Eine Exkursion der Beuth Hochschule für Technik Berlin

Grünes Prag – der Botanische Garten in der Moldau-Metropole

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Botanischer Garten Parks und Gärten
Abb.1: Die Studierenden der Beuth Hochschule für Technik posieren an zwei Lamas, die charakteristisch für den Botanischen Garten Prags sind. Foto: Leon Fell
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Wer an Prag denkt, dem kommen sofort die ikonische Karlsbrücke, die mittelalterlichen Gebäudefassaden und der geschichtsträchtige Wenzelsplatz im Herzen der Stadt in den Sinn. Die Tatsache, dass etwa ein Fünftel der Stadt aus Grünflächen besteht, geht inmitten des kulturellen Trubels oft unter. Neben den historischen Gärten an der Prager Burg fassen mehrere 100 Hektar Waldlandschaft die tschechische Metropole ein. Vom etwa 50 Hektar großen Botanischen Garten blickt man hinunter auf die Stadt. Es wirkt von oben, als wäre der Stadtkern in einem grünen Kessel versenkt worden.

Beim Betreten des Botanischen Gartens über den Südeingang durchquert man zunächst den historischen St. Klara-Weinberg. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Anhöhe unter König Wenzel den II. für den Weinanbau erschlossen. Den Höhepunkt erlebte der Weinberg unter Karl dem IV. Heute pflegen die Mitarbeiter*innen die Reben. Der Aufstieg hinauf zur Kapelle wird dabei zu einem sinnlichen Erlebnis. Man hört das seichte Plätschern eines Wasserspiels, bis man auf die kleinen Weinfässer trifft, in denen fruchtige Düfte ausgestellt sind. Am Ende des kopfsteingepflasterten Weges steht ein metallischer Baum, der in glockenförmigen Gefäßen weitere Gerüche aus Teesorten, Gewürzen und Kräutern bereit hält. Die Skulptur aus Edelstahl wurde vom Prager Künstler Lukás? Rais gebaut.

Auf dem Lehrpfad durch den Weinberg können sich die Besucher über die verschiedenen Rebsorten informieren. Eine kleine Ausstellung zeigt den Ablauf der Weinpresse im 19. Jahrhundert. Die St. Klara-Kapelle ist der Höhepunkt des Aufstiegs. Im barocken Winzerhaus kann der hauseigene Wein verkostet werden. Den Studierenden gefiel vor allem ein mit Weinkorken gefülltes Mobiliar am Fuße der Kapelle, das mit Holz verkleidet wurde. Es erinnert an ein kleines Bällebad, in das man sich legen und setzen kann. Nach dem anstrengenden Aufstieg wurde es als kurze Verschnaufpause genutzt. Dort genossen die angehenden Landschaftsarchitekten bei kühlen Temperaturen ein kurzes Sonnenbad. Von oben schaut man auf das Schloss Troja hinab. Das Zentrum des Schlosshofes definiert ein Brunnen, von dem aus vier breite Sichtachsen kreuzförmig auslaufen. In der winterlichen Mittagssonne lassen sich die Formschnitte auch vom Weinberg aus gut erkennen. An der Ostseite schließt sich ein weitläufiges Labyrinth an, das Zentrum charakterisiert ein großer Laubbaum. Die Studierenden witzelten darüber, dass ihnen bei der Aussicht, nur noch ein Glas Wein gereicht werden müsste, um die Liegewiese aus Kork vollends auszukosten.

Durch ein Tor am Fuße der Kapelle betritt man den Ornamentgarten. Hier erwartet einen die schnörkellose Wegeführung entlang der abwechslungsreichen Vegetation mit Formschnitten. Eine üppige Rasenfläche mit zwei mehrstämmigen Birken Betula pendula komplettiert die Eingangssituation des Hauptteils. Zwei parallel verlaufende Diagonalachsen führen vom Tor bis auf die andere Seite des Ornamentgartens, wo sich ein kleines Café befindet. Die beiden Achsen sind durch einen langen Zug aus einjährigen und mehrjährigen Stauden geteilt. Schon im Spätherbst lässt sich erahnen, was für ein farbenfrohes Bild man im Frühjahr und Sommer erwarten darf. Sonnenhüte Rudbeckia triloba, Kissenastern Aster dumosos und Rittersporne Delphinum werden in bunten Farben zu sehen sein. Die Tatsache, dass Anfang Dezember nur noch die alten Blütenstände einzelner Pflanzen zu erkennen sind, dämpft den Gesamteindruck etwas.

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Abb. 2: Die geschichtsträchtige St. Klara Kapelle im Hintergrund verleiht dem Ornamentgarten eine einzigartige Atmosphäre. Foto: Danilo Ballhorn
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Abb. 3: Die mit Zwergnelken Dianthus webbianus var. Alpinus bewachsenen Steinformationen geben den Vegetationsflächen einen urtümlichen Charakter. Foto: Leon Fell
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Abb. 4: Den Studierenden gefielen vor allem die Formschnitte und abwechslungsreichen Farbtöne des Japanischen Gartens. Foto: Leon Fell

Auf sich aufmerksam macht der Zierkohl Brassica oleracea, der in einem kräftigen Violett hervorsticht. Die orangebraunen Töne des Laubs, das frische Grün des Rasens und die tiefgrünen Koniferen bilden mit der Kapelle eine eindrucksvolle Kulisse. Die solitären Bäume verdecken immer wieder das Gelände, dadurch ergeben sich Spannungsmomente. Auch die Wege aus wassergebundener Wegedecke passen sich in die Umgebung stilvoll ein. Das leise Knirschen bei jedem Schritt untermalt den erlebbaren Raum. Im nordöstlichen Teil des Ornamentgartens befindet sich eine Gerölllandschaft mit Pflanzen, wie Kochscher Enzian Gentiana acaulis und die Bergkiefer Pinus mugo setzen auch im Winter grüne Akzente. Die Zwerg- oder Igelnelke Dianthus webbianus var. alpinus sorgt nicht nur im Sommer für ein Highlight im Garten. Auch im Spätherbst und über den gesamten Winter hinweg sticht die moosartige Staude durch ihren ansprechenden Wuchs hervor. Zwischen den groben Steinformationen hat man den Eindruck, die Igelnelke würde das Geröll verschlingen und einen moosförmigen Teppich darüber bilden. Die verwelkten Blütenstände schauen wie die Stacheln eines Igels aus dem Schauspiel heraus.

Weitere Pflanzen wie der Pyrenäen-Gamander Teucrium pyrenaicum ausSüdeuropa, die Netzblattiris Iris reticulata aus dem Iran und der Türkei und die Teppichflammenblume Phlox douglasii aus Kalifornien

beziehen anspruchslose Subtropengebiete, können aber auch in Mitteleuropa kultiviert werden. Sie stellen vor allem im Sommer einen farbenfrohen Bewuchs im sonst kargen Habitat dar. An einigen Laternen rankeln Kletterpflanzen, die in Form einer menschlichen Silhouette verschnitten sind. Eine wuchtige, fast klotzige Pergola grenzt den Ziergarten vom anliegenden Japanischen Garten ab.

Durch einen hölzernen Torbogen tritt man in den Japanischen Garten. Der Zugang ist einem "Torii" nachempfunden - eine landestypische Eingangsgestaltung, (s. a. Stadt+Grün, 04/2016, S. 46). Über einen Pfad aus Trittsteinplatten gelangt man direkt auf einen Findling, der mit japanischen Schriftzeichen verziert ist. Das gesamte Gartenkonzept erstreckt sich über ein hügeliges Terrain, das etwa einen halben Meter über den Gehweg ragt. Die Buchsbäume und Rhododendren sind in kissenartige Formen geschnitten. Neben den Grüntönen der Japanischen Sicheltannen Cryptomeria japonica trifft man auf orangefarbene Akzente und blaugraue Gräser. Bodendeckender Bambus und einzelne Farne geben dem Garten ein vielseitiges Erscheinungsbild.

