Altersunabhängige Bewegungsoptionen im öffentlichen Raum

Die Sportschule Lastrup erhält neuen Fitnessparcours

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Mit ihren Sportstätten, Tagungs- und Übernachtungsmöglichkeiten ist die Sportschule Lastrup nicht nur im Landkreis Cloppenburg, sondern in der gesamten Region Weser-Ems und darüber hinaus eine feste Größe. In Trägerschaft des KreisSportBund Cloppenburg e. V. ist sie eine von drei Sportschulen in Niedersachsen, die einem KreisSportBund untergliedert ist und sowohl Leistungs- als auch Breitensportlern aller Sportarten und Disziplinen für Trainingslager, Aus- und Fortbildung zur Verfügung steht.

Das Haus verfügt aktuell über 88 Betten in 36 Einzel-, Zwei- und Mehrbettzimmern und verzeichnet pro Jahr eine Anzahl von rund 16.000 Beherbergungen mit Gästen aus dem In- und Ausland.

Neben den Außenanlagen, bestehend aus einem Kunstrasenplatz mit umlaufender 400-Meter-Bahn, zwei Naturrasenplätzen, einem Feldhandball-, einem Basketballfeld und einer Weitsprung- und Kugelstoßanlage, stehen den Gästen der Sportschule darüber hinaus insgesamt fünf Seminarräume für bis zu 200 Personen, eine Dreifeldhalle mit Gymnastikraum, eine Turnhalle und ein Naturfreibad mit 6 x 50 Meter für ihre Zwecke zur Verfügung.

Im Januar 2016, nachdem die Gemeinde Lastrup die Fläche des ehemaligen Spielplatzes, die im Nordosten an die Außenanlage der Sportschule angrenzt, zur Nutzung anbot, entstand die Idee, die Flächen mit einem Mehrgenerationen Fitnessparcours umzufunktionieren. Neben den 200 Quadratmetern des ehemaligen Spielplatzes sollten weitere 800 Quadratmeter aus dem angrenzenden Randbereich der Außenanlage beplant werden. Die gesamte Außenanlage, bei der es sich ursprünglich um einen Closed-Shop handelte, sollte zudem einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

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Von Beginn an war klar, dass sich der Mehrgenerationen Fitnessparcours aus Fitnessgeräten für den Außenbereich zusammenfügen soll, die einem sportwissenschaftlich fundierten Bewegungskonzept zugrunde liegen. Alle Fitnessgeräte sollten nach neusten trainingswissenschaftlichen und sportmedizinischen Erkenntnissen entwickelt und konzipiert sein. Unter Berücksichtigung der Lebensumstände und Bedürfnisse der Menschen im direkten Umfeld und der örtlichen Gegebenheiten des Standortes wurden Geräte gesucht, die Koordination, Kraft und Mobilisation stärken und ausbauen. Ein weiterer, wichtiger Faktor war die Stärkung der Kommunikation. Hierfür wurden entsprechende Ruhebereiche sowie Bereiche für gemeinsames Spielen vorgesehen - auch für Kleinkinder.

Darüber hinaus sollte die Anlage der Geräte individuell in das bestehende Gelände unter der Maßgabe erfolgen, nicht in den vorhandenen Baumbestand einzugreifen und die natürliche Geländebewegung, sowie die vorhandenen Wege zu nutzen.

Eine entscheidende Vorgabe war die Installation detaillierter, klarer und verständlicher Übungsanleitungstafeln in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die ein professionelles Training, unabhängig von Alter, Größe oder sportlichem Leistungsstand, in freier Natur gewährleisten und die Annahme der Anlage durch die Bevölkerung unterstützen sollte.

Durch die Auswahl hochwertiger Materialien und solider Gerätekonstruktionen, sollte ein Maximum an Haltbarkeit und Sicherheit in dem öffentlichen, frei zugänglichen Bereich gewährleistet werden. Neben Edelstahl und feuerverzinktem Stahl für die Metallteile wurden kesseldruckimprägnierte Hölzer gefordert - Tropenhölzer wurden ausgeschlossen. Darüber hinaus sollten die Geräte in Technik, Funktion und Bauweise den neuesten Vorschriften der DIN EN1176 (Spielplatzgerätenorm Allgemeine sicherheitstechnische Anforderungen) und der neuen Fitnessgerätenorm DIN 79000 (gültig ab 01.05.2012) entsprechen. Ebenfalls sollte eine Prüfung durch den TÜV nach den GS-Vorschriften erfolgt sein.

Die vorgenannte Idee wurde aufgenommen und in das Ziel formuliert, die Sportanlage einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen, und für diese ein niederschwelliges Bewegungsangebot zu schaffen. Alle Menschen, auch "nicht-bewegungsbegeisterte", sollen durch den Mehrgenerationen Fitnessparcours die Möglichkeit bekommen, sich "spielerisch und mit Freude" im Freien zu bewegen. Die breite Zielgruppe definiert sich unter anderem über Sportschulgäste, Kinder, Jugendliche, Familien und auch Senioren. Ferner sollte neben der Steigerung der Akzeptanz der Sportschule in deren direktem Umfeld auch die Mobilität innerhalb der Bevölkerung langfristig gesteigert werden.

Die Geräteauswahl stellte sich wie folgt dar:

  • Beweglichkeit
  • ehnen
  • Koordination
  • alancierstrecke, Hängelaufbrücke,
  • Reifenlaufen, Slackline, Trampolin,
  • Schwebende Plattform
  • Kraft Liegestütz, Armzug, Rückenstrecken,
  • Situps-Beinheber, Kniebeuge, Stützspringen, Calisthenics
  • Spielbereich Spielhaus mit Rutsche, Mini-Vogelnest-Schaukel, Wichtelwand, Doppelschaukel
  • Ruhebereich Sitzgruppe mit Lehne und Tisch,
  • Sitzgruppe.

Zur Kalkulation und Erstellung eines Finanzierungsplanes wurde ein Orientierungsangebot auf Basis der vorgenannten Geräteauswahl eingeholt. Die Finanzierung sollte in der Folge über vier Kanäle erfolgen. Bei kalkulierten 125.000 Euro Gesamtkosten sollten 40 Prozent über LEADER-Mittel der Europäischen Union und jeweils 20 Prozent über die Gemeinde Lastrup, den Landkreis Cloppenburg sowie Eigenmittel der Sportschule Lastrup finanziert werden. Nach der Antragstellung bei den öffentlichen Fördergebern wurden die Geräte und deren Installation unter Beachtung der Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) und des Niedersächsischen Treue- und Vergabegesetzes (NTVergG) mit Unterstützung durch die Kommune und des Rechnungsprüfungsamtes öffentlich und produktneutral ausgeschrieben. Die tatsächlichen Kosten nach der Submission stellten sich bei Auftragserteilung wie folgt dar:

Kosten für Geräte, Schilder 83.000,- Euro
Kosten für Montage 24.000,- Euro
Kosten für Erdarbeiten 19.000,- Euro
Infomaterialien 1000,- Euro
Insgesamt: 127.000,- Euro

Aufgrund der Reduzierung der förderfähigen Gesamtkosten, Haushaltskürzungen innerhalb der Kommune und der Kopplung der Landkreisförderung an die Förderhöhe der Kommune ergab sich folgende IST-Finanzierung:

LEADER Zuwendung 47.000,- Euro
Gemeinde Lastrup 20.000,- Euro
Landkreis Cloppenburg 20.000,- Euro
Eigenmittel Sportschule Lastrup 40.000,- Euro
Insgesamt: 127.000,- Euro

Mit einer Umsetzungszeit von nur 18 Monaten - von der Idee bis zur Fertigstellung - konnte der Mehrgenerationen Fitnessparcours in der Sportschule Lastrup innerhalb kürzester Zeit realisiert werden. Mit seinen insgesamt 20 Geräten für Beweglichkeit, Koordination und Kraft sowie den Spiel- und Ruhe-Bereich ist innerhalb der Region Weser-Ems einzigartig. Er ermöglicht die aktive Einbindung von Fitnesseinheiten in die Trainingslager der Sportschulgäste. Auch konnte das Angebot innerhalb des Schulsportunterrichts aufgewertet werden und so wird die Anlage regelmäßig auch durch die ortsansässige Grund- und Oberschule genutzt. Aber auch die Sportprofile der umliegenden Gymnasien haben die erweiterten Möglichkeiten in der Sportschule Lastrup für sich entdeckt.

Neben der erwarteten Nutzung der Anlage durch die Gäste der Sportschule und die umliegenden Schulen, kann man resümieren, dass der Plan der Öffnung der Anlage für eine breite Zielgruppe voll aufgegangen ist! Bei gutem Wetter tummeln sich die Menschen von jung bis alt auf der Anlage. Und der Mehrgenerationen Fitnessparcours macht seinem Namen alle Ehre. Ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in ihren Altersklassen, Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern oder Einzelpersonen, Passanten oder Anwohner - seit Herbst 2017 ist die Außenanlage der Sportschule Lastrup frequentierter denn je und die gesteckten Ziele zu Projektbeginn wurden - dank eines guten Konzeptes - übertroffen.

 Christoph Rohling
Autor

Geschäftsführer

KreisSportBund Cloppenburg e.V.

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