Australische Metropole entwickelt subtropischen Lebensraum

Brisbanes Vision einer sauberen, grünen Stadt

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Stadtentwicklung Stadtklima
Der City Botanic Garden wurde bereits von den ersten europäischen Einwohnern Brisbanes 1825 angelegt und ist somit der älteste Park Brisbanes. Foto: Britta Seifert

Brisbane ist eine grüne Stadt. Immergrün um genau zu sein. Das liegt zum einen an den optimalen geographischen und klimatischen Bedingungen, über die der Großraum Brisbane verfügt. Zum anderen liegt es an den Maßnahmen zur Erhaltung der artenreichen 6000 Hektar urbanen Parklandes, denen sich Queenslands Hauptstadt und ihre Bewohner verschrieben haben.

Mit knapp 2,5 Millionen Einwohnern ist Brisbane gerade einmal die drittgrößte Stadt des australischen Kontinents, verfügt aber mit rund 1140 Quadratkilometern über die meiste Fläche. Der Brisbane River prägt ihr Bild durch seinen gewundenen Verlauf, die langen Promenaden, aber auch die unwegsamen Felsenklippen an seinen Ufern. Benannt ist der Fluss, wie letztlich die Stadt selbst, nach Sir Thomas Brisbane, dem Gouverneur von New South Wales zwischen 1821 und 1825. Die Metropolregion erstreckt sich entlang seiner Auen von dem mächtigen Gebirge, der Great Dividing Range, im Westen bis zu seiner Mündung an der Moreton Bay im Osten. Aufgrund dieser besonderen geografischen Bedingungen überlappen sich dort die Ökosysteme der gemäßigten und der subtropischen Klimazone und machen die Region zu einer der artenreichsten in Australien.

In weniger als 200 Jahren zur Metropolregion

Brisbane ist außerdem eine der ältesten Städte Australiens. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann auf dem Land, das bis dahin von den indigenen Stämmen der Turrbal und der Jagera bevölkert wurde, die europäische Besiedlung. Im heutigen Stadtzentrum (CBD - Central Business District) wurde 1825 eine Strafkolonie etabliert. Deutsche Missionare folgten 1837. Fünf Jahre später wurde die Region offiziell zum Siedlungsgebiet. Allerdings wurde die Stadt in den kommenden Jahrzehnten durch die Australien Frontier Wars immer wieder stark beschädigt. 1859 wurde Queensland als eigenständige Kolonie von New South Wales abgrenzt und dabei Brisbane zur Hauptstadt gekürt.

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Ein Bambus Hain gehört zu den Attraktionen des City Botanic Garden, der am nördlichen Ufer des Brisbane River inmitten des geschäftigen Stadtzentrums gelegen ist. Foto: Britta Seifert
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Die 56 Hektar des Mt Coo-tha Botanic Garden sind erst zwischen 1970 und 1978 entwickelt wurden. Foto: Britta Seifert

Das Great Fire of Brisbane in 1864 und die 1893 Brisbane Flood versetzten der Stadtentwicklung jedoch weitere Rückschläge. Als Brisbane im Zweiten Weltkrieg zum südpazifisches Hauptquartier der amerikanischen Armee unter General Douglas MacArthur avancierte, nahm die Bevölkerungszahl der Stadt rapide zu. Die Infrastruktur wurde ausgebaut und auch die Vororte wuchsen.