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Abb. 5: Der Teich des Japanischen Gartens wird mit zarten Gräsern und einem steinigen Ufer eingefasst. Foto: Leon Fell
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Abb 6: An dem Schlagzeug aus Naturmaterialien bewiesen die Studierenden auch musikalische Qualitäten. Foto: Leon Fell
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Abb. 7: Vom Aussichtsturm, der im Hintergrund zu sehen ist, lässt sich das gesamte Südgelände des Botanischen Gartens und das Schloss Troja überblicken. Foto: Leon Fell

Sporadische Kiesflächen deuten immer wieder die typischen Elemente des Japanischen Gartens an. Inmitten der Vegetationsfläche wachsen Chinesische Pflaumenbäume Prunus salicina, der Rote Fächerahorn Acer palmatum und die Kobushi-Magnolie Magnolia kobus. Das Areal ist durch einen Weg aus unregelmäßig gebrochenen Steinen eingebunden. Das Highlight des Gartens setzt ein Teich, der zu Beginn dem Besucher verborgen bleibt. Das Element Wasser wird dabei von Steinen, Gräsern und strauchigen Gehölzen eingefasst. Charakteristische Bonsaipflanzen säumen die Wasserfläche, an die sich eine Meditationshütte anschließt. Von ihr aus kann man auf den Mediterranen Garten blicken, der in einem Hain vor allem Laubbäume aus dem Mittelmeerraum beherbergt. Der am Café angrenzende Steingarten komplettiert den südlichen Teil des Botanischen Gartens.

Das Nordareal zieht sich im Gegensatz zu dem kompakten Ornamentgarten weitläufig den Berg hinauf. Der Beginn des Aufstiegs hält Mobiliar aus Tauseilen bereit, von denen sich der Blick über den Ziergarten und das Schloss Troja genießen lässt. Nach einer warmen Mahlzeit im Café verweilten die Studierenden zur Mittagssonne in den Hängematten und bedienten damit das Klischee des Studentenlebens. Von einem Aussichtspunkt sieht man die Nordstadt Prags. Hierfür wurde eine tribünenartige Kulisse aus Holz geschaffen. Besonders interessant ist die geschwungene Form der Sitzflächen, die sich wellenartig von einem Zentrum in den Hang einarbeiten. Von der, beschotterten Fläche aus hat man einen guten Blick auf zwei imposante Lama-Skulpturen. Die beiden Figuren wurden von Lukás? Rais aus altem Schrott entworfen und gebaut. Sie sind ein Zeichen der Liebe und geben dem Hang einen nostalgischen Charakter. Die über vier meterhohen Lamas verbinden, wie auch die anderen Skulpturen Rais', den botanischen Charakter mit moderner Kunst. Kleinere Skulpturen sind teilweise nur temporäre Ausstellungsstücke, die immer wieder gegen andere Modelle ausgetauscht werden.

Der bepflasterte Hauptzugang entlang der metallischen Tiere mündet in einem weitläufigen Wegesystem durch den angrenzenden Mischwald, der sich über die Bergspitze erstreckt. Aus einem rund zehn Meter hohen Aussichtsturm kann man von April bis Oktober die gesamte Südanlage des Botanischen Gartens überblicken. Unter den hochgewachsenen Waldkiefern Pinus sylvestris geht man durch eine Fotoausstellung, die jedes Event des Jahres vorstellt. Der größte Anlaufpunkt ist der Spielplatz mit dem dazugehörigen Arboretum. Neben einem überdimensionalen Tic Tac Toe-Spiel wurden interaktive Elemente installiert, wodurch man die Natur erleben kann. Die Studierenden probierten sich an einem Naturschlagzeug aus, wofür unterschiedlich dicke Holzstämme aufgehängt wurden, die zwei Tonleitern ergeben. Zwei massive Holzplatten und flache Steine ergänzen das Konstrukt. Nebenan baumelt ein an Metallketten befestigtes Horn.

