Ein neuer Sportring für alle – der Gradierring

Bewegen und durchatmen auf der BUGA in Heilbronn

von:
Bundesgartenschauen
Ein Ring aus EPDM mit verschiedenen Angeboten liegt im sanierten Bestandspark, s. a.: https://stadtundgruen.de/media/PDF/SUG/LVLD_Entwurfsplan-LP3.jpg Abbildung: Laura Vahl, Lavaland

Als Teilprojekt der BUGA 2019 in Heilbronn wurde das Büro Lavaland mit der Gestaltung und Planung eines Sport- und Aufenthaltsortes beauftragt. Für die BUGA 2019 in Heilbronn entstand als bleibendes Sportangebot der "Gradierring": Außergewöhnlich ist die Kombination von Calithenics-Anlage und Gradierwerk.

Der Sportpunkt wird nach der BUGA als öffentlicher Trainingsort für die Studierenden des benachbarten Universitätscampus und der Öffentlichkeit dienen. In den Sportpunkt wird eine Gradierwerkanlage integriert, welche nach der Bundesgartenschau ebenfalls als öffentlicher Ort zur Verfügung stehen wird.

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2. Das Materialkonzept sieht eine Kombi-nation aus Holz, EPDM und Stahl vor. Einzelne farbliche Highlits sind auszusätzlichen Materialien erlaubt. Abbildung: Laura Vahl, Lavaland
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3. Der gestalterisch eindrucksvolle Gradient wird durch die Einteilung in Segmente verschiedener schwarz/weiss-Anteile erreicht, s. a.: https://stadtundgruen.de/media/PDF/SUG/LVLD_Verlegeplan-LP5.jpg Abbildung: Laura Vahl, Lavaland
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4. Die verschiedenen Angebote zu Sport und Aufenthalt fügen sich in den Ring ein. Abbildung: Laura Vahl, Lavaland

Die Gestaltung des Ortes ist konzeptionell an die Assoziationen "Gradieren - Graduieren - Gradient" im Spannungsfeld zwischen Universitätscampus, Sportstätte und Gradierwerkanlage angeknüpft. In den historischen Campuspark mit beeindruckendem Baumbestand fügt sich ein grafisch gestalteter Ring aus EPDM ein, dessen dynamische Form durch einen Gradient von schwarzem zu weißem Belag gestärkt wird. Gestalterisch ist der Ring die Basis für die Anordnung verschiedener räumlicher "Volumen", die jeweils unterschiedliche Nutzungsangebote enthalten. Das vielfältige Sportangebot zur Förderung der Aktivität wird räumlich durch drei Gradierwerke ergänzt, die in Kombination mit individuell gestalteten Sitzmöbeln einen Ort zum Durchatmen und Verweilen schaffen.

Alle räumlichen Volumen fügen sich formal in die den Radien des Rings ein. In der Planung galt es, die Konstruktion der Sportgeräte so zu detaillieren, dass alle Details den Schwüngen des Rings folgen. Auch die Gestaltungslinien des individuell gestalteten Mobiliars folgen den geschwungenen Linien des Gradierrings. So fügen sich alle Elemente zu einem zusammenhängenden Ganzen.

Der Sportbereich dient als Angebot für alle Altersgruppen und ist komplett barrierefrei gestaltet. Es war wichtig, die Sportangebote so zu koordinieren, das sowohl der leichte Zugang für Anfänger möglich ist, als auch die Nutzung durch fortgeschrittene Sportler. Es werden unter anderem verschiedene Barren, Stangen und Hangelstrecken vorgesehen, die das Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht möglich machen. Auch freie Bereiche sind vorgesehen um eigenständige Übungen ohne Geräte zu ermöglichen. Alle Übungen werden an den Geräten durch Infotafeln erklärt.

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5. Alle Elemente folgen den Radien des Ringes, s. a.: https://stadtundgruen.de/media/PDF/SUG/LVLD_DetailSport-LP5.jpg Abbildung: Laura Vahl, Lavaland
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6. Die Sportgeräte wurden in den Ring montiert. Danach wird der EPDM-Ring hergestellt. Foto: Laura Vahl, Lavaland

Das Gradierwerk ist in drei Volumen aufgeteilt, um größtmögliche räumliche Wirkung zu erreichen. Trotz der vergleichsweise kleinen Ausmaße des Gradierwerks wird so eine effektive Nutzbarkeit für die Besucher erreicht. Die Schichtung des Schwarzdorns in den Volumen des Gradierwerks lässt die Luft zwischen dem Reisig zirkulieren und fördert die Verdunstung und Zerstäubung der Sole, die stetig vom Dach des Gradierwerks durch die Zweige tröpfelt. Durch diesen Prozess lösen sich kleinste Bestandteile aus der Sole, die das Aerosol mit seinen mineralischen Wirkstoffen bildet. Durch die Verdunstung des Wassers, erhöht sich der Konzentrationsgehalt des Salzes (Gradierprozess). Das Gradierwerk kommt mit wenigen Materialien aus. Der Hauptbestandteil der Konstruktion besteht aus Schwarzdorn, Prunus spinosa. Durch seine schwarze Rinde und die lagenweise Bündelung, in einer Holzkonstruktion aus Lärche und Eiche, ist das Gradierwerk schon aus der Ferne erkennbar. Mit vermehrter Kristallisation des Salzes verwandelt sich das Erscheinungsbild zu weiß.

Der Sportring wird durch leichte, neu gestaltete topografische Modellierungen in den historischen Landschaftspark eingebettet. Diese werden unterstützt durch Gräser- und Staudenpflanzungen die den Sportring fassen. Hierbei galt es, eine Auswahl von robusten Pflanzen auszuwählen, die den Standort im schattigen Bestandspark gerecht werden.

Infokasten

Größe: 600 m²
Planung: Lavaland Gmbh, Laura Vahl, Berlin
Örtliche Bauaufsicht: Steinbach Landschaftsarchitekten, Öhringen
Ausführung Sportpunkt: Fichter, Garten- und Landschaftsbau GmbH, Magdala
Ausführung Gradierwerk: Weise und Partner, Gestaltung für Spa und Wellness, Bad Berka
Auftraggeber: BUGA Heilbronn 2019 GmbH
Projektstand: LPH 8
Baufertigstellung: April 2019

Dipl. Ing. Laura Vahl
Autorin

Landschaftsarchitektin und Inhaberin des Büro Lavaland

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