Die Mozartstadt prunkt mit Gärten, Parks und Uferpromenaden

Grünes Salzburg - Grenzstadt zwischen süß und salzig

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Österreich Parks und Gärten
Salzburg liegt idyllisch am Fluss. Die Salzach teilt die Stadt fast mittig in zwei Hälften und hoch oben auf dem Mönchsberg thront die Festung Hohensalzburg. Foto: Tourismus Salzburg, Breitegger Günter

Wer an Salzburg denkt, dem fallen Mozartkugeln, barocke Architektur und die berühmten Festspiele ein. Die Stadt an der Salzach hat aber auch beeindruckende Gärten und Parks, Uferpromenaden und durchaus Modernes zu bieten. Die Landeshauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes ist mit etwas mehr als 150.000 Einwohnern (Stand 1. Januar 2017) Österreichs viertgrößte Stadt, nach Wien, Graz und Linz. Sie liegt im Salzburger Becken, das von der Salzach, die das Stadtgebiet fast mittig teilt, durchflossen wird. Umringt von Bergen geht Salzburg auf eine römische Siedlung zurück, wurde jedoch im Jahr 696 als Bischofssitz neu gegründet und stieg 798 zum Erzbistum auf. Im Westen grenzt Salzburg an den Landkreis Berchtesgadener Land mit den bayerischen Nachbarstädten Bad Reichenhall und Freilassing. Salzburg lag geographisch und politisch schon immer zwischen Österreich und Bayern, gehörte mal hier, mal dort dazu und war als Erzbistum lange ein selbständiges Staatsgebilde. Seit 1816 gehörte es dann als integraler Bestandteil zum Habsburger Kaiserreich und seit dessen Untergang 1918 zur Republik Österreich.

Vom Bischofssitz zur Mozartstadt

Der wirtschaftliche Erfolg Salzburgs und das Prosperieren der Stadt auch in Kunst und Architektur geht auf den bergmännischen Salzabbau und den Handel mit dem "weißen Gold" zurück. Zeitweise wurde auch Bergbau in echten Goldminen betrieben. Die Festung Hohensalzburg entstand ab dem 11. Jahrhundert. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt und eine der größten mittelalterlichen Burganlagen Europas. Ab dem 17. Jahrhundert wurde Salzburg durch Erzbischof Wolf Dietrich und seine Amtsnachfolger als Residenzstadt prunkvoll im Barockstil ausgestaltet. Als bekanntester Sohn der Stadt gilt der 1756 in der Getreidegasse 9 geborene Wolfgang Amadeus Mozart.

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Historischer Plan des Mirabellgartens. Die Grundstrukturen sind bis heute erhalten und zu erkennen.
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Die Hellbrunner Wasserscherze sind weltberühmt. Zu den manieristischen Automaten und wasserspeienden Anlagen gehört unter anderem diese Gruppe aus Hirsch und Hunden. Foto: Thomas Herrgen

Salzburg war nach 1816 zuerst eine kaum bedeutende oberösterreichische Kreisstadt, in die sich neben einigen Kurgästen nur wenige Maler und Literaten verirrten. Sie waren jedoch von der Schönheit der Stadt begeistert und trugen ihre Berichte in alle Welt; was Salzburg immer mehr zum Ziel von Touristen machte. 1860 begann der Abriss der Stadtbefestigungen. Im gleichen Jahr wurden die Bahnlinien nach Wien und München eröffnet, was für ein starkes Wachstum sorgte, Handel und Gewerbe aufblühen ließ. Im Zweiten Weltkrieg beschädigten US-Fliegerbomben große Teile der Stadt, die sich 1945 ohne weitere Gefechte den Amerikanern ergab. Dies ersparte ihr noch größere Schäden und die Wunden sind heute durch Wiederaufbau und Stadtentwicklung, auch mit Mitteln der Landschaftsarchitektur weitgehend verheilt. Salzburg hat sich zudem zu einer modernen Universitäts-, Handels- und Kongressstadt entwickelt und die Festspiele locken jeden Sommer tausende Menschen, Prominente und die High Society an. Das historische Zentrum Salzburgs steht seit der 1300-Jahrfeier 1996 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.

Grünes Salzburg

Trotz enger Bebauung hat Salzburg noch Raum für Grün und Natur. In vielen Gärten und Parks lassen sich die Sonne und das Leben genießen. Zentralste und stadträumlich wichtigste Grünanlage ist der Mirabellgarten, der zum gleichnamigen Schloss gehört. Es wurde um 1606 von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau außerhalb der damaligen Stadtmauern für die Geliebte oder heimliche Ehefrau des Erzbischofs, Salome Alt, erbaut und hieß zunächst Schloss Altenau. Sein Nachfolger und Neffe Markus Sittikus von Hohenems benannte das Schloss dann um. Der weibliche, italienische Vorname Mirabell leitet sich ab von mirabile "bewundernswert" und bella "schön". Der zugehörige Mirabellgarten liegt in der östlichen Altstadt. Er gehört zu den bekanntesten Touristenzielen der Stadt und Österreichs. Zu ihm gehören das Große und Kleine Parterre (Kleine und Große Achse des Wasserparterres), der Rosengarten, die Orangerie, der Theatergarten (Heckentheater) und das Bosquet, der so genannte Zwergelgarten (eine Sammlung von Steinskulpturen) sowie der Bastionsgarten (Wasserbastei). Im Norden grenzt an den Mirabellgarten heute der Kurgarten an. Die Gesamtanlage mit allen Nebengebäuden und Gartenbaudenkmalen steht unter Denkmalschutz.

Aber auch der Volksgarten, die Hellbrunner Allee und der Furtwänglerpark im Festspielbezirk sind bedeutende Freiräume, nicht zuletzt die grünen Ufer der Salzach mit den gestalteten Promenaden, unter anderem der Elisabethkai und der Franz-Josef-Kai. Salzburg zählt zu den fahrradfreundlichsten Städten Österreichs und hat ein hervorragend ausgebautes Radwegenetz, auf dem die Stadt bequem erkundet werden kann. So sind auch etwas außerhalb das Schloss Leopoldskron mit dem Leopoldskroner Weiher, der Aigner Park oder das Schloss Hellbrunn mit seinem weitläufigen Lustgarten per Pedale gut erreichbar.

Insgesamt sind etwa 1100 Hektar im Stadtgemeindegebiet bewaldet; 165 Hektar stehen im Eigentum der Stadtgemeinde Salzburg. Regelmäßige Waldpflegearbeiten sichern den Naturraum. Die Waldflächen unterliegen strengen umweltschutzrechtlichen Bestimmungen, deren Ziel es ist, diese vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft zu erhalten. Mönchsberg, Kapuzinerberg, Hellbrunnerberg, Josefiau, Salzachsee-Saalachspitz und Königswäldchen sind rechtlich als Erholungswald, teils als Landschaftsschutzgebiete und "Geschützter Landschaftsteil" abgesichert. Außerhalb der Stadtwälder wachsen etwa 35.000 Allee-, Straßen- und Gartenbäume zwischen der Bebauung. 21.000 Bäume davon stehen auf Gemeindegrund. Der häufigste Baum ist die Birke mit genau 2662 Exemplaren, das sind mehr als 13 Prozent aller Stadtbäume (Zahlen/Quelle: Stadt Salzburg).

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In Salzburg kommt niemand um Mozart herum. Seine Geburtsstadt ehrte ihn mit einem nach ihm genannten Platz, den zusätzlich sein Denkmal schmückt. Foto: Tourismus Salzburg
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Der barocke Mirabellgarten am gleichnamigen Schloss ist die größte und schönste altstädtische Grünanlage Salzburgs. Foto: Tourismus Salzburg
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Das Parterre von Hellbrunn liegt – sehr ungewöhnlich – auf einer seitlichen, nicht direkt zur Schlossfront ausgerichteten Achse. Kastenlinden rahmen den Teppich, der nur (noch) aus Rasen und Buchsbaum besteht. Foto: Thomas Herrgen

Der Kapuzinerberg

Der Kapuzinerberg erhebt sich am rechten Ufer der Salzach und umrahmt gemeinsam mit dem Mönchsberg und dem Festungsberg die Altstadt. Mit seinem weiten Plateau ist der Kapuzinerberg ein Ort der Naherholung, ein Ausflugspunkt für Wanderer, Sportler und Hundebesitzer. Auch viele Salzburg-Gäste besuchen die Kapuzinerkirche, die Kalvarienbergkapellen, das Mozartdenkmal oder das Franziskischlössl. Dank der fast unberührten Natur und der Geschlossenheit des Waldes auf dem Kapuzinerberg lässt sich hier eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt beobachten. In den kühlen Felswänden im Norden gedeihen einige Alpenpflanzenarten, die sonst nur in Höhen über 1600 Meter vorkommen.

Schlosspark Hellbrunn

Im Südosten der Stadt, etwa 25 Fahrradminuten vom Zentrum entfernt liegt der mit Abstand größte und wohl schönste Park Salzburgs. Hellbrunn ist nicht nur wegen seiner Dimensionen, dem intensiven Grünbestand und als Gartendenkmal, sondern vor allem wegen seiner Wasserspiele in ganz Europa und der Welt bekannt.

Der 1612 zum Fürsterzbischof von Salzburg gewählte Markus Sittikus Graf von Hohenems begann direkt nach Amtsantritt eine rege Bautätigkeit. Am Fuße des Hellbrunner Berges ließ er zwischen 1613 und 1615 das Lustschloss, eine "Villa suburbana" mit einem weitläufigen, 60 Hektar großen Park errichten, um hin und wieder der Hektik der Amtsgeschäfte in die Sommerfrische zu entfliehen. Architekt Santino Solari, der auch schon den Salzburger Dom erbaute, orientierte sich an italienischen Vorbildern. Um den U-förmigen Ehrenhof herum entstanden Nebengebäude in symmetrischer Anordnung. Schloss, Zufahrtsweg von Osten, Ostportal und Fürstenweg reihen sich als eine weit in die Landschaft erstreckende Achse aneinander. Die Hellbrunner Allee (vor allem Linden und Eichen aber auch Rosskastanien, Ahorne, Buchen) gilt heute mit rund 400 Jahren als eine der ältesten, herrschaftlichen Alleen Mitteleuropas. Österreichs Kunstgeschmack im Übergang von der Spätrenaissance zum Barock war damals vom Manierismus geprägt. Die Landschaftsarchitektur setzte diese Stilrichtung durch Überraschungseffekte und Groteskes, mit künstlichen Grotten und aufwändigen Wasserspielen um, die den Besucher auch erschrecken sollten. Sie entstanden in Schlossnähe zur Belustigung und Zerstreuung, auch kombiniert mit Kleinarchitekturen.

Westlich des Schlosses wurde ein vorhandener "Tiergarten" als Jagdgehege einbezogen. Der Park im Allgemeinen ist öffentlich zugänglich und dient der Naherholung, während die Gebäude, Grotten und Wasserspiele im manieristischen, "pathetisch-schwülstigen" Stil gegen Gebühr besichtigt werden können.

Parterre und Achse

Seit der Umwandlung im Barock zeigt sich das Parterre mit Mustern aus typischem Einfassungsbuchs (Buxus sempervirens 'Suffruticosa') heute mit Rasen als Füllung. Die Hecken sind stark durch die Buchsbaumkrankheit (Pilz Cylindrocladium buxicola) geschädigt und müssen fortlaufend kontrolliert und ausgetauscht werden.

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Eine der Wasserachsen am Schloss weitet sich mittig zu einem großen, ovalen Becken auf. Sie führt weiter zum so genannten „Fürstentisch“ mit Wasserscherzen. Foto: Thomas Herrgen
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Trotz vieler Historie zeigt sich Salzburg auch modern. Die Umgestaltung der Faberstraße schuf eine innerstädtische, verkehrsberuhigte Zone für vielerlei Nutzungen, auch zum Abhalten von Wochenmärkten. Foto: die grille selbständige landschaftsarchitekten
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Hochwasserereignisse führten zur Sicherung und Umgestaltung der Salzachufer. Am Elisabethkai entstand eine etwa einen Kilometer lange Mauer, die auch als Sitzgelegenheit dient und über Treppen gequert werden kann. Foto: die grille selbständige landschaftsarchitekten

Den Rahmen geben zahlreiche Marmorskulpturen, unter anderem Einhorne und das große Wasserbecken, das in dem Parterre-Teppich wie eine Insel liegt. Kleine Holzbogenbrücken stellen die Verbindung zur Umgebung her und die Achse vom westlichen Schlossende und den Wasserspielen teilt diesen Bereich axial-symmetrisch, um sich im Landschaftsgarten fortzusetzen und dann zu verlieren. Diese West/Südost-Achse ist neben jener von Osten zum Schloss das Hauptrückgrat von Hellbrunn. Das Parterre wird am Rand von Lindenalleen mit Sitzbänken und altem Baumbestand flankiert, während der Hellbrunner Berg den Hintergrund bildet und mit dem "Monatsschlössl" einen Blickfang hat.

Hellbrunner Arboretum

Die Inventarliste von Hellbrunn verzeichnet etwa 80 Gehölzarten und -sorten mit fast 1000 Exemplaren als Solitäre, in Gruppen und als Alleebäume. Die wesentlichen Stückzahlen entfallen auf Ahorne, Birken und Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) in der Kastanienallee, Hainbuchen (Carpinus betulus) und Eschen (Fraxinus excelsior), Fichten (Picea abies), Eichen (Quercus robur, Q. palustris, Q. frainetto) sowie Sommer- und Winterlinden, die zum Teil in Kastenform das Parterre gegenüber dem englischen Parkteil abgrenzen. Dort wurden zahlreiche Gehölze mit Schrifttäfelchen in botanisch-deutscher Nomenklatur versehen. Die Sammlung ist zu einem beachtlichen Arboretum angewachsen, darunter stattliche Exemplare wie Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides), Rotblättrige Buche (Fagus sylvatica 'Atropunicea') Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) und mehr oder weniger seltene Gehölze wie die Europäische Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) oder die Kaukasische Zelkove (Zelkova carpinifolia).

In den zum Teil neu angelegten Flächenpflanzungen und Rabatten finden sich Rosen, Dahlien, verschiedene Stauden und Riesengräser. Exponierte Stellen wie das Hauptportal im Osten sind mit hohen Lorbeerpyramiden zierend hervorgehoben. Insgesamt bleiben die Hellbrunner Pflanzungen ruhig und zurückhaltend. Im Fokus stehen die Topografie, die Wasserspiele und der alte Gehölzbestand mit hohem Pflege- und Unterhaltungsaufwand.

Übergang zur Landschaft

Das weitläufige Gelände im Süden ist von Wiesen, Wegen, Baumreihen und Alleen geprägt. Darin eingebettet entstand das später "barockisierte" Parterre. Am bewaldeten Hellbrunner Berg nordöstlich des Wasserparterres folgte schließlich ein Englischer Landschaftsgarten als Gegenpol zum geometrischen Teil. Auf dem Berg vervollständigen das "Monatsschlössl" (wurde angeblich in einem Monat erbaut), das "Steintheater", der "Watzmannblick" und eine "Stadtaussicht" - ein Felsvorsprung mit Blick zur Hohensalzburg - die Parkelemente. Heute beherbergt der ehemalige Tiergarten den Salzburger Zoo, im "englischen" Teil wurden zahlreiche Zierbeete, ein Spielbereich und der "Wundergarten der Sinne" integriert. Die Gebäude inklusive Monatsschlössl dienen als Museen der Stadt Salzburg, die nach Ende der Habsburgischen Monarchie die Liegenschaft seit 1922 verwaltet.

Stadt der Gegenwart

Auch wenn Salzburg auf den ersten Blick wie ein großes Freilichtmuseum wirkt, es gibt auch die moderne Stadt. Hochbau- und Landschaftsarchitekten realisieren zeitgenössische Projekte die zeigen, dass Mozarts Geburtsstadt im 21. Jahrhundert angekommen ist. Das zeigt sich vor allem beim Neubau der Musik-Universität Mozarteum am Mirabellplatz 1.

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In der Enge von Topographie und Bebauung ist die Salzach mit ihren grünen Ufern, Alleen und Promenaden ein wichtiger Freiraum. Foto: Thomas Herrgen
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Das Museum der Moderne ruht auf dem Mönchsberg über der Stadt. Die zeitgenössische Architektur integriert einen alten Wasserturm. Foto: Marc Haader
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Auch von der Café-Terrasse am Museum der Moderne hat man einen herrlichen Blick über die Altstadt und zur Festung Hohensalzburg. Foto: Marc Haader

Der aus dem Wettbewerb von 2002 hervorgegangene Entwurf von Architekt Robert Rechenbauer aus München wurde bis 2006 realisiert. Mit der Natursteinfassade des eingefügten, kubischen Solitärs und dem Vorplatz im gleichen Naturstein öffnet sich der Komplex zur Stadt und formt einen Eingang zum Mirabellgarten. Das Mozarteum beherbergt die gesamte universitäre Musikausbildung mit Konzert- und Kammermusiksälen, die auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Die Freianlagen fungieren dann wie ein Foyer. Während des normalen Ausbildungsbetriebes sind sie Pausenhof, Ort der Begegnung und Verabredung oder einfach nur ein Platz, um kurz Luft zu schnappen.

