Europäischer Wettbewerb Entente Floral 2013 entschieden

Dresden und Kirchbach ausgezeichnet

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Entente Florale Preisverleihungen
Die internationale Jury nach der Bewertung von Gyula (HU), ausgestattet von der Hungary Tourism Association, die den nationalen Wettbewerb Entente Florale in Ungarn durchführt. Foto: Lutz Wetzlar

Jedes Jahr seit nunmehr 1975 tragen größere Städte, kleinere Gemeinden und Dörfer den internationalen Wettbewerb Entente Florale Europe aus. Erstmalig 1975 von der Royal Horticultural Society in England und der französischen Trägerorganisation Villes et Villages Fleuris ins Leben gerufen, schufen diese beiden Länder mit dem neuen Wettbewerb ein internationales "Florales Bündnis". Damit wollten sie das hohe Engagement von Bürgern, Vereinen und Unternehmen für ihre Stadt und die verbindende Wirkung von Bürgerengagement für Grün und Blumen auch europaweit anerkannt wissen und hervorheben.

Kirchbach - deutscher Teilnehmer für die Kategorie Dorf

Kirchbach ist ein kleiner Ortsteil der sächsischen Kleinstadt Oederan und überzeugte im Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und auch im Bundeswettbewerb 2010. Die Dorfgemeinschaft bewies mit ihrer erfolgreichen Teilnahme ihren ausgeprägten Sinn für die Natur, die ländliche Umgebung und bunte Pflanzenvielfalt. Die traditionsbewusste Dorfgemeinschaft konnte den typischen Charakter eines zweireihigen Waldhufendorfes bewahren. Hier werden nicht nur seltene und vielfältige Streuobstbäume erhalten, sondern auch zahlreiche schützenswerte Orchideenwiesen fachgerecht gepflegt. Die Jury sprach Kirchbach 2013 eine Silberplakette zu.

Der deutsche Vertreter der Wettbewerbskommission von Entente Florale Europa trat an die Vertreter von Kirchbach als Goldmedaillen-Gewinner 2010 im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" heran, um das Dorf als deutschen Vertreter für den europäischen Wettbewerb Entente Florale Europe 2013 zu gewinnen. Nach Prüfung der Bewertungskriterien hat der Ortschaftsrat Kirchbach am 29.10.2012 beschlossen, sich den Anforderungen dieses Wettbewerbes zu stellen und teilzunehmen.

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Entente Florale Preisverleihungen
Entente Florale Preisverleihungen
Trotz der ehemals von Kohle und Stahl geprägten Stadt ließen sich die vielen Garten- und Blumenclubs von Stockton-on Tees (UK, mit 190.000 Einwohnern) ihr Interesse und freiwilliges Engagement selbst für öffentliche Gärten und Parks mitten in ihrer Stadt nicht nehmen. Foto: Lutz Wetzlar

Ausschlaggebend war, dass Kirchbach mit seinem natürlichen und landschaftlichen Potenzial den Kriterien entsprechen kann, sowie der Gestaltungswille der KirchbacherInnen gegeben war und ist, sich mit dieser Herausforderung für neue Ideen zur Dorfentwicklung begeistern zu lassen. Mit der Wettbewerbsteilnahme konnte der nötige Schwung zur praktischen Umsetzung von Projekten zur Dorfgestaltung unter den Einwohner eingebracht werden. Den Mitgliedern des Ortsrates war auch klar, dass mit dieser Aufgabe die übergeordneten Behörden für Kirchbach zu motivieren sind. Die materielle Unterstützung zur Projektumsetzung war somit einträglicher.

Der wichtigste Beweggrund war die Chance zur erneuten Stärkung der Dorfgemeinschaft. Die fast ausschließlich ehrenamtliche Arbeit im Dorf zur nachhaltigen Verschönerung des Ortsbildes macht Spaß und die gemeinsame Mühe verbindet. Nicht unerwähnt bleiben soll der Stolz der Kirchbacherinnen und Kirchbacher auf ihr Dorf, denn die Chance und Ehre am Europäischen Wettbewerb "Entente Florale Europa 2013" in der Kategorie Dorf für Deutschland und Sachsen teilzunehmen, bekommt Kirchbach nur einmal. Insofern wird auch die Bedeutung für Kirchbach sichtbar. Die Einwohner bekommen von internationalen Fachleuten eine Bewertung zur Gestaltung im Ort und Hinweise zur weiteren Dorfentwicklung. Damit können sich neue Projekte anbahnen und die Basis für die Dorfgemeinschaft wird gestärkt. Von Bedeutung ist es auch, dass sich die junge Pflanze des Tourismus im Dorf sicherlich noch besser entfalten kann. Der Jugend im Dorf und im Land wird verdeutlicht, wie wertvoll und lebenswert der ländliche Raum ist.

Die Jury des europäischen Wettbewerbs konnte sich am 13. Juli 2013 vom Engagement der Kirchbacher Einwohner und deren zukunftsorientierter Dorfentwicklung überzeugen. Beim Rundgang durch das Dorf waren viele junge und ältere Kirchbacher dabei und stellten die Bau- und Grüngestaltung selbst vor. Damit kam fühlbar die Verbundenheit der Menschen zu ihrer sächsischen Heimat zum Ausdruck. Die Präsentation stand unter dem Motto "Kirchbach - Im Einklang mit der Landschaft", denn das Dorf mit seinen 223 Einwohnern wird besonders durch das natürliche Grün im Ort, durch den naturbelassenen Bachlauf und die Teiche sowie durch die zahlreichen Bäume, Sträucher, Obstwiesen und Gärten charakterisiert.

Der Blumen- und Pflanzenschmuck am Dorfeingangsbereich, die Gestaltung des Treffpunktes für die Jugend, die schönen Bauerngärten, das Umfeld in und an der Kirche sowie die Bepflanzungen an den Drei- und Vierseitgehöften verdeutlichen die Leidenschaft für ein schönes Lebensumfeld im Dorf.

Dresden - deutscher Teilnehmer 2013 in der Kategorie "Stadt"

Dresden konnte 2012 die deutsche und 2013 auch die internationale Jury Entente Florale überzeugen und erhielt jeweils eine Goldmedaille. Durch die gesamtstädtische Fachplanung entstand ein "grünes" Netz mit großer biologischer Vielfalt. Eingebunden sind private Gärten, Balkone und Friedhöfe ebenso, wie öffentliche Parks, Alleen, Spiel und Sportflächen. Erhebliche finanzielle Unterstützung und Sponsoringaktionen tragen zum Erfolg bei, wie auch neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Verwaltung oder die vielen Veranstaltungen zum Nutzen von Grün, von Flora und Fauna in der Stadt, die im Rahmen des Wettbewerbs durchgeführt wurden. Die Beteiligung zielte im Wesentlichen darauf, das Stadtgrün im Zusammenhang mit dem Klimawandel, einer nachhaltigen Stadtentwicklung und als "weichen" Standortfaktor zu präsentieren und noch mehr ins Bewusstsein der Einwohnerinnen und Einwohner zu bringen. Gleichzeitig sollte das bürgerschaftliche Engagement der Dresdner gezeigt und gewürdigt werden.

Entente Florale Preisverleihungen
Die Jury am Mehrgenerationenhof. Foto: Lothar Reichelt
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Der Dorfeingang von Kirchbach. Foto: Lothar Reichelt
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Die Jury mit den Einwohnern von Kirchbach im Gespräch. Foto: Lothar Hofmeister

Die erfolgreiche Teilnahme Dresdens am Wettbewerb begründete sich auf einem ausgezeichneten Netzwerk von Partnern, die dem Stadtgrün verbunden sind. Zum anderen präsentierte sich Dresden "authentisch" mit all seiner Vielfalt an Stadtgrün im privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich in Verbindung mit dem beispielgebenden bürgerlichen Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner. Das Netzwerk von Partnern (Landeshauptstadt Dresden, Freistaat Sachsen, Berufsverbände, Vereine, Verbände und Private Initiativen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und die Wohnungswirtschaft) ist selbst zu einer Plattform geworden, um sich untereinander zu Themen des Stadtgrüns auszutauschen und Ideen für die zukünftige Arbeit zu entwickeln. Diese Kontakte bleiben so auch nach den beiden Wettbewerbsjahren weiter bestehen.

