Kommentar

Ausbildung muss Chefsache sein

von:
Unternehmensführung Ausbildung und Beruf
Mechthild Klett, Redaktionsleitung von Stadt + Grün. Foto: Patzer Verlag

Die Ausbildungsverträge für Gärtner haben um 5,3 Prozent zugenommen. Ein Pfund, mit dem die grüne Branche wirklich wuchern kann. Denn weder die durchschnittliche Bezahlung, das Image noch die öffentliche Anerkennung des Berufs Gärtner liegen über dem Durchschnitt der übrigen Ausbildungsberufe. Auch innerhalb der Branche sind die Vergütungsunterschiede riesig. Einige Azubis gehen mit nur 300 bis 400 Euro im 1. Lehrjahr nach Hause, während dieser Betrag bei anderen etwa im GaLaBau 825 Euro beträgt.

Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, hat die Branche bereits einiges getan. Seit 2013 gibt es die Kampagne der privaten Betriebe "Beruf Gärtner. Der Zukunft gewachsen", die für eine Ausbildung in der grünen Branche etwa auf Messen und auf den Gartenschauen wirbt. Und das mit Erfolg: Seit 2013 hat sich die Zahl der Auszubildenden stabilisiert. Doch der Bedarf kann - wie viele Betriebe und Kommunen berichten - noch immer nicht gedeckt werden. Beispiel Grünflächenamt Wiesbaden: Mehr als die Hälfte der im Grünflächenamt tätigen Mitarbeiter waren im Oktober 2016 älter als 50 und werden in den nächsten zehn bis 15 Jahren in den Ruhestand gehen. So geht es vielen Städten und Gemeinden. Daher ist es richtig, dass auch die Ämter aktiv geworden sind und seit fünf Jahren bundesweit durch jährliche Ausbildertagungen die Bemühungen um qualifizierte Bewerber und Qualitätssicherung in der Gärtner-Ausbildung voranbringen. Denn die selbst gut ausgebildeten Fachkräfte sind die Stadtgärtner von morgen.

Das Finden von geeignetem und motiviertem Nachwuchs ist also eine Existenzfrage. Ohne Nachfolger haben bereits einige Betriebe schließen müssen, etwa im Zierpflanzenbereich. Werben für die Ausbildung muss daher Chefsache in den Ämtern und auch bei den Bürgermeistern sein. Die meisten ausbildenden Städte werben um Azubis bereits auf der ganzen Bandbreite der Öffentlichkeitsarbeit, etwa durch Ausbildungspatenschaften an Schulen, Ausbildungsmessen, Tage der offenen Tür, Flyer, Internetseiten oder auch in YouTube-Videos. Nur so bleibt die Existenz der Grünflächenämter nachhaltig gesichert.

Mechthild Klett

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M. A. Mechthild Klett
Autorin

Stadt+Grün, Redaktionsleiterin

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