Anspruchsvolle Parkpflege für ein Millionenpublikum

Die königlichen Gärten Londons

von:
Grünflächenmanagement
1,37 Millionen Gäste kommen jährlich in die Königlichen Parks. Foto: Monika Böhm

Londoner Parks sind Orte zum Abschalten und des Müßiggangs für die Besucher und Einwohner der Acht-Millionen-Stadt. Von den insgesamt 17.000 Parks zählen acht davon mit einer Fläche von 5000 Hektar zu den, einst von Monarchen als Jagdreviere und Orte für gesellschaftliche Vergnügungen angelegten Königlichen Parks (Royal Parks). Anlässlich eines Besuch des Regent's Parks im Juni 2012 ist die Verfasserin der Frage nachgegangen, mit welchen Qualitätsanforderungen die Königlichen Parkanlagen Londons bewirtschaftet, gepflegt und unterhalten werden und ist einem vorbildlich strukturiertem Management begegnet.

Erst auf Druck der Bevölkerung wurden Parks öffentlich

Der erste öffentlich zugängliche Park war in den 1660er Jahren der St. James's Park, Ort für zeremonielle Paraden des Königshauses und für wichtige nationale Veranstaltungen, bekannt für seine Pelikane und gartenbaulichen Highlights. Der eher puristisch gehaltene Green Park ermöglicht Rückzugsmöglichkeiten unter prächtigem altem Baumbestand.

Den Hyde Park bekam Heinrich VIII. im Austausch von Ländereien in Berkshire. Heute bietet er als großzügiger Landschaftspark breiten Raum für Aktivitäten und zählt zu den bekanntesten Parks in London. Der mit formalen Alleen und attraktiven Blumenarrangements gestaltete Kensington Garten bildet zusammen mit dem Hyde Park, dem Green Park und dem St. James's Park einen über vier Kilometer langen, nur durch einige Straßen unterbrochenen Grünstreifen zwischen den Stadtteilen Westminster und Notting Hill.

Der Regent's Park wird durch die Noblesse des ehemaligen Adelsviertels geprägt, ökologisch betrachtet ist er das größte Feuchtgebiet im Zentrum Londons. Und der im Westen gelegene Richmond Park ist mit einer Fläche von zehn Quadratkilometer der größte ummauerte Park in Europa. Hauptattraktionen sind dort eine Herde mit 650 Wapitis und Damhirschen mit freiem Auslauf sowie die so genannte "Isabella Plantation", ein Gebiet mit zahlreichen seltenen Pflanzenarten. Der Park hat über 1500 Baumveteranen und beinhaltet das Feuchtwiesen-Vorkommen in der Region Groß London.

Der Bushy Park liegt unmittelbar nördlich des Hampton Court Palace. Berühmt für seine Diana-Brunnen und die von Sir Christopher Wren gestaltete Kastanienallee ist der Park Heimat für mehr als 300 Rehe und mit von Teichen und Bächen durchzogener unverwechselbarer Landschaft. Im Osten sieht man vom Hügel des Unesco Weltkulturerbes, Greenwich Park, das beeindruckende Panorama der Themse, den Wolkenkratzern von Canary Wharf, der City of London und dem Millennium Dome. Bei den Olympischen Spielen war er Austragungsort von Pferdewettkämpfen sowie des modernen Fünfkampfes.

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Die jährlich von 37 Millionen Gästen besuchten im Besitz der Krone befindlichen Königlichen Parks werden heute verantwortlich vom Ministerium für Kultur, Medien und Sport gemanagt.

Der verantwortliche Staatssekretär bestimmt Finanzrahmen und Zuteilung der finanziellen Mittel, einschließlich der wichtigsten Ziele, und genehmigt auch die unternehmerischen Vorgaben für die königlichen Parks. Das operative Tagesgeschäft ist an den jeweiligen Chef der Dienststellen delegiert. Das "Royal Parks Board" (Verwaltungsrat der Königlichen Parks) legt zur Sicherstellung der Beibehaltung des Leistungsniveaus sowie der Weiterentwicklung die strategische Ausrichtung der Anlagen fest. Die Ernennungen für den Verwaltungsrat erfolgen durch den Bürgermeister von London.