Die Landeshauptstadt Dresden entwickelte für den Wettbewerb ein eigenes Logo. In einer Blume verbinden sich das Logo der Entente Florale Europa und die Stadtmarke von Dresden. Mit dem Slogan "Bürger, schafft Grün!" waren gezielt die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich in den Wettbewerb einzubringen. Gleichzeitig würdigt das kleine Wortspiel das sehr umfangreiche und vielfältige Engagement der Dresdner für ihr Stadtgrün. Alle Partner betrieben für die Dresdner Bürger, die Partner, Fachleute, die Fachjury, aber auch potenzielle Besucher der Stadt eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, auch über das Internet, um über den Wettbewerb zu informieren, ihn bekanntzumachen, zum Mitmachen aufzurufen, weitere Partner zu gewinnen, über Veranstaltungen und Aktionen zu berichten sowie Wettbewerbsbeiträge vorzustellen.

Dem Wettbewerbsmotto entsprechend, gab es im ganzen Jahr Veranstaltungen, Führungen, Vorträge und Mitmachaktionen für die Bürger. Bei allen stand das Thema Grün, Pflanze, Umwelt, Nachhaltigkeit oder Sauberkeit im Mittelpunkt. Der Auftakt ins Wettbewerbsjahr fand mit den Partnern der Entente Florale Ende März auf der Messe "Dresdner Ostern" statt. Ein Höhepunkt war dabei die Aktion "Pflanz dir was", bei der Messebesucher ihre eigene Pflanzschale mit Frühlingsblumen bepflanzten und dabei gleichzeitig den Wettbewerb Entente Florale kennen lernten.

Ausgewählte Aktionen des Jahres 2013 waren "FloraDesign", die Aktionswoche "Sauber ist schöner" mit der Elbwiesenreinigung, der Tag des Baumes, die "Dresdner Gartenspaziergänge", Veranstaltungen des Botanischen Gartens, "Blühendes Sachsen" mit der offenen Gärtnerei zum Saisonbeginn, der Brunnentag, der Tag des Gartens, der Tag des Friedhofs oder die Dresdner Umweltgespräche "Vier Elemente". Ein Podium speziell für Fachleute bieten die Fachtagungen "Dresdner Stadtbaumtage" und das "Forum Stadtgrün". Vier Wettbewerbe boten den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit, ihr Engagement für das Stadtgrün zu präsentieren: "Schönste Kleingartenanlage", großer Balkonwettbewerb der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt, Fotowettbewerb zum Faltblatt "Tag des Friedhofs" und 14. Agenda 21 - Wettbewerb für Zukunftsprojekte.

Bürgerschaftliches Engagement für das Stadtgrün und für eine saubere und lebenswerte Stadt spiegelt sich in Dresden auf vielfältige Weise wider: Mit Spenden in den "Fonds Stadtgrün" werden Bäume zu verschiedenen Anlässen an attraktiven Plätzen im Stadtgebiet gepflanzt, Bänke aufgestellt oder die Reparatur und Rekonstruktion von Denkmälern, Brunnen und Plastiken finanziert. Auch Patenschaften zur Pflege von Baumscheiben gibt es. Mit Grabmalpatenschaften können auf Friedhöfen wertvolle Grabmäler erhalten werden.

Entente Florale Preisverleihungen
Dresdner Gartenspaziergang durch die Gartenstadt Hellerau. Foto: Cornelia Borkert
Entente Florale Preisverleihungen
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In der Schülerinitiative "Plant-for-the-Planet" engagieren sich Schüler des Gymnasiums Bürgerwiese Dresden. Mit Unterstützung verschiedener Partner veranstalten die Schüler selbst mehrere Baumpflanzaktionen im Jahr und übernehmen Pflegeverträge. Das Gartennetzwerk Dresden vereint Vertreter verschiedener Initiativen, die Brachflächen nutzen, um Obst, Gemüse und Blumen anzubauen. Sie fördern damit gleichzeitig das Miteinander und den sozialen Austausch von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und den Kontakt zwischen Alt und Jung.

Die Mitglieder der internationalen Jury besuchten Dresden vom 11. bis 13. Juli 2013

Am ersten Abend lud der Erste Bürgermeister, Dirk Hilbert, die Gäste zum Kennenlernen in die Dresdner Altstadt ein. Die Oberbürgermeisterin Helma Orosz begrüßte die Jurymitglieder am Tag der Bereisung. Auf der mehrstündigen Tour präsentierten die Partner der Entente Florale unter Leitung des Amtsleiters des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, Detlef Thiel, der Jury alle Facetten des Dresdner Stadtgrüns. Die Tour führte von der Bismarcksäule und den Kleingärten an der Räcknitzhöhe zum Alten Annenfriedhof in die Kräutersiedlung nach Gorbitz. Von dort ging es ins Stadtzentrum. Hier standen die großen Parkanlagen Bürgerwiese und Großer Garten sowie ein kleiner Rundgang in der inneren Altstadt auf dem Programm. Bei einer Dampferfahrt erlebte die Jury Dresden als "Stadt in der Landschaft" hautnah und bekam umfassende Informationen zum Junihochwasser. Weitere Stationen waren die Hauptstraße und der Staudengarten am Königsufer. Die Tour endete am "Canalettoblick". Der Besuch der Jury fand seinen Abschluss bei einem Empfang der Oberbürgermeisterin im Palais im Großen Garten.

Die internationale Jury

Die internationale Jury besteht aus zwölf Mitgliedern, jedes der beteiligten Länder entsendet ein Mitglied in diese Jury. Die Fachleute sind Frauen und Männer unterschiedlichen Alters, alle jedoch mit einschlägiger Berufs- und Wettbewerbserfahrung. Beteiligt sind Landschaftsarchitekten und Architekten, Gartendenkmalpfleger und Gärtner aus produzierenden Sparten, Stadtplaner und Umweltexperten, Tourismus- und Verwaltungsfachleute. Alle haben eine qualifizierte nationale Ausbildung und bringen ihre länderspezifische Sicht und Wertung in die Diskussion der Jury ein.

Die Jury erarbeitet die Bewertungskriterien und passt sie laufend den aktuellen Anforderungen und den Erfahrungen an. Das Spektrum der Kriterien ist Ausdruck oft sehr unterschiedlicher fachlicher Haltung und Erwartung in den beteiligten Ländern. So sind aktive Bürgerbeteiligung und großzügiges Sponsoring in England und Irland ein selbstverständlicher Bestandteil örtlicher Grünkonzepte, in den neuen zentraleuropäischen Ländern, wie Tschechien, Ungarn, Slovenien oder Kroatien gibt es gerade hier jedoch deutliche Defizite. Die Kriterien und ihr jeweiliges Gewicht in der Gesamtwertung sind Ausdruck einer oft schwierigen Kompromissfindung.

Abschlussveranstaltung und Preisverleihung

Verliehen werden Gold-, Silber- und Bronzeplaketten in einer feierlichen Schlussveranstaltung an wechselnden Standorten in Europa, zum Beispiel in Bad Säckingen (DE), in Harrogate (UK), in Split (HR) in Cardiff (UK), in Cervia (IT), in Rogaska Slatina (SI), in Venlo (NL) und zuletzt in Nieuwpoort (BE) im Jahr 2013. Die Award Zeremonien sind ein internationales Fest mit 250 bis 350 Bürgern und Bürgerinnen, Vereinen, Clubs, Verwaltungen und Bürgermeistern aus allen Teilnehmerstädten und -dörfern, die hier ihre Urkunde und eine Plakette für ihre Goldene, Silberne oder Bronzene Anerkennung vom Präsidenten der AEFP, Stojan Praprotnik, des internationalen Trägerverbandes entgegennehmen.

Entente Florale Preisverleihungen
"Bürger, schafft Grün" – Die Landeshauptstadt Dresden entwickelte speziell für den Wettbewerb ein eigenes Logo.
Entente Florale Preisverleihungen
Gymnasiasten zeigen Kita-Kindern spielerisch, wie die Mülltrennung funktioniert. Foto: Anita Wilhelm
Entente Florale Preisverleihungen
Bei der Aktion "Plant for the Planet" packen auch die Kleinsten mit an. Foto: Annett Pötzschke

Europa wächst - Entente Florale wächst mit

Nach der Öffnung Europas in Richtung Osten haben sich seit Mitte der 1990er Jahre auch in Tschechien, Ungarn, Kroatien und Slovenien ähnliche nationale Wettbewerbe etabliert. Sie verfolgen, wie schon in Frankreich, England oder Deutschland das Ziel, das Engagement und das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger um die eigene Verantwortlichkeit für städtische und dörfliche Lebensqualität durch gestaltendes Grün und Blumen zu stärken und dauerhaft zu fördern.

Die nationalen Organisationen aus heute zwölf europäischen Ländern (siehe Tabelle) haben sich zu einem internationalen Trägerverein Association Européenne pour le Fleurissement et le Paysage (AEFP) mit Sitz in Brüssel zusammengeschlossen. Sie führen nationale Wettbewerbe mit ähnlicher Zielsetzung durch. Mehr als 20.000 Städte und Gemeinden beteiligen sich regelmäßig an den nationalen Wettbewerben, die gleichzeitig die Vorentscheide für den jährlichen Europäischen Contest Entente Florale sind. Aus jedem europäischen Land können sich je eine Stadt und ein Dorf, zwei unterschiedliche Größenklassen, beteiligen. 628 Kommunen haben sich bisher dem Votum der internationalen Fachjury gestellt.

Der Wettbewerb, national wie international, führt Menschen zusammen, schafft Gestaltungsvorbilder für Dörfer, Gemeinden und Städte und stellt nachahmenswerte Beispiele heraus. Anspruch und Qualität der vorgestellten Projekte und kommunaler Leistungen, auch in den ehemals osteuropäischen Ländern, heute Zentraleuropa, sind von Jahr zu Jahr messbar gewachsen. Die Bewertungsergebnisse der internationalen Jury belegen das eindrucksvoll. Dieser Wettbewerb Entente Florale Europe leistet einen wichtigen Beitrag zur Europäischen Integration.

Entente Florale ist ein Bürgerwettbewerb der Städte und Gemeinden. Viele der öffentlichen und privaten Wettbewerbsaktivitäten ergänzen sinnvoll das unverzichtbare, oft jedoch finanziell begrenzte Engagement der Verwaltungen und Gemeinden in bereits vorhandene Konzepte und in städtisches Grün. Langfristige Folgen aus dem Engagement zum Wettbewerb sind auf Umwelt, Naturhaushalt und Artenvielfalt und auf die Verbesserung der Lebens-, Wohn- und Aufenthaltsqualität in Städten und Dörfern gerichtet.

Der Beschluss des Rates einer Gemeinde zur Teilnahme am Wettbewerb aktiviert bis dahin oft unerkannte oder brach liegende Potenziale: Bürger wollen nicht protestieren, sondern sie wollen dabei sein, sich beteiligen, wollen sich einmischen und an der Gestaltung ihrer eigenen Stadt, ihres unmittelbaren Lebensraumes teilhaben, mit entscheiden, aktiv mitwirken. Ein Teilnahmebeschluss ist gleichzeitig ein Angebot an die Bürger, Vereine und Unternehmen, dauerhaft und erfolgsorientiert über gemeinsame Anliegen, Ziele und Projekte und weniger über Konflikte und Hindernisse zu reden.

Die Ziele des Wettbewerbs Entente Florale, national wie international lassen sich wie folgt umreißen:

  • Durch die Teilnahme wird den lokalen Unternehmen, Verbänden, Vereinen, Schulen, Kindergärten die soziale, gesundheitliche und ökologische Bedeutung von "Grün", in ihrem unmittelbaren Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeld vermittelt. Durch aktive Beteiligung und Schulung wird Eigenverantwortung und Identifikation mit der Stadt, dem Dorf gefördert.
  • Parks, Spiel- und Sportflächen, Wasserflächen, Friedhöfe, Kleingartenanlagen oder private Gärten werden gepflegt und unterhalten, laufend den sich verändernden Anforderungen der Nutzer angepasst oder auch neu geschaffen.
  • Die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen und deren typische Lebensräume in Stadt, Dorf und Landschaft sind durch geeignete Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen nachhaltig zu sichern.
  • Technisch oder ökologisch sinnvolle Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung der belebten und unbelebten Umwelt, wie angepasste Düngung, Reduzierung von Pflanzenschutzmitteleinsatz, Wasserverbrauch oder der Schutz des Grundwassers vor Verunreinigungen sind weiterzuentwickeln und einzusetzen.
  • Die Bedeutung eines attraktiven historischen und auch modern gestalteten Ortsbildes für die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Bewohner, der Gäste und Touristen und auch der Unternehmen ist zu erkennen und mit geeigneten Programmen dauerhaft zu fördern und zu stärken.
Autor

Landwirtschaftsdirektor a.D.

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