Ein noch junges Projekt ist die Umgestaltung der Faberstraße in der Länge eines Stadtblockes zu einer verkehrsberuhigten Wohnstraße. Als Platzfolge aufgelockert und mit einer zonierten Durchfahrt versehen wurde die Straße in verschiedene, barrierefreie Bereiche gegliedert, die durch den Einsatz verschiedener Beläge erkennbar werden: Lange Pflaster-/Plattenteppiche markieren die ruhigeren Zonen. Das klassische Straßenprofil wird so aufgebrochen und trotz hohem Asphaltanteil ein Platzcharakter erzeugt. Die bestehende Baumkulisse wurde erweitert, die Bauminseln als erhöhte Sockel zum Sitzen und Benutzen umgebaut. Die zurückhaltende Gestaltung erlaubt eine Vielzahl an Nutzungen, unter anderem die Durchführung eines Wochenmarktes. (Planung: die grille Landschaftsarchitekten, Projektzeitraum 2011-2013, Auftraggeber/Bauherr: Magistrat der Stadt Salzburg, Stadtplanungsamt, Straßen- und Brückenamt).

Wasser und Berge

Für jede Stadt am Fluss ist die Lage meistens ein Glücksfall. So auch in Salzburg, wo sich die Salzach ruhig und besänftigend als schimmerndes Band mitten durch die barocke Kulisse bewegt. Segen auf der einen Seite kann das Wasser aber auch seine zerstörerischen Kräfte entwickeln. Das Jahrhunderthochwasser von 2002, bei dem die Altstadt nur um wenige Zentimeter einer großen Katastrophe entging, bewog die Stadtpolitik dann zum Handeln. Außerhalb Salzburgs wurde dem Fluss nach und nach wieder mehr Raum zur Ausdehnung gegeben oder das Flussufer gegen Erosion gesichert. Innerhalb der Stadt, wo dafür kein Platz ist, wurde 2005 eine bauliche Schutzmaßnahme realisiert. Der Elisabethkai erhielt eine etwa einen Kilometer lange und circa 50 Zentimeter hohe Mauer entlang des Ostufers der Salzach. Durch das Gestaltungskonzept (Planung: die grille, wie zuvor) ist die Schutzanlage gleichzeitig eine benutzbare, urbane Struktur. Der Uferabschnitt zwischen Staatsbrücke und Eisenbahnbrücke wird täglich von vielen Bewohnern und Touristen genutzt. An sonnigen Tagen ist kaum ein Sitzplatz frei und der Rasen davor ist von Menschen bevölkert. Die Promenade, durch eine leichte Anhebung breiter geworden, wird von der alten Uferallee begleitet und bietet so ausreichend Platz für alle. Die Schutzanlage als massiver Sockel in Sitzhöhe ist an ausgewählten Stellen mit Holzauflagen und verschiedenen Durchgangstypen gestaltet, die es erlauben, die niedrige Mauer leicht zu überqueren. Eine spezielle, changierende Betonmischung gibt dem Element einen eigenen Charakter (Auftraggeber/Bauherr: Bundeswasserbaubehörde, vertreten durch Amt der Salzburger Landesregierung für Wasserwirtschaft und Magistrat der Stadt Salzburg, Kanal- und Gewässeramt).

Doch am Ende lässt sich Salzburg wieder hoch oben am besten überblicken. Vom Mönchsberg hat man nicht nur eine gute Aussicht auf die Altstadt, die Salzach und das Salzburger Land. Hier befindet sich in Traumlage, an einer steil abfallenden Klippe das 2004 eröffnete Museum der Moderne. Der mit dem lokalen Untersberger Marmor verkleidete Bau beherbergt zeitgenössische Kunst und integriert einen Wasserturm aus dem 19. Jahrhundert. Zu den Freianlagen gehört die atemberaubende Caféterrasse mit 1-A-Blick zur Altstadt und zur Hohensalzburg, der jeden Salzburg-Besuch zum Abschluss nochmals versüßt.

Anmerkungen

Weitere Informationen, Quellen und praktische Tipps:

www.stadt-salzburg.at

www.salzburg.info

www.hellbrunn.at (Herzlichen Dank an die Schlossverwaltung Hellbrunn, Frau Ingrid Sonvilla für die freundliche Unterstützung)

www.landschaftsarchitektur-heute.de

www.nextland.at

www.nextroom.at

www.oegla.at

Dipl.-Ing.(FH) Thomas Herrgen
Autor

Landschaftsarchitekt

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