Das Stadtbild prägen noch immer vor allem Einfamilienhäuser. Zwar finden sich im CBD auch beeindruckende Wolkenkratzer sowie zahlreiche Apartmentkomplexe, so typisch wie in Deutschland sind Großwohnsiedlungen aber nicht. Noch heute ist Brisbane bekannt für die sogenannte "Queensland architecture". Gemeint sind die ein- bis zweistöckigen Häuser, die früher auf Holz und heute zumeist auf Eisenstelzen stehen. Diese Bauweise ist vor allem den klimatischen Bedingungen geschuldet. So sorgt sie für Kühlung von unten, schützt vor Termiten und anderen Plagen sowie vor Überflutung bei stärkeren Regenfällen. Denn auf die verhältnismäßig warmen Winter mit durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen von über 20 Grad Celsius, folgen heiße und feuchte Sommer. In den wärmeren Monaten ist außerdem mit Gewittern, Hagelstürmen und starken Winden zu rechnen. Besonders dramatisch waren die Überschwemmungen zuletzt im Jahr 2011. Sie lösten eine der schlimmsten Dürreperioden, die der Großraum Brisbane bislang erlebt hatte, ab. Die Stadt gilt darüber hinaus als Zyklon-Risikogebiet. Und dennoch steigen die Touristen- wie auch die Einwohnerzahlen stetig.

Bedeutung von Grün und öffentlichem Freiraum

Grund dafür sind auch die großzügigen Grünräume und einladend gestalteten urbanen Freiflächen. Brisbane verfügt über ein Netzwerk aus über 2000 Parks. Es umfasst mehr als 6000 Hektar urbane Parklandschaft und noch einmal 8000 Hektar Naturschutzgebiet. Mit 300 Sonnentagen pro Jahr überrascht es nicht, dass die Einwohner ihre Freizeit nur allzu gern unter freiem Himmel verbringen. Die Stadt bildet immer wieder Schauplatz für sportliche Großveranstaltungen, eben auch wegen ihrer Lage am pazifischen Ozean. Und nicht zuletzt animiert die beeindruckend artenreiche Flora und Fauna die Menschen, ihr urbanes Grün zu erkunden und zu genießen.

Der Stadtverwaltung (City Council) scheint bewusst, wie wertvoll die urbanen Aufenthaltsflächen und Grünräume für die Bevölkerung, aber auch für die Zukunftsfähigkeit der Metropolregion sind. Auf ihrer Website verschreibt sie sich dem Ziel, die natürliche Umwelt der Region zu schützen und den Einwohnern zu erhalten sowie der langfristigen Vision einer sauberen und grünen Stadt. Dabei bedient sie sich diverser Mittel, um die Bevölkerung in ihren Plan zu integrieren. Sie zum einen zur intensiven Nutzung des Grünangebotes zu animieren und sie zum anderen zu überzeugen, sich für ihr städtisches Grün und auch den Umweltschutz zu engagieren.

Sowohl weiträumige Parklandschaften als auch kleinere Stadtteilgärten sind mit besonderen Angeboten für ihre Nutzer ausgestattet. Darüber informiert das Council ausführlich auf seiner Website und nutzt diverse Soziale Medien, um mit den Brisbanites (Einwohner Brisbanes) über ihr Grün ins Gespräch zu kommen. Auf Facebook zum Beispiel weist das Council regelmäßig darauf hin, dass in 22 Parks, darunter natürlich auch Touristenmagneten wie den South Bank Parklands, Besuchern kostenloses Internet zur Verfügung steht. Auch stellt es wöchentlich einen neuen Park und seine Angebote vor. In 90 von ihnen wurden Sportgeräte und -tracks installiert. Und vielerorts finden regelmäßig kostenfreie Fitnesskurse statt.

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Der botanische Garten auf dem Mt Coo-tha zeigt neben einheimischen Arten Pflanzen aus aller Welt. Zu den besonderen Attraktionen zählen darüber hinaus ein Kakteengarten und ein Tropenhaus. Foto: Britta Seifert
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50 Prozent von Brisbanes 1300 Quadratmetern Innenstadt werde durch Blätterdach geschützt. Foto: Britta Seifert

