Heimische Wildgehölze

Perdita Fricke zu: „Übersehene Schätze“, Stadt+Grün 8/2019 von Ulrike Aufderheide, S. 16ff

Sehr geehrte Frau Aufderheide,

mit Freude und großem Interesse habe ich Ihren Artikel über heimische Wildgehölze und -stauden gelesen. Besonders der Hinweis auf die Pflanzenwelt der Warmzeiten und deren Weiterentwicklung und Fortbestehen in unserer heutigen Zeit habe ich sehr begrüßt.

In meinen baumkundlichen Führungen durch unser Arboretum „Baumpark Thedinghausen“ erinnere ich meine Gäste immer an die Klimaschwankungen unserer jüngsten geologischen Vergangenheit und natürlich auch an die ursprüngliche Vegetationszusammensetzung unserer Landschaften vor dem Eingriff des Menschen. Als gelernte Diplom-Geographin und Geologin interessieren mich immer pflanzengeographische Zusammenhänge. Auf einen kleinen Fehler im Manuskript möchte ich Sie aber doch hinweisen, falls es Ihnen nicht bereits aufgefallen ist: die Eem-Warmzeit ist nur 130.000 Jahre her, nicht 130 Millionen Jahre.

Die Beschreibungen der verschiedenen wärmeliebenden heimischen Pflanzengesellschaften im Artikel finde ich sehr interessant und für die Erweiterungsplanungen unserer Anlage sehr empfehlenswert und hilfreich, denn auch bei uns im niedersächsischen Tiefland und trotz hoher Grundwasserstände leidet die Natur unter der Trockenheit. In unserem noch jungen Arboretum (Pflanzung ab 2005/2006) mit 450 Laubbaumarten und -sorten wird sich zeigen, welche der Gehölze mit diesen schwierigen klimatischen Bedingungen am besten zurechtkommen werden. Und wir haben elf der von Ihnen beschriebenen Gehölze im Sortiment des Baumparks! Vielleicht können sich einige der wärmeliebenden Pflanzen bei uns erfolgreich durchsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Perdita Fricke