhause

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