Dresden

Hygiene-Museum eröffnet neuen Garten im Innenhof

Zum 22. Mai wurde der neue Innenhof im Dresdener Hygienemuseum eröffnet. Rund 2300 Quadratmeter Schotterfläche sind hierfür in den vergangenen Monaten entsiegelt worden. Wo früher nur Birken als botanisches Pendant zur geradlinigen architektonischen Linienführung des weißen Museumsbaus standen, wächst jetzt ein üppiges Dickicht aus Gehölzen und Stauden.
Grünanlagen Dachbegrünung
10.000 Stauden und 10.000 Blumenzwiebeln wurden in den Innenhof des Dresdener Hygienemuseums gepflanzt, hinzu kommen 850 Gehölze. Foto: Hygienemuseum Dresden

Die 700 Quadratmeter umfassende Asphaltschicht auf der darüber liegenden Terrasse wurde durch einen wasserdurchlässigen gebundenen Kiesbelag ersetzt. Dort können die Besucher:innen künftig unter den Schirmen des Museums-Restaurants mit Blick auf einen farbenfrohen Staudenteppich Platz nehmen.

Realisiert wurde das Projekt durch das Büro Sowatorini Landschaft (Bochum und Berlin) um Sebastian Sowa und Gianluca Torini in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten von LA21 aus Dresden. Gefördert wurde die Maßnahme im Rahmen des Bundesprogramms Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland (INK) des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Im Programm werden Maßnahmen zum nachhaltigen Erhalt, zur Modernisierung und zur angemessenen Profilierung national bedeutsamer Kultureinrichtungen gefördert.

Mehr grün, weniger Hitze: Ein Leuchtturmprojekt zur Klimaverbesserung

Wie kann baulich auf die Folgen des Klimawandels reagiert werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Hygiene-Museum aktuell mit 19 weiteren Kulturinstitutionen im Rahmen des Pilotprojekts "Klimaanpassung in Kultureinrichtungen" der Kulturstiftung des Bundes. Dabei sind klimabedingte bauliche Anpassungen im Hygiene-Museum kein Novum: Bereits im Jahr 2002 wurde in Reaktion auf die damaligen Flutereignisse ein hochwassersicheres Depot unter der Museumsterrasse errichtet, das die Sammlungsobjekte vor zukünftigen Hochwasserereignissen schützt.

Mit der Neugestaltung des Innenhofs reagiert das Museum nun auf ein anderes Wetterextrem: In den vergangenen Jahren heizte sich der Hof im Hochsommer regelmäßig auf bis zu 50 Grad Celsius auf. Das neue Bepflanzungskonzept trägt zur natürlichen Kühlung des Gebäudes bei und verbessert zugleich das städtische Mikroklima. Zudem konnten durch die Neugestaltung hitzebedingte Schäden an der Gebäudesubstanz behoben werden: Unter der ursprünglichen Asphaltdecke der Terrasse hatten sich im Dach des Depots Risse gebildet, die zu Wassereintrag führten.


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Grünanlagen Dachbegrünung
So wurde aus der Hitzeinsel mit bis 50 Grad Celsius im Sommer eine grüne Oase. Foto: Hygienemuseum Dresden

Bepflanzung

Oberer Bereich: Rund 10.000 Stauden und nochmal 10.000 Blumenzwiebeln sind in das Dachbegrünungssubstrat gepflanzt. Die beiden Flächen haben aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Besonnungslage ein unterschiedliches Artenspektrum. Das Tautropfengras und der Herbstkopfschwingel tauchen in beiden Flächen auf und ziehen sie gestalterisch zusammen. Neben Leichtigkeit, Bewegung, Duft und Farbe bieten die Flächen in den wechselnden Jahreszeiten Lebensraum und ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Insekten.

Unterer Bereich: Das Dickicht. Der untere Hofbereich wurde größtmöglich entsiegelt. Mehr als 100 Kubikmeter Substrat wurde in den Hof eingebracht, um ein dauerhaftes und nachhaltiges Wachstum der Vegetation zu ermöglichen. Auf etwa 1000 Quadratmeter Pflanzfläche wurden in großer Dichte circa 850 Gehölze gepflanzt. Das Artenspektrum besteht dabei vor allem aus Gehölzen, die man in freier Natur an trockenen Gehölzrändern findet etwa Wildobst wie Kornelkirsche, dazu Feldahorn, Hartriegel oder Mehlbeere.

Den artifiziellen Charakter des Dickichtes machen dabei ganz klassische Gartengehölze wie die Samthortensie sichtbar, die immer wieder im Dickicht auftauchen. Ergänzt werden die Gehölze von dezent in die Fläche integrierten Schattenstauden, die auf der Bodenebene die pflanzliche Atmosphäre verdichten.

mk/Hygienemuseum Dresden/Sowatorini Landschaft

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