Landschaftsarchitektur und Umweltplanung online studieren?

Betreten verboten!

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Online-Seminare Forschung und Bildung
1 Studieren im klassischen Sinn wurde im März 2020 abgesagt. Die Uni startete aus dem Home-Office, die Bibliothek war zunächst geschlossen, die Studierenden waren ausgesperrt. Grafik: Mareike Thies und Bettina Oppermann, 2020

14.04.2020: Eine erste Online-Konferenz findet mit einer Studierendengruppe statt: Wir treffen uns im virtuellen "Blauen Salon" bei bläulich-flimmernder Beleuchtung. Der gemeinsame Raum ist zu einem flachen Bildschirm geschrumpft. Nach und nach ploppen kleine Fenster auf. Hart erlernte Regeln des Datenschutzes haben wir ausgeschaltet, schnell allen Cookies und Benutzerverträgen zugestimmt. Es sieht aus, als würden wir uns anschauen. Und doch sieht jeder vor allem sich selbst.

"Könnt ihr mich hören? . . . Bei mir rauscht es sehr laut. Am besten, ihr schaltet euch alle stumm, dann sollte es besser sein." Schon sind alle kleinen Mikrofonzeichen durchgestrichen. Da ist auch kein Stühlerücken, keine Lacher oder zustimmende "Hmms", keine unkontrolliert laut gedachten Spontanideen oder wenigstens müdes Geräusper. In diesem Raum braucht es klare Regeln. Sich melden, wenn man etwas sagen will. Mikro an. Mikro aus.

Wir betreten den virtuellen Raum

Bettina Oppermann: Wie ein Trüffelschwein habe ich sofort im Kopf alle Materialien zusammengesucht, die ich den Studierenden zur Verfügung stellen könnte. Zum Glück gab es da einige Interviews, die wir aufgenommen hatten, es gab Skripte und Hinweise auf gute Fernseh- oder Radiosendungen. Eine der wichtigsten Fragen war: Welchen Stoff kann man überhaupt im vorgegebenen Distanzmodus vermitteln? Was geht, was geht aber eben auch nicht?

Daniel Westerholt: Wir haben am Lehrgebiet beschlossen, die klassische Vorlesung in der Vegetationstechnik online, aber live zu halten. Wir wollten keine besprochenen Power-Point-Dateien zur Verfügung stellen. Prof. Lösken wurde dabei von studentischen Hilfskräften und mir technisch unterstützt. Die Vorlesung wurde nicht wiederholt oder aufgezeichnet und ist damit nahe an der ursprünglichen Veranstaltung. Das "Online-Live" hatte einige Vorteile: Man konnte unmittelbar auf Fragen eingehen und Missverständnisse aufklären. Dies geschieht durch die Chat- oder Handzeichen-Funktion etwas zeitversetzt.

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Philipp Ludwig: Im Sommersemester geht es mit den Studierenden normalerweise immer raus in den Berggarten. Dort vermitteln wir Grundlagen der Pflanzenverwendung und das kleine Einmaleins der Gehölz- und Staudensortimente. Abgesehen davon, dass wir seitens der Uniführung die Studierenden nicht ermuntern durften, auch nur vor die Haustür zu treten, konnte im Berggarten keine Führung stattfinden. Also haben wir Videos gedreht. Unter normalen Umständen trifft man sich vormittags mit den Lehrenden, geht durch den Garten und legt eine thematische Route mit Pflanzen- und Kombinationsbeispielen fest. Nachmittags findet dann der Rundgang mit den Studierenden statt - das war's. Bei den "analogen" Führungen bleibt immer Raum für Spontanes und Vergnügliches. Bei den virtuellen Rundgängen im Film, die in der Vorbereitung um einiges zeitintensiver sind (Drehbuch, Schnitt usw.), sind solche Interaktionen mit den Studierendend nicht umsetzbar.