Die meisten der Flächen sind, wie an der Ostküste Australiens generell üblich, mit kostenlos nutzbaren Gasgrillgeräten versehen. Auch gibt es kostenfreie Badestellen mit Rettungsschwimmern sowie Führungen durch die Botanischen Gärten, von denen Brisbane mit dem City Botanic Garden und dem Mount Coo-tha Botanic Garden gleich über zwei verfügt, und natürlich eine Vielzahl an Spielplätzen. Welche der Spielplätze Möglichkeiten für inklusives Spiel bieten, können Besucher anhand der Filteroptionen auf der Website des Councils leicht herausfinden. Parks lassen sich also nach Einrichtungen, wie beispielsweise abgetrennte Hundespielflächen, aber auch nach Stadtvierteln und nach Workshop- und (Fitness-)Kursangeboten filtern.

Brisbanes Vision für das Jahr 2031

Diese Angebote sollen mitwirken, den umfangreichen Entwicklungsplan für Queenslands Hauptstadt, der Brisbane Vision 2031, zu realisieren. Nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern eben auch als modern und lebenswert will sich die Stadt für die kommenden Jahrzehnte aufstellen. Die Bemühungen ranken dabei um folgende Ziele: gesunde Park- und Flusslandschaften, intakte heimische Pflanzen eund Tierwelt, Müll reduzieren und recyceln, Klimaneutralität sowie die Ressource Wasser gebührend wertzuschätzen und zu schützen.

Beispielsweise arbeitet die Stadt stark mit angrenzenden Kommunen zusammen, um das natürliche Habitat des Brisbane River und damit auch die Wasserqualität aufrecht zu erhalten. Sie wendet selbst Mittel auf und motiviert ihre Bürger sich ehrenamtlich in regionalen Umweltgruppen zu engagieren, die sich der Säuberung von Fluss- und Bachläufen verschrieben haben, wie der Brisbane Catchment and Community Group. Dadurch konnte die Stadt bereits 60 Kilometer Flussufer sanieren. Außerdem wurde ein Regenwasserrückhaltesystem mit der größten Speicherkraft in ganz Australien installiert.

Darüber hinaus verfolgt Brisbane eine "Towards Zero Waste"-Strategie. Zum einen soll dafür das Recycling vorangetrieben werden, die Entstehung von Müll zum anderen stark reduziert werden. Das Council hat zu diesem Zweck öffentliche Recycling-Tonnen aufstellen lassen und investiert in die Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung. Es vergibt Fördergelder an Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte und unterstützt zudem Lernprojekte für Schüler im Boondall Wetlands Environment Centre und dem Downfall Creek Bushland Centre.

Brisbanes Ziel für 2017 ist es klimaneutral zu operieren. Ein Ziel, das für eine Metropolregion wohl kaum ohne Klimakompensation zu erreichen ist. Die Stadt setzt zudem auf erneuerbare Energie, effizientere Technologien und auch hier auf eine Änderung des Nutzungsverhaltens ihrer Bewohner, um Emissionen langfristig zu reduzieren. So wurde die Straßenbeleuchtung auf LED-Lichter umgestellt, die Busflotte wie auch der Fährbetrieb modernisiert und das Netz an Fußgänger- sowie ausgewiesenen Fahrradwegen erweitert.

Um sich nicht nur der Attribute sauber und gesund, sondern vor allem grün zu versichern, hat die Stadt verschiedene Projekte und Maßnahmen ins Leben gerufen, um das Grün für ihre Bürger zu erhalten und zu erweitern, sie aber auch aktiv an der Gestaltung einer sauberen und grüneren Zukunft zu beteiligen. So hat Brisbane in den vergangenen zehn Jahren 500 Hektar Bushland erworben. Des Weiteren unterstützt sie Community Gärten mit finanziellen Mitteln von bis zu 2500 australischen Dollar, mit Informationsveranstaltungen und indem sie Flächen bereitstellt.

