Bilbaos erfolgreicher Strukturwandel von der Schwerindustrie zur Kunstmetropole

Das Guggenheim Museum als Wahrzeichen

von:
Museum Landschaftsarchitektur
Von oben eröffnet das Guggenheim-Museum einen Blick in eigenwilliger Architektur von Frank O. Gehry, USA. Die vielfältigen Formen mit Titanplatten leuchten unterschiedlich im Tageslicht. Foto: Phillip Maiwald

Im Jahr 1993 ließ der Stadtrat von Bilbao, die Hauptstadt des Baskenlandes in Spanien, für das Planungsgebiet der früheren Industriezone und des Hafengelände am Fluss Rio del Bilbao einen internationalen Wettbewerb für einen Masterplan ausschreiben. Ziel war das neue Stadtzentrum Abandoibarra. Im gleichen Jahr entschied die Jury über den Zuschlag des Wettbewerbes und die Exekutive stimmte dem überarbeiteten, definitiven Masterplan für Projekte, Begrünung und Infrastruktur zu. Es ist der zentrale Bereich Bilbaos mit einer Größe von 350.000 Quadratmetern. Zwei Drittel der Fläche waren für die wirtschaftliche Nutzung und ein Drittel als öffentliche Grünzone vorgesehen.

Ziele des Masterplans:

  • Entwicklung, Bau und Nutzung für das neue Stadtzentrum des 21 Jh. mit Freiflächen.
  • Umweltschutz großflächig in Stadt und Landschaft fördern und umsetzen.
  • Tourismus in Bilbao mit interessanten Objekten wie Museen, Info-Zentren, Fußgängerbrücken und -zonen sowie den öffentlichen Verkehrs ausbauen.

Der Masterplan löste die Idee für ein neues Wahrzeichen der Stadt Bilbao des 21. Jh. aus. Die Stadtbehörde entschied sich für ein außergewöhnliches Gebäude, das Guggenheim Museum. Bilbao nahm in der Folge am europäischen Museumswettbewerb teil und die Jury der Solomon Guggenheim-Stiftung New York entschied sich für einen Standort in Bilbao auf dem Areal des in modernster Entwicklung befindlichen neuen Zentrums mit der Auflage, dass Museum im Zentrum überzeugend zu integrieren.

Bilbao erreichte mit dem Guggenheim-Museum einen hohen Wert als Kunstkapitale. Als moderne, zeitgemäße Kunstmetropole steht die Stadt heute bereits mit dem spektakulären Guggenheim-Museum hinter Sevilla und Barcelona auf dem 3. Platz in Spanien. Seit der Fertigstellung 1997 ist der Bau das Wahrzeichen und Symbol von Bilbao.

Dieser Erfolg ist dem Architekten Frank O. Gehry aus den USA zu verdanken, der mit dem Museum ein Besuchermagnet schuf. Skulpturartig und in vielfältigen Formen präsentiert sich das Gebäude mit einer Ausstellungsfläche von 11.000 Quadratmetern. Die Gesamtmuseumsfläche, außen und innen, beträgt 24.000 Quadratmeter. Das sind rund acht Prozent des gesamten neuen Zentrums von Bilbao. In Spaniens Großstädten ist Bilbao jetzt mit 370.000 Einwohnerinnen und Bewohnern an zehnter Stelle. Die ideale Übersicht über die Bauarbeiten und die fertigen Entwicklungsschwerpunkte bietet der Hügel "Archanda", der sich oberhalb des Guggenheim-Museums befindet.

Die Entwicklungsschwerpunkte auf und neben dem Zentrumsareal

Die Detailplanung für ein Stadterneuerungsprogramm "RIAS 2000" auf dem Abandoibarra Zentrum Gelände beinhaltet, die Fläche von 350.000 Quadratmetern aufzuteilen. Auf dem größeren Teil von 235.000 Quadratmetern sollen Museen, Dienstleistungsbetriebe, ein Einkaufzentrum, Büros, Wohnbauten mit durchgrünten Flächen und Baumpflanzungen entstehen so wie auf der kleineren Teilfläche von 115.000 Quadratmetern Grünflächen mit Bäumen, verkehrsfreie Fußgängerverbindungen und Pflegewege errichtet werden.

