Der Park der Villa Altenburg in Pößneck

Ein Kleinod erhalten

von:
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 1: Ausgedehnte Villengebiete unterhalb der Wartburg in Eisenach. Foto: Johannes Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 2: Das Neue Schloss in Hummelshain, das 2017 zum Baudenkmal von nationaler Bedeutung erklärt wurde. Foto: Johannes Schwarzkopf

Erst mit der Ausrufung der Republik am 9. November 1918 ging in Deutschland die Monarchie zu Ende. Vor allem die fortschreitende Industrialisierung hatte aber dafür gesorgt, dass schon im 19. Jahrhundert das Bürgertum zunehmend an Einfluss gewann. Seinerzeit errichtete Parlamente, Rathäuser, Theater, Banken und Bahnhofsbauten, die unsere Lebenswelten bis heute prägen, verliehen dessen steigendem Selbstbewusstsein und Repräsentationswillen ihren baulichen Ausdruck.

Typische Freiräume des bürgerlichen Zeitalters waren neben kommunalen Bürgerparks und Volksgärten, gleichfalls kommunalen Friedhöfen, Stadtplätzen und Promenaden die aufwändig gestalteten Umfelder der erwähnten Großbauten. Im Kontrast dazu führte die zunehmende Industrialisierung auch zum Bau ausgedehnter Arbeiterquartiere, zu deren Enge um 1900 die ersten Volksparks einen Ausgleich bieten sollten.

Eindrucksvolle Zeugen des zunehmenden Wohlstandes von Beamten, leitenden Angestellten und Fabrikherren sind bis heute aber auch unzählige Villen und ihre Gärten geblieben. Oft waren sie in sorgfältig durchgeplanten Quartieren beziehungsweise Kolonien zusammengefasst, von denen sich wiederum schlossartige Solitäre noch privilegierterer Bauherren abhoben. Vor allem an den westlichen und südlichen Rändern der Städte, die kaum von den Emissionen der Fabriken und Lokomotiven belastet waren, besetzten Villen Hänge und idyllische Talgründe.

Zum Typus des Villengartens

Der architektonische Typus der Villa, der bereits in der Antike entstand, entwickelte sich im 19. Jahrhundert von relativ schlichten klassizistischen zu immer stärker historisierenden Bauformen, bevor Jugendstil, Reform und Moderne wieder zu mehr baulicher Klarheit zurückführten. Gleichzeitig verzichteten die moderneren Landhäuser zugunsten eines unmittelbaren Zugangs zum Garten meist auf die Sockel und Freitreppen, die den Villen eine schlossartige Erhabenheit verleihen sollten.¹

Auch die gestalterischen Moden der Villengärten folgten den allgemeinen Trends des 19. Jahrhunderts. So waren frühe Anlagen in der Regel rein landschaftlich gestaltet, während sich ab der Jahrhundertmitte der gemischte Stil durchzusetzen begann. Geometrisch-opulent wurden dabei vor allem Vorgärten und die Umgebung des Hauses gestaltet, was den repräsentativen Bedürfnissen der Bauherren sehr entgegenkam. Eine andere, schlichtere formale Klarheit brachte um 1900 die Gartenreform, während nach dem Ersten Weltkrieg bei größeren Gärten und Parks meist eine Kombination strenger und reduziert landschaftlicher Formen vorherrschte, maßgeblich geprägt durch die Bornimer Schule um Karl Foerster, Herta Hammerbacher und Hermann Mattern.²

Der Reiz des Regionalen

Die wirtschaftlich-industrielle Entwicklung und damit einhergehende architektonische Höchstleistungen konzentrieren sich im heutigen Bewusstsein auf Großstädte und Metropolen, während alles in die Fläche Gestreute unter dem Verdacht steht, provinziell und unbedeutend zu sein.

Dem ist entgegenzuhalten, dass meist erst die Mechanismen der Industrialisierung zur Bildung von Großstädten und Metropolen führten. Doch Klein- und Mittelstädte profitierten oft nicht weniger von der Entwicklung von Industrien und Gewerben, die durchaus mittelständisch sein konnten und dennoch erfolgreich waren. Ein gutes Beispiel für diesen Trend ist das sächsische und thüringische Vogtland mit seinen unzähligen Unternehmen der Textilindustrie, deren Entwicklung spätestens mit der Wiedervereinigung ein Ende gesetzt wurde. Dennoch finden sich hier, angefangen bei städtischen Großbauten über - leider oft schon abgerissene - Industriearchitekturen, Wohnbauten einschließlich zahlreicher Villen bis hin zu Parks, Gärten, Friedhöfen und sogar Einzelgräbern sehr viele Zeugnisse für eine auch im internationalen Vergleich bemerkenswert hochrangige Baukultur.

