Gartenkultur

Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. bereitet 200-jähriges Jubiläum vor

Gartenkultur Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG)
Die Insel Mainau spielt eine Schlüsselrolle für die Deutsche Gartenbaugesellschaft 1822, die im kommenden Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert. Dort wird auch am 4. Juli der zentrale Festakt stattfinden. Foto: Mechthild Klett

Vor annähernd 200 Jahren wurde die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. (DGG) am 04. Juli 1822 in Berlin gegründet. Die DGG ist daher in den Vorbereitungen zu dem anstehenden 200-jährigen Bestehen und wird am 4. Juli 2022 zusammen mit der Familie Bernadotte das Jubiläum in ihrer zweiten Heimat, der Insel Mainau, feierlich begehen.

Die DGG kann auf eine bewegte gartenkulturelle Geschichte zurückblicken, die von den jeweiligen gesellschaftspolitischen Hintergründen unterschiedlich geprägt wurde. Die Gründung erfolgte in einer Zeit der Aufklärung mit Persönlichkeiten wie den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt und Peter Joseph Lenné mit dem Ziel, die Verbesserung und Verbreitung des Gartenbaus und der Gartenkultur für Gärtner und das Bürgertum voranzutreiben. Im gleichen Jahr entstand die Bücherei des Deutschen Gartenbaus und im folgenden Jahr wurde die "Königliche Gärtnerlehranstalt" in Berlin-Dahlem gegründet.

Der Verein hat 100 Jahre später in der Weimarer Republik auch, um finanziell zu überleben, eine Rolle als Werbeträger für den Blumenhandel eingenommen. Hier wirkte ab 1923 der jüdische Präsident Ludwig Lesser, bekannt als Planer für soziale grüne Siedlungsprojekte bis zu seiner Entlassung 1933 durch die Nationalsozialisten. Nach den Kriegswirren und mit der Wiederbegründung im Jahr 1954 wurde die DGG zunächst von Lennart Graf Bernadotte und in Folge von Sonja Gräfin Bernadotte auf der Insel Mainau fortgeführt. Prägend für diese Zeit ist die Grüne Charta von der Mainau (1961) als Grundlage für herausragende Aktivitäten wie der Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden, aber auch der Sonja-Bernadotte Preis für Wege zur Naturerziehung und die Verleihung des Goldenen Ginkgos zur Würdigung des kommunalen Grüns.

Der Anfang des Jahres verstorbene Ehrenpräsidenten Karl Zwermann brachte die DGG zurück nach Berlin, um ihren Einfluss auf die Politik in der Bundeshauptstadt geltend zu machen. Initiiert wurde in dieser Zeit das Netzwerk Pflanzensammlungen, dass über das Bundessortenamt in der Deutschen Genbank Zierpflanzen verstetigt wurde. Seit 2016 leitet Klaus Neumann die Geschicke der DGG und setzt neue Akzente mit dem interdisziplinären Fachbeirat Garten und Medizin zur Entwicklung von Modellgesundheitsgärten zum Beispiel in Krankenhäusern oder mit dem Bundesprojekt Tausende Gärten - Tausende Arten zum Erhalt heimischer Pflanzen in privaten und öffentlichen Gärten. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums ist nun ein Schriftenband zur kritisch-analytischen Geschichte, zur Gegenwart und zur Zukunft der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft geplant.

Am Gründungsort Berlin wird die DGG zudem im Herbst 2022 einen Fachkongress zu den "Gärten der Zukunft" und einen parlamentarischen Abend veranstalten. Beleuchtet werden auf dem Kongress aktuelle Themen wie die zunehmende Digitalisierung in den Gärten und in den Städten (Smart City) und damit einhergehend die Gestaltung von CO2-neutralen Gärten und die Entwicklung von wassersparenden Techniken und neuen klimaangepassten Pflanzen für öffentliche Parks und Kleingärten. Damit werden die Ziele der Grünen Charta von der Mainau fortgeführt, diese bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.

In der nächsten Ausgabe ist ein weiterer Artikel von Prof. Dr. Klaus Neumann vorgesehen, der sich ausführlich mit dem Thema 200 Jahre DGG beschäftigt.

Bettina de la Chevallerie, Geschäftsführerin DGG 1822 e. V.

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