Die angehenden Landschaftsarchitekten interessierten sich vor allem für eine Ausstellung verschiedener Holzsorten. Dafür sind gleich große Holzblöcke hintereinander aufgereiht, die man anheben kann, um zu testen, welches Holz am meisten wiegt. Neben der Namensbezeichnung sind auch die Gewichte des jeweiligen Holzpflocks vermerkt. In ähnlicher Form kann man den Klang von Eichen-, Buchen- oder Kastanienholz untersuchen. Auch verschiedene Gesteine stellen einen lehrreichen Fundus an Naturmaterialien, den man auf Oberflächenbeschaffenheit, Gewicht und Eigenschaften ausprobieren kann. Auch das raschelnde Laub unter den Füßen steigert die Erlebbarkeit des Raums.

Nachdem man vorbei an einem funktionellen Trinkbrunnen den Wald in östlicher Richtung verlässt, schaut man auf einen etwas erhöhten kleinen See. Neben einigen Seerosensorten werden auch andere gewässertypische Pflanzen ausgestellt. Umringt wird die Wasserfläche von einem Gürtel aus Schilf, Gräsern und Uferpflanzen. Für einen besonderen Blickfang sorgt das Farbenspiel einer Muschelzypresse Chamaecyparis obtusa und einer Sumpfzypresse Taxodium distichum var. Imbricatum 'Nutans', die den Hintergrund des Sees besetzen. Vor allem das rote Laub der Sumpfzypresse sticht aus den Grüntönen der umstehenden Koniferen heraus. Den Studierenden gefiel vor allem, dass der See in einer Sichtachse mit der Kopfhöhe angelegt wurde. Dadurch würde das Wasser einen stärkeren Eindruck hinterlassen.

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Abb 8: Die rote Herbstfärbung der Sumpfzypresse Taxodium distichum var. Imbricatum \'Nutans\' setzt zwischen den nordamerikanischen Koniferen ein stimmungsvolles Highlight. n Foto: Danilo Ballhorn

Die gespiegelte Kulisse aus Nadelgehölzen, Schilf und den verblühten Stauden verbreitet bei leicht bewölktem Himmel eine natürliche Atmosphäre. Einzelne alte Baumstümpfe und Wurzeln ergänzen den sumpfartigen Charakter und bilden einen gelungenen Übergang zur benachbarten Moorlandschaft. In dieser wachsen typische Hochmoorpflanzen wie der Grönländische Porst Rhododendron groenlandicum, der Mittlere Wasserschlauch Utricularia intermedia und die Großfrüchtige Moosbeere Oxycuccus macrocarpos, besser bekannt als Cranberry. Wie bunt und facettenreich sich die Sumpfvegetation zeigen kann, überraschte ebenso wie die ausgezeichnete Planung und Umsetzung des Habitats. Ein unscheinbares Highlight in diesem Biotopstyp stellt der Langblättrige Sonnentau Drosera anglica dar. Dabei handelt es sich um eine fleischfressende Pflanze, die in der nördlichen Hemisphäre beheimatet ist. Neben ihrem außergewöhnlichen Erscheinungsbild ist sie vor allem so besonders, weil sich ihr Verbreitungsgebiet bis auf eine Höhe von 2000 Metern erstreckt.

Eine Ansammlung verschiedener Kiefern und Fichten schließt das nordamerikanische Feuchtgebiet ab und leitet auf einen Weg, der vom Nordeingang nach Süden verläuft. Hier säumen bunte Stauden wie Raublattastern Aster novae-angliae in gelb, violett und rosa sowie unterschiedliche Gräser vom Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides bis hin zum Chinaschilf Miscanthus sinensis. Selbst im Spätherbst bieten die Pflanzen eine abwechslungsreiche Vegetation, die mit Scheinzypressen und Hortensien gespickt ist. Direkt am Nordeingang befindet sich ein Areal mit immergrünen Gehölzen und Pflanzen, die schattige Standorte besiedeln. Eine Stechpalme in gutem Pflegezustand sticht mit ihren roten Beeren aus dem Grün hervor. Im Vordergrund zieren der Armenische Storchschnabel und pink blühende Raublattastern die Vegetationsfläche.