Die Provinz musste also nicht unbedingt auch hinsichtlich baulicher Wertigkeiten provinziell sein, wofür exemplarisch drei von Henry van de Velde entworfene Häuser einschließlich ihrer Gärten stehen können: die 1903 fertiggestellte Villa Esche in Chemnitz, sein eigenes, 1906-07 erbautes Haus "Hohe Pappeln" in Weimar und das Haus Schulenburg in Gera von 1915. Es verwundert nicht, dass Herbert Eugen Esche und Paul Schulenburg, Bauherren von zwei dieser wirklich extravaganten Anwesen, beide Textilfabrikanten waren.

Die Villa Altenburg in Pößneck

Auch in der kleinen ostthüringischen Stadt Pößneck etablierten sich nach der Einführung der Gewerbefreiheit 1862 zahlreiche Industriebetriebe. Sie wurde schließlich zur wichtigsten Industriestadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen. "Pößnecker Fabrikate insbesondere der Tuch- und Flanellindustrie, aber auch der Porzellan- und Druckindustrie trugen den Namen der Stadt in alle Welt. Pößneck war um 1900 eine der reichsten Städte Thüringens. Die größte Druckmaschine der Welt lief in den 1920er Jahren im Verlag von Carl Gustav Vogel in Pößneck, der über zwei Millionen Kunden weltweit belieferte."³

SUG-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Gärtner Grünpflege (m/w/d) Darmstadt, Darmstadt  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 3: Der senkgartenartige Bereich um das Wasserbecken südlich des Hauses, im Hintergrund Wintergarten und Villa. Foto: Johannes Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 4: Blick über die sanierten Terrassenanlagen. Links lässt sich unter den Zweigen der Anbau des Wintergartens erahnen. Foto: Moritz Schwarzkopf

Carl Gustav Vogel (1868-1945) hatte seinen Verlag bereits 1891 gegründet. Dessen erfolgreichste Produkte waren neuartige Fachzeitschriften für das breite Publikum - unter anderem die beliebte Autozeitschrift Motor und Sport. Auch die beiden Söhne Arthur Gustav (1889-1958) und Ludwig (1900-1982) engagierten sich im väterlichen Unternehmen. Der ältere von beiden übernahm dabei die kaufmännische und der jüngere die technische Leitung.4

Es kann als besonderes Zeichen wachsenden großbürgerlichen Selbstbewusstseins gelten, dass der Vater 1920 nach Auflösung des Herzogtums Sachsen-Altenburg das nahe gelegene Neue Schloss in Hummelshain erwarb. Herzog Ernst I. (1826-1908) hatte es 1880-85 durch Paul Stegmüller (1850-91) und Ernst von Ihne (1848-1917) als letzten Schlossbau Thüringens errichten lassen, vor allem für die Jagd und als Sommerresidenz. Nun sollte es der Verlegerfamilie zu Wohnzwecken und als repräsentativer Aufenthaltsort für Geschäftskunden dienen.5

Beide Söhne ließen sich am südöstlichen Stadtrand Pößnecks standesgemäße Villen mit ausgedehnten Gärten bauen. Gemessen an den damaligen architektonischen Möglichkeiten entschied sich der jüngere Sohn Ludwig für eine betont konservative Bauform. Der zweigeschossige, 1928 fertiggestellte schlossartige Bau zeigt mit Eckrisaliten, Mansarddach und Fassadendekoren deutlich neobarocke Züge und lässt sich als Werk der Spätreform einordnen. Mit Hugo und Otto Schellenberg wurden immerhin renommierte Berliner Architekten verpflichtet, die vorzugsweise Herrenhäuser, Schlösser und Villen bauten. Unter anderem in den Berliner Villenvororten haben sich etliche davon erhalten.