Für alle königlichen Parks ist die strategische Zielplanung verbindlich:

  • Die Erhaltung und Aufwertung des natürlichen und gebauten Umwelt, der historischen Landschaft und der biologischen Vielfalt der Gärten zum Wohle der unterschiedlichen Zielgruppen und künftigen Generationen.
  • Die Berücksichtigung der Bedürfnisse der vielfältigen Besucher und Akteure sowie die Förderung der Zusammenarbeit mit Partnern und Organisationen.
  • Die Ermöglichung und Erhöhung der Aktivitäten, einschließlich Bildung, Kultur, Sport und vorausschauender Angebote.
  • Die Stärkung der Organisation und ihrer Effektivität und Gewährleistung eines besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses.
  • Die erfolgreiche Durchführung der Olympischen Spiele sowie die Sicherstellung des geordneten Rückbaus auf vorolympisches Niveau.

Der Regent's Park vereint High-Level-Gartenbau und Artenschutz

Der zwei Quadratkilometer große Regent's Park ist ein Meisterwerk der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung. 1818 begann John Nash auf Geheiß des späteren Königs George IV. mit der Planung zur Umwandlung des ehemaligen königlichen Jagdreviers in eine um eine neue königliche Residenz gruppierte, mit vornehmen Villen bebaute, terrassierte Gartenstadt. Sein groß angelegter Entwurf mit 56 Villen wurde zwar nur teilweise, ohne die königliche Sommerresidenz, realisiert, doch es entstand einer der attraktivsten Londoner Parks, dessen kreisrunder "Inner Circle" von einem weitgefassten "Outer Circle" mit diversen Terrassen und eleganten Häuserzeilen, umschlossen ist.

Nördlich vom Regent's Park liegt der mit Häusern aus der viktorianischen Zeit vornehme terrassierte Stadtteil Primrose Hill, der wie der Regent's Park einmal Teil des Jagdgebiets von König Heinrich VIII. war. Über den Regent's Kanal, heute Anker-Ort für Hausboote und kostenloses städtisches Freizeitvergnügen für Spaziergänger und Radler, gelangt man in den Zoo, in dem die Londoner 1850 das erste Nilpferd in Europa zu sehen bekamen. Heute präsentiert er Englands größte Pinguinkolonie an einen eigens dafür angelegten Strand.

Südlich davon kann man auf weitläufigen Spiel- und Liegewiesen auch mal fünfe gerade sein lassen und für 1,50 Pfund ein Stündchen im Liegestuhl relaxen. Außerdem gibt es Tennis- und Kricket- sowie zahlreiche Kinderspielplätze. Am "Boating Lane", der große westlich gelegene See, kann man Ruderboote mieten und hat von dort einen wunderschönen Blick auf den privaten Villengarten "The Holmes". Im Inner Circle befindet sich als Highlight der 1935 anlässlich des Thronjubiläums von George V. und Mary angelegte "Queen Mary' Rosengarten" mit 30.000 Rosen.

Angelegt hat ihn die Royal Botanical Society (Königlich Botanische Gesellschaft) im Jahr 1840. Wer Gelegenheit hat, die Rosenblüte zusammen mit der im Juni ausgestellten preisgekrönten Sammlung der Delphinium elatum Hybriden zu erleben, wird dieses Erlebnis noch lange in Erinnerung behalten!

Nur ein Steinwurf entfernt liegt das auch aus dieser Zeit stammende "Open Air Theatre", die Freiluftbühne für sommerliche Shakespeare-Aufführungen und Konzerte. Im südöstlichen Bereich des Parks befinden sich die formal angelegten und prächtig bepflanzten, 1993 bis 1996 restaurierten "Avenue Gardens". Durch sie verläuft der von Kastanien gesäumte "Broad Walk" die östliche Verbindungsachse des Äußeren Ringes. Jedes Jahr werden im Gelände 184.000 Blumenzwiebeln gepflanzt. Der Regent's Park ist täglich von 5 Uhr morgens bis zur Dämmerung geöffnet und ist wie allen anderen königlichen Gärten eintrittsfrei. Die Besucher haben bis auf eingezäunte, ökologisch geschützte Bereiche, auf den Zoo und die dazugehörigen Privatgärten wie zum Beispiel "The Holmes" im Rahmen der Öffnungszeiten freien Zugang.