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Größter Publikumsmagnet unter Brisbanes Grünflächen mit mehr als 10 Millionen Besuchern im Jahr sind die South Bank Parklands. Foto: Britta Seifert
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Einziges erhaltenes internationales Ausstellungsstück auf dem ehemaligen Expo-Gelände ist der Nepal Peace Pagoda (Friedenstempel), der im Auftrag des damaligen Königreichs Nepal von dem deutschen Architekten Jochen Reier erbaut wurde. Foto: Britta Seifert

Beim Schutz vor invasiven Arten bittet das Council die Einwohner besonders um ihre Mithilfe, denn sie stellen - nach neuer Bebauung - die zweitgrößte Bedrohung für die einzigartige Pflanzenwelt der Region dar. Brisbanites werden daher angehalten, heimische Pflanzen für ihre Gärten zu nutzen und Unkräuter zu entfernen. Im Rahmen des Free Native Plant Programs spendiert ihnen die Stadt pro Jahr zwei neue Pflanzen und unterstützt sie mit einem digitalen Lexikon dabei, Unkräuter zu identifizieren. Mit fünf Millionen australischen Dollar pro Jahr ist die Unkrautbeseitigung auch ein enormer finanzieller Faktor für die Kommune.

Bäume spenden 50 Prozent der Innenstadt Schatten

Besonderes Augenmerk legt Brisbanes Verwaltung außerdem auf Stadtbäume, denn wie sie auf ihrer Website ausführen, können mit ihrer Hilfe jährlich bereits 1,67 Millionen Dollar an Kosten für C02-Ausgleich, Luftqualitäts- und Regenwassermanagement eingespart werden. Das Blätterdach von Brisbanes urbanen Wäldern bedeckt 50 Prozent der 1300 Quadratmeter Innenstadt, beheimatet 2500 Pflanzenarten und filtert 1,45 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr (zehn Prozent der städtischen Emissionen).

Jüngst hat die Stadt eines der größten Pflanzprojekte weltweit durchgeführt und innerhalb von nur vier Jahren zwei Millionen Bäume gepflanzt. An 78 Standorten mit unterschiedlich großen Flächen von einem Hektar in Vororten bis zu 200.000 Bäume starken Forsten ist dadurch auf insgesamt 500 Hektar Land neues Grün geschaffen worden. Aktuell entstehen durch das "Water Smart Trees"-Projekt weitere 100 neue Baumstandorte an Straßenzügen. Diese sind mit einem Niederschlagsspeicher- und -filtersystem ausgestattet, das die Bäume bewässern und die Flüsse vor Verunreinigung schützen soll. Über das "Neighborhood Shadeway Program" können Bürger selbst Standorte für neue Stadtbäume vorschlagen und an den Pflanzungen teilnehmen. Welche Baumarten dafür in Frage kommen, entscheidet das Council anhand der Standortbedingungen (siehe Infokasten).

Für Neupflanzungen vorgesehene Baumarten

Generell dürfen Lophostemon confertus, Flindersia schottiana, Cassia siamea, Flindersia australis, Eleocarpus eumundii, schotia brachypetala, Tabebuia palmeri syn Handroanthus impetiginosus, Syzygium leuhmanii, Cupaniopsis anacardioides, Waterhousea floribunda, Grevilleo baileyana und Peltophorum pterocarpum verwendet werden.

Caesalpinea ferrea ist hingegen nur für das Stadtzentrum vorgesehen. Melaleuca quinquinervia, Jacaranda mimosifolia und Delonix regia dürfen nur auf Fußwegen mit mindestens 4,5 Meter Breite und mit einem Abstand von 1,5 Metern gepflanzt werden.

Unter überirdischen Stromleitungen, die in Brisbane üblich sind, können folgende Baumarten zum Einsatz kommen: tabebuia pallida, Xanthostemon chrysanthus, Buckinghamia celsissima, Callistemon 'Eureka', Delonix regia, Tabebuia argentea und Harpullia pendula.

Auf Versuchsflächen werden darüber hinaus kleinere heimische Baumarten getestet, die für Fußwege als geeignet erscheinen, darunter sind Alectryon connatus, Dissiliaria baloghioides, Elaeocarpus obovatus, Flindersia bennettiana, Flindersia xanthoxyla, Guoia semiglauca, Olea paniculata, Rapanea variabilis und Toechima tenax.

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Einen Kilometer lang ist das South Bank Grand Arbour. Der mit pinken Bougainvillea überwachsene und von Stahlstelen eingefasste Fußgängerpfad führt fast durch das gesamte Gelände. Foto: Britta Seifert
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Für den Street Beach wurde dem Brisbane River Land abgerungen, mit Beton die Formen einer natürlichen Lagune nachempfunden und 4000 Kubikmeter Sand aus der Moreton Bay aufgeschüttet. Unter dem wachsamen Auge eines Rettungsschwimmers können Besucher die tropische Strandoase in der Innenstadt kostenlos genießen.

South Bank Parklands

Größter Publikumsmagnet unter Brisbanes Grünflächen mit mehr als zehn Millionen Besuchern im Jahr sind die South Bank Parklands. Über 150 Events finden auf dem ehemaligen Expo-Gelände statt und neben Bars und Restaurants haben sich auch die Gallery of Modern Art, Queenslands Art Gallery und das Maritime Museum sowie das Konservatorium der Griffith University an seinen Grenzen angesiedelt.

Zur Gründungszeit Brisbanes schien sich South Bank als Stadtkern zu etablieren. Die Flutkatastrophe von 1893 sorgte aber dafür, dass das Nordufer des Brisbane Rivers zum offiziellen Zentrum des städtischen Lebens und der Süden nicht vor den 1930er-Jahren zum Hafen und Industriegebiet avancierte. Ein neues Schicksal und vor allem ein neues Antlitz sollte ihm erst die World Expo 1988 bescheren, die in nur sechs Monaten 18 Millionen Besucher anlockte und auch heute noch in den Köpfen von Brisbanes Einwohnern präsent ist. Sie waren es auch, die sich nach dem Großevent dafür stark machten, das Gelände als Parklandschaft zu belassen. Die Regierung von Queensland zeigte sich einverstanden und am 20. Juni 1992 wurden die Parklands als öffentliche Grünanlage wiedereröffnet. Mehr als 70.000 Besucher erkundeten die Anlage noch am selben Tag und flanierten durch die Grünflächen und Regenwaldgärten entlang der Flussuferpromenade.

Einige der Expo-Attraktionen sind im Laufe der Zeit eingestellt oder zurück gebaut worden, darunter zoologische Ausstellungen wie das Butterfly House und das Godwana Rainforest Sanctuary, aber auch Brücken und kleine Kanäle, auf denen Schienen-Fährschiffe pendelten. Als einziges internationales Ausstellungsstück befindet sich heute noch der Nepal Peace Pagoda (Friedenstempel) auf dem Gelände. Er wurde im Auftrag des damaligen Königreichs Nepal von dem deutschen Architekten Jochen Reier erbaut. Der meistfotografierte Pavillon der Expo ist eine Kopie des Pashupatinath Tempels in Kathmandu. Seine drei Etagen bestehen aus 80 Tonnen Holz, das in Kathmandu mit buddhistischer und hinduistischer Ikonografie von Hand verziert, nach Australien verschifft und vor Ort in nur wenigen Tagen zusammengesetzt wurde.

Über die Jahre kamen weitere Attraktionen hinzu wie im Jahr 2000 das South Bank Grand Arbour, einem Fußgängerpfad, der von einer mit ganzjährig blühenden pinken Bougainvillea überwachsenen Stahlranken-Konstruktion eingefasst ist. Die Idee für den ein Kilometer langen Weg mit insgesamt 406 gewundenen Stahlstelen stammt von dem Architekturbüro Denton Corker Marshall aus Melbourne. Außerdem entstand die Courier Mail Piazza, ein Open Air Amphitheater mit 2158 Sitzplätzen und das Wheel of Brisbane, das an das Wheel of London erinnert. Das 60 Meter hohe Riesenrad wurde im Jahre 2008 zum 20. Jubiläum der Expo errichtet.

