Gartenreisen

Diversifizierte Bildungsreisen

Einst war die Entdeckung von Gärten nur einer vermögenden Oberschicht vorbehalten, die sich auf gegenseitige Einladung besuchte. Erste Angebote für ein breiteres Publikum gab es in England in den 1960er Jahren. In den Niederlanden und Deutschland wurden einzelne Fahrten in den 1980er Jahren angeboten. Seit 20 Jahren wächst auch die Zahl der Gartenreiseanbieter im deutschsprachigen Raum langsam aber stetig. Mit den Anbietern wuchs auch die Diversifikation der Reiseprogramme.

Offene Gärten und Gartenreisen

Seit 1994 bietet Gartenreisen Laade zusammen mit Gardentours aus den Niederlanden Fahrten für Gartenfreunde an. Geschäftsführer der Firmen sind die Gartenplaner Bert Vermeijden aus Rotterdam und Christoph Laade aus Ahaus, Westfalen. Initial zur Durchführung der Reisen war der Besuch von Gärten und Parks zur eigenen Bildung und die Entdeckung der Initiativen geöffneter Privatgärten in England, dem "National Garden Scheme" und der Bewegung "Open Tuinen" in den Niederlanden.

Viele Privatgärtner gehen mittlerweile auf die Wünsche der Kunden ein und bieten Kaffee und Kuchen oder einen kleinen Lunch an. Durchgehend wird Eintritt erhoben, der oft an karitative Organisationen gespendet wird. Einige Gärtner bieten einen kleinen Verkauf von Gartenartikeln und Kunsthandwerk an. Häufig können Stauden aus eigener Vermehrung erworben werden.

Die "typische" Gartenreise

Recht bald kristallisierte sich der Zuschnitt einer typischen Gartenreise heraus:

Pro Tag werden zwei bis drei Ziele angefahren, meist eine größere Parkanlage oder eine Schaugartenanlage sowie zwei Privatgärten oder eine Gärtnerei. Die Reisedauer beträgt in England fünf bis acht Tage. Geführt werden die Fahrten von Fachleuten wie Biologen, Landschaftsarchitekten oder Gärtnern. Entscheidend bei der Auswahl der Anlagen bleibt der Blütenreichtum zum Besuchszeitpunkt.

So beginnt die Reisezeit in Europa mit der Kamelienblüte zum Beispiel im Tessin, in niederländischen Gärten locken Tulpen im April, im Mai rufen spektakuläre Parks voller Rhododendren nach Cornwall, Sussex und Kent in Südengland. Im Juni und Juli kommen Stauden und Rosenfreunde in England, den Niederlanden, Belgien Frankreich und Deutschland auf ihre Kosten. Im August überraschen nördlicher gelegene Länder wie Schottland und Schweden mit üppigem Blütenflor.

Themenreisen

Durch Kundenanregungen und die Begeisterung der beiden Geschäftsführer entstehen immer wieder neue Themenreisen. So wurden Fahrten für Dahlienfreunde nach Frankreich und England durchgeführt. Die Freunde der Arboreten besuchten die Normandie, eine Studentengruppe die Gärten Palladios um Verona und Venedig. Die Apfelfreunde wollten Südengland im Oktober erleben und Landschaftsarchitekten die Polderlandschaft der Niederlande sowie moderne Landschaftsplanung. Eine kulturelle Vertiefung des Themas Garten stellen die Gartenbesuche rund um die Arts und Crafts Bewegung in den Cotswolds dar. Literatur und Gärten erleben die Freunde von Jane Austen um Winchester.

Treue Kunden - Wechselndes Reiseprogramm

Etwa 60 Prozent der Teilnehmer einer Fahrt haben schon einmal eine Reise gebucht. 30 Prozent haben bereits fünf und mehr Reisen belegt. Diese erfreulichen Zahlen halten auch das Reiseprogramm von Gartenreisen Laade jung. Jedes Jahr werden etwa drei bis fünf neue Fahrten angeboten. Jüngere Gartentrends wie die Freude am Sammeln von Schneeglöckchen oder die Verwendung von Sommerblühern und Gräsern werden in die Fahrtabläufe integriert. Für Sondergruppen werden nach den Wünschen der Gruppe Programme zusammengestellt. Häufig werden Ideen von einer Gruppe eingebracht, die durch die Erfahrungen von Gartenreisen Laade vor Ort ergänzt werden.

Entwicklungen und Ausblick

Gartenreisen werden sich wohl in zwei Richtungen entwickeln. Zum einen Fahrten für Reisende, die bekannte Gärten wie Wisley oder Sissinghurst und landestypische Ziele wie Städte besuchen wollen. Solche Fahrten werden zunehmend von Pauschalreiseveranstaltern ohne Gartenhintergrund angeboten. Erfahrene Gärtner dagegen wollen stets etwas Neues in der Gartenwelt entdecken. Ein wichtiger Impuls für die Teilnahme an einer Gruppenfahrt unter Gleichgesinnten ist auch der Austausch untereinander. Gute Fachkenntnisse des Veranstalters und eine geschulte Reiseleitung sind für diese Gruppe der begeisterten Gärtner gefragt. Viele treue Gartenreisende wollen zudem "neue" Länder wie Marokko, Südafrika oder die USA mit Gartenaugen bereisen. Hier ist der Gartenreiseveranstalter gehalten, verstärkt auch touristische Ziele zu integrieren. Christoph Laade, Laade Gartenreisen

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