Preisverleihung

"Garten-Oskar" für Dünenstrand in Nordhessen

Landschaftsarchitektur
Mystische Morgenstimmung am Twistesee. Das Strandbad Bad Arolsen wurde mit dem "Garten-Oskar" 2018 der DGGL Hessen prämiert. Foto: Constantin Meyer, Köln

Der hessische Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V. (DGGL) hat im November 2018 den "Garten-Oskar" an das Büro Ines Schulz Landschaftsarchitekten aus Kassel für das Projekt "Neugestaltung Strandbad Bad Arolsen am Twistesee" verliehen. Die Auszeichnung wird in Kooperation mit dem Hessischen Umweltministerium jeweils im Herbst während einer Feierstunde auf Schloss Biebrich vergeben. "Das Strandbad am Twistesee ist ein gutes Beispiel für eine öffentlich nutzbare Anlage, die sich an die landschaftliche Situation anpasst und sich bestens in die Umgebung integriert. Bepflanzung und "Eingriff" sind sowohl eine Bereicherung der ökologischen Vielfalt als auch des Landschaftsbildes, so das Urteil der Jury der DGGL-Hessen. Mit den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten werde den Erholungssuchenden ein Freiraum angeboten, der in seiner Qualität speziell und einmalig sei.

Die Stadt Bad Arolsen ist seit 2005 mit ihren Partnerkommunen Diemelstadt, Twistetal und Volkmarsen Fördergebiet im Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West. Sie bilden die interkommunale Arbeitsgemeinschaft "Stadtumbau Nordwaldeck". Das neu gestaltete Strandbad am Twistesee ist dabei ein Vorzeigeprojekt für einen hochwertigen Planungsprozess im ländlichen Raum. Die Realisierung der Planungsidee, einen künstlichen Sandstrand anzulegen und eine an Dünen erinnernde Atmosphäre zu schaffen, war nur mit einer vorbildlichen Kooperation der beteiligten Gemeinden und Planungspartnern möglich. Aufgrund seiner Lage in einer attraktiven Region mit viel Landschaft, einem besonderen Stadtbild von Bad Arolsen und dem Twistesee hat das Waldecker Land ein hohes Erholungspotenzial.

Als gestautes Gewässer ist der Twistesee kein ursprüngliches Naturelement, sondern künstlich angelegt. Die Idee der Planverfasser war, das mittlerweile als harmonisch empfundene Landschaftsbild um eine "Dünenlandschaft" zu ergänzen, auch wenn Sandstrand und Dünen in einer Mittelgebirgslandschaft zunächst als fremd empfunden werden könnten. Doch die bewusst gewählten Vegetationsbilder einer Dünenlandschaft vermitteln in überzeugender Weise zwischen der ursprünglichen Vegetation im Zufahrtsbereich und der Weite des künstlich angelegten Sandstrandes am Ufer. Somit erinnert das neu geschaffene Landschaftsbild an Strände von Nord- und Ostsee. Den Planern ist es dabei gelungen, ursprüngliche Landschaftselemente, wie eine alte, groß gewachsene Eiche und eine großkronige Platane zu erhalten und in das Konzept zu integrieren. Auch die Lage und Gestaltung der Gebäude mit der Caféterrasse verschmelzen zu einer Einheit. Sie fügen sich harmonisch in das Gesamtkonzept und die Landschaftsgestaltung ein. Vom Strandbad am Twistesee als aufgewertetem Treffpunkt profitieren die Einwohner und Urlaubsgäste gleichermaßen. Die Anlagen können kostenfrei genutzt werden und sind barrierefrei für alle zugänglich.

Die DGGL Hessen möchte mit dem Preis die Diskussion über die Garten- und Landschaftskultur des 21. Jahrhunderts auf regionaler Ebene anstoßen. Gefordert waren innovative Projekte, die neue Grün- und Freiräume mit gestalterischem Anspruch in sozialer und ökologischer Verantwortung realisieren. Zudem "kürt der Garten-Oskar Projekte, die nicht nur ästhetisch und funktional, sondern vor allem auch auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind", sagte die Staatssekretärin im Umweltministerium Dr. Beatrix Tappeser, die gemeinsam mit Petra Hirsch, der Vorsitzenden des hessischen Landesverbandes der DGGL Hessen den Preis überreichte. Und sie ergänzte "Niemand möchte sich Städte ohne Parkanlagen, Grün- und Wasserflächen vorstellen. Ohne Straßen- und Platzbegrünung, Gärten und Spielplätze wären unsere Kommunen grau und unattraktiv". Grün- und Freiräume würden Quartiere nicht nur lebenswert machen, sie seien auch wichtig für die Gesundheit und Erholung der Menschen aller Altersgruppen und ein entscheidender stadtklimatischer Faktor, auch im Hinblick auf den Klimawandel.

Der Preis, eine symbolische Skulptur des Frankfurter Künstlers Bernhard Jäger, wird seit 2001 jährlich (bisher mit zwei Ausnahmen) verliehen und ist undotiert. Ausgezeichnet werden damit Projekte des öffentlichen Freiraums, die innerhalb der letzten fünf Jahre in Hessen fertiggestellt wurden. Preiswürdige Vorschläge nimmt die DGGL-Hessen von Personen, Büros und Organisationen gerne entgegen. Thomas Herrgen

Weitere Informationen: www.dggl.org/landesverbaende/hessen/garten-oskar.h...

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