Das Anwesen Ludwig Vogels, heute entpersonalisiert Villa Altenburg genannt, diente nach der Enteignung des Verlages 1945 über Jahrzehnte als Schwangerenerholungsheim. Offenbar wurde seinerzeit verhältnismäßig pfleglich mit dem Bestehenden umgegangen, so dass es sich für den neuen Besitzer lohnte, das Haus nach 2013 aufwändig zu sanieren und daraus ein Hotel mit angeschlossenem Restaurantbetrieb zu machen.

Was den Park der Villa zum Kleinod macht

Ganz im Sinne der Gartenreform wurde das unmittelbare Umfeld des Hauses stark formal gestaltet. In heimischem Kalkstein aufgeführte Stützmauern heben die Villa auf einen Sockel über dem nach Osten hin sanft abfallenden Terrain. Quasi besitzergreifend schiebt sich hier eine große, von Mauern und Balustraden begrenzte Terrasse bogenförmig vor. Das dramatische Spiel mit den Ebenen wird so zusätzlich betont. Auf Gebäudeniveau ist dem Wintergarten südlich des Hauses ein großes Wasserbecken vorgelagert. Halbkreisförmig abschließende, niedrige Futtermauern grenzen diesen Bereich gegenüber den umgebenden sanft ansteigenden Beeten ab und lassen ihn wie einen Senkgarten wirken. Der Wintergarten selbst ist übrigens mit einer riesigen, elektrisch versenkbaren Glasscheibe ausgestattet, die original erhalten blieb. Bei geöffnetem Zustand lassen sich so heute noch die östlich anschließenden, sanft abfallenden Bereiche des Parks aus bequemer Distanz erleben.

Das Pendant des kleinen Wassergartens bildet nördlich des Hauses ein Rasenparterre. Es wird geradezu archetypisch in die formal-architektonischen Strukturen eingebunden, indem ein kleiner oktogonaler Pavillon, vor und zurückspringende Mauern eines Treppenabganges und der bastionsartige Standort einer großen Eiche hier sehr wirksam mit den Möglichkeiten der Terrassierung spielen. Vielleicht erinnert die Situation nicht zufällig an die stilprägende Anordnung des Blumengartens in Friedrich Bauers erstplatziertem Entwurf "Garten am Ufer eines Elbarmes" zum 1907 ausgelobten Hausgartenwettbewerb der Woche.6 Oft veröffentlicht, könnte er durchaus als Vorbild gedient haben.

Villengärten Parks und Gärten
Abb. 5: Illustration Friedrich Bauers zu seinem Entwurf für einen "Garten am Ufer eines Elbarmes", der 1907 beim Hausgartenwettbewerb der Woche mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Aus: Hausgärten. Skizzen und Entwürfe aus dem Wettbewerb der Woche. Berlin 1908, S. 2
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 6: Das Rasenparterre nördlich der Villa, wo Pavillon und Treppenabgang der Terrassierung deutlich Ausdruck verleihen. Foto: Johannes Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 7: Die Gesamtsituation der formal-architektonisch gestalteten Bereiche um die Villa, festgehalten auf einem Drohnenfoto im Sommer 2020. Foto: Moritz Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 8: Luftbild von 1945, auf dem gut das Zusammenspiel formal-architektonischer und landschaftlicher Gartenbereiche der Villa Altenburg zu erkennen ist. Foto: Geoportal Thüringen (https://www.geoportal-th.de/de-de/Downloadbereiche/Download-Offene-Geodaten-Thüringen/Download-Luftbilder-und-Orthophotos/Historische Luftbilder/1945118_1004_pan), genordeter Ausschnitt der Befliegung vom 10.04.1945.

Westlich des Hauses ergänzte eine Vorfahrt, wie sie bei Herrenhäusern üblich war, die intensiv durchgestaltete formal-architektonische "Schiene" in Gebäudenähe. Nach Norden setzte diese sich in das tiefer liegende Gelände fort, beginnend beim Treppenabgang seitlich des Rasenparterres. Unterhalb des Pavillons, der sich von dort aus als Ecktürmchen präsentiert, blieb ein langes, rechteckiges bauzeitliches Podest mit polygonalem Plattenbelag erhalten. Wenige Stufen führen von dort aus zu einem zweiten, quadratischen Podest und weitere zu einem nicht mehr sichtbaren Weg, der geradlinig zur nördlichen Grundstücksgrenze verlief. Dort wird die Achse heute noch durch ein Rondell aus Hainbuchen aufgefangen, vermutlich durchgewachsene Heckenpflanzen der Entstehungszeit. Wie ein Luftbild von 1945 zeigt, bildete die breite Wegeachse das Rückgrat für rasterartige Baumpflanzungen, möglicherweise Obsthaine zur Versorgung des Hauses.

Das besagte Luftbild ist leider ziemlich unscharf, mangels erhaltener Originalpläne aber das einzige Dokument, das die Gesamtstruktur des Parks erklärt. Das leistet es auch bezogen auf die bisher beschriebenen Bereiche. Denn es zeigt, wie geschickt am quadratischen Podest unterhalb des Türmchens - hier durch Gehölze etwas verdeckt - und am runden Rondell mit seiner Hainbuchenhecke das geradlinig organisierte System von Terrassen und Wirtschaftsgarten mit dem der östlich anschließenden, landschaftlich ausformulierten Parkbereiche verknüpft wurde. Wie für Gärten der Reform typisch, vermittelten die beiden "Knotenpunkte" gestalterisch sauber zwischen beiden "Sphären".

Weiterhin verdeutlicht das Luftbild, wie großzügig und souverän die unbekannte Gartenarchitektin oder der unbekannte Gartenarchitekt in den sanft abfallenden Partien des Parks mit weiten, die Topografie betonenden Wegeschwüngen auf die Strenge der hausnahen Gartenbereiche antwortete. Dabei kam hier zeittypisch eine reduzierte oder "disziplinierte Landschaftlichkeit" zur Anwendung.7 Dieses so einfache wie differenzierte Wegesystem scheint heute verschwunden zu sein, dürfte sich aber unter der wuchernden Grasnarbe großenteils erhalten haben.

Die Besonderheit des ursprünglichen Parklayouts ist, in wie selbstverständlicher und überzeugender Form hier mit der Kombination strenger und diszipliniert landschaftlicher Formen gearbeitet wurde, die viele größere Gärten und Parks der späten reformgeprägten Phase auszeichnete. Karl Foerster steuerte zu Paul Landaus und Camillo Schneiders 1928 erschienenem Buch Der deutsche Garten ein Nachwort bei, dem er den Titel "Vom ewigen Doppelreich des Gartens" gab. Gewohnt anschaulich beschrieb er dort seine Auffassung von der Vereinbarkeit beider Gestaltungsweisen: "Wir brauchen in alle Zeiten hinaus das große Doppelreich des Gartens, nämlich den regelmäßigen Garten, der mit dem nötigen Oben und Unten erfüllt ist, in dem also Raum nicht nur von Pflanzen, sondern auch vom Boden mitgestaltet wird, und andererseits den Gartenstil nach Gesetzen des natürlichen Wachsens, der natürlichen Pflanzengeselligkeit und natürlichen Bodenbewegung."8

Neben den diszipliniert landschaftlichen dürfte es im Park der Villa Altenburg tatsächlich bewusst naturnäher gestaltete Bereiche gegeben haben. Denn das Luftbild von 1945 zeigt in der südlichen Hälfte des äußeren umfassenden Wegeschwunges zusätzliche schmale Wege, die ihn in vielfachen Mäandern ein ganzes Stück weit begleiten und "umspielen". Dort ist auch eine abwechslungsreiche Bepflanzung unterschiedlicher Dichte zu erahnen, was auf einen Sonderbereich, eventuell im Sinne eines Alpinums oder Staudengartens, mit hainartigem Gehölzbesatz schließen lässt. Heute sind im mittlerweile dichten Baumbestand keine Reste davon zu identifizieren. Stattdessen hat sich etwas nördlich davon der Funktionsbau einer Freilichtbühne erhalten, der den Blick in die Landschaft stört. Bühne und Auditorium selbst würden hingegen, unauffällig integriert, heutigen Nutzungsbedürfnissen sehr entgegenkommen.

Villengärten Parks und Gärten
Abb. 9: In die Stützmauern integriert: Türmchen und Treppenabgang, an dem Podeste mit polygonalen Plattenbelägen den Auftakt der Wegeachse nach Norden bilden. Foto: Johannes Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 10: Relikte dieser Wegeachse mit Podesten und Rondell aus Hainbuchen als „Knotenpunkten“ des ansonsten verschwundenen Wegesystems. Foto: Johannes Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 11: Schlossartig präsentiert sich die Villa über ihrem Sockel aus Stützmauern und Terrassen vor allem von den tiefer liegenden Wiesen aus. Foto: Johannes Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 12: Zugewachsener Bereich des dort vermuteten ehemaligen Alpinums beziehungsweise Staudengartens südöstlich der Villa. Foto: Johannes Schwarzkopf

Die Ausführungen konnten hoffentlich zeigen, wie sehr es sich lohnen würde, neben den bereits gut restaurierten formalen Bereichen in Gebäudenähe auch die landschaftlichen Partien des Parks der Villa Altenburg fachgerecht wieder herauszuarbeiten, zumal hier einige vorbildlose Pflanzungen und Baumfällungen bereits das Bild zu verwischen beginnen.