Geht man den Weg vom Nordeingang wieder in Richtung Süden, sieht man auf der linken Seite eine weitläufige Wiese mit verschiedenen Pfingstrosen und Obstgehölzen. Es folgt ein kreisförmig angelegtes Lilienbeet, ehe es in die nordamerikanische Halbwüstenlandschaft geht. Dort wachsen vor allem Palmlilien Yucca filamentosa und verschiedene Kleinkakteen. Einige Arten wurden schon abgedeckt, um sie vor dem anstehenden Winter zu schützen. Die violetten Blütenstände der Engelmannschen Opuntie Opuntia engelmannii sind zwar schon verblüht, setzen aber dennoch kolorierte Akzente im kargen Habitat. Steppengräser und Felskompositionen bilden die natürlichen Habitate Mexikos und der amerikanischen Südstaaten ab. Die Vegetation wird durch üppige Sand- und Kiesflächen eingebunden, die ein großzügiger Holzsteg erschließt. Außerdem ebnen Trittsteine und abgesenkte Holzbretter kleine Pfade durch die Pflanzenarrangements und topographischen Geröllböschungen.

Auf kleinen Podesten stellt der Botanische Garten seltene Gesteine und Pflanzen aus, die durch Infotafeln ergänzt werden. An einem benachbarten Hang läuten Mexikonesseln Agastache cana und Sonnenhüte Rudbeckia fulgida die nordamerikanische Prärie ein. Auf den Schotterflächen wachsen Stauden wie der Scheinsonnenhut Echinacea paradoxa und der Schmalblättrige Sonnenhut Echinacea angustifolia. Eine weidenähnliche Senke zieht sich den Hang hinab und versprüht mit Blick auf zwei Tipis den Flair der Prärie. Letzter Anlaufpunkt der studentischen Exkursion sind die Honigpflanzen, die sich südöstlich unterhalb des Waldes verorten lassen. Dort stehen für die Bienen beliebte Blüten und Obstbäume, die zusammen mit einem Imkerhaus und einer kleinen Ausstellung zur traditionellen Imkerei komplettiert werden. Grünes Gras und Bänke laden an dieser Stelle des Gartens nochmal zum Verweilen ein. Von dort aus steigt man wieder hinab zum Ornamentgarten, um den Rundweg abzuschließen.

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Abb 9: Alte Baumstümpfe, stehendes Wasser und seltene Sumpfpflanzen geben dem Nordamerikateil einen spektakulären Charakter. Foto: Leon Fell
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Abb. 10: Geröll, Sand und anspruchslose Vegetation hauchen dem Botanischen Garten texanischen Flair ein. Foto: Leon Fell


Fazit

Der Botanische Garten am Schloss Troja wird vor allem an den Wochenenden zu einem beliebten Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen. Bei einer Besichtigung des Botanischen Gartens darf das Nordamerika-Territorium nicht fehlen, das durch eine abwechslungsreiche Gestaltung ein breites Spektrum an Habitaten abdeckt.

Die Studierenden waren sowohl vom Botanischen Garten als auch von der Exkursion nach Prag insgesamt sehr angetan. Besonders sehenswert war für sie das Feucht- und Moorgebiet, das trotz der künstlich angelegten Wasserflächen einen natürlichen Charme versprühte. Auch der Langblättrige Sonnentau Drosera anglica war ein botanisches Highlight. Zu bemängeln sind die in den Herbstmonaten eingeschränkten Öffnungszeiten der verschiedenen Gartenbereiche. Etwa ist der Nordteil des Gartens nur am Wochenende geöffnet und man kann unter der Woche nur den Ornament-, den Japanischen und den Mediterranen Garten besichtigen. Während der Weinberg und die Honigpflanzen mit dem Imkerhäuschen täglich besucht werden können, ist der Waldspielplatz auch nur am Wochenende geöffnet.

Die Studierenden wünschen sich für die Zukunft, dass Abschlussfahrten wie diese nach Prag nicht nur auf der Initiative eines einzelnen Professors beruhen, sondern ins Lehrprogramm aufgenommen werden. Vielleicht wird diese Idee am ehesten umgesetzt, wenn Studierende selbst aktiv werden und bei der Hochschule diesen Vorschlag einbringen.

 Danilo Ballhorn
Autor

Student der Landschaftsarchitektur

Beuth Hochschule für Technik

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