Innerhalb eines Jahrzehnts entwickelte sich rege Bautätigkeit auf dem Areal. Es entstanden:

  • 1996 die Fußgängerbrücke Eusealina vom Architekt Janivier Manterola
  • 1997 die Fußgängerbrücke Zubizuri vom Architekt Santiago Calatrava
  • 1997 Das Guggenheim-Museum in vier Jahren Bauzeit, vom Architekten Frank O. Gehry
  • 1998 Musea marittima, Meeresmuseum
  • 1999 Messe- und Kongresszentrum, Opernhaus mit 2200 Sitzplätzen
  • 2000 Sheraton Hotel, 5 Stern, vom Architekten Caesar Pelli
  • 2000 Zubiate-Einkaufzentrum vom Architekten Caesar Pelli
  • 2000 Metrobahn und Straßenbahn am Fluss entlang zur Altstadt
  • 2000 die neue Universitätsbibliothek
  • 2005 ein Bürohochhaus mit einer Höhe von 150 Metern, vom Architekten Caesar Pelli

Diese Projekte waren Teil des 1989 bewilligten Programms gegen die Arbeitslosigkeit der ehemaligen Mitarbeiter in der Schwer- und Schiffsbauindustrie.

Seit 2000 saniert die Architektin Zaha Hadit 800.000 Quadratmeter Industrie- und Wohnflächen, den Sportboot-Hafen, ein Aquarium, eine Basketball-Mehrzweckhalle und einen Park.

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Die Geschichte Bilbaos zwischen dem 12. und 21. Jahrhundert

Die Stadtgründung

Die Altstadt liegt am südlichen Flussufer Nervion, 14 Kilometer vom Atlantik entfernt. Die Flutwellen des Atlantiks dringen bis in die Altstadt von Bilbao vor. Der Fluss ist mit Schiffen bis zur westlichen Stadtgrenze noch befahrbar. Der Wasserweg diente bis ins 19. Jh. dem Handel und Gewerbe für den Schiffstransport von Wolle, Stoffen und Holzwaren. Die ältesten Gebäude stehen im Herzen des Altstadtquartiers an den "sieben Straßen". Die Architektur der Kathedrale im Gotischem Stil aus dem 14. Jh. und das Arkadenhaus aus dem 16. Jh. zeigen Stand und Einfluss des Bürgertums. Der Stadtplan von 1857 zeigt die Struktur der beiden Altstadtgebiete des Renaissance-Barockzeitalters mit den "sieben Straßen" von Ost nach West. Spätere Etappen weisen lockere Bebauung in Quartiersform auf. Die Stadtarchitektur blieb bis heute im gepflegten Zustand erhalten und wurde mit Bauten späterer Epochen ergänzt. Zielgerichtet erfolgten vor wenigen Jahren stilgerechte, umfangreiche Gebäude-, Straßen- und Brückensanierungen. Sehr alte Platanen, Ulmen und Eichen sind hier zu finden. Direkt an die Altstadt grenzt der 19 Hektar große Etxebarre-Park, der seit dem 15. Jh. ohne wesentliche Veränderung mit zusammenhängenden Flächen mit Juglans nigra und Castanea sativa besteht.

Die Stadterweiterung

Nach 1750 bis ins 20. Jh. basiert die Stadterweiterung auf einem sternförmigen Raster, ausgehend von den drei großen Verkehrskreiseln Placa Eleptica, Placa del Escada und Placa del Sagrado. Weitere kleine Kreisel, Zubringerstraßen und Brücken erschließen Gebäudeflächen in gleichförmigen, quadratischen und rechteckigen Formen beidseits des Flusses. Inzwischen führen Verbindungstrassen bis an die Peripherie der Stadt zu den Autobahnanschlüssen, die oft als Hochstraßen auf Stützen großräumig am Rand der Stadt erstellt wurden.

Die Stadt

17 öffentliche Parkanlagen von etwa 200 Hektar befinden sich am Stadtrand innerhalb von zwei Kilometern Fußwegdistanz. Angrenzend daran entwickeln sich Wälder und Wiesen in der hügeligen Landschaft. Das urbane öffentliche Grün und das Grün der Privatgärten lockern die sehr konzentrierten, geschlossenen sechs- bis achtstöckigen Wohn- und Geschäftshäuser-Überbauungen auf.

Auf Stützen gebaute Hochstraßen des 20. und 21. Jh. erschließen neben zehn Brücken auch den innerstädtischen Verkehr. Die Stadterweiterung wie die beiden fußgänger- und fahrradkonformen Uferwege und Brücken sind gemäß dem Masterplan von 1993 in das Verkehrsnetz einbezogen. Sie verbinden jetzt über mehrere Kilometer die Altstadt aus dem 14. Jh. mit dem modernen Stadt-Zentrum des 21. Jh..

