Gartendenkmal

Gärtnern während der Trockenheit in den bayerischen Schlossparks

Gartendenkmalpflege
Ein schattiges Plätzchen in der Eremitage Bayreuth – leider gerade ohne Wasserspiele. Foto: Feuerpfeil-Verlag

Der Hobbygärtner kennt es: Der warme, trockene Sommer stellt Herausforderungen an die Gartenbesitzer. Dies betrifft diejenigen, die sich um große Gärten kümmern, in besonderem Maße. Die Bayerische Schlösserverwaltung sorgt für 32 historische Parks und 15 Freianlagen an historischen Bauwerken sowie von zahlreiche Seeuferbereiche, darunter aufwändige Rokokogärten wie den Hofgarten Veitshöchheim, Botanische Sammlungen wie der nach dem 1613 erschienenen Kupferstichwerk "Hortus Eystettensis" angelegte Garten auf der Willibaldsburg Eichstädt und Anlagen riesigen Ausmaßes wie der Englischen Garten in München.

Mit einer Fläche von 427 Hektar (inkl. Maximiliansanlagen, Hof- und Finanzgarten) ist der Englische Garten eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt, größer als der Central Park in New York oder der Hyde Park in London.

Diese Gartendenkmäler zu pflegen erfordert stets einen besonderen Aufwand - in Zeiten anhaltender Trockenheit sind die bayernweit knapp 290 Gärtnerinnen und Gärtner besonders gefordert: Blumenrabatten und empfindliche Gehölze wie die Katsurabäume (Cercidiphyllum japonicum) im Aschaffenburger Schönbusch wollen gewässert werden. Aufgrund der langen Dürreperioden auch im Frühjahr und in den letzten Jahren leiden besonders die Bäume, deren Hitzeschäden erst circa zwei Jahre nach einer Dürreperiode sichtbar werden. Einige im Jahr 2016 in die Lindenallee des Ansbacher Hofgarten verpflanzte Großbäume erhalten derzeit alle zwei Wochen 400 bis 500 Liter Wasser pro Baum, auch Jungbäume werden gegossen.

Nicht gewässert werden Rasen- und Wiesenflächen sowie robuste Pflanzen, die sich nach der Dürreperiode von selbst erholen werden. Um das wertvolle Trinkwasser zu schonen, wird für das Gießwasser möglichst auf die Parkgewässer oder in Zisternen gesammeltes Wasser zurückgegriffen. Wasserknappheit kommt glücklicherweise bisher nur vereinzelt vor: Die Wasserspiele in der Eremitage Bayreuth ruhen derzeit, weil die sie speisenden Quellen nur noch wenig Wasser führen. Der Schwanenteich in der Rosenau weist zwar eine Wasserstandsdifferenz von einem Meter auf. "Die Teichbewohner wie die berühmten Trauerschwäne sind aber noch nicht in Gefahr," kann Steffen Schubert, Gartenleiter des Parks Rosenau beruhigen.

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