Integration

Betrieb für Landschaftsbau stellt Flüchtling aus Eritrea ein

GaLaBau
Gewinn für beide Seiten: Asylbewerber Solomon Mengestab absolviert ein Praktikum im Gartenbaubetrieb. Das Foto zeigt ihn mit Vorarbeiterin Nina Hinsemann und (dahinter, v. l.) Elisabeth und Helmut Kaltefleiter sowie Elisabeth Kentrup. Foto: Roland Thöring

Solomon Mengestab ist eine Ausnahme. Im Freundeskreis des 23-jährigen Mannes aus Eritrea hat ansonsten niemand einen Job. Mengestab hat ihn. Zunächst, von der Ausländerbehörde genehmigt, als Praktikant. Doch auf dem Schreibtisch von Helmut Kaltefleiter liegt bereits ein unterschriftsreifer Arbeitsvertrag für eine unbefristete Stelle als Gartenbauhelfer bereit. Sobald der Asylantrag des Eritreers positiv beschieden ist, kann er im Garten- und Landschaftsbaubetrieb des Verler Unternehmers anfangen.

Kaltefleiter sieht in seinem Mitarbeiter ein "positives Beispiel für die Integration der Flüchtlinge". Und eine "Win-win-Situation": Die Arbeit hilft dem Flüchtling aus Afrika, sich in Deutschland zu Recht zu finden und ein neues Leben aufzubauen, und Kaltefleiter freut sich über eine engagierte Arbeitskraft. In der wirtschaftlich starken Region Kreis Gütersloh sei es für einen Handwerksbetrieb inzwischen sogar schwierig geworden, Auszubildende zu bekommen. Rund 60 Prozent der GaLaBau-Betriebe in Deutschland finden nicht mehr genug qualifiziertes Personal, so dass viele Aufträge in der boomenden Branche nicht angenommen werden können.

Der Chef des Garten- und Landschaftsbaubetriebes lockt den Berufsnachwuchs mittlerweile sogar mit dem Versprechen, ein Auto zur Verfügung zu stellen: "Das ist für die jungen Leute dann ein Anreiz, den Führerschein zu machen", sagt Kaltefleiter. Das sei heutzutage nämlich längst nicht mehr üblich. "Die regeln ihre Mobilität anders." Problematisch ist das für den Unternehmer vor allem deshalb, weil er immer auch Mitarbeiter benötigt, die Fahrzeuge mit Anhänger bewegen dürfen.

Als Auszubildender kann Solomon Mengestab bei Helmut Kaltefleiter indes nicht beschäftigt werden. Dafür reichen seine Sprachkenntnisse noch nicht aus, denn als Lehrling müsste er auch die Berufsschule absolvieren. Doch im Betrieb des Verlers ist der 23-jährige Eritreer auch so anerkannt. "Er sieht sofort, wo Arbeit ist", sagt Vorarbeiterin Nina Hinsemann, mit der es nach ein paar Wochen der Zusammenarbeit keine Verständigungsschwierigkeiten gibt.

Solomon Mengestab sagt, er wolle unbedingt arbeiten. Morgens um 5.30 Uhr steht er auf und kommt mit dem Fahrrad von seinem Wohnort Neuenkirchen zur Arbeitsstelle am Reckerdamm. Seit 17 Monaten ist er, der von Eritrea über den Landweg zunächst nach Libyen floh und dann mit dem Boot über das Mittelmeer nach Sizilien, in Deutschland. Und dank seines Einsatzwillens ist er bereits einen Schritt weiter als andere. Aus der städtischen Flüchtlingsunterkunft in Neuenkirchen ist er ausgezogen und bewohnt jetzt ein Zimmer bei der Neuenkirchener Caritas-Vorsitzenden Elisabeth Kentrup. Sie vermittelte auch den Kontakt zu Helmut Kaltefleiter. Sein nächstes Ziel, sobald der Asylantrag durch ist, hat der 23-Jährige bereits vor Augen: Den Autoführerschein zu machen.

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