Leibniz-Preisträger

Botaniker Otto L. Lange gestorben

Botanik Forschung und Bildung
Der Botaniker Otto Ludwig Lange gilt als einer der Begründer der Ökophysiologie. Sogar ein Berg in der Antarktis wurde nach ihm benannt, der „Lange Peak“. Foto: Robert Emmerich

Otto Ludwig Lange, einer der ersten Leibniz-Preisträger, ist im August im Alter von 89 Jahren gestorben. Lange gehört zu den Begründern der Ökophysiologie, die darauf abzielt, das Verhalten und die Reaktionen von Pflanzen im Wechselspiel mit der Umwelt zu erfassen. Untersucht werden dabei etwa die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen Hitze und Kälte, ihr Wasserverbrauch oder ihre Photosynthese.

Der Würzburger Professor analysierte unter anderem Bewässerungskulturen in der Negev-Wüste oder Waldschäden durch Luftschadstoffe. Außerdem erforschte er die Schwefeldioxid-Resistenz von Flechten und damit deren Eignung als Indikatoren für die Qualität der Luft. Für seine Messungen entwickelte Lange auch spezielle Geräte. Dafür erhielt er 1990 gemeinsam mit dem Elektromeister Heinz Walz den Adalbert-Seifriz-Preis für Technologietransfer.

Im Wissenschaftsmanagement setzte sich der Botaniker für die Fachrichtung Ökophysiologie in Akademien und bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Er etablierte sein Fach mit der Herausgabe des vierbändigen Handbuches "Physiological Plant Ecology". Lange, geboren am 21. August 1927 in Dortmund, studierte Biologie, Chemie und Physik in Freiburg und Göttingen. An der zuletzt genannten Universität wurde er 1952 promoviert und 1959 habilitiert.

Ab 1961 war er Dozent an der Technischen Hochschule Darmstadt, 1963 folgte er einem Ruf an die Universität Göttingen auf den Lehrstuhl für "Forstliche Botanik und technische Mykologie". 1967 übernahm er einen Botanik-Lehrstuhl an der Universität Würzburg, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 innehatte.

Als Gastwissenschaftler lehrte er an Universitäten in den USA, Australien und China. Für seine Forschungsleistungen wurde Lange vielfach geehrt. Unter anderem erhielt er, gemeinsam mit seinem Würzburger Fachkollegen Ulrich Heber, 1986 einen der ersten Leibniz-Preise der DFG. Weiterhin wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse und dem "Balzan-Preis für angewandte Botanik einschließlich Ökologie" geehrt. Sogar ein Berg in der Antarktis ist nach ihm benannt, der "Lange Peak" - und auch drei Flechten tragen seinen Namen.

Robert Emmerich, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

SUG-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Fachkraft für Baumkontrolle (m/w/d), Stuttgart  ansehen
Landschaftsarchitekt/-in (w/m/d), Wiesbaden  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle grüne Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen