Freiflächenentwicklung für die Schublade?

Freiflächenmanagement
Dipl.-Ing. Nicole Preußner ist seit 1. Juli 2014 stellvertretende Sprecherin der GALK Baden-Württem-berg und Leiterin der Abteilung Grünflächen und Ökologie in Ludwigsburg. Foto: Privat

Ein Freiflächenentwicklungskonzept von 1966 war es, was ich im Jahre 2012 in meiner Büroschublade fand. Da war ich gerade zwei Wochen Abteilungsleiterin in Ludwigsburg. Ein erster Blick verriet mir, es war ein tolles Konzept. Leider war es völlig unbekannt in der Stadtverwaltung, kaum eines der Leitbilder war weiterverfolgt oder umgesetzt worden. Damals lagen die Prioritäten anders. Ziel war die "autofreundliche Stadt". So wurde eine achtreihige historische Allee zugunsten einer Bundesstraße gefällt.

Seit 2015 Jahr haben wir wieder ein aktuelles Freiflächenentwicklungskonzept mit neuen aktuellen Zielen (s. a. S. 48ff.) Wie schafft man es nun, dass es nicht auch in der Schublade landet? Eine große Rolle spielt dabei die Vernetzung innerhalb der Stadtplanung/-entwicklung. Synergien mit anderen strategischen Planungen, wie Radwegeplanung, Lärmschutzkonzepte Wohnbauentwicklung, Gewerbegebietsentwicklung und Konzepte für Klimaanpassungsstrategien können dabei sehr nützlich sein. So findet man viele Verbündete innerhalb der Stadtverwaltung. Ziel sollte es sein, diese übergeordneten Fachplanungen zu bündeln und gegeneinander abzuwägen. Erst dann sollten sie priorisiert werden (natürlich mit Beteiligung der Bürgerschaft) und in eine gesamtstädtische Strategie einfließen, um daraus Gesamtmaßnahmen zu entwickeln.

Das kann dann so aussehen: In einem Bebauungsplan ist der Ausbau einer Straße vorgesehen. Der Verkehrsplaner prüft die übergeordneten Planungen und stellt fest, dass dort ein Radweg und der "grüne Ring" vorgesehen sind. Die Straße wird nun grundsätzlich anders geplant als ohne diese strategischen Vorgaben und Stück für Stück entsteht ein Teil des Leitbildes. Dieses nachhaltige Vorgehen erfordert jedoch stringentes und kongruentes Handeln in Verwaltung und Politik für die kommenden 30 Jahre. Die notwendigen Haushaltsmittel und ausreichendes Personal müssen dabei mitgedacht werden. Für alle Beteiligten gilt es also, regelmäßig abzugleichen, ob Entscheidungen und Maßnahmen diesen übergeordneten Zielen und damit dem Gemeinwohl dienen. Eine Stadt, die auf diese Art entwickelt wird, hat Zukunft!

Nicole Preussner

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