Mareike Thies: Wir hatten für das Sommersemester ein Projekt für etwa zehn Studierende zum Thema "Orientierung mit Sinn" vorbereitet. Es sollte darum gehen, wie wir uns im Raum orientieren, welche Rolle die Sinne dabei spielen und wie wir als Planerinnen und Planer Räume gestalten und organisieren. Das Projektgebiet sollte die Eilenriede, der Stadtwald von Hannover, sein. Wir wollten vor Ort erfahren, wie Orientierung funktioniert oder wann und warum eben nicht. Dieses Thema kam unter den virtuellen Bedingungen nicht in Frage, wir haben also ein Alternativthema vorbereitet: Welche Rolle spielen Worte und Texte in der Planung? Was ist Planungskommunikation und wo liegt die Grenze zur PR? Statt uns im Wald zu orientieren, haben wir uns mit den Studierenden in unterschiedlichste "Textwälder" gestürzt.

Westerholt: Es mussten Programme gekauft, installiert und erlernt werden. Die Serverkapazitäten an den Unis wurden erhöht und es hat gedauert, bis sich alles eingependelt hat. Nach ein paar Wochen wusste dann jeder, für welche Veranstaltung mit wie vielen Studierenden welches Programm geeignet war. Auch auf der Seite der Studierenden war das Technikverständnis nicht so groß, wie wir anfangs dachten. Es gibt zwar eine Kompetenz für die technische Nutzung von Smartphones und Apps, aber viele kommunikative Regeln sind nicht bekannt oder heiß umstritten. Dazu gehört zum Beispiel das Siezen oder Duzen, das Zeigen des eigenen Gesichts als Geste der Höflichkeit und so weiter. Viele hatten zudem Probleme, wenn es um die Fehlersuche bei den eigenen Geräten ging. Warum habe ich Rückkopplungen? Wo finde ich was in diesem Programm? Unsere studentischen Hilfskräfte standen vor, während und nach den Veranstaltungen zur Verfügung, um zu helfen.

Der reale Raum fehlt uns

Ludwig: Neben der Vermittlung von Wissen war es uns immer besonders wichtig, den Studierenden unsere Begeisterung für Pflanzen am Objekt zu demonstrieren. Die räumliche Distanz und die Bildschirmbarriere haben es uns schwergemacht, auf die Stimmungslage der Studierenden zu reagieren und sie so zu motivieren. Viele Pflanzen kann man nicht am Bildschirm bestimmen, man muss ein Blatt oder eine Blüte in die Hand nehmen, berühren, drehen und daran riechen. Pflanzkombinationen erscheinen auf Videos anders - der Bildschirm bildet eben nur zweidimensional, manchmal manipulativ, ab. Mit Vor-Ort-Besuchen wollen wir ja gerade der "Schönen-Bilder-Welt" der Gartenmagazine etwas Reales entgegensetzen.

Thies: In unserem Projekt zum Thema "Freiräume in Worten" ging es besser, als ich anfangs erwartet hatte. Mit einer kleinen Projektgruppe von zehn Studierenden ist es möglich, in einer Live-Sitzung alle mit Bild zu sehen und gemeinsam zu diskutieren. Trotzdem musste ich viele Dinge anders organisieren, die mir im Projektstudium besonders wichtig sind: Durch Begehungen, Beobachtungen und Erlebnisse in Freiräumen will ich Begeisterung wecken und die Anwendung von Methoden vor Ort ermöglicht selbstbestimmtes Lernen. Ich moderiere, ich doziere nicht. Vor allem am Anfang hatte mich der Aufbau einer tragfähigen Lernstruktur viel Kraft gekostet. Die Unsicherheit war groß, genauso die Hemmschwelle, sich in die Diskussion einzuklinken, noch dazu, wenn es im Hintergrund rauscht oder die eigene Internetverbindung schlecht ist. Das Starren auf die Pixel im begrenzten Aktionsraum "Bildschirm" scheint die Augen und Gedanken immer mehr ins Detail zu saugen. Sich zu lösen, den Maßstab zu wechseln, den Kontext und Verbindungen zu sehen - also das, was für unser Fach so wesentlich ist - schien den Studierenden schwerer zu fallen als sonst.