Regent's Park war zwar im Gegensatz zu sechs weiteren Parks kein direkter Austragungsort für Olympia 2012, dennoch waren die Verantwortlichen zur Austragungszeit übergreifend in dem Großevent eingebunden. Zu den jährlich wiederkehrenden Events zählen Kunst- und Gartenmessen, kleinere kulturelle, musikalische und künstlerische Veranstaltungen, das Sommerprogramm für Kinder auf der Freilichtbühne. Selbstverständlich werden auch Parkführungen und entsprechende Fachvorträge angeboten.

Die Vision für den Park ist Grundlage für alle Aktivitäten

Für Regent's Park und Primrose Hill ist es erklärtes Ziel, das historische Ambiente zu erhalten und weiter zu entwickeln, die Umweltqualität zu verbessern und auf die Bedürfnisse einer breiten Bevölkerungsschicht einzugehen. Gestalterisch gilt es, die von John Nash entworfene Terrassenarchitektur samt weiterer bedeutsamer später hinzugekommener Gestaltungselemente in die Stadtlandschaft unter Einbindung des Londoner Zoos sowie den Ausblicken in die Landschaft zu bewahren, aber auch im Hinblick auf aktuelle Nutzerbedürfnisse und Abnutzungen mit maßvollen Erneuerungen weiter zu entwickeln.

Offene Parklandschaft mit gezielt platzierten Bäumen und Baumgruppen in unterschiedlichen Altersstufen, hohe Standards der Gartenbaukunst. Bereitstellung qualitativ hochwertiger Infrastruktur. Gewährleistung hoher Standards für Sicherheit und Sauberkeit, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Letztendlich gehört ein transparentes Management unter Hinzuziehung von Beratern und Einbeziehung von Stakeholdern zu den erklärten Absichten.

Die Bewirtschaftung des Parks erfolgt weitgehend durch Fremdvergabe

Im Regent's Park ist der jährlich aktualisierte Einsatzplan (operation plan) wie auch in allen anderen Königlichen Parks, Grundlage für das operative Geschäft. Nick Biddle, Park-Manager von Regent's Park, und seine beiden Assistenten Andrew Williams und Mark Bridger sind für die gesamte Verwaltung des Parks verantwortlich. Das Team spielt außerdem eine wichtige Rolle bei Steuerung von Projekten, der potentiellen Entwicklung sowie der Sicherung der Finanzierung durch Fonds und externe Geldgeber. Die Assistenten kontrollieren die Einhaltung der geforderten Qualitätsstandards, erstellen die monatlichen Arbeitspläne, passen diese gegebenenfalls an, und sind direkte Ansprechpartner für die Fremdfirmen.

Die Pflege, Wartung und Unterhaltung in den Königlichen Parks ist weitgehend outgesourct. Wer hätte das gedacht? Die Assistenten koordinieren außerdem freiwillige Helfer sowie Zuarbeiter im Rahmen von Events und sind Ansprechpartner für Anliegen der Bevölkerung. Den Parkmanagern sind derzeit freiberuflich drei Landschaftsarchitekten sowie fünf Fachberater für spezielle Belange im Rahmen von Drei- bis Fünfjahresverträgen zur Seite gestellt. Zwei Artenschutzbeauftragte kümmern sich in enger Zusammenarbeit mit den Parkmanagern um die Belange des Umwelt- und Naturschutzes, die Fortschreibung regionaler und überregionaler Aktionspläne sowie die Information der Öffentlichkeit.Gemeinsam mit den vertraglich gebundenen freien Unternehmern und dem Capel Manor College bietet Regent's Park eine renommierte gärtnerische Ausbildung an. Es ist dabei Absicht, für die Zukunft gut ausgebildetes Fachpersonal heranzuziehen, das sich mit den hohen gartenbaulichen Anforderungen der königlichen Gärten messen kann. Die Ausbildung erstreckt sich auf einen Zeitraum von drei Jahren und fachlich von Mitarbeitern des Parks begleitet.

Die Ausschreibung für die Fremdvergabe erfolgt zentral für alle königlichen Gärten durch den Bereich Beschaffungswesen in der Hauptverwaltung. Mit der Neuausschreibung des Pflegevertrages im März 2006 wurden sowohl Preis-Leistung- als auch Qualitätschecks zur Gewährleistung der hohen Ansprüche in der Pflege und Unterhaltung vorgenommen. Aktuell führt die Firma Veolia plc. mit 48 Vollzeit-Mitarbeitern und saisonalen Kräften sämtliche Parkpflegearbeiten aus. Bei Auswahl der Pflegefirmen wird auf die gartenbauliche Erfahrung und spezifische Qualifikationen Wert gelegt. Dafür werden die Verträge über einen längeren Zeitraum, mindestens fünf Jahre, geschlossen.

Der Wartungs- und Pflegevertrag hat folgende Inhalte:

  • Die Bereitstellung der Platzwarte für die Sportplätze.
  • Die komplette Pflege sämtlicher Rasen- und Wiesenflächen samt bedarfsweiser Erneuerung. Die 104 Hektar Rasen- und Wiesenfläche werden in folgende Typen unterschieden: Zierrasen, in Gebieten mit eher formalem ornamentalem Charakter wie Queen Mary Gardens, St. Johns Lodge Garden und der Avenue Gardens, Uferböschungsgrün, beweidet von Enten und Gänsen, Sportrasen, vorwiegend im nördlichen Parkbereich, Wiesenflächen, die zur Erhöhung der Artenvielfalt flächenmäßig immer mehr Raum einnehmen:
  • Die Pflege und Bewirtschaftung sämtlicher Vegetationsflächen.
  • Pflege der Wege- und Platzflächen.
  • Papierkorbleerung.
  • Spielplatzkontrolle.
  • Winterdienst.
  • Wechselfloorbepflanzung.
  • Arbeiten für Unterrichtszwecke.
  • Unterstützung bei speziellen Veranstaltungen und persönliche Betreuung von größeren Film- und Fotoshootings.

Die beiden Assistenten des Parkmanagers kontrollieren die Arbeiten und passen diese den aktuellen Bedürfnissen im Rahmen der vergebenen Routinearbeiten an.

Die Royal Parks haben mit R.A. Meredith & Son (Baumschulen) Ltd einen Laufzeitvertrag zur Lieferung sämtlicher Beetpflanzen für alle königlichen Gärten. Die Pflanzen wachsen in den Baumschulen des Hyde Parks und des Regent's Parks. Aufgrund der zentralen Lage werden Transportwege und Müll gespart, außerdem können die hohen Anforderungen an die Pflanzenqualität besser überprüft werden. Im Rahmen der Anzucht wurden in den vergangenen Jahren Alternativen zu Torf getestet und die Plastiktöpfe gegen biologisch abbaubare ausgetauscht.

Die Baumpflege ist derzeit mit einem Dreijahresvertrag an eine Fachfirma (City Suburban) vergeben. Erste Priorität hat die Sicherheit der Bäume, wobei die individuelle biologische und historische Bedeutung berücksichtigt wird. In der Baumkontrolle arbeiten die Parkmanager eng mit dem Hauptverantwortlichen aus dem Hyde Park zusammen. Die Verträge mit der Baumpflege beinhalten, dass diese innerhalb einer Stunde auf mögliche Baum- und Astschäden reagieren kann. Auch das im Park anwesenden Kontrollpersonal ist befugt, notfalls Gefahrenflächen zu sperren.

In Regent's Park und Primrose Hill stehen über 7000 Bäume. Die Mehrzahl der Bäume ist unter 50 Jahre, einige zwischen 50 und 100 Jahren alt. Zu den größeren Waldbaumarten zählen zum Beispiel Eiche, Platane und Rosskastanien.

Der Baumbestand wird ab einem Stammdurchmesser von 16 Zentimeter, nach vier unterschiedlichen Prioritätsstufen, die Häufigkeit und Intensität der Kontrolle definieren, überwacht. Die Bäume mit Bedeutung für das kulturelle Erbe für den Regent's Park sind erfasst und werden entsprechend betreut.

