Wie der Austausch zwischen Karlsruhe und Japan gelang

Der Japangarten

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Tori zur Zeit der Azaleenblüte. Foto: Horst Schmidt

Karlsruhe hat den ältesten öffentlich zugänglichen Japangarten in Deutschland, an dem die Stadtgesellschaft stets mit großem Interesse Anteil genommen hat und der von den Verantwortlichen immer wieder weiterentwickelt wurde. Er ist der Schwer- und Ausgangspunkt des fachlichen Austausches zwischen Karlsruhe und Japan. Dieser Artikel soll nicht die physische, literarische, und mystische Bedeutungstiefe der Japangärten erläutern, sondern zeigen, dass sich um den japanischen Garten eine erstaunliche, lang anhaltende Kommunikation und fachlicher Austausch entwickelt haben. Dabei werden hier in Karlsruhe verschiedene Bereiche abgedeckt, Erfolge angezeigt, der Völkerverständigung gedient und auch gezeigt, dass der Japangarten ein künstlerisches Gesamtkonzept ist.

Fachliche Beziehungen begannen 1914

Schon der Stadtgründer Markgraf Karl-Wilhelm von Baden hat ab 1715 über die Landesgrenzen hinaus Beziehungen entwickelt, um seine Gartenambitionen zukunftsträchtig zu gestalten und seine Markgrafschaft ökonomisch und agrarisch für die Zukunft erfolgreich zu entwickeln. Seine Nachfolger haben einen ehemaligen Schlossgärtner aus England zurückgeholt, um Anfänge des Englischen Gartens im Schlossgarten zu verwirklichen. 1755 wurde schon ein chinesischer Garten im Schlossgarten angelegt. Auf den Japangarten mussten die Bürger allerdings bis 1914 warten. Mit ihm begannen die fachlichen Beziehungen zu Japan.

Nach dem Ende der Japanischen Isolation 1868 holte Japan viele Berater ins Land, um den Neuaufbau zu unterstützen. Zwei Ärzte aus Karlsruhe zählten schon früh dazu und beide waren von den Japangärten begeistert. Der erste Gartenbaudirektor in Karlsruhe Friedrich Ries hatte 1904 mit Professor Frank Sales Meyer das Buch "Die Gartenkunst in Wort und Bild" verfasst und Ries hatte darin über die japanischen Gärten berichtet.

1906 kam der erste Arzt, dessen Name leider nicht mehr ermittelt werden konnte, aus Japan zurück. Er brachte eine Steinlaterne und Samen von japanischen Gartenpflanzen mit, die er an Ries übergab. Die Erweiterung des Stadtgartens ermöglichte 1913/14, den Japangarten dort anzulegen.

1925 kam der gebürtige Karlsruher Professor Dr. Siegfried Gräff von der Universität in Niigata nordwestlich von Tokyo zurück. Nach Rücksprache mit dem Oberbürgermeister Finter hat er seine Freunde und den Oberbürgermeister der japanischen Stadt Nagoya um Spenden für den Japangarten gebeten, da der Garten ihm nicht japanisch genug erschien. Nagoya war angetan von der Möglichkeit, einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten zu können. Der Oberbürgermeister beauftragte den Tempelbaumeister Yamada einen Schinto-Schrein und den Bildhauer Araki Schutzhunde zu schaffen, die vor dem Schrein gemäß der schintoistischen Religion aufgestellt werden sollten. Zusammen mit dem Plan für ein schintoistisches Tor (Tori), wurden die Geschenke mit dem Schiff nach Karlsruhe geschickt. Prof. Gräff setzte sich sehr für die Erweiterung des Gartens mit den Geschenken ein und stellte den Kontakt zu Japanern an der Universität Heidelberg her. Diese waren froh, ein Stück japanischer Kultur so nah besuchen zu können. Prof. Gräff hielt in Karlsruhe Vorträge über die Japangärten und bereitete eine Feier vor, um den erweiterten Garten einzuweihen. Die Feier konnte aber nicht stattfinden, da der badische Staatspräsident sich aus religiösen Gründen weigerte teilzunehmen.

Die Stadt Karlsruhe bedankte sich beim Tempelbaumeister und dem Bildhauer mit Majolika Geschenken. Die Stadt Nagoya bekam ein Keramik-Rundrelief, das im Oberbürgermeisterzimmer als Wandschmuck angebracht wurde. Bilder des erweiterten Japangartens erschienen in großen japanischen Zeitungen. Der japanische Kultusminister Rentaro Mizuno beglückwünschte die Stadt Karlsruhe zum Garten und bedankte sich für das Interesse an der japanischen Kultur. Er betonte den künstlerischen Wert des einzigen Schinto-Schreins in Europa.

Professor Dr. Seizo Katsunuma, Direktor der medizinischen Fakultät der Universität Nagoya besuchte 1937 den Garten auf seinem Weg zu einem Kongress in Berlin und war von ihm sehr angetan. Nach seiner Rückkehr übersandte er gemeinsam mit der Stadt Nagoya die dreizehnstöckige Pagode aus japanischem Granit. Damit bereicherte ein buddhistisches Zeichen neben dem schintoistischem den Garten. Als Dank erhielt Nagoya ein kleines rundes Tischchen mit Majolika-Fliesen der Karlsruher Sehenswürdigkeiten.

1939 bat der Zoo Hagenbeck um Fotos des Japangartens, da er seine japanische Insel japanischer gestalten wollte. Das zeigt, dass der Japangarten über Karlsruhe hinaus in Deutschland bekannt war.

1953 stiftete Frau Hilda Trautz die Gorinto-Pagode, die der in Karlsruhe geborene Prof. Friedrich M. Trautz in seiner Zeit als Leiter des Deutschen Kulturinstitutes in Kyoto von 1930-1938 für sich als Grabstein hatte herstellen lassen.

1959 besuchte Prof. Togari, Präsident des Kinjo Colleges Nagoya Karlsruhe und war sehr angetan vom Japangarten. Nach seiner Rückkehr sandte der Oberbürgermeister Kobayashi aus Nagoya als Geschenk eine neue innere Ausstattung des Schinto-Schreins und bat den Karlsruher Oberbürgermeister Klotz um Kopien der Schreiben über die früheren Kontakte, da die Unterlagen in Nagoya im Krieg alle verbrannt waren. Außerdem zeigte er großes Interesse die früheren freundschaftlichen Beziehungen wiederaufzunehmen. Was leider nicht erfolgte.

Im September 1959 besuchte der Oberbürgermeister von Tokio Dr. Ryotaro Azuma gemeinsam mit Oberbürgermeister Klotz den Japangarten und den Therapiekongress. Dieser Kongress war in Japan gut bekannt und jedes Mal waren japanische Ärzte in einer Gruppe unter Leitung des Präsidenten der Internationalen Medizinischen Gesellschaft Japans Professor Dr. Choei Ishibashi vertreten. Prof. Ishibashi hat sich stets für die Entwicklung des Japangartens eingesetzt. Einige der Steinlaternen und Schriftstelen hat er dem Garten aus Japan im Laufe der Zeit als Geschenke geschickt.

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Schinto-Schrein mit Schutzhunden in Löwengestalt. Foto: Horst Schmidt
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Pagode aus japanischem Granit. Foto: Horst Schmidt
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Schrittsteine im Wasser statt Brücke. Foto: Horst Schmidt

BUGA 1967 wichtig für Ausstattung

Die Bundesgartenschau (BUGA) 1967 war ein wichtiger Termin für die Grünausstattung Karlsruhes und für den Japangarten. Das Gartenbauamt wurde wiedereingerichtet, da es im Zweiten Weltkrieg aufgelöst worden war. Schwerpunkt der BUGA war der Schloss- und der Stadtgarten, außerdem sollte die Durchgrünung der Stadt wieder qualitätsvoller werden.

Oberbürgermeister Klotz wollte dabei eine Weiterentwicklung und Erweiterung des Japangartens erreichen. Da er Prof. Ishibashi von den Therapiewochen gut kannte, bat er ihn einen geeigneten japanischen Gartenarchitekten vorzuschlagen. Prof. Ishibashi schlug Professor Keiji Uyehara vor, den zur damaligen Zeit bekannten Spezialisten und Lehrstuhlinhaber der Universität Tokyo.

Prof. Uyehara besichtigte den Garten und schlug eine Überplanung vor. Er hatte festgestellt, dass der Garten nicht der klassischen Konzeption entsprach und als wichtiges Element ein Zen-Trocken-Garten (Karesansui) fehlte. Er wollte möglichst viel vom Bestand übernehmen, aber wesentliche Änderungen durchführen. So ließ er zum Beispiel die Brücke über den Teich entfernen, da sie ein typisches Element des chinesischen Gartens war. Dafür plante er den Weg mit Schrittsteinen über das Wasser und diese sind heute ein beliebtes typisch japanisches Element. Da er auch schintoistischer Priester war, führte er nach der Vorstellung der Planung vor dem Arbeitsbeginn eine schintoistische Erdbeschwichtigungsfeier mit vielen Besuchern und Pressevertretern von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen durch. Prof. Uyehara bat die schintoistischen Götter um ein gutes Gelingen der geplanten Änderungen. Am Abend vor der Eröffnung führte er die schintoistische Weihe des erneuerten und erweiterten Gartens unter starker Beteiligung von Besuchern und Presse durch. Der Japangarten war einer der Highlights der BUGA, die einen neuen Besucherrekord aufstellte.

Im Jahr nach der BUGA besuchte der japanische Botschafter mit Prof. Ishibashi und Oberbürgermeister Klotz den Garten und brachte eine weitere japanische Steinlaterne als Gastgeschenk mit. Da auch die japanischen Teilnehmer der Therapiekongresse den Garten mit Gastgeschenken aus Japan bereicherten, weist er heute eine große Anzahl von Originalen, Elementen aus Japan auf.

Der Japangarten wurde als interessanter Bestandteil des zentral gelegenen Stadtgartens stets gut von der Bevölkerung angenommen, was sich auch in den gut besuchten Führungen des Autors zeigte. Das Interesse von Fachbesuchern des In- und Auslands war ausgeprägt. So besuchte zum Beispiel Professor Dr. Makato Suzuki von der Chiba-Universität in Tokyo den Garten. Die Diskussion mit ihm war besonders ergiebig, da er den Lehrstuhl innehatte, auf dem seinerzeit auch Prof. Uyehara lehrte und Prof. Suzuki seine Habilitation im Rahmen einer großen Studie über die Japangärten im Ausland durchgeführt hatte. Außerdem beschäftigt er sich zurzeit mit der Struktur der Japangärten in Europa, um hier eine gemeinsame Vereinsstruktur zu initiieren.

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Schinto-Priester Prof. Uyehara bei der Erdbeschwichtigungsfeier. Foto: Stadt AK 8/BA Schlesiger 123/4/15
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Teezeremonie zur 100 Jahr Feier mit Frau Matsushima-Fritz, Oberbürgermeister und Generalkonsul. Foto: Horst Schmidt
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Garten mit dem goldenen Pavillon Kinkakuji in Kyoto. Foto: Horst Schmidt
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Teehaus und Teegarten mit Steinlaterne. Foto: Horst Schmidt

Große Resonanz für ökologische Arbeitsweise aus Japan

1989 kam eine Gruppe mit Professor Dr. Takehiko Katsuno von der Nihon-Universität Tokyo und dem Präsidenten Ikeya von der Ecosystem Conservation Society of Japan (ECS) aus Tokyo (ein NGO-Verein im Natur- und Umweltschutz) zum Gartenbauamt nach Karlsruhe, da man in der Fachpresse Artikel des Autors ( Sprecher und Vorsitzender der Arbeitsgruppe naturnähere Planung, Anlage und Pflege von Grünflächen der Ständigen Konferenz der Gartenamtsleiter im Deutschen Städtetag) über die naturnähere, ökologisch geprägte Arbeit der Gartenämter gelesen hatte. Auf einer Rundreise durch ausgewählte Städte Europas hat sich die Gruppe drei Tage in Karlsruhe aufgehalten, um die ökologische Arbeitsweise und die Landschafts-, Grünordnungs- und Biotopverbundplanung hier kennen zu lernen. Wir wiesen sie in unsere Pläne ein, hatten lebhafte fachliche Diskussionen und zeigten einige Projekte direkt vor Ort. Damit konnten wir der Gruppe etliche Anregungen für ihre zukünftige Arbeit geben. Die Resonanz war für uns überraschend, in den folgenden Jahren kamen viele weitere Gruppen von Gartenbauverbänden, Universitäten und Städten aus Japan, nachdem Prof. Katsuno und die ECS in der Fachpresse von Karlsruhe berichtet hatte.

1992 war Präsident Ikeya (ECS) wieder mit einer Gruppe hier und überraschte uns mit der Bitte, nach Japan zu kommen, um in einigen Städten in Symposien über unsere ökologische Arbeitsweise und Planung zu berichten. Auf unsere Entgegnung, dass doch bereits so viele Fachleute und auch Professoren der Universitäten hier gewesen wären, die über die Karlsruher Arbeitsweise berichten könnten, sagte der Präsident, dass man in Japan großen Wert darauf lege, Vortragende zu haben, die wirklich praktische Erfahrung mitbringen und diese überzeugend an Hand von realisierten Projekten vortragen können. Nach Rücksprache mit unserem Dezernenten erklärten wir uns bereit, dass der Autor und sein Stellvertreter im Amt, Helmut Kern, die Einladung zu den Vorträgen annehmen und baten, uns auch einige der bekannten traditionellen Japangärten in Tokyo und Kyoto zu zeigen.

1993 fanden zwei große, gut besuchte Symposien in Tokyo und Osaka gemeinsam mit weiteren japanischen Fachleuten statt, wo wir ausgiebig Gelegenheit hatten, unsere Arbeit und verschiedene Projekte der Landschafts-, Grünordnungs- und Biotopverbundplanung in Wort und Bild darzustellen und zu diskutieren. Dabei kam es zu einem interessanten fachlichen Austausch. Neben dem Besuch der historischen Gärten nahmen wir an einer Baumpflanzung mit verschiedenen Schulklassen im großen Showa Memorial Park in Tachikawa teil, besichtigten mit dem Vorsitzenden des japanischen Gemeindetages die Gemeinde Yasu-City und diskutierten auf Baustellen an zwei Tagen mit Abteilungen des japanischen Bauministeriums ökologische Fragen verschiedener Projekte. Das Ministerium hatte die Symposien bezuschusst und uns am ersten Tag zu einem Gespräch empfangen.

Der stellvertrete Leiter des Gartenbauamtes Nagoya war mehrere Tage zur Mitarbeit in Karlsruhe, um praktisch in unserem Gartenbauamt mitzuarbeiten und so unsere Arbeitsweise selbst zu erfahren.

1994 gab die Ecosystem Conservation Society Japan ein Buch mit dem Titel Biotopverbundsystem (Biotope Network) heraus, wo man die Erkenntnisse der Rundreise 1989 sowie von dem Symposium 1993 darstellte und eine mögliche Entwicklung in Japan aufzeigte. Beim Besuch 1993 hatte man die zum Teil doch recht erhebliche Verdichtung in den großen Städten mit dem Mangel an zentralem Grün gezeigt und so war der Autor gern bereit, das Vorwort zu schreiben. Etwas später nahm die ECS mit einem Hubschrauber einen Film über die Grünflächen Karlsruhes, zum Beispiel die Biotope entlang der Alb, zu Informationszwecken auf.

Nachdem viele Jahre bereits alle wichtigen Fragen über den Japangarten mit der Vorsitzenden der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Karlsruhes Frau Matsushima-Fritz abgestimmt worden waren, übernahm die Gesellschaft 1994 die Patenschaft. Sie führte danach Pflanzaktionen im Garten mit Kirschen und Kamelien durch und veranstalteten Teezeremonien.

1995 wurde der Autor über die ECS gebeten, zum Jubiläum des nationalen Gartenbauverbandes (Organisation for Landscape and urban Greenery Technology Devellopment) neben Kollegen aus Holland und England einen Festvortrag zu halten, die naturnähere Situation mit Lichtbildern den beruflichen Vertretern, Presseleuten sowie dem Jubiläumskongress zu erläutern. Die Veranstaltung fand in Tokyo und Osaka statt. Den Vortragenden wurde die japanische Situation im Expogelände Osaka und in einigen interessanten Projekten der Stadt gezeigt. Im Expogelände waren auch typische Japangärten aus den verschiedenen Epochen erstellt worden, an denen die signifikanten Gestaltungen vorgestellt wurden.

Der Leiter der kaiserlichen Gärten in Tokyo war so begeistert in meinem Vortrag zu hören, dass sein Lehrer Prof. Uyehara unseren Garten in Karlsruhe geplant hatte, dass er den Autor, den Präsidenten des Verbandes und den japanischen Vertreter des IFPRA Prof. Tashiro zu dem sonst nicht zugänglichen Teil des kaiserlichen Gartens mit dem legendären Bonsaigarten eingeladen hat. Außerdem ergab sich die Gelegenheit das Gartenbauamt von Nagoya zu besuchen und dort mit dem Leiter Herrn Yamada und seinem Stellvertreter Herrn Teranishi die Gärtnerei und die wichtigsten Parks und Grünanlagen und den neuen Japangarten Shirotori zu besichtigen und fachlichen Gedankenaustausch zu pflegen. Mit Stolz wurde auch das Gastgeschenk von 1938, das runde Tischchen mit den Karlsruher Majolikafliesen im Rathaus gezeigt. Der Autor hat die Fachwelt hier in Deutschland mit vielen Artikeln in der Fachpresse über die Reisen nach Japan und die Erfahrungen der dortigen Kollegen informiert.

Im Mai 1997 war Helmut Kern auf Einladung der Saga Landscape Gardening Association auf der südlichsten Hauptinsel Japans Kyushu und hielt Vorträge über die Landschaftsplanung, Biotopverbundplanung, Umwelt- und Naturschutz in Karlsruhe in Saga-City, Oita-City und Kummoto-City. Vertreter der Saga-Association waren in Karlsruhe gewesen und so angetan von der Arbeit des Gartenbauamtes, dass sie die ECS baten, diese Reise zu vermitteln. Zum Abschluss der Reise führten sie Kern durch die Grünanlagen der größten Stadt Kyushus Fukuoka-City.

Im September 2004 tagte der IFPRA (International Federation of Parks and Recreation Areas) Worldcongress in Hamamatsu Japan, an dem der Autor als Mitglied im Hinblick auf die geplante Bundesgartenschau als Leiter des Gartenbauamtes teilnahm. Der Oberbürgermeister stellte seine Stadt vor, der japanische Landwirtschaftsminister als fachlich zuständiger Minister gab einen Einblick in die japanische Situation. Zahlreiche Fachleute und Professoren der Universitäten beleuchteten die unterschiedlichen Aspekte der japanischen Garten- und Landschaftsplanung, des Gartenbaus sowie die aktuellen Fragen des Natur- und Umweltschutzes. Ergänzt wurde das Programm durch die Besichtigung der Ostasiatischen Gartenschau und die Referate der beteiligten Länder aus der ganzen Welt.

Neben weiteren Vorträgen des Autors bei seinen 15 Japanreisen, zum Beispiel an der Dokyo Universität Tokyo, und anlässlich der Vorkonferenz zur Weltdiversitätskonferenz in Nagoya referierte der Erste Bürgermeister Harald Deneken über die Grün- und Landschaftsplanung Karlsruhes vor nationalen Vertretern in Tokyo.

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Buch Japangärten in Deutschland. Foto: Horst Schmidt
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Sato Award. Foto: Horst Schmidt

Fachlicher Austausch mit Sato Award prämiert

Viele der fachlichen Erfahrungen und historischen Schritte konnten in den Büchern "Karlsruher Japangarten" und "Japangärten in Deutschland" den fachlich Interessierten zur Verfügung gestellt und bei Führungen durch die Gärten in Japan deutschen Interessenten weitergegeben werden. Für den fachlichen Austausch wurde der Autor 2021 durch den japanischen Park- und Grünflächenverband (Parks & Open Space Association of Japan) mit dem Sato Award ausgezeichnet. Über das Buch Japangärten in Deutschland wurden die japanischen Kollegen durch einen Artikel in der Fachzeitschrift Urban Green Tech informiert.

Als letzte Baumaßnahme wurde im Karlsruher Japangarten 2018 ein Teehaus mit Teegarten durch den japanischen Architekten Kazuhisa Kawamura für öffentlich zugängliche Teezeremonien geplant und war so bis heute Angelpunkt des Austausches.

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Präsident des ECS Ikeya mit Buch vor der Bücherei des japanischen Parlaments. Foto: Horst Schmidt

Literatur

  • Schmidt Horst, Der Japangarten in Karlsruhe, Info Verlag Karlsruhe, 2014.
  • Schmidt Horst, Japangärten in Deutschland, Lindemanns Bibliothek Band 359, Info-Verlag Bretten, 2020.
Autor

Ehemaliger Leiter des Gartenbauamtes Karlsruhe

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