IAB-Studie

Jeder fünfte Abwanderer kehrt zurück aufs Land

Arbeitsmarkt Ausbildung und Beruf
Vor allem jüngere Erwerbspersonen zieht es nach ihrer Ausbildung in die ländlichen Regionen zurück, ältere eher in die Metropolregionen. Abb.: Leibniz-Institut für Länderkunde

Seit der Jahrtausendwende ist bundesweit jeder fünfte Abgewanderte in seinen Heimatkreis zurückgekehrt. Die höchsten Rückkehrquoten entfallen auf ländliche Regionen in Thüringen, Bayern und im Saarland. Spitzenreiter bei der Rückwanderung von Erwerbspersonen im Zeitraum 2001 bis 2014 waren mit 32 Prozent der westthüringische Landkreis Eichsfeld, die bayerischen Landkreise Passau (26,1 %) und Straubing-Bogen (25,6 %) sowie der Landkreis Saarlouis (25,5 %). Deutlich geringer ist die Rückkehrquote in Städten. Weniger als 15 Prozent der abgewanderten Beschäftigten sind in ihre Heimatorte Frankfurt (Oder), Offenbach a. M. und Heidelberg zurückgegangen. Das geht aus Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des IAB und des Instituts für Landes- und Stadtentwicklung für sein Webangebot "Nationalatlas aktuell" aufbereitet hat. Insgesamt sind in den vergangenen Jahren signifikant mehr Männer als Frauen und mehr Jüngere als Ältere in ihre Heimatregion zurückgekehrt. Bei den Altersgruppen fallen erneut Unterschiede zwischen Ballungszentren und ländlichen Räumen auf. Während in die Metropolregionen Rhein-Ruhr, das Rhein-Main-Gebiet, den südlichen Münchner Raum sowie nach Berlin viele ältere Erwerbspersonen zurückgekehrt sind, erlebten Mecklenburg-Vorpommern, große Teile Sachsen-Anhalts, Thüringens und Bayerns einer verstärkte Rückwanderung von unter 25-Jährigen. Nach der Ausbildung oder einem Studium in der Stadt suchen und finden sie oft einen Job in ihrer ländlichen Heimatregion.

Unabhängig vom Alter sind die Rückwanderer in den meisten Regionen Deutschlands mehrheitlich Männer. Nur in sechs der insgesamt 402 Kreise ist die Rückkehrquote für Frauen höher als für Männer. Als mögliche Ursachen führen die Autoren der Studie unterschiedliche Präferenzen bei Berufszielen und Lebensplanung an. Zudem zeigt sich, dass in viele ostdeutsche Kreise mehr Akademiker als Beschäftigte ohne Berufsabschluss zurückziehen. In Nordostbayern, Rheinland-Pfalz sowie Teilen Nordrhein-Westfalens, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holsteins überwiegt dagegen die Rückwanderung von Geringqualifizierten. Das Schlusslicht bildet Pirmasens: Hier haben von hundert Rückkehrern nur 15 einen Hochschulabschluss.

Dr. Peter Wittmann, Leibniz-Institut für Länderkunde

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