Informationssystem zur Historie

Denkmal- und Naturschutz im Schlosspark Buch - 400 Jahre Gartenkultur

Berlin Naturschutz
Der Eingang zum Schlosspark Buch. Foto: Auto 1234, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Gegenüber dem Berliner S-Bahnhof Buch an der viel befahrenen Wiltbergstraße liegt der Schlosspark Buch. Hier taucht man ein in idyllische Waldstücke mit kleinen Kanälen, kann Wiesen und Spazierwege nutzen und die Vogelwelt beobachten. Auch wenn Teile des Parks geradezu urwüchsig erscheinen, ist hier alles seit 400 Jahren von Gartengestaltern angelegt und gepflegt worden.

Dieser Schatz wird seit 2014 mit Stadtumbaumitteln neu belebt, denn vieles war unter Asphalt und Platten verborgen, beschädigt oder zugewuchert. In diesem Jahr wird die Sanierung des Gartendenkmals abgeschlossen.

Mit einem Parkpflegewerk hatte das Bezirksamt Pankow schon 1994 die Grundlage für eine denkmalgerechte Sanierung geschaffen. Seit 2016 ist der rund 13 Hektar große Park Teil eines größeren Naturschutzgebiets. Zunächst gab es Befürchtungen, dass der Schutz seltener Käfer in den alten Buchen, Eichen und Linden die Nutzung einschränken könnte. Doch sie waren unbegründet. Unter den Bedingungen des Naturschutzes wurde die denkmalgerechte Sanierung der Wege und der vielfältigen Bereiche des Parks in Anlehnung an den Zustand um 1805 fortgeführt. Während der Bauzeit ist der Park immer zugänglich geblieben, nur die jeweils aktuellen Bauabschnitte waren gesperrt.

Aktuell betrifft das die nordwestlichen Zugänge an der Wiltbergstraße und Teile des landschaftlich geprägten westlichen Parkbereichs. Hier werden Hainbuchen, Stieleichen, Schwarzerlen und Eschen sowie Blühgehölze und Bodendecker gepflanzt. Der Aussichtshügel am Teich mit Blick zum ehemaligen Orangerieparterre wird wieder sichtbar gemacht. Zum Abschluss ist ein Informationssystem zur Geschichte geplant, das auch digital abrufbar sein wird. Die Ursprünge des Parks gehen auf den Bau des Schlosses 1607 zurück. Später wurde er im barocken Stil umgestaltet, eine Orangerie, die Schlossterrasse und eine Fontäne kamen hinzu. Bis auf die Schlosskirche ist von den einstigen Prunkbauten nichts geblieben.

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Im Rahmen der denkmalgerechten Sanierung des Schlossparks Buch wurden noch vorhandene Strukturen wie Wege, Baumreihen, Treppen und Mauern freigelegt. Foto: Sebastian Wallroth, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Im Rahmen der denkmalgerechten Sanierung wurden noch vorhandene Strukturen wie Wege, Baumreihen, Treppen und Mauern freigelegt, betont und ergänzt; so sind zum Beispiel die sogenannten holländischen Gärten und der ehemalige Weinberg wieder ins Blickfeld gerückt. Doch die großen Bäume lässt man stehen, auch wenn sie nicht zum damaligen Bild gehören.

Im Sinne der Barrierefreiheit war es auch möglich, Wege und Rampen zu ergänzen. Neben passenden Parkbänken wurden auch Rundbänke installiert, die gut zu dem rechteckigen Wegenetz im Holländergarten passen. Jetzt im Winter kann man die Spuren der verschwundenen Gebäude des Schlosses und der Orangerie und die strenge barocke Gliederung des von der Panke gespeisten rechteckigen Kanalsystems mit den Brücken - darunter die wohl kleinste Brücke Berlins - noch besser erkennen.

Und so ist der Park trotz des kalten Wetters und einiger noch gesperrter Wege immer ein lohnendes Ziel für Spaziergänge mit Einblicken in die Natur und die Geschichte.

Anka Stahl, Bezirksamt Berlin Pankow

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