Westerholt: Wir mussten auf das Anfassen von Baustoffen und das Erlebnis im Raum verzichten. Zum Beispiel kann man Barrierefreiheit am besten sitzend in einem Rollstuhl oder diesen schiebend erkunden. Jedes Schlagloch und jede Änderung des Gefälles werden sofort verinnerlicht, können hautnah erlebt werden. Das Gefühl, eine Rampe hochgeschoben zu werden, sich in Schieflage zu befinden, ausgeliefert zu sein und zu vertrauen, gibt es nur draußen. Genauso die Kräfte, die man aufwenden muss, um den Rollstuhl samt Benutzer gegen ein Gefälle zu schieben. Wer das einmal körperlich durchgemacht hat, überlegt zweimal, ob vom geforderten Höchstgefälle abgewichen werden kann. Andererseits hat man als Lehrender die volle Aufmerksamkeit der Studierenden am "Einzelarbeitsplatz Bildschirm", sodass Fotos und Filme zeitautonom und intensiv betrachtet und damit besser verstanden werden können. Dieses Betrachten erfordert wiederum die volle Aufmerksamkeit der Studierenden, sodass mehr Pausen benötigt wurden.

Oppermann: Wir haben das Corona-Leben selbst zum Thema gemacht. Im Prinzip haben wir alle ein gigantisches soziales Experiment erlebt. Die Parkanlagen waren voll, die Sportplätze geschlossen. Die Kurorte witterten Morgenluft, unsere mobile und globale Lebensweise stand auf der Kippe. Der Trend der Festivalisierung von Parks mit der entsprechenden Lärmkulisse war plötzlich gestoppt. Viele Trends konnte man mit eigenen Augen beobachten, über andere - Stichwort Overtourism - berichteten die Medien. So konnte man tolle Forschungsideen entwickeln und überlegen, ob in Zukunft die Wertschätzung für Freiräume wachsen würde.

Thies: In der Zeit des Lockdowns war ich selbst viel "Coronieren" und habe mich über die Neu-Spaziergänger gefreut. Könnten die Abstandsregeln auf den Fußwegen eingehalten werden? Wir haben in den vergangenen Semestern einige Projekte zum Thema Fußverkehr bearbeitet. Dabei ist immer wieder deutlich geworden, dass eine gute Fußwege-Infrastruktur lebendige Freiräume mit hoher Lebensqualität schafft. Ja, fußgängerfreundliche Freiraumgestaltung war jetzt wichtiger denn je, weil mehr Leute zu Fuß in ihrer Nahumgebung unterwegs waren. Gleichzeitig waren Kommunikation und Begegnungen stark reglementiert und wir alle zum Abstandhalten verurteilt.

Oppermann: Hart war es zu erkennen, dass sich in der Gesellschaft das Leben nun draußen abspielte und ein neues Interesse dafür entstand, wir aber in der Lehre in virtuellen Räumen gefangen waren. Zum Studium gehören ja nicht nur der Hörsaal und die Bibliothek. Ich erinnere mich an ganz wunderbare Biergärten, ärgerliche Fahrradwege, Bade-Exkursionen mit Freunden an die Isar und so weiter. Studium war Erwachsenwerden ohne Eltern. Dass so viele Studierende zurück zu ihren Eltern gezogen sind, ist bedenklich.

Wie viel echter Freiraum bleibt?

Oppermann: Im Verlauf der Pandemie wurden ganz unterschiedliche Charakterzüge bei den Lernenden und den Lehrenden offenbar. Die Optimisten verteidigten die Lage als Chance zur Erneuerung. Endlich konnte man den angeblichen Rückstand in der Digitalisierung aufholen, sich am Heimatort nett einrichten und viel Pendelzeit sparen. Die Fatalisten verzweifelten und kämpften. Diskussionen, Verweigerung und Trotz waren nicht opportun.

Thies: Die Studierenden fügten sich relativ widerspruchslos in die Situation. Proteste gab es wenige. Auch deshalb ist wohl auch im Wintersemester und darüber hinaus eine schleichende und langfristige Veränderung des Studiums zu befürchten: weg von der reinen Präsenzehre, hin zu mehr Fernstudienanteilen. Das Modell nennt sich nun "Hybrid-Lehre". Was bedeutet das für die Ausbildung von Landschaftsarchitektinnen und Umweltplanern? Wie viel Raumentzug ist vertretbar, um trotzdem Freiräume studieren zu können?

Ludwig: Luftbilder, Fotos, Karten und Daten reichen nicht aus. Freiräume kann man nur vor Ort analysieren. Seit Jahren merken wir, dass Exkursionen immer komplizierter zu organisieren sind. Die einen sagen, sie haben keine Zeit, andere monieren, dass das nicht ihr Thema sei und wieder andere haben kein Geld. Vehement kam also die Forderung nach "Online-Exkursionen" auf, die es als "Schwarze Schimmel" ja eigentlich gar nicht geben kann.

Westerholt: Am Beispiel unserer "Online-Exkursion" kann man das ganz gut zeigen. Von Anfang an war klar: Die klassische Exkursion lässt sich durch eine virtuelle nicht ersetzen. Oder wie soll man eine neue, ungewohnte und unbekannte Umgebung kennen lernen, Menschen aus der Profession treffen und sich mit Studierenden anderer Semester nebenbei austauschen? Es wurden Links zu verschiedenen Videos zum Thema Pflanzen und Pflanzarbeiten versendet, die in einer vorgegebenen Zeit gesehen werden mussten. Es ging darum, ähnlich wie bei Betriebsbesichtigungen, sich Arbeitsabläufe und Produktionsverfahren anzuschauen. Der Vorbereitungsaufwand für die Lehrenden war sehr hoch. Für zehn Filme muss man einhundert anschauen, um eine gute Zusammenstellung zu finden. Durch den Wegfall von Wegezeiten konnten aber viel mehr Situationen gezeigt werden, die Teilnehmerzahl wurde nicht beschränkt. Ein Gruppengefühl konnte natürlich nicht entstehen. Die Reaktion der Studierenden war positiv, insbesondere bezogen auf die fachliche Filmauswahl und das ausgewogene Verhältnis zwischen "Bildschirmpflicht" und Pausen.

Die "Online-Exkursion" könnte nach Corona in den Studienalltag aufgenommen werden. Über die Benennung dieser Lehrveranstaltung wäre freilich zu diskutieren, denn wir befinden uns nicht im Freiraum und gehen nicht aus dem gewohnten Lehr-Raum heraus. Wir nutzen auch nicht alle Sinne, die für das "Erfahren" des Freiraums und die "Stimmungsaufnahme" vor Ort sehr wichtig sind.

Unser Fazit: Draußen lernen statt virtuell dozieren

Wenn nach heißen Diskussionsphasen im Seminarraum die Luft dick ist, kann man das riechen. Dann reißt man die Fenster auf und lüftet die Köpfe. Man kritzelt gemeinsam mit stinkenden Stiften auf großem Papier und kann es zerreißen, wenn man merkt, dass eine Idee nicht gut war. Das ist frustrierend. Und befreiend. Man steht vor großen Papierplänen, um das Ganze zu sehen und geht ein paar Schritte näher heran, um die Nadel ins Detail zu stechen und einen Fokus zu setzen. Freiräume sind unser Thema. Wie lange halten wir die Distanz zu unserem Gegenstand durch und vor welchen falschen Freunden müssen wir uns hüten?

Live-Formate sind wichtig, wenn Präsenz nicht erlaubt ist: Online-Lehre ist eine Notsituation, unter der alle Seiten leiden. Asynchrone - also vorher aufgezeichnete Lehrvideos - wecken bei vielen Studierenden die Vermutung, dass die Lehrenden wenig Interesse und Bereitschaft zum Austausch haben. Umgekehrt vermuten auch Lehrende, dass sich die Studierenden den Stoff nur noch abholen wollen. Lehrende und Studierende können die Herausforderung nur gemeinsam bewältigen, indem sie aktiv sind. Engagierte Studierende haben in diesem Sommer kein Semester verloren.

Der schleichende Übergang zum Fernstudium kommt einigen Studierenden und auch einigen Lehrenden entgegen: Eingesprochene Vorlesungen allein sind keine Fernlehre, Videos "on demand" schauen ist kein Fernstudium. Der Studienort als gemeinsamer Erfahrungs- und Anschauungsraum geht verloren, wenn alle irgendwo anders wohnen. Fernlehre ist voraussetzungsvoll, meist für Erwachsene im Beruf konzipiert. Wie ein Dienstleister sollen Lehrende gut portionierten und leicht verdaulichen Stoff permanent zur Verfügung stellen. Mit Sicherheit bereitet das die Studierenden nicht auf ihren professionellen Alltag vor.

Die Corona-Erfahrung verstärkt bestehende Tendenzen des Studierens: Die Verantwortung für das Lernen wird schleichend weg von den Studierenden auf die Institution Uni übertragen. Studierende sind schnell überfordert, besonders wenn die Motivation durch Entsinnlichung und Verschulung fehlt. Digital gestylte Folien suggerieren ein "fertig und perfekt sein" noch bevor man überhaupt ins Thema eingestiegen ist; skizzenhaft-prozesshaftes Denken, Fehler machen und Durchstreichen verschwindet. Wir erleben eine Banalisierung des Studiums durch Übungsreihen, ein Konsumieren statt Kreieren, Berieselung statt Bereicherung.

Verbindendes, maßgeschneidertes Lernen tritt hinter universellen Lehrformaten zurück: Das Arbeiten in kleinen Gruppen, kleine Zwischenbemerkungen, aus denen manchmal große Ideen werden, das gemeinsame Erleben einer Exkursion, all das fördert die Berufsfähigkeit. Für die Landschaftsarchitektur und Umweltplanung wird vor allem das Projektstudium erschwert. Die Pixel, die das digitale Bild zerstückeln, scheinen auch Gedankengänge und Ideen in Stücke zu reißen. Menschliche "Verbindungsfäden" lassen sich nicht durch schnelle Internetverbindungen ersetzen. Unser Fach lädt geradezu dazu ein, draußen zu sein und diese Verbindungen vor Ort zu studieren.

Die Corona-Auflagen hätten zu einem neuen Interesse am Draußen-Sein und Draußen-Lernen führen können. Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité hatte im Mai die These aufgestellt, dass man draußen viel ungefährlicher leben könne. Was sprach während der Lockerungsphase eigentlich dagegen, die Lehre nach draußen zu verlagern? Die Gärten und Außengelände unserer Universität waren verbotenes Terrain, denn es hätte ja jemand die Toilette nutzen wollen. Hier hat man eine Chance vertan. Wie die Kinder im Waldkindergarten das ganze Jahr im Freien verbringen, hätte man das in der Lehre auch einmal probieren können: Die ganze Welt zum Freilufthörsaal machen!

Unser Fazit nach dem Online-Semester: Ja, Studieren ist auch unter Corona-Bedingungen möglich - zumindest im Sommer. Bei der Übertragung von analog zu digital gehen aber Informationen, Emotionen und das Soziale verloren. Die kritische Reflexion dieser Erfahrungen ist wichtig, um weiter zu justieren, Prioritäten zu setzen und Potenziale zu sehen. Gerade in einem Fach wie Landschaftsarchitektur und Umweltplanung kann und darf das Studium nicht längerfristig auf den virtuellen Raum beschränkt werden. Eine Gefahr liegt in der zu weit gehenden Digitalisierung mit der Folge einer Erweiterung der Zeit im Zimmer und vor dem PC. Die Hochschulen vermuten große Einsparpotenziale. Aber die Pandemie hat die Bedeutung unseres Faches unterstrichen und die Potenziale des Draußen-Seins und Draußen-Lernens ganz deutlich gemacht.

Phasen der Corona-Pandemie in Deutschland

? Am 1. März 2020 gibt es den ersten Corona-Fall in Niedersachsen. Schritt für Schritt werden Messen und Konzerte abgesagt.

? Ab dem 12. März sind Feste verboten, am 13. März schließen Schulen, Kitas und die Universitäten, am 20. März auch die Kneipen.

? In der ersten Lockerungsphase, ab dem 4. April, machen die Baumärkte wieder auf, ab dem 8. Juni werden Beerdigungen wieder zugelassen.

? Seit August 2020 steigt die Zahl der Infizierten wieder.

M Sc. Philipp Ludwig
Autor

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Freiraumentwicklung, Leibniz Universität Hannover, Fachgebiet Freiraumpolitik und Planungskommunikation

Autorin

Landespflegerin, Professorin am Institut für Freiraumentwicklung an der Leibniz Universität Hannover

Dipl.-Ing. Mareike Thies
Autorin

Freiraumplanerin und Bewegungstrainerin

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Dipl.-Ing. Daniel Westerholt
Autor

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Landschaftsarchitektur, Leibniz Universität Hannover

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