Die Industrie-Epoche

Mitte des 19. Jh. begann die Eisenerzproduktion in Hochöfen und der Schiffsbau in Werften mit ihren großen Industriebauten; dazu das Finanz- und Bankenwesen, der Handel und die Schifffahrt von Bilbao nach ganz Europa. Der Erfolg war groß, die prosperierende Wirtschaft löste einen Bauboom aus. Wohnhäuser, Theater, Börse und Stierkampfarena entstanden. Über 100 Jahre hindurch wurden die Wälder um Bilbao für die Befeuerung der Hochöfen empfindlich dezimiert. Harthölzer wie Fagus, Quercus, Castanea und Ulmus verschwanden.

Das Image einer grauen, verstaubten Industriestadt blieb an Bilbao bis in die 70er-Jahre des 20. Jh. hängen. Mit dem Niedergang der Schwer- und Leichtindustrie endete in Bilbao diese Entwicklung. In den 80er-Jahren folgte die Demontage der industriellen Anlagen und die Verlegung des wirtschaftlich wichtigen Umschlagshafens, über den insbesondere den Handel mit den EU-Staaten abgewickelt wurde - zehn Kilometer Wasserweg vom Atlantik entfernt.

Die Abbruch- und Rekultivierungsarbeiten entlasteten den Fluss. Das Wasser wurde sauberer, die Flora und Fauna an den Ufern und im Fluss erholten sich langsam wieder. Die neue Nutzung der Zentrumsfläche wird durch umweltrelevante, zeitgemäße und leistungsfähige Filter- und Reinigungsanlagen für Luft und Wasser verbessert. All diese Maßnahmen führten zu einer höheren Luftqualität in der Stadt und Umgebung. Die zusätzlichen 115.000 Quadratmeter Grünfläche auf der Zentrumsparzelle optimieren die bisher 200 Hektar öffentliche Grünflächenbilanz.

Der Masterplan

Der Masterplan war 1993 der Auslöser für ein modernes, aktives Bilbao wie für das neue Stadt-Zentrum Abandoibarra. Die Bauphase von 1980 bis 2010 entwickelte aus den Industriearealen das grüne Zentrum. Auf der großen Fläche entstanden neue, attraktive Gebäude und viele Grünflächen auf einer Länge von 1,5 Kilometern zwischen dem Guggenheim-Museum, dem neuen Kongresszentrum und dem Messegelände am Flussufer. Die in der übergeordneten Planung von 1993/1998 bestimmten Grundsätze der Flächenteilung und Verwendung wurden eingehalten. Im Mittelpunkt steht jedoch das Guggenheim-Museum.

Das Guggenheim-Museum ist Bilbaos Markenzeichen

Die Kunst des Computers

Den eleganten, jedoch konstruktiv komplizierten Bau des Guggenheim-Museums in dekonstruktiver Architektur bearbeitete das Team um Franz O. Gehry mit dem CATIA-Programm, dessen Entwicklung auf das Jahr 1969 zurückgeht. Das CATIA (Computer Aided Three-Dimensional), ein interaktives Zeichenprogramm ursprünglich für den Schiffs- und Flugzeugbau vorgesehen, ermöglichte den Einsatz des gleichen Programms für die Architektur geschwungener, kreisrunder bis walzenförmige Strukturen. Es ermöglichte den Planenden, die gewünschten Fassadenteile am Guggenheim-Museum zu skizzieren und das Modell zu erstellen. Die dreidimensionalen Planunterlagen ließen sich auch bei den Ausführungen einsetzen weil sich CATIA-Konstruktionsmodelle zu zweidimensionalen Zeichnungen verändern lassen.

Im Innenraum des Museums stellen sich die gleichen Probleme mit den Formen der Boden- und Treppenflächen. Besonders im über 50 Meter hohen Atrium ermöglichten die CATIA-Modelle die Berechnungen vom Innenausbau. Die vom Architekten vorgegebenen Kunstelemente waren äußerst kompliziert zu platzieren, doch löste dies das Programm problemlos. Auch der Formreichtum der Baustoffe wie Titan-, Glas- und Kalksteinplatten - ob rund, gewellt oder hohlkehlig bildeten für das CATIA kein Problem. Es erfasste die vollständige Konstruktion des Museums - von der kleinsten Befestigungsschraube bis hin zu den großen Titanfassadenflächen.

Das Gebäude stellt sich mit fünf Seiten vor

Frank O. Gehry integrierte verschiedene Künstler in die Planung und Gestaltung der flexiblen, vielseitig nutzbaren internen und externen Außenräume. Gehry realisierte vor allem ihre Ideen für künstlerische Veranstaltungen. Die bewusst dekonstruktive Architektur und der eigenwillige Baustil führten zu einem Gebäude, das wie einem Zirkuszelt in der Stadtlandschaft wirkt - mit einer Gesamtfläche von 24.000 Quadratmetern, einschließlich 11.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche:

  • Eine exklusive Sicht aus der Vogelperspektive bietet sich von den Hügeln oberhalb des Museums. Sie zeigt, wie sich die Plattenstöße abheben, die strukturieren Titanplatten der Fassade in der Sonne, die beim Sonnenuntergang goldgelb glitzern. Titan-Dachflächen in der Form von Schiffsvorderteile bilden einen zusätzlichen Blickfang.
  • Die Südansicht, mit silbrig leuchtender Außenhaut ähnelt einem Schiff mit hohem Backbordruder.
  • Von Norden her ist - mit lockerer Struktur - der allgemein vermutete Walfisch sichtbar.
  • Von Osten ähnelt das Gebäude im Volumen einem Zirkuszelt oder einem Schiff mit stufenartiger Kommandobrücke.
  • Die orangefarbige Betonfassade von Westen überrascht in ihrer geometrischen Form, ganz im Gegensatz zur übrigen Gebäudestruktur. Ähnlich steht der blaue Gebäudeteil am Haupteingang.
  • Alle Steinplatten an den Wänden wurden im Verhältnis 1:10 verschoben. Besonders ist dies am Rundturm als fortlaufende Treppe sichtbar. Bei Regen und Nebel changieren die Steinflächen zu einem intensiven Orangerot. Warm und ockergelb dagegen leuchten die Kalksteinflächen in der Nachmittagssonne an den Wänden, den Treppenläufen und auf dem Platz des Haupteingangs.

Kunstwerke und Architektur beleben

Am Haupteingang steht "Puppy", Jeff Koons Hund aus Blumen. Nach Protesten und Demonstrationen von Touristen und Bewohnern, von Jung und Alt wurde er nicht entfernt, sondern es wurde erreicht, dass "Puppy" regelmäßig neu bepflanzt wird.

Beim Eingang am Fluss gehen die Besucher, pro Jahr sind es zwei Millionen, unter "Maman", einer riesengroßen Spinne von Louise Bourgeois durch. Urplötzlich bildet sich aus dem Teich eine hohe, "dichte Nebelwand" aus der "Wassermusik" ertönt. Ein Bouquet "Tulpen" von Jeff Koons auf dem Balkon lädt zum Besuch ins Museum ein.

In den 19 Ausstellungsräumen herrscht die Wandfarbe weiß vor. Auf ihr kommen die Werke der Dauerausstellungen zeitgenössischer Künstler des 20. Jh. hervorragend zur Geltung. Besonders in der hohen Atriumshalle dominiert ein eleganter "Kamin" den Raum. Die Sonnenstrahlen fallen durch die Oberfenster. Zudem strahlt Scheinwerferlicht auf Treppen, Brücken und Metallrahmen, so dass entsprechende Schattenbilder im Raum erscheinen.

Sensationell wirkt die freistehende, säulenlose 130 Meter lange Halle für großformatige Kunstwerke. Hier steht eine 35 Meter lange und vier Meter hohe Metallschlange, dargestellt aus drei dicken hohen Stahlplatten von Richard Serras. Doch das Verhältnis Kunstwerk/Hallengröße stimmt nicht. Es stellt sich die Frage, was im Vordergrund steht - die Architektur oder die Kunst? Wie ist das Verhältnis der Architektur zu den Kunstwerken? Besucher und Planer können dies diskutieren.

Aktiv und bewusst hat sich Bilbao als Treffpunkt der Kunst erkoren. Architekt Franz O. Gehry erstellte das Wahrzeichen aus Titan - Stein - Glas. Es ist heute das moderne Zugpferd der Nation, seit 1997 die Attraktion Spaniens, auf das die Bevölkerung stolz ist. Es gilt als stilbildend für Museen, Architektur und Kunst. Das Museum ist Motor für den Strukturwandel in Wirtschaft, Kunst und Kultur.

Nordspaniens Klima und Vegetation

Die Topografie des nördlichsten Spaniens, vom Baskenland bis Galicien, wird vom 600 Kilometer ausgedehnten Gebirgszug, der Kantabrischen Kordillere geprägt. Sie bestimmt das Klima und die Vegetation. Das Landschaftsbild in der Region zwischen der Biskaya und dem Gebirgskamm ist durch ein 60 bis 200 Kilometern breites bewaldetes und hügeliges Gelände geprägt, das mit Fagaceae wie Fagus sylvatica, Quercus robur, pyrenaica, pubescens, petraea sowie Castanea sativa bewachsen ist. Hinzu kommen ein großflächiger Buchenbestand im Nationalpark Saja-Besaya auf etwa 400 Quadratkilometern und Eichenwälder im Nationalpark Muniellos auf 60 Quadratkilometern.

Die spanischen Gärten zeichnen sich durch faszinierende Vielfalt aus. Diese findet sich auch in den modernen Parkanlagen beim Guggenheim Museum. Ausschlaggebend für die Pflanzenvielfalt sind die unterschiedlichen Klimazonen und die Topografie. Die durchschnittliche Temperatur beträgt maximal 20 Grad und im Minimum neun Grad Celsius bei einem jährlichen Niederschlag von 1200 Millimetern. Davon fallen 50 Prozent zwischen Oktober und Januar. Temperaturen unter den Gefrierpunkt sind selten. So wachsen im luftfeuchten Norden Agapanthus und Hydrangea mit Wistera und Buxus. Die Gehölzarten in den historischen Gärten mit Einfassungsbuchs und Formen ertragen den Schnitt problemlos. Camelien wachsen in diesen Gebieten seit Jahrhunderten als Alleen und Einzelexemplare in Konkurrenz mit Rhododendron und Azaleen. Der Formschnitt immergrüner Hecken und Gehölze in runden oder kantigen Formen erfolgt auf gestalterischer Grundlage. Doch in kleinen Gärten und Parkanlagen zwingt das intensive Wachstum zum Formschnitt.

Bilbaos mildes Klima

Das Klima in der Hauptstadt des Baskenlandes ist ausgeglichen und von feuchtwarmer Atmosphäre, weil sich hier eine topografische Besonderheit befindet: die Lücke am Fuß des Gebirgszuges, der Kantabrischen Kordillere. Sie ermöglicht einerseits einen warmen Luft- und Temperaturaustausch von Süden nach Norden. Im Gegenzug fließt milde, feuchte Luft vom Atlantik in den Süden. So können sich Pflanzen aus mediterranen Gebieten und tropischen Ländern in den zahlreichen Privatgärten und öffentlichen Anlagen und Parks von Bilbao und im Baskenland entwickeln, etwa Arbutus unedo, Pistacia lentiscus, Quercus macrocarpa, Q. robur, Cedrus atlantica glauca, Cedrus deadora, Cryptomeria japonica, Sequoia sempervirens, Pinus pinea, P. halepensis, Cupressus macrocarpa, Ficus caria, Phönix canariensis, Chamerops humulis.

Im angrenzenden großen neuen Park neben dem Guggenheim-Museum entstanden Promenaden wie in den Ferienorten an der Mittelmeerküste. Alleen mit Palmen (Phönix), bilden das Kronengerüst. Laubgehölze wie Quercus, Ulmus, Castanea, Magnolia wachsen auf den erhöhten Liegewiesen. Von hier aus schweift der Blick auf das Hinterland, den Fluss und auf die Universität. Offen und locker präsentiert sich die Parkanlage mit strengem, klar definiertem Wegesystem. Für Touristen, die vom Guggenheim-Museum kommen, ist der Park eine lohnende Attraktion und Oase der Ruhe.


Solomon R. Guggenheim, gründete 1937 die Guggenheim Fondation. (Stiftung).
Er widmete sein Leben als Mäzen der modernen und zeitgenössischen Kunst.
Mit seinen Ankäufen unterstützte er die Ausbildung junger Künstlerinnen und Künstler.

Der Sitz der Guggenheim Stiftung ist seit 1956 New York, an der Fifth Avenue, im Guggenheim Museum. Das Gebäude entwarf und erstellte Frank Lloyd Wright bis 1957. Das Museum demonstriert das hohe Niveau für die Architektur seiner Zeit.

Die Pläne der Guggenheim-Stiftung sehen für das 21. Jahrhundert vor, dass Bilbao mit dem Museum eine wichtige Rolle spielen soll.

Quelle: Guggenheim Museum Bilbao

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