Gärten und Landschaft faszinieren mit schönsten Winterfacetten

In Weiß gekleidet

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Winter Gartengestaltung
Die Chinesische Zaubernuss (Hamamelis mollis) gehört zu den klassischen Winterblühern. Sie öffnet ihre fädigen, bis –10 °C frostharten Blüten hauptsächlich von Januar bis März. Kommt dann noch Schnee dazu, ist das bizarre Bild perfekt. Foto: Thomas Herrgen

Auch wenn die Sommer immer heißer und trockener werden, der letzte Winter 2017/18 gab sich lange nicht geschlagen und zauberte insbesondere bei Sonnenschein mit Schnee, Eis und Raureif noch im Februar/März malerische Bilder in Landschaften, Parks und Gärten. Die klassische Gartensaison hat im Winter natürlich Pause. Doch bei genauem Hinsehen überrascht auch die kalte Jahreszeit mit vielen Schönheiten, wie Schneekissen, Licht-Schattenspielen oder sogar blühenden Sträuchern. Doch die Bilder sind im Winter hauptsächlich schwarz/weiß bis sepia, vermitteln Rückzug, Ruhe und schon optisch ein "Herunterkommen", wie es unserem Gefühl während der dunklen Jahreszeit entspricht. Winterliche Gärten sind auf das Wesentliche reduziert und genau das macht die Jahreszeit so reizvoll.

Nach dem heißen und unfassbar langen Sommer 2018 war der Gedanke an einen klassischen Winter weit entfernt. Der Klimawandel wird meistens mit Sonne, Hitze und Trockenheit verbunden. Doch auch das Gegenteil ist Realität, nur, dass die Winter mit Wolken, Frost und Niederschlägen jetzt immer später beginnen und teilweise bis weit in den März hinein andauern können, wo Spätfröste dann große Schäden anrichten, etwa an Obstgehölzen. Doch wann auch immer Winter stattfindet, das heißt Schnee fällt, sich Eis bildet und Nebel mit Raureif die Landschaft bezuckert - die kalte Jahreszeit bewirkt in Gärten und Landschaften viele optische Reize und ist insofern ein ganz besonderer Abschnitt im Jahresverlauf.

Strukturen für die ungünstige Zeit

In allen Regionen der Welt, von den Polen bis zum Äquator gibt es jeweils eine ungünstige Periode im Jahresverlauf. Während es einerseits die Trocken- oder Dürrezeiten wie in Afrika sind, gibt es andererseits die lang anhaltenden Regenzeiten, wie in den Tropen. In unseren Breiten ist es der Winter mit Frost, Schnee und Eis. Allen gemein ist die jeweilige Strategie der Pflanzen, wie sie durch diese Zeit hindurch kommen. Limitierende Faktoren bei uns sind das weniger werdende Tageslicht und die fallende Temperatur. In den gemäßigten Zonen der Welt holen die Laubbäume im Herbst den Saft aus den Blättern und werfen sie dann ab. Stauden ziehen ein, ihre oberirdischen Teile sterben ab und vertrocknen. Die Pflanze überwintert im Boden. So auch Geophyten, Zwiebelpflanzen (allen voran die Tulpen), die im Frühjahr und zum Teil im Herbst (etwa die Herbstzeitlose) ihren Zenit haben. Und einjährige Pflanzen überdauern als Samen im Boden.

Ist das Gartenjahr vorbei, leeren sich die Beete nach und nach. Entsprechend der Gestaltung des Gartens und seiner Pflege verbleiben in der Winterzeit mehr oder weniger viele Strukturen: Bäume und Sträucher mit Ästen und Zweigen, lang haftende Früchte, immergrüne (wie Eibe) oder laubanhaftende Hecken (wie Buchen), trockene Stauden mit Rispen und Dolden. Aber auch die unbelebten Materialien wie Mauern, Stufen, Pergolen, Vasen oder Bänke treten dann mehr in den Vordergrund. Die Summe und Vielfältigkeit all dieser Elemente ist die Voraussetzung für einen interessanten, winterlichen Garten, der trotz Winterschlaf dennoch attraktiv bleibt. Raureif und Nebel verwandeln die Kulisse in eine mystische Welt, Eisregen hüllt die letzten Früchte in einen Panzer, Schnee bedeckt alles gleichmäßig unter einer kuscheligen Decke. Wenn hier und da noch Winterblüher überraschen und die Sonne scheint, ist der Zauber vollkommen.

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Winter Gartengestaltung
Bei Frost und hoher Luftfeuchte entsteht Raureif, der wie hier beim Efeu stets von den Rändern her "wächst". Lichtstrahlen bringen das faszinierende Kunstwerk noch zum Leuchten und erzeugen eine optische Wärme, die gar nicht real ist. Foto: Thomas Herrgen
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Auch die Rinde von vielen Gehölzen ist ein interessanter Winteraspekt, weil die Zweige gut zum Schnee und/oder gegenüber dem Hintergrund kontrastieren; wie etwa beim Ranunkelstrauch (Kerria japonica) mit seinen glänzend grünen Zweigen. Foto: Thomas Herrgen
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Die männlichen Blütenstände des Haselnussstrauchs (Corylus avellana) bilden sich schon im Herbst und haften den ganzen Winter über an den Zweigen. Die Vielzahl der Blütenkätzchen im Zusammenspiel mit Schnee und Sonne ist sehr schmuckvoll. Foto: Thomas Herrgen

Frost, Raureif, Schnee und Eis

Mit den vor allem nachts stark sinkenden Temperaturen im Oktober/November wird den Gartenpflanzen signalisiert: Der Winter steht bevor. Immer öfter bildet sich Nebel, erste Nachtfröste treten auf, Raureif legt sich auf die Grashalme des Rasens, über Stauden, Blätter und Früchte. Die emporsteigende Morgensonne lässt dann den Horizont glitzern, bevor die Kraft der Strahlen die kleinen Eiskristalle hinweg schmilzt. Bei Nebel verbleibt der Reif an Zweigen und Halmen, wächst zu regelrechten Fahnen heran und lässt ein mitunter mystisches Bild entstehen.

Ganz anders wirkt Schnee, wobei drei Erscheinungsarten beziehungsweise Mengentypen unterschieden werden können: kleinkörniger Puderzucker-Schnee, der alles fein und dünn in Weiß hüllt; durchschnittliche Schneemengen bis etwa 15 (20) Zentimeter oder schließlich Schneehöhen bis und weit über 50 Zentimeter, auch mit Schneeverwehungen. Da die großen Schneemassen alles verdecken, Unterschiede ausnivellieren und Strukturen begraben sind für die Wirkung im Garten die kleineren Schneemengen interessant. Sehr malerisch wirken dann Gehölze, deren Äste und Zweige durch die weiße Nachzeichnung besonders betont werden. Hecken, Mauern und Pergolen werden in ihrer architektonischen Struktur verstärkt, während Buchskugeln, Vasen und andere Einzelelemente punktuell betont werden. Rasenflächen, Pflaster- und Plattenbeläge mutieren zu unberührten, extrem glatten und weißen Flächen. Schnee hat die reinste und weißeste "Farbe", wobei Weiß eigentlich keine Farbe, sondern die Summe aller Töne des Spektrallichts ist. Die Wirkung, insbesondere im Zusammenspiel mit Sonnenstrahlen zum Glitzern, oder auch Schattenwurf über Schneeflächen fasziniert.

Auch Eis im Garten ist ein Aspekt, der etwa an Glas und Fensterscheiben erinnert. Neben zugefrorenen Teich- und Wasserflächen, Eiszapfen und spiegelglatten Ebenen sind in Eispanzer gehüllte Blüten und Früchte extrem beeindruckend. Sie entstehen bei Eisregen, wenn Wassertropfen auf noch gefrorenen Untergrund treffen. Die Flüssigkeit erstarrt sofort und hüllt Zweige, Früchte, Blätter oder Blüten von Winterblühern in einen Glaspanzer. Bei geringstem Wind knistert und knackt es im Geäst; ein schaurig faszinierendes Geräusch.

