160. AIV-Schinkel-Wettbewerb 2015

David Hein, Philipp Hoß, Julian Schäfer und Quang Huy Le ausgezeichnet

Preisverleihungen
Das denkmalgeschützte Technikgebäude erhält eine technische aber zeitgemäße Bestimmung. Abb.: David Hein

Leere soweit das Auge reicht. Wilde Wiesen, verlassene Gewerbebauten auf Brachen unweit der Spree in Berlin Lichtenberg. Dass in dem überwiegend gewerblich-industriell geprägten Wettbewerbsgebiet in Nachbarschaft zum Kraftwerk Klingenberg zwischen Spreeufer und Blockdammweg einmal Berliner an Geschäften vorbei durch neue Wohnviertel flanieren könnten - dafür braucht es auf den ersten Blick viel Phantasie. Wie das möglich sein kann, zeigen die Teilnehmer beim 160. AIV-Schinkel-Wettbewerb "Neuland Lichtenberg" mit ihren Entwürfen. Der Berliner David Hein (BTU Cottbus-Senftenberg) und die Münchner Philipp Hoß, Julian Schäfer und Quang Huy Le (TU München) erhalten für ihre herausragenden Leistungen die beiden mit je 3000 Euro dotierten Schinkelpreise 2015. Neun weitere Arbeiten zeichnete die Jury mit Anerkennungs- und Sonderpreisen aus.

Stadtraum statt Brache

Die prämierten Entwürfe entwickeln "Neuland Lichtenberg" für 15.000-20.000 Einwohner als einen Stadtteil mit einer Vielfalt von Wohnformen, öffnen das Areal zur Spree hin als Naherholungsraum und vernetzen es gleichzeitig stärker mit dem städtischen Umfeld. Für die den Ort prägenden Industriebauten schlagen die Teilnehmer sowohl gewerbliche Nutzungen wie Kultur- und Freizeiteinrichtungen vor.

"Mit originellen Ideen gelingt es den jungen Planern in einer großen Bandbreite unterschiedlichste Perspektiven aufzuzeigen, wie in dem innerstädtischen Berlin Lichtenberg mit Spreelage auf Freiflächen neue lebendige Quartiere und in Bestandssituationen Qualitäten gefunden und belebt werden könnten", erklärt Dr. Melanie Semmer, Juryvorsitzende und 2. Vorsitzende des AIV zu Berlin.

Zwischen Spreeufer und Blockdammweg planen die mit dem Schinkelpreis für Städtebau und Landschaftsarchitektur ausgezeichneten Landschaftsarchitekten Philipp Hoß, Julian Schäfer und Quang Huy Le drei Kieze. Zu einem lebendigen Quartier gehören in ihrem Entwurf Läden- und Gewerbeflächen in den Erdgeschossen wie auf dem Blockdammplatz, in dessen Mittelpunkt ein alter Wasserturm steht. Die Planer nutzen die Freiflächen für die Gestaltung von Erholungsräumen als Parks oder Skater- und Kletterarena. In der Spree platzieren sie einen Sprungturm als Teil eines Flussbades.

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Der prämierte Entwurf von Philipp Hoß, Julian Schäfer und Quang Huy Le von der TU München.

Nahverkehr in luftiger Höhe

Um eine bessere Vernetzung des Gebiets mit den umliegenden Stadtteilen zu erreichen, waren Ideen gefragt, die eine umfangreichere Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel ermöglichen sollen. David Hein schlägt in seinem mit dem Schinkelpreis für Architektur prämierten Entwurf den Bau einer Seilbahn vor, die das Neuland Lichtenberg über den S-Bahnring an das Berliner Zentrum anbindet. Die 3,2 Kilometer lange Strecke startet an der Station Treptower Park und überquert die Spree. Endhaltepunkt ist der Backsteinbau des denkmalgeschützten Kraftwerks Rummelsburg (Baujahr 1907). Eine verkehrstechnische und leistungsfähige Anbindung an den entlegenen Ort, die landschaftsplanerisch gut eingebunden sei, lobte die Jury. Um so wenig wie möglich den Bestand zu beeinträchtigen, stellt der Architekt in seinem Entwurf Boxen ein, die als Arbeitsräume sowie für Kultur- und Freizeitangebote nutzbar sind. Damit setzte sich der Verfasser überzeugend mit einem oft geforderten, aber selten erreichtem Ziel auseinander, für ein Denkmal eine angemessene Nutzung zu finden. Für diesen behutsamen Umgang mit dem Bestand erhielt der Berliner neben dem Schinkelpreis den vom Verband Restaurator im Handwerk e. V. gestifteten Sonderpreis in Höhe von 1500 Euro.

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