Grüne Nachkriegsmoderne wertschätzen!

Historische Gärten, Parks und Plätze gelten als Highlights der Städte, sind in hohem Maße identitätsbildend und ziehen zahlreiche Besucher an. Ihre gestalterischen Besonderheiten bereichern Qualität und Vielfalt des Stadtbildes und ihr Erhalt ist vielerorts entsprechend ihrer Bedeutung durch den Denkmalschutz gesichert. Dabei scheint es allerdings eine imaginäre Zeitgrenze zu geben, bis zu der etwas als "historisch" geschätzt wird.

Das Grün der Nachkriegsmoderne - Anlagen, die inzwischen auch schon mehr als ein halbes Jahrhundert alt sind - erfährt bis heute kaum Wertschätzung. Dies gilt für einen Großteil der Fachleute und mehr noch für die breite Öffentlichkeit. In die Jahre gekommen, teilweise in der Pflege vernachlässigt, entsprechen die Grünanlagen vielfach nicht mehr den aktuellen Nutzungs- und auch Gestaltungsansprüchen, müssten generalüberholt werden. Doch bei vielen Verantwortlichen ist das Wissen um die besonderen gestalterischen Merkmale, die typisch waren für diese Zeit des Aufbruchs und des Neuanfangs gering oder gar nicht vorhanden. Und so wird die Entscheidung über Erhalt, Umgestaltung oder gar Verschwinden einer Anlage leider immer noch oft genug vom Zufall oder vom Glück bestimmt. Dieses "Lotteriespiel" von Zufall und Glück zu beenden, soll ein Forschungsvorhaben helfen. Mit Unterstützung durch die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) soll das Projekt "Nachhaltig gut. Das Stadtgrün der Nachkriegsmoderne - Qualitäten öffentlicher Grünanlagen der 1950/60er Jahre - erkennen und kommunizieren" helfen, qualifizierte fachliche Entscheidungen treffen zu können. Ziel ist es, Wissen zu vermitteln, um ein Bewusstsein für die Qualitäten dieses Grüns zu wecken und Entscheidungen zu fundieren. Durch die Kooperation von GALK-AK "Kommunale Gartendenkmalpflege", TU Berlin, Institut für Stadt- und Regionalplanung Fachgebiet Denkmalpflege und Bund Heimat und Umwelt (BHU) sind Verwaltung, Hochschule und Ehrenamtliche eingebunden - eine gute Basis für eine breitangelegte Kommunikation in die Öffentlichkeit.

Denn die Erhaltung unseres gartenkulturellen Erbes aus diesen Jahren des Neuanfangs ist auch deshalb bedeutend, weil zu erwarten ist, dass die Anlagen jener Zeit wertvolle Anregungen für die Zukunft der Städte - sowohl angesichts eines demographischen Wandels als auch von Klimaveränderungen - liefern können, siehe auch S. 7.. Heino Grunert, Dr. Ursula Kellner

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