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Frisch gefallener Schnee liegt wie eine schwere, aber schützende Decke über den Pflanzen. Die Äste dieses Kirschlorbeers haben sich über Nacht weit nach unten gebogen und machen den Strauch zu einem malerischen Gebilde. Foto: Thomas Herrgen
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Die reichlichen Nadeln von Koniferen vergrößern die Oberfläche der Pflanze enorm und geben dem Raureif viel Angriffsfläche, wie bei dieser Blaufichte. Foto: Thomas Herrgen

Wintergrüne Gehölze, Stauden, Gräser

Die meisten heimischen Gehölze sind zwar Laub abwerfend, doch ein ganzes Spektrum von immergrünen und halbimmergrünen Pflanzen erfreut uns im Winter. Mit ihrem wintergrünen Laub, ihrem Habitus und ihrer Größenwirkung geben sie dem winterlichen Garten eine Grundstruktur, meistens auch Sichtschutz. Neben Buchsbaum (Buxus sempervirens), Eibe (Taxus baccata) und Stechpalme (Ilex aquifolium) gehören zu den wintergrünen Gehölzen auch Liguster (Ligustrum vulgare) sowie Rhododendren und Bambus-Arten. In der Fläche dominieren Efeu (Hedera helix), das Immergrün (Vinca) in Arten oder einige Sorten der Elfenblume (Epimedium), die halbimmergrün oder Laub färbend sind. Hinzu gesellen sich immergrüne Stauden wie die Bergenie (Bergenia), Wolfsmilch (Euphorbia) und Christrose (Helleborus niger). Letztere blüht oft schon um Weihnachten, wenn ihre großen weißen Blüten erscheinen. Das immergrüne, oft glänzende Blattwerk dieser ausdauernden Stauden hat im Winter eine Schutzfunktion und kontrastiert zur Blütenfarbe. Ein bisschen später, etwa ab Ende Februar, blühen dann die robusteren und wüchsigeren Lenzrosen (Helleborus Orientalis-Hybriden).

Auch viele Gräser bleiben im Winter ganz oder teilweise grün. Ihre ausladenden Horste sind dann Schneefänger und Strukturbildner im weißbedeckten, überwiegend leeren Staudenbeet und Gartenbild. Reduktion auf das Wesentliche könnte das Motto im Winter lauten, ganz im Gegensatz zur üppigen Fülle bis hin zur überbordenden Blütenpracht im Sommer. Herbst und Winter hingegen sind die Zeit der Bedächtigkeit, der Entschleunigung und meditativen Ruhe im Garten.

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Bei Laubgehölzen, die ihr Kleid rechtzeitig vor dem Winter abgeworfen haben, kann sich der Schnee auf Ästen und Zweigen voll entfalten. Die weiße Pracht betont dann jede Linie und gibt dem Strauch eine besondere Struktur. Foto: Thomas Herrgen
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Landschaften im Winter sind reduziert, ruhig und gedämpft. Kahle Bäume, Schnee und die fahle Sonne erzeugen einen sepiafarbenen Eindruck. Die Natur ist in einem Ruhe- oder Schlafzustand. Foto: Thomas Herrgen

Blütenpracht in kalter Zeit

Zu den Ausnahmen und bemerkenswertesten Naturerscheinungen gehören jedoch die Winterblüher, für die sich der Blühzeitpunkt während der Kälte im Zuge der Evolution als vorteilhaft erwies. Die Konkurrenz um die wenigen, im Winter aktiven Insekten ist dann gering. Es wird mit intensivem Duft und kleinen, dennoch auffälligen Blüten geworben. So zeigt die Süße Duftblüte (Osmanthus fragrans) ihre gelblichen, oder gelben bis orangefarbenen Kronblätter ab Herbst und blüht teilweise bis ins nächste Frühjahr hinein. Auch einige Heckenkirschen blühen im Winter. Die rahmweißen, sehr stark duftenden Blüten der Winter-Duft-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii) erscheinen je nach Witterung und Standort ab Dezember und bleiben bis in den April hinein am Strauch. Hauptblütezeit ist Februar/März. Aus den Blüten entwickeln sich im folgenden Sommer kugelig rote Früchte.

Beim sommergrünen Winterjasmin (Jasminum nudiflorum), erscheinen die intensiv gelben Blüten an den kahlen, grünen Zweigen. Hauptblütezeit ist von Januar bis April, in milden Wintern beginnt sie auch schon vor Weihnachten. Die darüber hinaus häufigsten Winterblüher sind Duft-Schneebälle (Viburnum x bodnantense und V. farreri) mit ihren weißen bis rosafarbenen Röhrenblüten und die Gattung Zaubernuss (etwa Hamamelis mollis, H. virginiana), deren malerische Blüten an gelbe Fäden erinnern. Die meisten Sträucher, die in der kalten Jahreszeit blühen, sind ursprünglich nicht in Mitteleuropa zu Hause. Zu den wenigen, heimischen Arten gehört aber die Haselnuss (Corylus avellana). Der zu den Birkengewächsen (Betulaceae) zählende Strauch bildet in milden Winterphasen, ab Januar/Februar seine zahlreichen gelben, zierenden Kätzchen aus, ansonsten im März/April. Zum winterlichen Garten gehören auch die früh blühenden Zwiebel- und Knollenpflanzen, so das Vorfrühlings-Alpenweilchen (Cyclamen coum), das in der Regel ab Februar seine pinkfarbenen Blüten entfaltet. Hinzu kommen die ersten Winterlinge (Eranthis hyemalis) und natürlich der Winterblüher schlechthin, das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) mit Blütezeiten ab Januar/Februar.

Langhaftende Früchte als bunte Tupfer

Neben Blüten zieren häufig auch Früchte noch Garten und Landschaft mitten im Winter. Beeren, Nüsse, Kernobst und andere Früchte, die im Herbst nicht von Vögeln gefressen wurden, haften zum Teil den ganzen Winter hindurch an Bäumen und Sträuchern. Vor allem rote Früchte, wie zum Beispiel die von Schneeball (Viburnum opulus), Stechpalme (Ilex aquifolium), Ebereschen (Sorbus spec.), Feuerdorn (Pyracantha-Arten) oder die Hagebutten der Rosen (Rosa spec.) heben sich mit ihrer Signalfarbe gut von der weißen Umgebung ab. Auch der Ginkgo-Baum (Ginkgo biloba) mit seinen Mirabellen ähnlichen Kugelfrüchten (allerdings: unangenehmer Geruch), Zieräpfel (z. B. Malus 'Evereste'), die Blasenesche (Koelreuteria paniculata) und viele Obstbäume wie Äpfel oder Birnen, die nicht abgeerntet wurden, tragen ihre Früchte oft bis weit in den Dezember hinein und darüber hinaus. Hinzu kommen rot-braune, glänzende Hülsen wie die der Gleditsche und viele (geflügelte) Nüsschen, so etwa jene vom Götterbaum (Ailanthus altissima) oder die der verschiedenen Ahorne (Acer spec.) in grün, braun und rot.

Winter Gartengestaltung
Früchte von Bäumen oder Sträuchern haften oft bis in den Winter hinein. Wenn sie, wie an diesem Feuer-Dorn, noch rot sind, heben sie sich gut vom winterlichen Weiß des Hintergrunds ab und sind eine farbenfrohe Zierde. Foto: Thomas Herrgen

Rinde für das Winterkleid

Auch die Rinde spielt bei vielen Gehölzen im Winter eine wichtige Rolle. Äste und Zweige heben sich gut vom Weiß der Umgebung ab und geben dem Garten insbesondere bei Sonneneinstrahlung eine intensive Note. Vor allem unter den Hartriegeln (Cornus alba und Sorten) ist das rote Rindenbild sehr auffällig. Auch die glatt-grünen Zweige des Ranunkelstrauchs (Kerria japonica) sind eine ausgesprochene Winterzierde. Auffällige Rindenmuster sind bei vielen Ahornen zu beobachten. Die jungen Wintertriebe des Feuer-Ahorns (Acer tataricum subsp. ginnala) sind auf der Sonnenseite rotbraun und schattenseitig grau. Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) hat eine an Platanen erinnernde, Camouflage ähnliche, sehr zierende Rinde. Noch auffälliger ist sie beim Zimt-Ahorn (Acer griseum), dessen rotbraune, zimtfarbene Rinde sich in papierdünnen Streifen ablöst. Nach dem Laubfall im Herbst wird diese Struktur zur außergewöhnlich attraktiven, winterlichen Gartenschönheit. Der äußerst seltene Rote Streifen-Ahorn (Acer conspicuum 'Phoenix') präsentiert eine rötliche Rinde mit feinen weißen Längsstreifen. Der Schlangenhaut-Ahorn (Acer capillipes) und der Rostbart-Ahorn (Acer rufinerve) beeindrucken mit einer glatten olivgrünen Rinde, die eine feine weiße Zeichnung hat.

Eine sich dünn ablösende Rinde haben auch viele Birken, darunter vor allem die Papierbirke (Betula papyrifera). Die weißen Stämme wirken jedoch nur im schneelosen Winter, wenn sie dann gegenüber dem grün-braunen Umfeld einen kontrastierenden Akzent setzen. Auch die Mahagoni-Kirsche (Prunus serrula) wird gerne wegen ihrer glänzend rotbraunen Rinde mit ockergelben, breiten Querstreifen gepflanzt. Im April blüht sie dann schneeweiß. Neben vielen "Exoten" sind aber auch heimische Arten mit schöner Rinde, etwa die Sandbirke (Betula pendula) oder das Europäische Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) sehr zierend.

Neben ästhetischen Gründen für das Gartenbild gibt es auch ganz praktische Gründe, auf Früchte, Rinde und den Zierwert von Pflanzen zu achten. Viele Beeren und Nüsse sind Nahrung für Vögel und andere Tiere, die im Winter hier bleiben. Und getrocknete Zweige, Blätter und Fruchtstände, etwa der Stechpalme, dienen für Gestecke und Dekorationen oder als Grabschmuck.

Gestaltung und Pflege

Gärten können (und sollten) auch unter dem Aspekt "Winter" geplant, gestaltet und gepflegt werden, damit sie in dieser Jahreszeit ein entsprechend schönes Bild abgeben. Mauern, Beläge und Ausstattung bilden zusammen mit Bäumen und Hecken das Grundgerüst. Malerische Sträucher mit Fruchtschmuck, auffälliger Rinde und Winterblüte sorgen für effektvolle Details. Gräserhorste, Stauden und trockene Dolden setzen Akzente. Zusammen mit dem Schnee, Reif und Eis entwickelt sich ein ruhiges, sepiafarbenes Bild. Und glitzert dann die Sonne, entfaltet sich der gärtnerische Zauber des Winters in Vollendung.

Auch wenn im Winter wenig bis nichts an Gartenarbeit ansteht, so gibt es doch unmittelbar vor dem Winter einiges zu beachten. Pflanzkübel, etwa mit mediterranen Gewächsen müssen rechtzeitig ins Haus geholt und an einem hellen Ort aufgestellt werden. Wenn sie draußen bleiben müssen, etwa weil die Kübel zu schwer sind, müssen diese mit Stroh, Jute, Folie oder ähnlichem geschützt werden. Auch wichtig: Alle Wasserhähne im Garten abstellen und leer laufen lassen, damit die Leitung nicht durch Frostsprengung platzt! Empfindliche Pflanzen sollten mit Laub oder Vergleichbarem abgedeckt werden. Ansonsten heißt es, die (Winter-)Ruhe akzeptieren und keine größeren Arbeiten durchführen. Rasenflächen dürfen bei Schnee und Frost nicht betreten werden, da die Halme dann brechen und krankheitsanfällig sind. Gehölzschnitt gehört erst in die Zeit Ende des Winters, etwa im späten Februar bei Sonne und Trockenheit. Stauden sollten stehen bleiben, als Struktur für Schnee, Reif, Eis und erst im Frühjahr abgeschnitten werden. Lange Frostperioden mit Sonnenschein führen im Winter auch zur Frosttrocknis ("Winterdürre"), das heißt die Pflanzen verdunsten weiterhin Wasser durch die Einstrahlung, können aber aufgrund des gefrorenen Bodens kein Wasser aufnehmen und sterben schließlich ab. Daher ist es auch und gerade im Winter notwendig, immer wieder einmal rechtzeitig, also bevor der nächste Frost kommt, zu gießen. Wer diese wenigen Tipps beachtet, kann auch im Winter ein schönes ruhiges Gartenbild genießen und sich währenddessen trotzdem auf Frühling und Sommer freuen.

Dipl.-Ing.(FH) Thomas Herrgen
Autor

Landschaftsarchitekt

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