Ursula Gräfin zu Dohna

Gruß zum 100. Geburtstag

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG)
Ursula Gräfin zu Dohna. Foto: privat

Ursula Gräfin zu Dohna beging am 15. Dezember ihren 100. Geburtstag. Ehemalige Weihenstephaner, Freunde, Mitarbeiter und Kollegen senden ihr herzliche Grüße nach Gronau in Niedersachsen, wohin sie 1983 übersiedelte, nicht zuletzt der Unterzeichner aus dem Grünen Zentrum Bayerns in Weihenstephan.

Schon in frühen Jahren hatte sie in ihrer Heimat eine in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft mit Gutsanlagen und Schlossgärten kennen gelernt und war durch diese geprägt worden - dort, wo "die Dohnas seit dem 18. Jahrhundert die erste Rolle unter den ostpreußischen Familien spielten" wie Udo von Alvensleben es in "Besuchen vor dem Ursula Gräfin zu Dohna Untergang" formulierte.

Die Ergebnisse ihrer langjährigen Forschung zur ostpreußischen Gartenkultur, der sie sich aufgrund ihrer Herkunft besonders verpflichtet fühlt (sie wurde in Seepothen bei Königsberg geboren), sind in dem 1993 herausgegebenen Buch "Gärten und Parks in Ostpreußen. 400 Jahre Gartenkunst" zusammengefasst. Im Jahre 2000 erschien ihr Buch "Die Gärten Friedrichs des Großen und seiner Geschwister".

Ursula Gräfin zu Dohna hat in Freising-Weihenstephan bei München im Fachbereich Landschaftsarchitektur der Fachhochschule (heute Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) über Jahrzehnte als Dozentin für das Fach "Geschichte der Gartenkunst" gewirkt. Dabei war es ihr ein besonders Anliegen, den zukünftigen Landschaftsarchitekten ein Gefühl für die Werte einer zu bewahrenden Gartenkultur zu vermitteln. Neben der Lehrverpflichtung an der Fachhochschule hat sie auch aktiv im Institut für Freiraumplanung gearbeitet. Auf ihre Initiative hin erfolgte der Forschungsauftrag der VW-Stiftung zur Erfassung der historischen Privatgärten in Rheinland-Pfalz und mit ihrer Unterstützung konnte 1984 die Dokumentation der Forschungsergebnisse "Gartenkunst in Rheinland-Pfalz" vorgelegt werden. 1986 erschien das vor ihr gemeinsam mit Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und Philipp Graf Schönborn erarbeitete Werk "Private Gartenkunst in Deutschland".

Ihr war es ein besonderes Anliegen, auf die gartenkünstlerisch herausragenden Parkanlagen der ehemaligen DDR aufmerksam zu machen, was ihr seit den 60er Jahren durch den engen fachlichen Austausch mit dem langjährigen Potsdamer Gartendirektor Dr. Harri Günther eindrucksvoll gelang.

Als 1994 die Niedersächsische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten e. V. gegründet wurde, wählte man Ursula Gräfin zu Dohna zur 1. Vorsitzenden und ernannte sie im Jahre 2001 zur Ehrenvorsitzenden. Im Gefolge der Aktivitäten dieser Gesellschaft wurde 1997 eine Stiftung errichtet, die weiteren interessierten Förderern die Möglichkeit eröffnet, selbst aktiv an der Bewahrung des gartenkulturellen Erbes teilzunehmen. Ihre umfangreiche Gartenfachbibliothek, mit Büchern über 50 Jahre gesammelt, übereignete sie der Niedersächsischen Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten e. V. als Geschenk, heute im Harderbergschen Haus am Rande des Großen Gartens in Hannover-Herrenhausen.

Mehr als 20 Jahre war Ursula Gräfin zu Dohna Mitglied im internationalen Spezialkomitee für historische Gärten von ICOMOS und hat als effektive member die deutschen Interessen wahrgenommen. So wirkte sie unter anderem entscheidend mit an der Erarbeitung der "Charta von Florenz" der 1981 verabschiedeten "Charta der historischen Gärten". Viele Jahre hat sie auch aktiv im Arbeitskreis Historische Gärten der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) mitgearbeitet.

Im Jahr 1994 ehrte die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) Ursula Gräfin zu Dohna mit dem "Horst Köhler-Gedächtnispreis".

Am 29. September 2002 wurde ihr im Gutshaus Ohr in Niedersachsen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Prof. Dr. Michael Goecke

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