Vitra-Design-Museum Weil am Rhein

Ausstellung "Garden Futures" bis 3. Oktober

Ausstellung Parks und Gärten
Ebenezer Howards Garden-City-Concept – eins von vielen Ausstellungsobjekten zu Gärten, Gartenmöbeln, Gartenwerbung und Gartenvisionen. Repro: Vitra Design Museum, Weil am Rhein

Die Gärten sind zu Orten der Avantgarde geworden: Dort werden Konzepte von sozialer Gerechtigkeit, biologischer Vielfalt und Nachhaltigkeit erprobt. Die Ausstellung "Garden Futures" im Vitra Design Museum geht der Frage nach: Woher kommen die Gartenideale von heute? Werden uns Gärten helfen, eine lebenswerte Zukunft für alle zu schaffen?

Beispiele aus Design, Alltagskultur und Landschaftsarchitektur sind zu sehen - vom Liegestuhl bis zur vertikalen urbanen Farm, vom zeitgenössischen Gemeinschaftsgärten bis hin zu lebendigen Gebäuden und Gärten von Designern und Künstlern wie Roberto Burle Marx, Mien Ruys und Derek Jarman. Die Ausstellung wird von dem italienischen Design-Duo Formafantasma gestaltet.

Gärten sind voller Hoffnung und Versprechen. Wo immer Menschen ein Stück Natur abstecken, um einen Garten anzulegen, verraten dessen Gestaltung und Design viel darüber, wie sie sich zur Natur verhalten, sei es als Individuum oder als Gesellschaft.

Das zeigen die Werke so unterschiedlicher Künstler und Architekten wie Hans Thoma, Georg Gerster, Athanasius Kircher, Gabriel Guevrekian, Barbara Stauffacher-Solomon, Alvar Aalto, Thomas Church, Vita Sackville-West und Luis Barragán, die alle in einer Medieninstallation zu Beginn der Ausstellung zu sehen sind. Sie zeigen den Garten als einen idealisierten Raum, der unser tägliches Leben Alltag und unsere Phantasie durchdringt - ein Ort, an dem unmittelbare praktische Funktion und tiefgreifende symbolische, philosophische oder sogar religiöse Bedeutung leicht vereinbar sind.

Selbst der privateste Garten ist mehr als nur ein persönlicher Rückzugsort. Jeder Garten trägt die Spuren gesellschaftlicher und historischen Entwicklungen, politischen und wirtschaftlichen Interessen und kulturellen Wertesystemen.

Im zweiten Teil der Ausstellung erfahren wir, dass viele Pflanzen, die zum Grundbestandteil westlicher Gärten gehören tiefe Wurzeln in der Kolonialgeschichte haben. Das im neunzehnten Jahrhundert erfundene Wardsche Gehäuse machte es möglich, lebende Pflanzen in die ganze Welt zu verschicken. Sein Einfluss auf den Pflanzenhandel und auf private Gärten trug aber auch zur Verbreitung invasiver Arten bei und spielte eine zentrale Rolle beim Aufbrechen von Monopolen auf wichtige Nutzpflanzen, wie Tee oder Kautschuk, was den Kolonialmächten enorme Vorteile verschaffte.

Im neunzehnten Jahrhundert entstanden auch zahlreiche städtebauliche Konzepte, die Stadt und Garten in Einklang bringen wollten. So veröffentlichte der britische Sozialreformer Ebenezer Howard 1898 seine Beschreibung einer Gartenstadt, in der die Bewohner ihre Lebensmittel selbst anbauen können. Die von Liz Christy in New York mitbegründete Gruppe Green Guerrilla bemüht sich ihrerseits darum, den Garten als einen Ort neu zu definieren, an dem soziale Gerechtigkeit und öffentliche Beteiligung aktiv verhandelt werden.

www.design-museum.de

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