Symposium der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur

Die Gärten der Landgrafen von Hessen

von:
Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) Gartendenkmalpflege
Herrenhaus Panker im 19. Jahrhundert. Gemälde von: J. L. v. Motz, 1822, Public Domain
Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) Gartendenkmalpflege
Die barocke Kaskade am Bergpark Kassel-Wilhelmshöhe, gekrönt von der Herkulesstatue, hat jegliche Veränderungen ringsherum überdauert. Foto: Kira Nerys 2006, CC BY-SA 3.0

Wilhelmshöhe und Karlsaue in Kassel, die Fasanerie in Eichenzell bei Fulda, die Landgräfliche Gartenlandschaft Bad Homburg ... Die Gärten der Landgrafen von Hessen sind ein bedeutender Teil des gartenkulturellen Erbes in Deutschland. Der Bergpark Wilhelmshöhe mit seinen Wasserspielen und dem Herkules wurde im Juni 2013 sogar von der in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen.

Mit dieser gartenkulturellen Vielfalt beschäftigte sich ein Symposium, zu dem die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) e. V. am 4. Oktober 2013 nach Schloss Biebrich eingeladen hatte. Anlass war die Verleihung des diesjährigen Kulturpreises "Goldenes Lindenblatt" der Symposium der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur posthum an Moritz Landgraf von Hessen (6.8.1926-23.5.2013). Er wurde geehrt für die Erhaltung und qualitätvolle Weiterentwicklung des fürstlich-hessischen Gartenerbes. "Diese war getragen von Begeisterung und Kenntnis, aber auch von Mut, wo es galt, unwiederbringlich Zerstörtes durch Neues zu ersetzen", charakterisierte der Präsident der DGGL Klaus Hennig von Krosigk das Verdienst des Preisträgers zu Beginn des Symposiums.

400 Jahre fürstlich-hessische Gartenkunst

"Das Haus Hessen und die Gartenkunst sind leicht miteinander in Verbindung zu bringen. Seit dem 16. Jahrhundert finden sich in jeder Generation Mitglieder des Adelshauses, die Gärten angelegt haben und sich für die Gartenkunst begeisterten", leitete Inken Formann, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, in das Thema ein.

Die Vielzahl und Vielfalt der fürstlich-hessischen Gartenanlagen verdankt sich nicht nur der Bautätigkeit der auf dem Territorium des heutigen Landes Hessen jeweils regierenden Herrscher aus den Hauptlinien des Hauses Hessen - Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt und Nassau -, sondern auch dem parallelen Wirken von Vertretern aus den zahlreichen Nebenlinien. Zudem haben Personen oftmals an verschiedenen Orten ihre gärtnerischen Spuren hinterlassen. Reisen, verwandtschaftliche Beziehungen in den europäischen Adel sowie der Austausch von Gartenkünstlern erklären - neben allgemeinen gartenkünstlerischen und geistigen Strömungen - die unterschiedlichen Ausprägungen und Besonderheiten. Schließlich gaben spezielle Interessen wie zum Beispiel das an Botanik und Heilkunde oder die Vorliebe für die Jagd den Ausschlag für die Art der Anlagen.

Eine der frühesten Gartenanlagen war ein Renaissancegarten, den Landgraf Wilhelm IV. (1532-1592) in der Fuldaaue von Kassel, der heutigen Karlsaue, anlegen ließ. Unter seinem Sohn Landgraf Moritz (1572-1632) wurde dieser in kleine gegeneinander abgegrenzte Kompartimente gegliedert und mit Skulpturen und Brunnen ausgestaltet. Moritz ist auch die Gartenanlage am Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden zu verdanken, wo auf dem neu terrassierten Gelände ein "Fürstl. Lust-, Kräuter-, Küch- und Baum Garten" entstand. Verbunden wurden die Terrassen nach dem Vorbild italienischer Villengärten der Hochrenaissance durch eine repräsentative Treppenanlage. In seinem Alterssitz Schloss Eschwege widmete sich Moritz, der den Beinamen "der Gelehrte" erhielt, dann seinen naturwissenschaftlichen Interessen und entwarf Sammlungsgärten und Heilkräutergärten, in denen die Pflanzen systematisiert angeordnet waren.