Nachdem die fatalen Überschwemmungen 2011 das Gelände stark in Mitleidenschaft gezogen hatten, erstrahlen die South Bank Parklands heute wieder in vollem Glanz. Besuchern bieten sie eine Reihe einladender Picknickplätze mit kostenfreien Grillstationen wie zum Beispiel dem Picnic Island Green, das darüber hinaus einen Teich sowie einen Spielplatz unter dem Schutz eines riesigen alten Feigenbaums vorweisen kann. Auch das Riverside Green, das direkt neben dem Street Beach, einer künstlichen Lagune, und dem Boat Pool, einem weiteren öffentlichen Schwimmbecken, gelegen ist, verfügt über einen großen, schattigen Spielplatz. An beiden Anlagen und auch am Aquativity, einem interaktiven Wasserpark mit Spielelementen, die über die Tier- und Fischwelt des Brisbane Rivers informieren, sind täglich Rettungsschwimmer vor Ort. Nach dem Design von Desmond Brookes International wurde der Street Beach auf 2000 Quadratmetern Land, das durch Aufschüttung des Brisbane Rivers entstanden ist, erbaut. Die Lagune wurde aus Beton geformt und dann mit 4000 Kubikmetern Sand aus der Moreton Bay aufgeschüttet. Um Strand- und Wasserqualität zu erhalten, zirkuliert das Wasser im Sechs-Stunden-Rhythmus durch die Anlage und durchläuft Sand sowie chemische Filter. Außerdem werden jährlich weitere 70 Tonnen Sand neu aufgeschüttet. Tropische Pflanzen, Palmen und felsige Flusszuläufe vervollständigen die Strandatmosphäre.

Auch das üppige Grün der Little Stanley Lawns, des Cultural Forecourt und des River Quay Green mit seinem natürlichen Amphitheater bieten hohe Aufenthaltsqualität und bilden ideale Schauplätze für verschiedenste Veranstaltungen. Aber die South Bank Parklands wären nicht repräsentativ für Brisbanes Grün, wenn sie nicht auch eine Attraktion beherbergen würden, die den Bürgern ein Angebot macht, sich an ihrer Pflege zu beteiligen und etwas über die heimische Flora und Fauna zu lernen. Im Epicurious Garden, einem kleinen Bio-Garten wird vor allem auch einheimisches Obst, Gemüse und Kräuter angebaut. Und die Brisbanites sind eingeladen, sich in seine Pflege einzubringen, sich Tipps und Tricks für den eigenen Anbau und sogar die Ernte abzuholen.

Quellen und Links

www.choosebrisbane.com.au/corporate/about-brisbane

www.ww2places.qld.gov.au/southwestpacificcampaign/

blogs.slq.qld.gov.au/jol/2012/06/19/20th-anniversary-south-bank-parklands/

www.brisbane.qld.gov.au

www.saveourwaterwaysnow.com.au

www.brisbanecatchments.net.au

www.queensland.com/en-us/attraction/city-botanic-gardens

www.visitbrisbane.com.au/south-bank

www.anbg.gov.au/callistemon/weeds.brisbane.qld.gov.au

www.abc.net.au/local/stories/2013/04/29/3747609.htm

www.dentoncorkermarshall.com/experiences/infrastructure-transport/

www.queenslandplaces.com.au/brisbane-and-greater-brisbane

www.qm.qld.gov.au/Find+out+about/Histories+of+Queensland/Queensland+families/Queensland+house/Conservation+of+Queenslander+houses

en.wikipedia.org/wiki/Brisbane

en.wikipedia.org/wiki/South_Bank_Parklands

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