Wien

Géza Hajós zum 70. Geburtstag

Gartenkunst Gartendenkmalpflege
Der Jubilar begründete im Jahr 1986, die österreichische Gartendenkmalpflege. Foto: Matthias Silveri

1942 in Budapest geboren, als Kunsthistoriker in Österreich seit mehr als 45 Jahren tätig, feiert Géza Hajós in Wien am 14.9.2012 seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar begründete vor mehr als fünfundzwanzig Jahren, im Jahr 1986, die österreichische Gartendenkmalpflege mit der Leitung der neugeschaffenen Abteilung Gartenarchitektur im Bundesdenkmalamt. Er befasste sich nicht nur mit den praktischen Angelegenheiten, sondern er widmete sich ebenso intensiv der Erforschung der österreichischen Gartenkunst und Gartengeschichte im europäischen Zusammenhang. Es entstanden, vom Bundesdenkmalamt beauftragt, weit mehr als hundert, von verschiedenen Autoren und Autorinnen verfasste, Parkpflegewerke.

Von 1991 bis 2010 in der Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten als erster Generalsekretär bestellt, hat Géza Hajós neben seinen beruflichen Möglichkeiten im Bundesdenkmalamt die ehrenamtliche Tätigkeit in dieser Gesellschaft genutzt, um die Anliegen der Gartendenkmalpflege und die Gartengeschichte einem größeren Kreis von Interessenten zugänglich zu machen. Dies erfolgte auf vielfache Initiativen des Jubilars. Einige Buchveröffentlichungen und Tagungen als Zeugnisse dieses Engagements seien hier genannt: "Historische Gärten in Österreich - Vergessene Gesamtkunstwerke" (1993), "Schönbrunner Gärten" als Band der Österreichischen Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege (2003), "Der malerische Landschaftspark in Laxenburg bei Wien" (2006), "Stadtparks in der österreichischen Monarchie" (1765-1918) (2007), gemeinsam mit Joachim Wolschke-Bulmahn herausgegeben: "Gartendenkmalpflege zwischen Konservieren und Rekonstruieren" (2011).

Auf das breit gefächerte Interesse von Géza Hajós verweisen die Tagungsthemen: "Gärten des Manierismus in Europa" (Wien 1987), "Der europäische Landschaftsgarten im 19. Jahrhundert" (Eisenstadt 1989), "Der europäische Barockgarten und seine heutige Verwendung" (Wien 1991), "Gartenarchitektur des Jugendstils und der Zwischenkriegszeit in Europa" (Wien 1994), "Gärten zwischen Kunst und Natur: Kulturelles Erbe und/oder ökologische Oasen?" (Eisenstadt 1996), "Gärten der Gegenwart - Geschichte von morgen. Auf der Suche nach zeitgenössischer Gartenkunst" (Wien 1999), "Garten Kunst im Bild, vermittelt durch Malerei, Literatur, Fotografie, Film" (Wien 2002), "Die Kunst der Wege, Alleen und Hecken in historischen Grünanlagen. Geschichte, Philosophie und Erhaltung" (Wien 2005), "Das Haus Habsburg und die Gartenkunst" (Wien 2007), "Jüdische Friedhöfe in Berlin und Wien" (Wien 2008), "Historische Gärten und Marketing" (Baden bei Wien 2009).

An zahlreichen internationalen Fachtagungen nahm und nimmt der Jubilar als Referent teil, ebenso wie er seit 1992 als Mitglied und seit 2010 als Ehrenmitglied des ICOMOS-IFLA International Committee for Cultural Landscapes, einer Arbeitsgruppe der Unesco, die Anliegen der Gartendenkmalpflege und des Kulturlandschaftsschutzes vertritt.

Die Belange der Gartenkunst und der Gartendenkmalpflege einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln, erreichte Géza Hajós auch durch die wiederholte Mitarbeit an Großausstellungen in Österreich. 1992 habilitierte er sich mit seinem 1989 veröffentlichten grundlegenden Buch "Romantische Gärten der Aufklärung. Englische Landschaftskultur des 18. Jahrhunderts in und um Wien". Seither nahm er die Möglichkeit an österreichischen Universitäten wahr, die Kunstkategorie Garten, die im kunsthistorischen Diskurs selten so beachtet wird, wie es ihr eigentlich zusteht, den Studenten näherzubringen und den einen oder die andere zu einer einschlägigen Diplomarbeit anzuregen.

Nicht ausschließlich als Gartendenkmalpfleger und Gartenhistoriker aktiv, hat Géza Hajós sich wiederholt mit der Architekturgeschichte sowie mit den theoretischen Grundlagen und der Geschichte der Denkmalpflege befasst und einige seiner Beiträge im Sammelband, "Denkmalschutz und Öffentlichkeit. Zwischen Kunst, Kultur und Natur" gemeinsam mit einigen seiner Aufsätze zur Gartengeschichte und zur Kulturlandschaft im Jahr 2005 veröffentlicht.

Mehrfach wurde der Jubilar bereits geehrt. Anlässlich seines 65. Geburtstages erschien im Jahr 2007 als Sonderband der Zeitschrift "Die Gartenkunst" die von Anette Freytag und der Verfasserin redigierte Festschrift. Im Juni 2012 verlieh dem Jubilar die Bayerische Akademie der schönen Künste den Friedrich Ludwig von Sckell-Ehrenring.

Forschend und beratend tritt Géza Hajós seit mehr als 25 Jahren für die Gartenkunst, die Gartengeschichte und die Gartendenkmalpflege ein und leistete und leistet damit auch während seines 2007 erfolgten Ruhestandes einen nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag zu deren Gedeihen und Blühen. Alles Gute und weiterhin viel Kraft zum fürsorglichen Eintreten für die historischen Gärten!

Prof. Dr. Eva Berger, Wien

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