Die herausragende Qualität der Gesamtanlage macht die denkmalgerechte Vollendung der begonnenen Parksanierung mehr als wünschenswert, allerdings dürfte sie nur auf der Grundlage einer weiteren fundierten Erforschung erfolgen. Dann aber stünde der Park der Villa Altenburg gleichrangig neben vergleichbaren, bereits in Sanierung befindlichen Anlagen in der weiteren Nachbarschaft. Denn das zeittypische Zusammenspiel strengen und freien Gestaltens lässt sich im Landgut Holzdorf bei Weimar, ab 1917 für den Mannheimer Industriellen Dr. Otto Krebs umgestaltet, und dem 1924-30 angelegten Park der Villa Bergfried in Saalfeld inzwischen wieder eindrucksvoll erleben.9

Villengärten Parks und Gärten
Abb. 13: Ganz im Sinne der Gartenreform angelegt: der formale Begoniengarten im Landgut Holzdorf bei Weimar. Foto: Johannes Schwarzkopf
Villengärten Parks und Gärten
Abb. 14: Die stimmgabelförmige Krimlinden-Allee im Park der Villa Bergfried in Saalfeld als sein stärkstes formales Element, aufgefangen von reduziert landschaftlichen Wegeschwüngen. Foto: Moritz Schwarzkopf

Anmerkungen

¹ Genauestens nachzuvollziehen ist die Entwicklung der Villenarchitektur in Wolfgang Brönners Standardwerk: Die bürgerliche Villa in Deutschland 1830-1900. Worms 2009.

² Siehe zur Entwicklung der Villengärten Borgmeyer, Anke/Knipping, Detlef/Lauterbach, Iris (Hrsg.): Villengärten 1830-1930. Geschichte, Bestand, Gefährdung. Regensburg 2020 und Stiers, Birte: Die Gärten bürgerlicher Villen und Landhäuser im nordwestdeutschen Raum. Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 49. Herausgegeben vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. München 2018. Verwiesen wird auch auf meinen eigenen Beitrag zu: Villengärten in Thüringen. In: Die Gartenkunst 33 (2021), Heft 1, S. 213-232.

³ Dünkel, Julia: Fabrikantenvillen in Pößneck - herausragender Bestand und sein Erhalt. In: Heimat Thüringen, herausgegeben vom Heimatbund Thüringen e. V., 22 (2015), Heft 1-2, S. 21.

4 Siehe Hohberg, Claudia und Rainer: Die Hummelshainer Schlösser und die Jagdanlage Rieseneck. Geschichte und Gegenwart im Thüringer Residenzdorf Hummelshain. Regensburg 2020, S. 216.

5 Siehe ebenda, S. 214-216.

6 Siehe hierzu Hausgärten. Skizzen und Entwürfe aus dem Wettbewerb der Woche. Berlin 1908, S. 1-6, hier S. 2.

7 Siehe zum Begriff der "disziplinierten Landschaftlichkeit" Schwarzkopf, Johannes: Der Wettbewerb in der Gartenarchitektur. Vergleichbarkeit als Chance. Berlin 2006, S. 132.

8 Nachwort Karl Foersters "Vom ewigen Doppelreich des Gartens" in: Landau, Paul/Schneider, Camillo: Der deutsche Garten. Ein Jahrtausend Naturerleben. Berlin 1928, S. 331-336, hier S. 332.

9 Für die Wahrnehmung ihrer gestalterischen und gartenhistorischen Bedeutung in Fachwelt und Öffentlichkeit spricht, dass beide Außenstandorte der BUGA 2021 Erfurt waren.

Prof. Dr.-Ing. Johannes Schwarzkopf
Autor

Professor für „Gartendenkmalpflege und Freiraumplanung“

Fachhochschule Erfurt

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle grüne Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen