Hans Luz

Der "Bleistiftgärtner" ist tot

Personen im GaLaBau Bundesgartenschauen
Hans Luz, Jahrgang 1926, starb am 9. April in Stuttgart. Foto: Hörner, Kraufmann

Der Erfinder des "Grünen U" starb am 9. April 2016 in Stuttgart. Hans Luz, Jahrgang 1926, stammte aus einer alten Stuttgarter Weingärtner- und Gärtner-Familie. 1948 begann er eine Lehre als "Landschafter" bei Adolf Haag, arbeitete dort einige Zeit als Anlagenleiter; später lernte er das Zeichnen und Entwerfen bei Otto Valentien, der den väterlichen Betrieb nach dem Tod von Karl Luz 1929 übernommen hatte. Haag und Valentien gehörten einer Gruppe von Gartenarchitekten und Landschaftsanwälten an, die nach dem Krieg die hohe Kunst der "Stuttgarter Schule" der Gartenarchitektur begründeten.

1956 machte sich Hans Luz als Gartenarchitekt mit Ausführungsbetrieb - wie es damals üblich war - selbstständig. Im Laufe der Jahre nahmen die Planungsaufträge immer weiter zu und 1961 vollzog Hans Luz den Schritt vom Gartenarchitekten und Landschaftsgärtner mit Schaufel, Schubkarren und Schürze zum "Bleistiftgärtner", wie ihn seine Frau Gretel nannte.In seinen Planungen betrat er immer wieder Neuland, etwa in den frühen 1960er-Jahren mit der Verwendung von nacktem, grauen Beton für Mauern und Wege in Gartenanlagen und eine Dekade später mit Experimenten mit "Pflanzen ohne Erdanschluss" (Dachbegrünung).

Eine Schlüsselrolle in seinem Leben spielte Prof. Walter Rossow, einer der großen Vordenker in der Landschaftsarchitektur. Als Rossow 1960 den Auftrag für die Planung der Außenanlagen am Neubau des Landtages im Oberen Schlossgarten in Stuttgart erhielt, betraute er Hans Luz mit der Bauleitung - der Beginn einer langen und kollegialen Zusammenarbeit. 1970 zeichnete Hans Luz gemeinsam mit Walter Rossow für die Gestaltung der Außenanlagen am Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Osaka, Japan verantwortlich.

Von Widrigkeiten, von Unwegsamkeiten ließ er sich nicht beirren, im Gegenteil, er verfolgte sein Ziel nur umso hartnäckiger. So geschehen beispielsweise beim Hohenheimer Schlossgarten, dessen Gestaltung er gegen Widerstände durchsetzen konnte; gekrönt mit einem Aussichtshügel mit einer Art Monopteros, der den Blick freigibt auf das Schloss, den Exotischen und den Botanischen Garten, ins Körschtal und natürlich auf den Hohenheimer Landschaftspark.

Zu jenen Planungen, die Hans Luz für Stuttgart entwickelt hat und die das Gesicht seiner Heimatstadt wesentlich verändert und geprägt haben, zählen seine Planungen für die Bundesgartenschau 1977 und 1993 für die Internationale Gartenbau-Ausstellung IGA. Waren es 1977 die Mittleren und Unteren Schlossgartenanlagen, die mit Hilfe der BUGA und nach Plänen von Hans Luz, Max Bächer, H.G. Lie, Dietrich Brunken, Ilse Kaiser und Walter Scheu saniert, neu interpretiert und für die Öffentlichkeit wieder erlebbar gemacht werden konnten, so war es 1993 das im Rahmen der IGA entstandene "Grüne U", das den großen Wurf dar-, die Verknüpfung innerstädtischer Erholungsflächen vom Neuen Schloss bis hinauf zum Höhenpark Killesberg herstellte. Nicht zuletzt diese beiden Ereignisse qualifizieren Stuttgart heute als wirklich "Grüne Großstadt".

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