Experimentelles Grün in internationalen Gartenkabinetten

Highlights der Internationalen Gartenausstellung 2017 in Berlin

von:
IGA Berlin 2017 Internationale Gartenausstellungen
Aus dem Entwurf zur Wechselflorbepflanzung von Dipl.-Ing. Petra Pelz, Freie Landschaftsarchitektin. Foto: Petra Pelz

Die alle zehn Jahre in Deutschland ausgerichtete internationale Gartenausstellung, die in diesem Jahr am 13. April in Berlin eröffnet, überrascht mit vielen Gärten unterschiedlichster Prägung. Sie bietet experimentell und innovativ gestaltetes Grün in internationalen Gartenkabinetten, Hausgärten, die hier Gartensituationen heißen, und den bekannten "Gärten der Welt", die bereits seit 1987 ein garteninteressiertes Publikum erfreuen. Ein besonderer Garten wächst hier auch auf dem Dach direkt am Haupteingang Blumberger Damm. Auf Basis des ZinCo-Systemaufbaus "Steinrosenflur" gestaltet er sich als vielseitiges Mosaik aus sämtlichen Biodiversitäts-Modulen. Der Plan dazu stammt aus der Feder der Firma Fairplants-System GmbH und wurde im Sommer 2016 unter der Projektträgerschaft der IGA Berlin 2017 und dem Deutschen Dachgärtnerverband e. V. ausgeführt. Ein bedeutsames Referenzprojekt, das mit einer sorgfältig abgestimmten, nachhaltigen Futterpflanzenauswahl den Artenreichtum an Flora und Fauna über das IGA Jahr hinaus noch erweitern wird. Besucher haben die Gelegenheit, die Anlage zu betrachten.

Ein Englischer Garten mit Musik aus der IGA Arena

Von hier aus sieht man den neuen Englische Garten, den das Büro Austin-Smith:Lord aus Manchester plante. Auf 6000 Quadratmetern bietet er ein reetgedecktes Cottage, den klassischen zugehörigen Cottage Garden, einen Rosen- und Staudengarten, eine Obstwiese und ausgedehnte Rasen- und Erholungsflächen.

Manchmal - vorwiegend in den Abendstunden wird Musik in der britischen Idylle zu hören sein: in mittelbarer Nähe liegt die Arena - fast ein Pendant zur Berliner Waldbühne, die 5000 Zuhörern Platz bietet. Entworfen wurde sie vom Architekturbüro Paul Böhm aus Köln. Die neue Bühne hat zwei Seitenflügel und fügt sich mit dem geschwungenen, ebenfalls begrünten Dach fließend in die Parklandschaft des Gesamtgeländes ein. Zugleich verspricht sie große Flexibilität, denn ihre Grundfläche kann bei Bedarf vergrößert werden und bietet dann einem ganzen Orchester Platz. Hier kommen Liebhaber klassischer Musik wie Theater- Kabarett, Rock- und Sportfans auf ihre Kosten. Sie finden auf Rasenstufen im Stil eines klassischen Amphitheaters Platz.

Gartensituationen - nicht nur für die private Welt

Gegenüber liegen die Haus- und Privatgärten, die Besuchern vielseitigste Inspiration für die Gestaltung bieten. "Move me" lautet der Titel einer Gartensituation, die das Thema Platzmangel im urbanen Raum auf Dachgärten, Balkonen und in Hinterhöfen beleuchtet. Das Büro LA21 Berlin hat darin alle Elemente verschiebbar konstruiert. Selbst Gemüsebeete lassen sich je nach Anbaupflanze hinsichtlich der Lichtansprüche zur Seite rollen. Staudenelemente schmücken jeden beliebigen Ort im Garten - je nach Sonnenstand oder Dekorationswunsch. Ein dreh- und kippbare Kräuterbehältnis lässt sich in horizontaler Lage optimal bepflanzen und pflegen. Einzig Bäume und Bambus bilden einen Hain, schützen vor Einsicht oder teilen die Fläche in verschiedene Räume. Rasen- und Sandelemente dienen als Spielflächen für Kinder. Da Re- und Upcycling immer populärer wird, sind die Pflanzbehältnisse aus Paletten gefertigt. Auf stabilen Rollen können sie alle Funktionen aufnehmen. Als Substrat wird Ziegelbruch verwendet, der in großen Mengen in Berlin vorhanden ist. Ein blickdurchlässiger Zaun weckt das Interesse der Besucher. Im "Perspektivwechsel" - entworfen vom Büro Grünplan Berlin - öffnet ein Portal aus Apfelbäumen den Eingang zum Garten. Eine Wegkreuzung gibt die Möglichkeit in zwei Richtungen zu gehen, jeweils begleitet von Stauden und Gräsern, die sich langsam im Wind bewegen, beruhigend rascheln und Gedanken auf die Reise schicken. Der Weg endet in einer Treppe zum Sitzplatz. Zwischen Natursteinmauern gibt es etwas zu Entdecken. Ein zweiter Aufgang wechselt die Perspektive. Oben angekommen überraschen Bahnschienen nicht flach gebettet, sondern stolz aufgerichtet als berankter Durchgang in einen anderen Gartenteil. Von ganz oben bietet sich die Vogelperspektive.

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Anregungen für Schmuck- und Ruhezonen im öffentlichen Grün

"Pflanzen streifen Klinker" lautet das Thema eines Gartenteppichs, der aus Pflanzen und Klinker gewoben wurde. Umgeben von einer grünen Hecke tritt der Besucher in ein bunt-grünes Zimmer mit Sitzmauer. Ein Weg aus weißen, grauen, roten und blau-bunten Pflasterklinkern schafft die Struktur für einen Teppich aus beständigen, bodendeckenden Pflanzenarten. Die dichte trittstabile Pflanzendecke hält die Feuchtigkeit lange im Boden und lässt kein Unkraut zu. Cerastium tomentosum und Sedum cauticola schaffen hier ein wertvolles Insekten-Habitat, Salbei verströmt einen angenehmen Duft. So bieten einfache Materialien mit einer neuen Idee eine besondere Gestaltung. Schon größer ist die "Präriepflanzung mit Holz", die auf einer Fläche von 121 Quadratmetern eine geradlinige Gliederung aus quadratischen Flächen und Podesten vorstellt, die als Erschließung funktionieren und ein zentrales Erlebnis der Pflanzung aus der Mitte heraus ermöglichen. Rasensenke, Feuerstelle und eine kleine Holzskulptur akzentuieren, die Präriepflanzen in Verbindung mit Holz sind natürliche und vergängliche Elemente, die hier sehr weich wirken.

Ein gutes Gegenstück zum traditionellen Hausgarten bildet der der "Aquaponic Garten" vom Büro Glada Berlin. Er setzt die klassische Wand zwischen Einfamilienhäusern als neues, multifunktionales Gestaltungselement um, das die Gartennutzung nachhaltig ergänzt. Der Garten geht von der Horizontalen zur Vertikalen Ebene, in dem eine südorientierte Wand lebendig mit unterschiedlichen Blattfarben und Strukturen begrünt wird. Die Pflanzen werden von Fischen aus einem Aquarium gedüngt, deren Ammoniak Absonderungen über einen Filter von Nitrit in Nitrat umgewandelt und den Pflanzen zugeleitet werden. Nach gleichem Prinzip werden von den Fischen auch ein Gemüseregal und eine schwimmende Kräuterrinne im Gartentisch versorgt. Farne, Gräser, Stauden stehen unterm Heckenspalier aus Zierapfel.

Die Leitidee des Themengartens "BEACH" transportiert den Strand und das dazugehörige Urlaubsgefühl. Die Durchwegung ist hier ungewöhnlich. Mittig dominiert Sand, zu den Grenzen teilweise in immer größere Kiesel und Steine übergehend. Ein Holzpavillon mit Bartresen, Hängematte und Grillstelle lässt Urlaubsgefühle aufkommen.

Der Garten "Citytrop" von Jonas Reif, Chefredakteur der Gartenpraxis, teilt sich in drei Hauptflächen auf: einen dunklen Hinterhof mit einer Moosachse und tropischen Gehölzen wie Magnolia tripetala, Aralia elata; einen Dachgarten mit Hochbeeten und ausreichend winterharten Pflanzen wie Yucca, Kakteen, Wüstengräsern und einen Townhouse-Garten auf zwei Ebenen mit Catalpa, Cotinus, Cornus. Durch jährlichen Rückschnitt sind die Dimensionen begrenzt. Schnittgut verbleibt im Garten und wird dort für die Gestaltung genutzt ("Cut-and Paste"). In Hochbeeten kultiviert man Nutzpflanzen. Und natürlich gibt es auch einen "Bienenfreundlichen Hausgarten" vom Büro Fugmann Janotta - "Honeysuite" genannt. Die Form des Sechsecks, der Bienenwabe entsprechend - dient der Gestaltung als verbindendes und bildhaftes Element. Sechseckig sind auch die Belagsplatten aus Recyclingbeton auf dem Gartenweg. Am Sitzplatz wird ein wabenförmiger "Himmelsspiegel" aufgestellt: ein dunkler Stein, über den ein dünner Wasserfilm fließt. Nektar- und pollenreiche Pflanzen sind höhengestaffelt und bieten auch Besuchern im Rollstuhl die Möglichkeit sie aus der Nähe zu betrachten. Modernes Design verbindet sich hier mit höchstem ökologischem Anspruch.

Ganz einfach "Grünstreifen" heißt eine Nutzgartensituation, deren Eingang durch zwei Dachplatanen angekündigt wird und die in eine Fläche mit dunklem Schotter führt. Grünplan Berlin hat sie angelegt. Gemüse- und Kräuterbeete durchziehen die Fläche Obstbäume sorgen für vertikale Aspekte. Säulenobstgehölze geben "Rückendeckung". Zwei Stufen führen auf die Terrasse mit Sitzgelegenheiten, die mit üppigen Staudenbeeten gefasst sind. Wein in Spalierform bietet Sichtschutz.

"Kontrast machen Menschen" hat sich Klaus Pellmann von der Lennéschule gedacht. Ein Garten lebt von seinen Kontrasten und Harmonien, Farben und Räumen: mit der abgestuften Hecke, den architektonischen Gräsern und mannshohem Cortenstahl. Im Schatten des Sonnensegels ist der gesamte Garten als Raum erlebbar. Bei Wasserbecken und Schachtelhalm, Birken, Findlingen, Moosen und Farnen klingen die Kontraste aus. Einzelne Bestandteile fügen sich zu einem harmonischen Ganzen. Verlässt man die Gartensituationen und folgt dem daran vorbeiführenden Weg, gelangt man zu den internationalen Gartenkabinetten, die im Zuge eines kuratierten Verfahrens von renommierten Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten aus neun Ländern und fünf Kontinenten entworfen und in Stadt+Grün der Ausgabe 7/2015 bereits vorgestellt wurden. Dabei zeigen zeitgenössische Interpretationen der internationalen Landschaftsarchitekten in der Auseinandersetzung mit ihrer jeweiligen kulturellen Herkunft und Identität eine interessante und anspruchsvolle "Spiegelung" zu den tradierten Gärten der Welt.

Stauden- und Wechselflor - gewagte Mischungen

Petra Pelz, freie Garten- und Landschaftsarchitektin hat einen Wechselflor um die internationalen Gartenkabinette geschaffen, der opulent und farbenfreudig strahlt. Die Themen dieser Pflanzung heißen "Sommerflammen" und zeigen z. B. Phloxe mit passenden Begleitstauden. Um schalenförmige Blüten geht es in"Bowls Glow". Hier blühen Malven, Storchenschnäbel und Päonien in voller Leuchtkraft. "Flow" ist ein großer Pinselstrich der Sortimente, die ineinander verlaufen. Sonnenhut, Astern und Goldrute sowie andere sonnig leuchtende Korbblütler finden sich in einem Beet zusammen, das "Sonnenbad" genannt wird.

Das Farbspektrum ist warm und fruchtig. Schattenpflanzen werden in der Verwendung an schwierigen Pflanzplätzen unter Bäumen auch in Kombinationen mit üppigem Blattwerk gezeigt. "Aller-Welts-Pflanzen - Pflanzen aus aller Welt" heißt der Wechselflor, der Pflanzengesellschaften aus verschiedenen Regionen der Erde präsentiert. Wie eine Perlenkette reihen sich die Beete aneinander und nehmen die Besucher auf eine pflanzliche Reise durch den Park: Die üppige temperamentvolle Vegetation Brasiliens besteht aus opulentem Blattwerk und ebensolchen Blüten. Die Weite Arizonas, California Flower-Power oder Mexikanisches Temperament ist das farbenfrohe Miteinander von Zinnien, Feuersalbei, Schmuckkörbchen und Dahlien, die Sonnenschein und Lebensfreude in die Beete bringen. Aus Südafrika, der Florenregion Capensis kommen Kapkörbchen, Schmucklilien und Montbretien. Trockener dagegen sind die afrikanischen Savannenlandschaften die durch Gräser wie Lampenputzergras aber auch Elfenbeindistel, das Afrikanische Löwenohr, Silbersalbei oder Federbusch ihren ganz eigenen Charakter entfalten. Eine Besonderheit sind die passenden Gehölze und Strukturpflanzen, wie Hanfplamen, Wandelröschen, Riesenpalmlilien oder Oleander, die mit den Einjährigen den Eindruck einer natürlichen Landschaft verstärken. Sie sind Kübelpflanzen aus dem Britzer Garten und werden in den Boden eingelassen. Am Koppelfließ verläuft auf 1900 Quadratmeter eine Stauden- und Wechselflorpflanzung, die kreative, moderne Verwendungsmöglichkeiten zeigt. Die Pflanzplanerin Petra Pelz hat sie in einen naturnahen Raum eingebettet - betitelt mit "Wiesenzauber" und "Wild". So sind hier Wildarten mit Züchtungen gepaart. Zarte Farben, duftige Gräser, Wiesenknopf und Wiesenraute, Pfeifengras und Storchschnabel fügen sich zu einer natürlich anmutenden Bepflanzung.

Rhododendron in wellenförmigen Gruppenpflanzungen

Klassisches Element jeder BUGA und IGA ist die Rhododendron-Ausstellung und zurecht auch eines der Highlights der IGA Berlin 2017. Es gibt zwei Teilbereiche: Der eine Teilbereich auf vorhandenen Beetflächen (ca. 1400 m²), wird durch einen geschwungenen Weg gegliedert, der mit einem Großbaumbestand aus Eichen und Birken überstellt ist. Dieser neue Teilbereich wird "weißer Dschungel" genannt und gibt somit die Farbwahl vor. Andererseits wird auf diese Weise die Verbindung zur neugestalteten angrenzenden Tropenhalle durch eine Blickbeziehung geschaffen. Hier überraschen Baum- oder Schirmrhododendron sowie bodennahe Azaleenpflanzungen. Unterstützt wird dieses Bild durch Kletterpflanzen (Clematis/Ramblerrose) oder Geophyten (Bärlauch), Gräser (panschierte Blattformen) und Stauden mit Farnen. Um die Höhenstaffelung zwischen den Großbäumen und der neuen Pflanzung homogen zu gestalten, wurden einige Taschentuchbäume und Bambus in die hinteren Beete gesetzt. Durch die Kombination soll ein möglichst langer Blütenzeitraum realisiert werden. Der zweite Bereich entsteht auf einer 700 Quadratmeter großen Fläche mit dem Thema "Aprikodriften". Hier sind keine klassischen Rhododendronkulissen entstanden, sondern wellenförmige Gruppenpflanzungen von Rhododendron und Kombinationspflanzen.

Auch die Bodenmodellierung ist wellenartig und ermöglicht so in den Senken eine gute Voraussetzung für die Pflanzungen. Auf den Erhebungen finden neue Partner wie Gräser, Lilien, Iris und Berberitzen entsprechende Bodenverhältnisse vor.

Tropisch geht es weiter

Dort gegenüber ist die neue Tropenhalle entstanden, die über die bereits bestehende von Haase Architekten, Berlin gebaut wurde. Sie ist nun mit einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern und einer Höhe von 12 Metern viermal so groß wie ihre Vorgängerin: rund 70 tropische Großgehölze, sieben Meter hohe Palmen, duftende Frangipani-Bäume sowie vielfältige Sträucher und Orchideen führen Besucher in die Vegetation eines tropischen Regenwalds ebenso wie in balinesische Kulturlandschaften.

Neue Rosenzüchtungen in leuchtender Kombination

Zusammen mit allen Züchtern und Ausstellern konnte man sich darauf einigen, das Sortiment ab dem Jahr 2000 zu zeigen. Züchtungsschwerpunkte wie mehrfache Krankheitsresistenz, Bienenfreundlichkeit, Duft, Farbstabilität und lange Blühzeiten wurden bei der Sortenwahl vorrangig berücksichtigt. Sechs Flächen, sozusagen einzelne Blütenblätter, ergeben eine gedachte Rosenblüte. Mittig entsteht eine Platzsituation, die von Kletterrosen umrahmt wird. Bei phantasievoller Überlegung könnten diese die Staubgefäße im Blüteninneren darstellen.

Das Zentrum der gedachten Blüte ist in Rottönen gepflanzt. Nach Außen wechselt Rosa in Rosé und Apricot/Orange, über Pastelltöne hin zu Weiß. Zur Verwendung kommen Zwerg-, Kleinstrauch-, Beet-, Edel-, Strauch-, Englische-, Kletter- Rosen, die im Farbthema neben einander gepflanzt worden sind. Einzeln eingestreut sind Stammrosen in verschiedenen Höhen. Strauchrosen in Einzelstellung ergänzen das Sortiment. Einzelne Staudeninseln aus Gräsern, Euphorbien und Storchschnabel, deren Kombination mit Rosen durchaus unüblich ist, lockern die Flächen auf. Abschnitte der Blütenblätter bekommen einen Rahmen, jedoch nicht aus Buchs, wie man vielleicht vermuten könnte.

Ein Rahmen aus straff aufrecht wachsenden Gräsern wie Calamagrostis Karl Förster und Panicum virgantum Northwind fasst die Flächen. Kombiniert mit Phlomis und Euphorbia, Lauch und Steppenkerze gibt es einen weiteren Blühschwerpunkt im Frühjahr mit einer Reihe gelb und weißblühenden Zwiebelpflanzen, die sich dort auch langfristig etablieren und vermehren sollen. Geht man über den bewaldeten Hügel in Richtung Englischer Garten, kommt man am Dahliengarten vorbei.

Dahlien Corona - Blüten und Farben-Meer im Sommer/Herbst

Vier stilisierte Dahlien-Blüten öffnen sich in einer sanften Kurve des Hauptwegs und setzen die Fläche in ein Blüten- und Farben-Meer. Die ganze Pracht der Dahlien und Ihrer Begleiter entfaltet sich hier im Sommer und Herbst.

Der Farb- und Blütenrausch beginnt im Norden mit kühlen Farbkompositionen hin zu warmen Farben im Süden und zeigt alle Dahlienklassen in ihren schönsten Farben und Formen. Farblich passende Sommerflorbänder begleiten die Dahlien mit Blüte und Struktur. Scheinbar unregelmäßig arrangiert laufen die Bänder spiralförmig durch die "Dahlien-Blüten" und setzen sie in Szene. Zusätzlich entfaltet sich die Pflanzung von niedrig in den innenliegenden Blütenblättern zu hoch ausgewachsenen äußeren Blütenblättern, was die Dramaturgie weiter verstärkt. Im Frühling werden alle Farben des Farbkreises präsentiert. Dies beginnt im Norden mit kühlen Blau-Violett und Purpur-Rosa-Lachs-Tönen und geht über in Rot-Aprikot-Rotorange zu Goldgelb-Orange-Zitrus-Tönen im Süden. Gerahmt von Blattstrukturpflanzen wie Kaukasus-Vergissmeinnicht, Purpurglöckchen, Günsel und Gräsern breitet sich ein abwechslungsreicher Blütenflor aus Violen teppichartig über die Fläche aus. Goldlack, Tulpen und elegante Narzissen unterstreichen das aparte Blütenbild.

Bauwerke, die die Vogelperspektive ermöglichen

Und vielen dieser gärtnerischen Anlagen "schwebt" auf dem Kienberg der "Wolkenhain", das neue Aussichtsbauwerk. Der Wolkenhain ist nicht nur weithin sichtbares Wahrzeichen der IGA und mit seinen beeindruckenden Aussichten einer der Höhepunkte des Ausstellungsgeländes. Entworfen von geskes.hack Landschaftsarchitekten, Kolb Ripke Architekten, VIC Brücken und Ingenieurbau ist das Objekt auch ein besonderes Zeugnis der Baukunst. Die spektakuläre Konstruktion besteht aus circa 170 Stahlknoten, die die Verstrebung der Wolke zusammenhält. Die aus einer transluzenten Membran bestehende Wolke ruht in 25 Metern Höhe auf schlanken Stahlstützen, die unregelmäßig, wie die Stämme in einem Baumhain, angeordnet sind. Nachts leuchtet die Wolke dezent von innen heraus. Von hier blicken die Besucher bis zum Fernsehturm in Berlins Stadtmitte und auf der anderen Seite weit ins Brandenburgische. Wer das noch toppen möchte, steigt in die Seilbahn und "überfliegt" die hier beschriebenen Gärten der Internationalen Gartenausstellung Berlin 2017.

M. A. Sibylle Eßer
Autorin

Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG)

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