Jubiläum

Fünf Jahre Stadtnatur-Ranger in Berlin

Seit einem halben Jahrzehnt sind Ranger in Naturräumen der Bundeshauptstadt im Einsatz und setzen sich für deren Schutz ein – durch Pflege, Beobachtung und Kommunikation. Zeit für eine Zwischenbilanz.
Stadtnatur Naturschutz
Ein Grund zum Feiern: Die Stadtnatur-Ranger:innen der Stiftung Naturschutz Berlin sind seit fünf Jahren im Hauptstadt-Einsatz. Foto: Stiftung Naturschutz Berlin / N. Wank

Ranger:innen gibt es nicht nur in großen Flächenschutzgebieten wie National- und Naturparks oder Biosphärenreservaten – auch in Berlin sorgen sie für biologische Vielfalt und Naturerlebnisse mitten in der Stadt. Seit 2020 sind die Stadtnatur-Ranger:innen der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) und des Bezirksamts Pankow gemeinsam unterwegs, um urbane Naturräume zu schützen, zu pflegen – und vor allem: um sie den Bürgerinnen und Bürgern näherzubringen. Denn ihre zentrale Aufgabe ist die Vermittlung zwischen Mensch und Natur. Der Bezirk Pankow hatte bereits im Jahr zuvor Ranger in seine Landschafts- und Naturschutzgebiete entsandt.

„Unsere urbanen Naturflächen sind einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, verbessern das Stadtklima und sind zugleich wertvolle Orte der Erholung, Begegnung und Bildung für den Menschen. Gerade in Zeiten rasant schwindender Artenvielfalt sind die Ranger der Stiftung Naturschutz Berlin in unserer Metropole wahre Helden des Alltags. Sie und das Bezirksamt Pankow setzen sich mit Leidenschaft und Fachwissen dafür ein, diese kostbaren Orte zu bewahren. Sie stärken nicht nur den Naturschutz, sondern schaffen auch Lebensqualität und bringen den Berlinerinnen und Berlinern die Natur direkt vor die Haustür – zum Staunen, Entdecken und Mitmachen“, lobt Staatssekretärin Britta Behrendt anlässlich des Jubiläums.

Dr. Andreas Jacob, Leiter des Stadtnatur-Ranger-Teams der Stiftung Naturschutz Berlin, ergänzt: „Die Stadtnatur-Ranger:innen haben sich seit ihrer Entstehung als fachlich-kompetente, verlässliche und feste Größe in Berlins großem Natur- und Umweltschutznetzwerk etabliert, nicht nur im praktischen Naturschutz, sondern insbesondere als Brücke zwischen Stadtgesellschaft und Natur. Sie stehen für einen niedrigschwelligen Zugang zur Natur, wecken Neugier, geben Wissen weiter und begleiten die Berliner*innen dabei, ihre Umwelt mit anderen Augen zu sehen.“

Pflege und Beobachtung

Berlinweit krempelt das Ranger-Team für den städtischen Naturschutz die sprichwörtlichen Ärmel hoch und greift regelmäßig zu Spaten, Sense, Kescher & Co. Durch gemeinsame Pflegeeinsätze haben die Stadtnatur-Ranger:innen in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Flächen ökologisch aufwerten und einzigartige Lebensräume erhalten können.

In der Lieper Bucht und am Windmühlenberg entfernt das Team zum Beispiel mehrmals im Jahr expansive Pflanzen und Gehölzaufwuchs, um artenreiche Magerrasen und den letzten flechtenreichen Silbergras-Sandtrockenrasen der Stadt als wertvolle Biotope für stark gefährdete Pflanzen zu erhalten und die Artenvielfalt in Berlin zu fördern.

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Stadtnatur Naturschutz
Stadtnatur-Rangerinnen sind in ausgewählten Grün- und Freiflächen mit ökologischer Bedeutung unterwegs. Sie sind zu unterscheiden von den Parkmanagern, die in einzelnen Parks vor allem eine soziale Vermittlerrolle haben. Foto: Stiftung Naturschutz Berlin

Zu den Aufgaben der Ranger:innen gehört auch die Beobachtung der Stadtnatur. Diese trägt maßgeblich dazu bei, die Kenntnislage über die Berliner Stadtnatur zu erweitern. Es bleibt nicht aus, dass dabei Vandalismus, Müllablagerungen oder andere Umweltsünden dokumentiert und an die zuständigen Behörden weitergeleitet werden müssen. Treffen die Teams auf Verursacher in minder schweren Fällen, versuchen sie, im Gespräch für den Naturschutz zu sensibilisieren.

Auch Nachwuchsprogramme wie die „Junior-Ranger” konnte das Team etablieren und begeistert so junge Menschen für den Ranger-Beruf und die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Daneben sorgen die Ranger*innen mit berlinweiten Führungen und Aktionen für besondere Stadtnatur-Erlebnisse.

Die Rückkehr der Fischotter

Durch die gezielte Suche der Ranger*innen nach Spuren von Fischottern konnte vor allem die Rückkehr des streng geschützten Wassermarders in die Hauptstadt dokumentiert werden. Mit den Daten unterstützt das Team das von der SNB geförderte Fischotter-Projekt der Deutschen Umwelthilfe, das sich dafür einsetzt, den urbanen Lebensraum für den Fischotter zu verbessern und weiter zu vernetzen.

Im Rahmen des bundesweit einmaligen Angebots, das durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) gefördert wird, arbeiten die Stadtnatur-Ranger*innen eng mit den Unteren Naturschutzbehörden der Bezirke sowie der Obersten Naturschutzbehörde zusammen.

Damit Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können, kooperieren die jeweiligen Einsatzteams zudem mit lokal-regionalen Akteuren, darunter zum Beispiel den Berliner Forsten, den bezirklichen Koordinierungsstellen Umweltbildung sowie Umwelt- und Naturschutzverbänden wie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) oder der Deutschen Umwelthilfe.

Anlässlich des Jubiläumsfestes am 11. Juli wurde gemeinsam mit verschiedenen Partnern, Unterstützern und Wegbegleitern auf die zahlreichen Erfolge aufmerksam gemacht, die seit 2020 zusammen mit diesem Netzwerk erzielt wurden.

Stiftung Naturschutz Berlin / nt

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