Kommentar

Freiräume für Kinder sind unverzichtbar

Freiräume Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz (GALK)
Dipl.-Ing. Ute Eckardt Foto: Mechthild Klett

Wollen wir, dass unsere Kinder gesund aufwachsen und sich entwickeln? Wollen wir, dass sie die Welt begreifen, also "greifen", das heißt, aktiv handeln? Dann sind Freiräume zum Spielen essenziell! Klettern, Balancieren, im Matsch spielen, Pflanzen kennenlernen, Käfer beobachten und so weiter, lassen sich nicht sinnvoll am Tisch oder Bildschirm ausüben. Am besten wäre die freie Natur, die in den verdichteten Städten durch Spielplätze und Außenanlagen an Kindertagesstätten und Schulen ersetzt werden muss.

Der Arbeitskreis Spielen in der Stadt und das Deutsche Kinderhilfswerk beobachten in einigen Kommunen jedoch Fehlentwicklungen. Da werden aus finanziellen Notlagen oder mit der Begründung der aktuellen demografischen Entwicklung Spielplätze zurückgebaut oder gar in Bauland verwandelt. Da wird in einigen Großstädten die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz privaten Anbietern überlassen, die nicht nur wegen mangelnder Freiräume, sondern auch aus Kostengründen Ausnahmeregelungen zum Normalfall werden lassen. So kommt es zu Fällen, bei denen sich mehrere Kitas eine öffentliche Grünfläche teilen und Benutzungszeiten aushandeln müssen. Der AK Spielen hat deshalb Positionspapiere formuliert, die sich gegen den Rückbau von Spielplätzen und gegen Kitas ohne Außenflächen wenden, siehe www.galk.de. Der GALK e. V. und die Fachkommission Friedhof und Stadtgrün beim Deutschen Städtetag beschlossen beide Papiere und setzten so ein wichtiges Signal.

Erste Informationen aus dem Deutschen Städtetag zeigen jedoch, dass im Gremium insgesamt kein Interesse besteht, sich die Positionen pro Freiräume für Kinder zu eigen zu machen. Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz belaste die Kommunen stark, so dass auf weitere Forderungen verzichtet wird.

Verlorene Freiräume lassen sich nicht zurückgewinnen, wenn der Irrtum deutlich wird. Die Behandlung von Übergewicht, Haltungsschäden oder Wahrnehmungsstörungen kostet letztendlich mehr als der Erhalt einer Spielfläche. Die Gesundheit unserer Kinder sollte deshalb niemals kurzfristigen Interessen geopfert werden.

Ute Eckardt

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