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Im Barock entstanden neue Anlagen und ältere wurden entsprechend fürstlicher Selbstdarstellung zu repräsentativen Großanlagen ausgebaut. Je nach Gelände fand man die Vorbilder bei den italienischen Villengärten oder den französischen Schlossanlagen. Mit sich wandelnder Gartenmode erfuhren jedoch auch die fürstlich-hessischen wie viele andere Barockgärten eine landschaftliche Umgestaltung. Da diese jedoch meistens von einer Totalüberformung absah und auf Bestehendes Rücksicht nahm, lassen sich in vielen Gartenanlagen noch heute Spuren aus den verschiedenen Gestaltungsphasen ablesen.

Besonders gut sichtbar sind die Zeitschichten, aber auch die unterschiedlichsten Vorbilder und Einflussnahmen beim Karlsberg in Kassel, der heutigen Wilhelmshöhe. Nach einer Italienreise zu Beginn des 18. Jahrhunderts erteilt Landgraf Karl von Hessen-Kassel (1654-1730) dem italienischen Architekten Gianno Francesco Guerniero (um 1665-1745) den Auftrag für eine Gartenanlage nach dem Vorbild der römischen Terrassengärten (Villa Aldobrandini, Frascati) - allerdings in weitaus größeren Dimensionen. Der Bergrücken wird spinnenartig mit einem System von Alleen überzogen. Eine dreiläufige Kaskade, gekrönt von der Herkulesstatue, bildet die große Mittelachse mit dem Schloss am Fuß des Berges. Obwohl gemessen an den Planungen nur etwa ein Drittel der Kaskade realisiert wurde, ist sie, alle Veränderungen ringsherum überdauernd, bis heute das Rückgrat der Wilhelmshöhe.

Ab 1760 lässt Karls Enkel Landgraf Friedrich II (1720-1785) von Hessen-Kassel, in Kenntnis neuester englischer Gartentendenzen (seine Frau Maria war eine Tochter Georgs II (1683-1760) von Großbritannien) die Landschaft beidseits der Kaskade mit geschlängelten Spazierwegen durchziehen und durch ein umfangreiches Figurenprogramm sowie Parkstaffagen bereichern.

Sein Sohn, Landgraf Wilhelm IX. (1743-1821), später Kurfürst Wilhelm I. von Hessen-Kassel, lässt nach seinem Regierungsantritt im Jahr 1785 jedoch alles, was noch Anklänge an das Rokoko hat, entfernen und einen Landschaftsgarten schaffen, der in seinen großen Strukturen der barocken Anlage ebenbürtig ist. Schloss Wilhelmhöhe erhält seine klassizistische Gestalt, im Bergpark werden die Gehölzpartien zu weiten Wiesen geöffnet und der gesamte Berg mit großzügig geschwungenen Wegen überzogen. Alle als kleinlich empfundenen Staffagen müssen kraftvollen Szenerien weichen. Wieder bestimmt das Wasser die Inszenierungen: Aquädukt, Wasserfall und Höllenteich, der als "Lac" bezeichnete Schlossteich mit der Roseninsel sowie die Wasserspiele. Im Zuge der damaligen Mittelalterbegeisterung entsteht im Bergpark die Löwenburg als Teilruine.

Eine andere Art von Gartenanlagen verdankt sich der Jagdleidenschaft der Landgrafen aus der Linie Hessen-Darmstadt. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts war das Jagdschloss Kranichstein entstanden, das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der Hochzeit der Parforcejagd, sogar zum Regierungssitz avancierte. In dieser Zeit erfolgte der Bau weiterer Jagdsitze, unter anderem auch Wolfsgarten bei Langen, deren stern- und fächerförmige Jagdschneisen weit in die Umgebung hinein reichen.

Eine dritte Art der fürstlich-hessischen Gärten umfasst die Kur- und Badeanlagen, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts um Heilquellen herum entstanden: Badehäuser und Quartiere für Hof und Gäste, Schmuckpartien und landschaftliche Parks nebst Einrichtungen, die der Zerstreuung dienten. Erbprinz Wilhelm (1743-1821), der spätere Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel, etablierte Wilhelmsbad in Hanau, und die Darmstädter Landgrafen bauten eine Sommerresidenz um den Gesundbrunnen Auerbach.

Wertschätzung und Inwertsetzung

Nicht immer erfuhren die Gärten eine ihnen angemessene Wertschätzung. Gesellschaftliche und politische Umwälzungen mit dem Wechsel von Zuständigkeiten, fehlendes Interesse, mangelnde Pflege und der Verlust an Wissen um den Wert der Schöpfungen können als Gründe dafür gelten. Ein offensichtliches Beispiel hierfür ist die Landgräfliche Gartenlandschaft Homburg, "ein Juwel der Gartenkunst", dessen Verfall und Wiederherstellung in jüngster Zeit der Gartenhistoriker Bernd Modrow, ehemals Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, in seinem Vortrag nachzeichnete.

Initiiert war die Landgräfliche Gartenlandschaft Homburg durch Landgraf Friedrich V. Ludwig (1748-1820) von Hessen-Homburg und seine Frau Caroline (1746-1821), die ab 1770 begannen, die Landschaft nach dem Vorbild der englischen "ornamental Farm" mit Gärten zu überziehen. Sein Sohn Landgraf Friedrich VI. Joseph (1769-1829) setzte das Werk fort. Das Rückgrat der Gartenlandschaft bildete eine etwa zehn Kilometer lange Allee in Richtung Taunus, an der sich ausgehend von dem landschaftlich umgestalteten, ehemals barocken Schlosspark schließlich 14 Gärten unterschiedlichsten Charakters aufreihten. Ob der zahlreichen Einzelanlagen und deren Vielfalt wurden sie in der Folgezeit nicht mehr in ihrer Gesamtheit als "Garten" wahrgenommen und von den Preußen, an die das Land 1866 abgetreten worden war, vorwiegend waldwirtschaftlich genutzt. Selbst nachdem die staatliche Fachverwaltung am Ende der Monarchie die fürstlichen Gartenanlagen in ihre Zuständigkeit übernommen hatte, wurde die Einheit nicht gewahrt.

Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlief die Entwicklung Modrow zufolge "sehr unglücklich", da man den gartenkünstlerischen Wert nicht erkannte: Grundstücke wurden verkauft und Gebäude in die Grünanlagen hinein gebaut, die verbliebenen historischen Anlagen wurden vernachlässigt und die Gebäude baufällig. Eine Wende trat punktuell ein, als sich 1967 eine Bürgerinitiative gegen den Abriss des "Gotischen Hauses" stark machte. Doch erst eine Diplomarbeit 1988 brachte den gartenhistorischen und -künstlerischen Wert des Gesamtensembles wieder ans Tageslicht. Gestützt auf Parkpflegewerke für die Gesamtheit und Einzelteile wurde inzwischen ein beträchtlicher Teil der gärtnerischen Anlagen und Baulichkeiten wiederhergestellt (vgl. dazu SUG 2007, H. 11, S. 48) - ein Erfolg, der nicht nur fachlichem Einsatz, sondern auch bürgerschaftlichem Engagement sowie finanzieller Unterstützung durch Land und EU zu verdanken ist.

Erhaltung und Weiterentwicklung

Während die bisher beschriebenen Anlagen seit der Auflösung fürstlichen Privatbesitzes 1928 der staatlichen Fachverwaltung, seit 1946 Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, unterstehen, brachte die Familie von Hessen einige ihrer Besitzungen - unter anderem die Schlösser Wolfsgarten, Fasanerie und Friedrichshof in Kronberg im Taunus sowie Gut Panker - in eine Stiftung, die Hessische Hausstiftung, ein, um sie der Verstaatlichung zu entziehen. Die Hausstiftung, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch Familienvermögen aufgestockt wurde, sichert nicht nur die Erhaltung der über Jahrhunderte entstandenen Kulturwerte des hessischen Fürstenhauses, sondern sorgt auch dafür, dass diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Um diesen Aufgaben auch langfristig gerecht zu werden, muss die Balance zwischen Denkmalpflege und Wirtschaftlichkeit gesucht werden.

Wie dies konkret aussieht, zeigte Markus Miller von der Hessischen Hausstiftung in seinem Vortrag über Schloss Fasanerie, wo die umfangreiche Kunstsammlung der Familie von Hessen präsentiert wird, Schlossführungen und Veranstaltungen bringen dem interessierten Publikum die Geschichte näher. Sowohl Gebäude als auch der ehemals barocke, später landschaftlich überformte Park werden zurzeit nach denkmalpflegerischen Aspekten instand gesetzt.

Auch der private Schlosspark der Fasanerie öffnet sich einmal im Jahr für das allgemeine Publikum, wenn im Frühjahr das von der Hausstiftung veranstaltete Fürstliche Gartenfest stattfindet. In Wolfsgarten findet ein solches sogar zweimal im Jahr - im Frühjahr und im Herbst - statt. Inzwischen ziehen diese Gartenevents in fürstlichem Ambiente tausende von Besuchern und Besucherinnen an.

Die Vorträge zu Gut Panker in Schleswig-Holstein und Wolfsgarten hatten neben der historischen Entwicklung vor allem die Zeitschichten im Fokus, die Landgraf Moritz von Hessen den überkommenen Gärten in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts hinzugefügt hat.

Obwohl die Gartenanlage des Gutes Panker noch nicht gut erforscht ist, schlug Margita Marion Meyer vom Landesdenkmalamt Schleswig-Holstein einen großen Bogen von den Anfängen bis in die Gegenwart, indem sie die Anlage in die Gartenkunst ihrer Zeit einordnete: Friedrich von Hessen-Kassel (1654-1730), ab 1720 schwedischer König, kaufte das Gut zur Versorgung seiner unehelichen Söhne, die hier als Grafen von Hessenstein residierten. Nach dem Aussterben der "Bastard-Linie" fiel das Gut wieder an Hessen-Kassel zurück.

Von dem barocken Garten, dessen Gestaltung sich nur anhand von Vergleichsanlagen erahnen lässt, ist heute nur noch eine Lindenallee vorhanden. Nachvollziehen lässt sich dagegen die landschaftliche Ausprägung, wie sie das Gemälde von Motz 1822 zeigt. Diesem Hessenstein'schen Landschaftsgarten mit seinen Brücken und Staffagen fügt Landgraf Moritz weitere Elemente und Partien ein, wie sie in der Tradition des Landschaftsgarten stehen, aber doch Neuinterpretationen darstellen. Beginnend in den 1960er-Jahren werden nach und nach regelmäßige Gartenteile wie der italienische Renaissancegarten, ein römischer Rosengarten sowie das Shakergärtchen in die Anlage integriert. Eine Besonderheit ist der japanische Garten, wie es bereits einen in Wolfsgarten gab.

Diese Interventionen und Neuinterpretationen von Gartenelementen und -teilen sind nach Margita Marion Meyer aus einer Gartenkenntnis entstanden, die von einer geistig-kulturellen Auseinandersetzung mit der Tradition der Vorfahren zeugte und deshalb als eine Bereicherung der historischen Anlage zu bewerten sei.

Wolfshagen gehört dagegen zu den Schlössern, die der Jagdliebe der hessisch-darmstädtischen Landgrafen geschuldet sind und in der Zeit der Parforcejagd ihre Hochzeit hatten. Den Kern bildet der von Remy de la Fosse (1659-1726) geplante Gebäudekomplex aus Schloss, Stallungen und Wirtschaftsgebäuden, die um einen rechteckigen Hof angeordnet sind. Vorgelagert war ein Platz, auf dem das Wild zusammengetrieben wurde. Nach Abschaffung der Parforcejagd verfiel das Schloss und sollte bereits abgerissen werden, als Großherzog Ludwig III. (1806-1877) von Hessen-Darmstadt sich Mitte des 19. Jahrhunderts entschied, es zu renovieren und zu nutzen.

Heute präsentiert sich die Anlage im Wesentlichen so, wie sie unter Großherzog Ernst Ludwig (1868-1937) um die Wende zum 20. Jahrhundert gestaltet wurde: Intime, von Hecken und Mauern gefasste Gärten mit Pergolen, Schmuckbeeten und Statuen rahmen die Gebäude. Außen herum zieht sich der landschaftliche Park, der "noch heute den Eindruck einer Lichtung vermittelt, aus der Wolfsgarten entstanden sein soll".

Von der Qualität des Parks, den die Bilder im Vortrag von Wolf-Dieter Hirsch, DGGL Hessen, bereits erahnen ließen, konnten sich die Symposiumsteilnehmer und -teilnehmerinnen am folgenden Tag selbst überzeugen.

Durch offene Wiesen und abwechslungsreiche Gehölzpartien, deren dendrologische Besonderheiten das Herz der Kenner höher schlagen lassen, führen die Wege zu den im Park verstreut liegenden Skulpturen und Staffagen, die eng verbunden sind mit der Familiegeschichte der Großher-zöge von Hessen-Darmstadt. Anrührend ist zum Beispiel das vom Jugendstilarchitekten Joseph Maria Olbrich (1867-1908) für Prinzessin Elisabeth (1895-1903) entworfene Spielhaus, etwas Besonderes das 1911 erbaute Badehaus, dessen Pläne Zar Nikolaus II (1894-1917) bei einem Besuch mitbrachte. Attraktionen aus der Zeit Ernst Ludwigs sind weiterhin der organisch in seine Umgebung eingebettete Teich mit der geschwungenen Brücke sowie der japanische Garten. Auch die Rhododendronpflanzung zieht zur Blüte zahlreiche Gartenlieber in den Park, der dann ein Wochenende für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist.

Mit dem Tod von Prinzessin Margaret (1913-1997), der letzten Repräsentantin des Großherzoglichen Hauses Darmstadt, fiel Wolfsgarten an Landgraf Moritz von Hessen-Kassel. Er ließ das Anwesen nicht nur weiterhin adäquat pflegen, sondern auch notwendige Sanierungen durchführen und entwickelte den Park, ebenso wie er es auf Gut Panker tat, nach eigenen Ideen weiter. Davon zeugen unter anderem zahlreiche Pflanz- und Skulpturinterventionen in den Gärten, die Wiederherstellung des japanischen Gartens sowie die Entwicklung von Heideflächen in einigen Wiesenpartien. Eine historische Allee wurde wieder aufgepflanzt und die Bogenbrücke, die zwar wie Sandstein aussieht, doch aus Beton ist, in einem speziellen, aufwändigen Verfahren saniert.

Nach dem Besuch des Parks Wolfsgarten kann man der Fernsehmoderatorin Barbara Tietze-Siehl nur zustimmen, die ihre Laudatio für Landgraf Moritz zur Verleihung des Goldenen Lindenblatts mit folgenden Worten beendete:

"Lieber Landgraf Moritz, ich hoffe, Sie haben dort, wo Sie jetzt sind, Ihren Garten Eden gefunden. Und wenn nicht, dann zeigen Sie denen mal, wie es geht".

Dr. Ursula Kellner
Autorin

Landschaftsarchitektin AKN und Fachjournalistin DFJV, Redaktionsleiterin „Stadt und Grün“ von 2001 bis 2011

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