Klimawandel

Historische Gärten durch Wärme und Trockenheit bedroht

Staatliche Schlösser und Gärten Klimawandel
Die Trockenheit bedroht die Kulturlandschaft von Schlössern und Gärten, vor allem alte Solitäre. Foto: STAZ, Barbara Erbsen-Haim

Für das Überleben vieler Arten ist der Klimawandel eines der größten Probleme: Von den etwa 72.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Deutschlands sind ungefähr die Hälfte auf der Roten Liste des Bundesamtes für Naturschutz als bestandsgefährdet unter besonderer Beobachtung. Das zeigt sich zunehmend auch in den historischen Gärten etwa in Baden-Württembergs:

In den weitläufigen Anlagen gefährdet vor allem die zunehmende Trockenheit und Wärme die zum Teil 200 bis 300 Jahre alten Solitäre und Baumgruppen - der Lebensraum für Insekten, Kleintiere und Pilze. "Seit Jahren beobachten wir die Klimafolgen im historischen Pflanzenbestand unserer Schlossgärten", erläutert Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten. "Inzwischen konnten wir mit den ersten Maßnahmen beginnen, um die Gärten für kommende Generationen zu erhalten."

Wie sich der Klimawandel konkret auf den Pflanzenbestand in den historischen Gärten wirkt, untersuchen die Staatlichen Schlösser und Gärten seit November 2020 in den Schlossgärten in Weikersheim, Schwetzingen und Rastatt-Förch. Durch den Klimawandel sind hier die jahrhundertealten Solitäre und Baumgruppen extrem gefährdet. Trockenheit und Wärme setzen heimische Baumarten wie Rotbuche und Eiche unter deutlichen Stress: Schüttere Baumkronen und tote Äste sind die Anzeichen, zunehmend sterben ganze Bäume ab. Das Projekt, das die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg mit Mitteln aus nicht abgeholten Gewinnen der Glücksspirale fördert, soll die Grundlagen liefern für die denkmalgerechte Erhaltung der historischen Gärten in ihrem überlieferten Erscheinungsbild.

Ähnlich sieht es auch in den preußischen Schlossgärten aus. Beispielsweise musste 2019 im Park Sanssouci oder am Potsdamer Ruinenberg Areale abgesperrt werden, weil die Gefahr von Astbrüchen aufgrund der Trockenheit zu groß war. Bereits im Jahr 2014 wurde die Charta von Sanssouci verabschiedet. "Über Jahrhunderte gewachsene und gepflegte Vegetationsbestände drohen früher abzusterben. Die sich verändernden klimatischen Bedingungen wirken sich auf das Wachstum und die Reproduktion, das heißt auf die Konkurrenzkraft von Pflanzen und Pflanzengesellschaften aus", heißt es dort.

SUG-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Gärtner Grünpflege (m/w/d) Darmstadt, Darmstadt  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle grüne Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen