Studie zeigt hohes Potenzial in Städten

Vorgestellt wurde sie im Juli in der Zeitschrift "npj urban sustainability" von Wissenschaftlern um Prof. Dr. Theodore A. Endreny vom College of Environmental Science and Forestry der State University of New York in Syracuse.

Die Forscher nutzten das i-Tree Cool Air Modell, um die Kühlwirkung von Bäumen in zehn italienischen Städten zu simulieren. Das Ergebnis: Die Hitzewellenbelastung, gemessen in einer "Hitzewellen-Gradtageskennzahl" (HWDD), sank im Median um 34 Prozent, während die hitzebedingte Sterblichkeit bei Menschen über 65 Jahren um 36 Prozent zurückging. Besonders stark profitierten Städte wie Bologna und Turin, wo sich die Hitzewellenbelastung um bis zu 84 Prozent verringerte.

Die Studie hebt hervor, dass die Platzierung von Bäumen über durchlässigen Oberflächen entscheidend ist, um die Kühlwirkung durch Verdunstung und Schatten zu maximieren. Neben der Temperaturreduktion bieten städtische Wälder weitere Vorteile wie die Verringerung von Luftverschmutzung, die Speicherung von Kohlenstoff und die Vermeidung von Regenwasserabfluss. Diese ökologischen Dienstleistungen wurden auf einen jährlichen Wert von bis zu 62 Millionen US-Dollar pro Stadt geschätzt. Trotz der positiven Effekte warnt die Studie vor möglichen Herausforderungen, wie etwa der Notwendigkeit von Bewässerung in trockenen Sommern.

Die Forscher analysierten die Auswirkungen der Baumkronenabdeckung während der extremen Hitzewelle im Sommer 2003, die in Italien über 1900 Todesfälle verursachte. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Erhöhung der Baumabdeckung nicht nur die Temperaturen senkt, sondern auch die Sterblichkeit in den am stärksten betroffenen Stadtteilen deutlich reduziert. Besonders in dicht besiedelten Gebieten wie im sardischen Cagliari und in Turin könnten gezielte Baumpflanzungen die Lebensqualität erheblich verbessern. Die Studie unterstreicht die Bedeutung urbaner Wälder zur Klimaanpassung und appelliert an Städte, ihre Grünflächen strategisch zu erweitern. cm