Totholz verbleibt, wenn möglich, im Interesse der Artenvielfalt als Habitat auf dem Gelände, vornehmlich in Vogelschutzgebieten. Bei Baumarbeiten wird das Volumen des recycelten Holzes vom Unternehmer auf der Rechnung festgehalten, um es gemäß der ISO 14001 zu bilanzieren. Wo immer möglich wird Schnitt- und Fällgut als Kompost oder Mulch wieder verwendet. Laub, Strauch- oder Grünabfall wird vor Ort kompostiert und als Bodenverbesserungs- oder Mulchmaterial im ganzen Park eingesetzt. Hundebesitzer sind aufgefordert, die zu Verfügung stehenden Behälter zu benutzen. Das Umweltschutz-Team arbeitet in enger Kooperation mit den Kollegen aus dem Park an der nachhaltigen Weiterentwicklung und Förderung der Artenvielfalt. Verantwortliche Mitarbeiter beteiligen sich an regelmäßigen Treffen des sogenannten "Green housekeeping Comitees" der ISO14001.

Die Königlichen Parks sind die meist besuchten Attraktionen in Großbritannien

Die Gesamtqualität des Parks wird durch eine alle zwei Jahre stattfindende unabhängige Beurteilung mittels des Besuchs eines unabhängigen Gutachters im Frühjahr und Herbst überprüft. Begutachtet wird sowohl der Allgemeinzustand als auch spezielle Aspekte der Anlagen anhand eines Bewertungsschemas von 1= schlecht bis 10= ausgezeichnet. Jeder Besuch wird dokumentiert und schließt mit einer Gesamtnote, maximal 100, ab.

Benotet werden auch Maßnahmen und Veränderungen, die zu finanziellen Einsparungen geführt haben. Die Bewahrung des Green-Flag-Status, ein jährlich zu erneuerndes, aus Großbritannien kommendes, mittlerweile auch in Deutschland etabliertes Zertifikat, zählt zu den wesentlichen Qualitätsanforderungen für die Parks und Gärten. Das Parkmanagement nutzt die jährlichen Feedback-Berichte als Führungsinstrument für die verantwortlichen Mitarbeiter. Die Parkbesucher quittieren die Bemühungen mit einer Zufriedenheitsquote von 96 Prozent.

Wie im gesamten öffentlichen Bereich übt die Finanzkrise auch Druck auf die dienstleistungsorientierten Königlichen Parks aus. Zu deren drei Haupteinnahmequellen zählen - die staatlichen Zuschüsse (15,7 Millionen Pfund), die selbst erwirtschafteten Einkommen und Zuschüsse aus anderen Quellen (15 Millionen Pfund). Im Laufe der letzten 16 Jahre wurden die Zuschüsse reduziert, sodass eine Erhöhung der selbst erwirtschafteten Einkünfte notwendig wurde. Dies ist durch die Zunahme von Serviceleistungen in den Parks gelungen, wobei dabei der Spagat zwischen Erholungs- und kommerziellem Angebot gemacht werden muss. In finanziell schwierigen Zeiten ist die Kooperation mit Partnern von erheblicher Bedeutung. Einer der wichtigsten ist in diesem Zusammenhang die "Royal Parks Foundation", eine unabhängige Stiftung zur Unterstützung der Royal Parks. Der jährlich statt findende von der Stiftung ins Leben gerufene Marathon findet immer größeren Zuspruch.

Mit der Beschäftigung von insgesamt 1000 Freiwilligen in allen Parks pro Jahr können jährlich zwei Millionen Pfund eingespart werden. Für die Bewältigung der Aufgaben ist die enge und übergreifende Zusammenarbeit der erfahrenen und hoch motivierten Belegschaft ausschlaggebend, so wie es sich bei der täglichen Arbeit, aber vor allem bei der Durchführung von Großevents wie der Olympiade 2012 gezeigt hat.

Wie in Deutschland stehen auch die Betreiber der Königlichen Parks in London vor der Herausforderung, mit knapper werdenden Finanzmitteln die Ansprüche der Besucher zu erfüllen sowie die hohen Ansprüche an das Angebot und die Qualität zu erreichen. Das dienstleistungsorientierte Auftreten, die klar strukturierte Vorgehensweise und die Methoden der ganzheitlichen Qualitätssicherung bieten auch für das nachhaltige Parkmanagement in Deutschland erfolgversprechende Ansätze.

Dipl.-Ing. Monika Böhm
Autorin

Inhaberin mb Grünmanagement, Landschaftsplanung

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